Das Finale ✔
»Liebe ist, wenn ein Kuss nicht nur deine Lippen, sondern auch dein Herz berührt.«
Das Finale
Das Schloss war in derselben Nacht noch durchsucht worden, doch Sirius wurde, zu Rubys Erleichterung, nicht gefasst. Sie nahm sich vor ihm, wenn sie ihn das nächste Mal sah, eine ordentliche Standpauke zu halten.
Wood hatte die ganze Zeit dem ganzen Team eingeschärft, dass sie erst mit fünfzig Punkten führen müssen, und Harry erst dann den Schnatz fangen dürfte.
Tosender Applaus empfing Ruby und die anderen Gryffindor Spieler an dem Tag des Spiels gegen Slytherin. Ruby konnte sich ein Grinsen nicht unterdrücken, als sie sah, dass auch an den Tischen der Ravenclaws Hufflepuffs klatschen. Die Slytherins zischten laut, als sie vorbei gingen.
Wood war beim Frühstück damit beschäftigt, sein Team zum Essen zu ermuntern, während er selbst keinen Bissen an rührte. Dann, bevor die anderen fertig waren, scheuchte er sie hinaus aufs Spielfeld, damit sie sich schon ein wenig umsehen konnten. Als die große Halle verließen, gab es wieder Beifall von fast allen Seiten.
,,Viel Glück, Ruby!", rief Cormac.
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,,Okay - praktisch kein Wind - die Sonne ist ein bisschen hell, das könnte deine Sicht stören, also pass auf - der Boden ist recht hart, gut, dann können wir uns schnell abstoßen -" Wood schritt das Feld ab und warf seinen Leuten immer wieder aufmerksame Blicke zu. Schließlich sahen sie, wie in der Ferne das Schlossportal aufging, und bald ergoss sich die ganze Schülerschar über den Rasen.
,,Umkleidekabinen", sagte Wood steif.
Keiner verlor ein Wort, während sie in ihre scharlachroten Umhänge schlüpften. Ruby fragte sich, ob es ihnen auch so erging wie ihr; sie hatte das Gefühl, als hätte sie etwas fürchterlich Wuseliges zum Frühstück verspeist. Kaum eine Minute schien vergangen, als Wood sagte: ,,Gut, es ist Zeit, gehen wir -"
Sie marschierten hinauf aufs Spielfeld und eine Flutwelle aus Lärm brandete ihnen entgegen. Drei Viertel der Zuschauer trugen scharlachrote Bandschleifen, schwangen scharlachrote Fahnen mit den Gryffindor-Löwen oder hielten Spruchbänder in die Höhe. ,,SIEG FÜR GRYFFINDOR" und ,,LÖWEN FÜR DEN CUP", hieß es da. Hinter den Torstangen der Slytherins jedoch saßen zweihundert Zuschauer ganz in Grün; die silberne Schlange der Slytherins glitzerte auf ihren Fahnen, und Professor Snape, ebenfalls grün gewandet, saß in der ersten Reihe und lächelte grimmig.
,,Und hier kommen die Gryffindors!", rief Lee Jordan, der wie immer das Spiel kommentierte. ,,Potter, Clarke, Johnson, Spinnet, Weasley, Weasley und Wood. Weiterhin als das beste Team, das Hogwarts seit einigen Jahren hervorgebracht hat -" Lees Bemerkung ging in einer Welle von Buhrufen der Slytherins unter. ,,Und hier das Team der Slytherins, geführt von Kapitän Flint. Er hat einige Änderungen in der Aufstellung vorgenommen und scheint jetzt weniger auf Können als auf Kraft zu setzen -" Wieder buhte die Kurve der Slytherins. Ruby jedoch kam es so vor, als hätte Lee durchaus Recht. Malfoy war eindeutig der Kleinste im Team der Slytherins, die anderen waren riesig, doch Ruby ließ sich nicht davon - und erst recht nicht von Pucey, der ihr vielsagende Blicke zuwarf - einschüchtern.
,,Begrüßt euch, Kapitäne!", sagte Madam Hooch.
Flint und Wood traten aufeinander zu und packten sich an den Händen, so fest, als wollten sie sich die Finger brechen.
,,Besteigt eure Besen!", sagte Madam Hooch. ,,Drei... zwei... eins..."
Der gellende Pfiff ging im Raunen in der Menge unter und die vierzehn Besen flogen in die Luft. Ruby wehte das Haar aus der Stirn, jetzt, da sie flog, begann ihre Nerven zu flirren.
,,Und jetzt ist Gryffindor im Ballbesitz, Alicia Spinnet mit dem Quaffel, sie fliegt direkt auf die Torstangen der Slytherins zu, sieht gut aus, Alicia! Aaarh, nein - Quaffel abgefangen von Warrington, Warrington von den Slytherins rast in die Gegenrichtung - autsch! - George Weasley hat da schön mit dem Klatscher gearbeitet, Warrington lässt den Quaffel fallen, er wird gefangen von - Clarke, Gryffindor wieder im Ballbesitz, komm schon, Ruby - hübscher Schlenker um Pucey - duck dich, Ruby, da kommt ein Klatscher! - Sie macht das Tor! Zehn zu null für Gryffindor!" Ruby stieß mit der Faust in die Luft und flog über den Tribünen hinweg; das scharlachrote Meer in der Tiefe tobte vor Begeisterung -
,,Autsch!"
Marcus Flint stieß mit ihr zusammen und Ruby schleuderte es fast vom Besen.
,,'tschuldigung", sagte Flint, als die Menge unten zu buhen anfing. ,,Tut mir leid, hab sie nicht gesehen!"
Doch schon hatte ihn Fred Weasley mit seinem Schläger auf den Hinterkopf gehauen - Flints Nase knallte gegen den Besenstiel und fing an zu bluten.
,,Das reicht jetzt!", sagte Madam Hooch und rauschte dazwischen. ,,Strafstoß für Gryffindor wegen einer willkürlichen Attacke auf ihre Jägerin! Strafstoß für Slytherin wegen mutwilliger Verletzung ihres Jägers!"
,,Das ist doch unsinn, Madam Hooch", heulte Fred, doch Madam Hooch blies in ihre Pfeife und Ruby flog nach vorne, um den Strafstoß auszuführen.
,,Ruby, du machst es!", schrie Lee in die Stille hinein, die sich über die Menge gesenkt hatte. ,,Ja! Sie hat Bletchley, den Torhüter geschlagen! Zwanzig zu null für Gryffindor!"
Ruby riss den Feuerblitz scharf herum und sah Flint, der noch heftig aus der Nase blutete, nach vorne fliegen, um den Strafstoß für Slytherin auszuführen. Wood schwebte mit zusammengebissenen Zähnen vor den Torstangen der Gryffindors.
,,Natürlich ist Wood ein exzellenter Torhüter!", verkündete Lee Jordan dem Publikum, während Flint auf Madam Hoochs Pfiff wartete. ,,Klasse! Sehr schwer den Ball vorbeizukriegen - wirklich ganz schwer - Jaaa! Ich kann's nicht glauben! Er hat ihn gehalten!" Ruby jubelte mit und konzentrierte sich danach wieder auf das Spiel.
,,Gryffindor wieder im Ballbesitz, nein Slytherin - nein! - wieder Gryffindor und diesmal wieder Ruby Clarke, Ruby Clarke für Gryffindor mit dem Quaffel, sie rauscht das Spielfeld hoch - das war Absicht!"
Pucey, der Jäger der Slytherins, war Ruby in die Quere geflogen, und statt den Quaffel zu schnappen hatte er sie am Kopf gepackt. Ruby drehte ein paar Saltos und landete ächzend auf dem harten Boden.
,,Ruby, lebst du noch?", fragte Lee besorgt.
,,Ja!", knurrte Ruby, klopfte den Staub von ihrem Umhang, blies ihre Haare aus dem Gesicht und flog wieder mit ihrem Besen hoch in die Luft. Sie war sich sicher, dass sie an der Stirn blutete, doch er interessierte sie kaum.
Wieder ertönte Madam Hoochs Pfiff. Sie flog hinüber zu Pucey und begann laut mit ihm zu schimpfen. Kurze Zeit später hatte Ruby einen weiteren Strafstoß gegen den Hüter der Slytherins verwandelt, den Angelina ausführte.
,,Dreißig zu null! Was sagt ihr jetzt, ihr dreckigen, falsch spielenden -"
,,Jordan, wenn Sie das Spiel nicht unparteiisch kommentieren können, dann -!"
,,Ich sag nur die Wahrheit, Professor!"
Ruby hielt Ausschau nach den Quaffel und sah ihn auch, doch -
Wuuuusch.
Ein Klatscher, geschlagen von Peregrine Derrick, dem riesenhaften Treiber der Slytherins, rauschte an Rubys rechtem Ohr vorbei. Und im nächsten Moment -
Wuuuusch.
Der zweite Klatscher hatte Rubys Ellbogen gestreift. Der andere Treiber, Lucian Bole, hatte auf sie angelegt. Ruby bekam das Gefühl, dass die Slytherins sich abgesprochen hatten, es auf sie abzusehen.
Ruby sah sie kurz aus dem Augenwinkel: Bole und Derrick kamen zangengleich mit erhobenen Schlägern auf sie zugerast -
In letzter Sekunde riss sie den Feuerblitz in die Höhe und Bole und Derrick krachten zusammen, mit einem Geräusch, dass Ruby sich am liebsten übergeben hätte.
,,Hahaaaa!", tobte Lee Jordan, während sich die beiden Treiber der Slytherins, die Hände an den Köpfen, aus ihrer Verknäuelung lösten, ,,so ein Pech, Jungs! Da müsst ihr früher aufstehen, wenn ihr einen Feuerblitz schlagen wollt! Und wieder Gryffindor mit Johnson im Quaffelbesitz - Flint neben ihr - stich ihm ins Auge, Angelina! - war nur 'n Scherz, Professor, war nur 'n Scherz - o nein - Flint ist jetzt dran, Flint rast auf die Torstangen der Gryffindors zu - komm schon, Wood, halt -!"
Doch Flint hatte getroffen; in der Slytherin-Kurve brach Jubel aus und Lee begann so übel zu fluchen, dass Professor McGonagall Anstalten machte, ihm das magische Megafon zu entreißen.
,,Tut mir Leid, Professor, Entschuldigung! Wird nicht wieder vorkommen! Also, Gryffindor in Führung, dreißig zu zehn, und Gryffindor in Ballbesitz -"
Das wurde allmählich die schmutzigste Partie, die Ruby je erlebt hatte. Wütend, weil Gryffindor so früh in Führung gegangen war, war den Slytherins jedes Mittel recht, um sich den Quaffel zu sichern. Bole versetzte Alicia einen Hieb mit dem Schläger und versuchte sich damit rauszureden, er habe geglaubt, sie wäre ein Klatscher. George Weasley stieß Bole zur Vergeltung mit dem Ellbogen ins Gesicht. Madam Hooch sprach beiden Teams Strafstöße zu und Wood schaffte noch einmal eine Glanzpartie - schließlich stand es vierzig zu zehn für Gryffindor.
Jetzt hatte Ruby getroffen. Fünfzig zu zehn. Fred und George surrten mit erhobenen Schlägern um sie herum, damit kein Slytherin auf die Gedanken kam, sich zu rächen. Bole und Derrick nutzen das aus, um beide Klatscher gegen Wood zu schmettern. Sie trafen ihn kurz nacheinander in die Magengegend , und Wood, vollkommen groggy, kippte zur Seite weg und konnte sich gerade noch an seinen Besen Klammern.
Madam Hoch war außer sich. ,,Ihr sollt den Torhüter nicht angreifen, außer wenn der Quaffel im Torraum ist!", schrie sie Bole und Derrick an. ,,Strafstoß für Gryffindor!"
Und Alicia verwandelte. Sechzig zu zehn. Sekunden später schmetterte Fred einen Klatscher gegen Warrington und schlug ihm den Quaffel aus den Händen; Ruby packte ihn und trieb ihn ins Tor der Slytherins - siebzig zu zehn.
Die Gryffindor-Fans unten auf den Rängen schrien sich heiser - Gryffindor lag mit sechzig Punkten vorne.
Harry jagte dem Schnatz hinterher, welchen er zuvor entdeckt hatte, doch plötzlich erlahmte der Besen -
Entsetzt drehte Harry sich um. Malfoy hatte sich nach vorne geworfen, den Schweif des Feuerblitzes gepackt, und zerrte ihn zurück.
,,Du -"
Währenddessen floh Ruby vor Bole und Derrick, die ihr hinterher jagten.
,,Strafstoß! Strafstoß für Gryffindor! Ein so übles Foulspiel hab ich noch nie erlebt!", kreischte Madam Hooch und schoss in die Höhe, während die Treiber von ihr ab ließen und Malfoy sich auf seinen Nimbus Zweitausendeins zurückgleiten ließ.
,,Du betrügerisches Schwein, Malfoy!", heulte Lee Jordan ins Megafon und huschte vorsorglich außer Reichweite von Professor McGonagall, ,,du dreckiges, fieses Auf-"
Doch Professor McGonagall scherte sich nicht darum, Lee einen Rüffel zu erteilen. Wütend schüttelte sie die Fäuste in Richtung Malfoy, der Hut fiel ihr vom Kopf und jetzt schrie sie vor Zorn.
Angelina übernahm den Strafstoß, doch sie war so zornig, dass sie ein paar Meter danebenschoss. Die Gryffindors wurden zunehmend nervös und die Slytherins, entzückt über Malfoys Foul an Harry, schwangen sich zu Glanzleistungen auf.
,,Slytherin im Spiel. Slytherin auf dem Weg zum Tor - Pucey trifft.", Lee stöhnte auf. ,,Siebzig zu zwanzig für Gryffindor... Ruby Clarke holt den Quaffel für Gryffindor, mach schon, Ruby, mach schon!"
Alle Slytherin-Spieler außer Malfoy flogen auf Ruby zu, selbst der Torhüter - sie wollten sie abblocken.
,,Rache ist süß!", brüllte Bole ihr zu und im selben Moment droschte Derrick mit seinem Schläger auf Rubys Kopf ein.
Ihr ohnehin schmerzender Kopf hatte sie schon gestört, aber die Kopfschmerzen, welche sie durch dem Schlag hatte, gab ihr den Rest.
Sie sank mit ihrem Besen, und dem Quaffel unter dem Arm, in Richtung Boden; schwarze Punkte schoben sich in ihr Sichtfeld.
,Bleib wach!', schrie eine Stimme in ihrem Kopf. ,Kämpfe gegen den Schwindel!' Sie verspürte das warme Blut, welches ihre Schläfe und Hals runter lief.
Ruby versuchte verzweifelt gegen das Schwindelgefühl anzukämpfen - erfolgreich - langsam nahm alles wieder an Farbe und Konturen an.
Kopfschüttelnd flog sie auf die Torringe der Slytherins zu, und da der Hüter mitten auf dem Feld war, hatte Ruby freie Bahn -
,,Sie trifft! Toor! Toor! Trotz der bescheuerten Aktion von Derrick! Gryffindor führt jetzt achtzig zu zwanzig -"
Jeder richtete die Aufmerksamkeit auf Harry und Draco Malfoy, die beide dem Schnatz hinterher sausten.
,,Ja!" Harry hatte den Schnatz gefangen.
Erleichtert flog Ruby in Richtung Boden und wollte vom Besen steigen, als sie urplötzlich von Angelina und Alicia umarmt wurde; nach und nach kam der Rest des Teams zusammen, dass Ruby und Harry in der Mitte eingeengt waren.
Wood, halb geblendet von Tränen, packte Ruby am Arm und ließ sich hemmungslos schluchzend gegen ihre Schulter sinken. Ruby schaute hilfesuchend zu Harry, der belustigt mit den Schultern zuckte.
,,Ich muss kurz weg Oliver." Ruby schob Wood zu Harry und lief durch die Schar der Schüler, die ihr freudig gratulierten.
Etwas Abseits stand das Team der Slytherins; Flint stauchte Malfoy zusammen.
,,...von Potter besiegen lassen!", schrie Flint, die Hände zu Fäusten geballt und vor Wut zitternd. ,,Wie kann man nur so schlecht sein!"
Derrick tippte Flint an und deutete auf Ruby, die falsch lächelte; Flint drehte sich mit hochgezogenen Augenbrauen um.
,,Was?", fragte er schroff und ging einen bedrohlichen Schritt auf sie zu.
,,Ich habe noch ein Hühnchen mit Derrick und Pucey zu rupfen", antwortete Ruby zuckersüß. Grob schob sie Flint zur Seite.
,,Peregrine", sagte sie und musste bei Derricks Vornamen spöttisch grinsen. ,,Du weißt, was du mir angetan hast, oder?" Zu seinem Verständnis deutete sie auf die Wunde an ihrer Schläfe.
Ruby baute sich vor ihm auf, auch, wenn sie mehr als einen Kopf kleiner war, hatte sie die Schultern gestrafft und das Kinn in die Höhe gestreckt.
,,Sei froh, dass es nicht schlimmes ist", säuselte sie mit bedrohlichem Ton, ,,sonst würde ich dir den Kopf abreißen, aber da ich gut gelaunt bin, reiße ich dir nicht dem Kopf ab."
Klatsch.
Ruby hatte ihm eine Ohrfeige verpasst und wendete sich an Pucey.
,,Adrian", flüsterte sie ebenso bedrohlich, ,,du weißt auch, was du mir angetan hast? Ja? Gut." Ruby nahm Anlauf und sprang unerwartet gegen ihn, dass beide auf dem Boden landeten, Ruby oben.
,,Was es dir, mich noch einmal anzufassen, Adrian -" Ruby verpasste ihm ebenfalls eine Ohrfeige ,,- oder dafür zu sorgen, dass ich gar zu Boden stürze -" Sie verpasste ihm noch eine Ohrfeige, während das Slytherin Team teilnahmslos zuguckte ,,- dann-"
,,Was dann?", fragte Adrian grinsend und drehte den Spieß um, dass er oben lag und Ruby unten; ihre Hände drückte er über ihrem Kopf zusammen, damit sie sich nicht wehren konnte. ,,Was passiert dann?"
,,Dann sorge ich dafür, dass du zeugungsunfähig wirst!" Ruby zappelte wie wild mit den Beinen und versuchte ihn irgendwie (vergeblich) zu treten.
,,Ach ja?", fragte Pucey und starrte sie mit seinen braunen Augen, die schwarz wirkten, an. Tiefbraun traf auf Rubys Grün. Ein gewissen Funkeln war in seinen Augen.
Dann passierte etwas, was Ruby sich nie vorgestellt hätte: Pucey drückte unerwartet seine Lippen auf Rubys.
Erst sträubte Ruby sich dagegen und wollte ihn wegdrücken, doch er drücke seine Lippen noch immer auf ihre, bis sie sich schließlich ergab.
Ein komisches, unbekanntes Gefühl durchströmte sie:
Es war, als würden Schmetterlinge, die gerade erst geschlüpft waren, in einem riesigem Feuerwerk in Rubys Bauch aufgehen, zu allen Seiten buntes Feuer regnend, das sich noch im Herabsinken wieder in Schmetterlinge verwandelte, die schöner, größer und viel aufregender waren, als die Ersten es taten. Sanft löste er sich von ihr.
Pucey lächelte zufrieden, ganz im Gegensatz zu Ruby, die, nachdem er sie losgelassen hatte, panisch aufstand und direkt in Cormacs Arme lief, der zum Glück nicht gesehen hatte, was passiert war.
,,Herzlichen Glückwunsch!", rief Cormac fröhlich.
Anstatt sich zu freuen, blieb Ruby starr stehen und spürte den Kuss noch immer auf ihren Lippen.
,,Alles gut?", fragte Cormac besorgt. ,,Bei Merlins Barte... Madam Pomfrey!"
Die Heilerin kam sofort angewuselt und kümmerte sich um Ruby.
Während Cormac die ganze Zeit Ruby erzählte, wie toll sie gespielt habe, blickte Ruby rüber zu Adrian - nein - zu Pucey.
,Bloß nicht weich werden!', tadelte eine Stimme in ihrem Kopf sie. Ruby blinzelte.
Der Kuss war falsch; sie und Ad- Pucey waren öffentlich verfeindet und wenn jemand von dem Kuss erfahren würde, wären sie das Gesprächsthema Nummer eins. Andererseits hatte Ruby sich einen Kuss so vorgestellt: Schmetterlinge im Bauch und das Verlangen nach mehr, und es hatte sich richtig angefühlt. Ihr Herz sagte, dass es richtig war, aber ihr Gehirn protestierte strickt.
Was sollte sie nur tun?
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,,Tatze! Bist du hier?", schrie Ruby durch den Wald.
,,Ja", trällerte Sirius und trat hinter einem Baum hervor. ,,Habt ihr das Spiel gewonnen?"
,,Ja, haben wir", antwortete Ruby bedrückt und ließ sich auf einem Baumstumpf nieder.
,,Okay. Was ist los?", stellte er fest; er ließ sich neben Ruby auf dem Boden nieder.
,,Mal angenommen..." Ruby knetete ihre Finger ,,...Mal angenommen da ist so ein Junge... und... der küsst ein Mädchen... aber - aber das Mädchen ist eine Gryffindor und er ein Slytherin..."
,,Ja?", hakte Sirius interessiert nach.
,,Was sollte das Mädchen tun, wenn der Kuss sich falsch und richtig zugleich angefühlt hat?", stellte Ruby ihre Frage.
,,Nun." Sirius fuhr sich durch die Haare. ,,Wenn ich das Mädchen wäre, würde ich auf mein Herz hören. Also, wer ist es?"
,,Wer ist was?", stellte Ruby die Gegenfrage.
,,Wer ist der Junge, in den du verliebt bist?", wollte er wissen, aber Ruby war sich nicht sicher, ob sie es ihm sagen wollte, doch schließlich gab sie nach.
,,Adrian Pucey." Sirius grinste über die Antwort. ,,Aber ich weiß nicht, ob ich ihn liebe...", fügte sie hastig hinzu, aber es war schon zu spät. Sirius Grinsen wurde, angesichts der Tatsache, dass sie sich herausreden wollte, immer breiter.
,,Nun", sagte Sirius, bemüht seriös klingend, ,,ich denke, du solltest mal gucken, wie er in nächster Zeit zu dir ist."
,,Meinst du?"
,,Ja."
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Hätte irgendwer das mit dem Kuss erwartet? Ich persönlich wollte einfach unbedingt einen Part machen (wo sie ihn anpampt), der aus dem Ruder läuft und ich denke, dass ich die Aufgabe ganz gut gemeistert habe.
LG Moona
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