Kapitel 28

Flammensprung hob den Kopf, als sie die Geräusche von Pfotenschritten hörte, die sich dem Lager näherten. Sie hatte seit Tagen gehofft, ein vertrautes Gesicht zu sehen, und jetzt—jetzt war es endlich soweit!

„Ich rieche Bachfeder!" rief sie aufgeregt und sprang auf die Pfoten. Ihre Augen funkelten vor Freude, und ihr Schweif zuckte ungeduldig.

Aschenstaub, die in der Nähe saß und sich über das Brustfell putzte, sah sie skeptisch an. „Bist du sicher? Der Rauch hängt noch immer schwer in der Luft."

Flammensprung schüttelte den Kopf, ihr Herz schlug schneller. „Ich weiß, was ich rieche! Sie ist es! Sie ist zurück!"

Noch bevor Aschenstaub etwas entgegnen konnte, tauchten drei Gestalten am Lagereingang auf. Bachfeder, Steppenfall und Frostsee. Der vertraute Anblick ihrer Clangefährten ließ Flammensprung das Herz aufgehen.

„Bachfeder!" rief sie aus voller Kehle und rannte los, ihre Freude war nicht mehr zu halten.

Bachfeder hob den Kopf, und ein schwaches Lächeln huschte über ihr Gesicht. Doch irgendetwas war anders. Ihre Haltung war angespannt, und ihre Augen wirkten schwer von einer Last, die Flammensprung nicht deuten konnte.

„Flammensprung," sagte Bachfeder leise, als die junge Königin bei ihr ankam. Sie berührte ihre Schulter mit der Nase, doch es war ein zurückhaltendes, fast distanziertes Willkommen.

Aschenstaub trat langsamer heran, ihre Ohren zuckten nervös. Ihr Blick blieb auf Frostsee haften, der mit einem dunklen, beinahe unnahbaren Ausdruck hinter den beiden anderen stand. „Was ist passiert?" fragte sie, die Spannung in ihrer Stimme war nicht zu überhören.

Steppenfall öffnete das Maul, um zu antworten, doch Frostsee kam ihm zuvor. „Es gibt viel zu besprechen," sagte er mit einer Stimme, die so kühl war wie die letzten Überreste des geschmolzenen Schnees. Seine eisblauen Augen funkelten im schwachen Licht des Lagers.

Flammensprung wich einen Schritt zurück, ihr Fell kribbelte vor Unbehagen. „Frostsee... was ist los? Du wirkst so... anders."

Frostsee blickte sie an, und für einen Moment schien sich seine harte Miene zu lockern. Doch das Gefühl verflog so schnell, wie es gekommen war. „Ich bin nicht mehr derselbe, Flammensprung. Und nach dem, was ich weiß, wird sich auch für euch alles ändern."

Seine Worte ließen eine bedrückende Stille über das Lager fallen, und Flammensprung fühlte, wie ihre Freude sich in etwas Dunkleres verwandelte. „Was meinst du damit?" flüsterte sie, doch Frostsee drehte sich bereits ab, seine Gedanken schienen weit entfernt.

„Wir brauchen Felsenstern," sagte er schlicht, ohne sich umzusehen. „Es ist Zeit, dass der FlockenClan die Wahrheit erfährt."

Aschenstaub und Flammensprung wechselten einen besorgten Blick, während Bachfeder und Steppenfall schweigend folgten. Etwas war anders, etwas hatte sich verändert – und Flammensprung konnte spüren, dass nichts mehr so sein würde wie zuvor.

Frostsee ließ seinen Blick durch das Lager schweifen, bevor er mit einem Satz auf den Hochfelsen sprang. Die eisblaue Kälte in seinen Augen funkelte, als er laut und klar rief: „FlockenClan, versammelt euch!" Seine Stimme hallte über die Lichtung und ließ jede Bewegung im Lager innehalten.

Die ersten, die reagierten, waren Brombeerpfote, Perlenpfote und Wieselpfote. Mit erstaunten Blicken traten die Schüler auf die Lichtung, ihre Schwänze zuckten unruhig, als sie den unerwarteten Anblick von Frostsee auf dem Hochfelsen sahen.

Doch es war die Reaktion der beiden Anführer, die die Luft noch kälter werden ließ. Wolkenwächter und Felsenstern traten aus ihren Bauen, ihre Gesichter wie von einem unsichtbaren Schlag getroffen. Schock und Unglauben spiegelten sich in ihren Augen, und für einen Moment schienen sie wie erstarrt.

Auch Sommerranke schob sich zögerlich aus seinem Bau, doch als er Frostsee erblickte, fror er mitten in der Bewegung ein.

„Sie sind zurück..." murmelte Sturmfalke leise, fast unhörbar, während sie neben Nachtwind und Weißzahn stand. Ihre Worte schienen die bedrückende Spannung nur noch zu verstärken, die sich über das Lager gelegt hatte.

Nachtwind und Weißzahn tauschten besorgte Blicke. „Was macht er auf dem Hochfelsen?" fragte Nachtwind leise, seine Stimme war von Unbehagen erfüllt.

„Das wird kein gewöhnliches Wiedersehen," flüsterte Weißzahn zurück und zuckte mit den Ohren.

Frostsee ließ den Clan sich langsam versammeln, seine Haltung war aufrecht und seine eisigen Augen verfolgten jede Bewegung. Als das letzte Murmeln verstummte und sich alle Blicke auf ihn richteten, hob er den Kopf und sprach:

„Ich bin zurückgekehrt, um die Wahrheit zu bringen – eine Wahrheit, die zu lange verborgen wurde."

Seine Worte schnitten durch die Stille wie ein scharfer Wind. Wolkenwächter verzog kaum merklich das Gesicht, und Felsenstern trat einen halben Schritt vor, seine Augen musterten Frostsee mit einer Mischung aus Wut und Angst.

„Was soll das, Frostsee?" Felsensterns Stimme war scharf, aber Frostsee ließ sich nicht aus der Ruhe bringen.

„Ich bin bereit, alles zu erklären," sagte Frostsee mit kühler Entschlossenheit. „Aber zuerst will ich, dass jeder hört, was ich zu sagen habe – niemand wird von dieser Wahrheit verschont bleiben."

Ein unbehagliches Raunen ging durch die Reihen der versammelten Katzen, doch niemand wagte, den Kater auf dem Hochfelsen zu unterbrechen. Frostsees Rückkehr hatte eine Lawine losgetreten, und es war klar, dass nichts diese nun aufhalten würde.

Die Worte schlugen ein wie ein Donnerschlag. „Wolkenwächter ist ein Verräter," fauchte Frostsee mit einer Bitterkeit, die durch Mark und Bein ging. Seine eisblauen Augen glühten vor Zorn, und die Luft schien für einen Moment zu gefrieren.

Steppenfall und Bachfeder, die an seiner Seite gestanden hatten, hielten abrupt inne. Ihre Blicke rasten zu Frostsee, voller Verwirrung und Sorge. Seit seiner Rückkehr hatte Frostsee über das, was er erfahren hatte, geschwiegen. Doch jetzt schien er bereit, die Stille zu brechen – und die Wahrheit war schärfer als jede Kralle.

„Was?" Bachfeder brachte das Wort kaum hervor, ihre Stimme zitterte vor Schock. „Was meinst du, Frostsee?"

Steppenfall trat einen Schritt vor, seine gelben Augen suchten die von Frostsee. „Frostsee, das ist eine ernste Anschuldigung. Was... was ist passiert? Warum sagst du das jetzt?"

Frostsee ließ den Blick über die versammelten Katzen schweifen. Sein Schweif zuckte, und seine Haltung war so angespannt wie eine gespannte Bogensehne. „Ihr habt ein Recht darauf, die Wahrheit zu erfahren," sagte er, seine Stimme fest, aber von einer dunklen Emotion durchzogen.

Er wandte sich wieder an die Menge, die sich vor dem Hochfelsen gesammelt hatte. „Wolkenwächter hat mehr getan, als nur ein falsches Wort zu sprechen oder einen Fehler zu machen," fuhr Frostsee fort, seine Stimme wuchs an Stärke. „Er hat unsere Ehre verraten, unseren Clan manipuliert – und dafür gesorgt, dass das Blut Unschuldiger vergossen wurde."

Ein entsetztes Raunen ging durch die Menge. Wolkenwächter, der etwas abseits stand, starrte Frostsee an, sein Gesicht eine Maske aus Zorn und Verachtung. „Das sind Lügen!" knurrte er, doch seine Stimme wirkte unsicher, beinahe wackelig.

„Sind es Lügen?" fragte Frostsee scharf zurück, und sein Blick traf Wolkenwächters wie ein Dolch. „Kannst du vor allen hier schwören, dass du nie jemanden getäuscht hast? Dass du nie den Clan verraten hast – oder sogar Blut an deinen Pfoten hast?"

Die Stille war erdrückend. Jede Katze im Lager starrte Wolkenwächter an, ihre Augen voller Zweifel und Fragen. Wolkenwächters Schweif peitschte, doch er antwortete nicht sofort.

Steppenfall trat näher an Frostsee heran. „Frostsee... sag uns, was du weißt. Wir verdienen es, die ganze Wahrheit zu hören."

Frostsee nickte langsam, seine Augen funkelten. „Ich werde alles erzählen," versprach er mit einer Stimme, die von einer Mischung aus Schmerz und Entschlossenheit durchdrungen war. „Und am Ende werdet ihr verstehen, warum ich sage, dass Wolkenwächter ein Verräter ist."

,,Steppenfall , Bachfeder und ich haben die Grenze überschritten und uns auf eine Reise begeben, um die Wahrheit zu Erfahren durch die Sternenwächter" Begann Frostsee ,,Der Sternenclan offenbarte mir die Wahrheit. Wolkenwächter hat Schneefall und Dämmermaske zu seinem nutzen getötet!" Fauchte er und sah mit düsteren Blick dem Kater entgegen.

,,Was für ein Quatsch!" Fauchte Wolkenwächter ,,Wie kannst du es wagen als mein Sohn so welche Andschuldigen zu tätigen?!" Fauchte der Kater und fuhr die Krallen aus

Frostsee ignorierte das wütende Fauchen Wolkenwächters und richtete seinen Blick entschlossen auf die versammelten Katzen. Seine eisblauen Augen funkelten vor Entschlossenheit, als er weiter sprach.

„Ich bin nicht dein Sohn, Wolkenwächter," sagte Frostsee mit einer Stimme, die wie ein eisiger Wind durch das Lager wehte. „Du hast mich mein ganzes Leben lang belogen und manipuliert. Du hast mich glauben lassen, dass du mein Vater bist, um mich unter deiner Kontrolle zu halten. Aber ich weiß jetzt die Wahrheit."

Die Worte ließen ein aufgeregtes Murmeln unter den Katzen entstehen. Flammensprung und Aschenstaub tauschten entsetzte Blicke aus, während Sommerranke zögerlich einen Schritt nach vorne trat.

„Was... was redest du da, Frostsee?" fragte Sommerranke leise, seine Stimme zitterte vor Schock.

Frostsee sah ihn an, sein Blick schien für einen Moment weicher zu werden, doch die Entschlossenheit in seiner Haltung blieb unverändert. „Wolkenwächter hat mich von meinem Bruder getrennt. Er hat mich manipuliert, damit ich alles vergesse, was vor meinem Sturz vom Baum geschehen ist. Er hat mein Leben gestohlen – und das Leben anderer, um seine Macht zu sichern."

Wolkenwächter knurrte tief, seine Ohren flach angelegt und die Krallen in die Erde gebohrt. „Das sind alles Lügen!" rief er, seine Stimme bebte vor Wut. „Niemand wird dir glauben, Frostsee. Du bist nichts weiter als ein verwirrter Kater, der von falschen Visionen genarrt wurde!"

„Genug!" fauchte Steppenfall, der jetzt vortrat und sich zwischen Frostsee und Wolkenwächter stellte. „Frostsee hat sich für uns alle in Gefahr begeben, um die Wahrheit zu erfahren. Wir sollten ihm zumindest zuhören, bevor wir ihn verurteilen!"

Bachfeder nickte, ihre Augen funkelten vor Entschlossenheit. „Er hat keinen Grund zu lügen, Wolkenwächter. Wenn das alles nur Lügen sind, warum bist du dann so aufgebracht?"

Wolkenwächter schnaubte, doch er sagte nichts. Frostsee nutzte die Stille, um weiterzusprechen. „Du hast Dämmermaske ermordet, um ihren Platz als Stellvertreter zu übernehmen. Und Schneefall  war nur ein weiteres Opfer deiner Gier nach Macht."

Das Lager war still wie der Tod. Jedes Auge war auf Wolkenwächter gerichtet, und das Murmeln wuchs zu einem unheilvollen Raunen an. „Ist das wahr?" fragte Flammensprung schließlich, ihre Stimme zitterte vor Unglauben.

Wolkenwächter kniff die Augen zusammen, seine Muskeln spannten sich an. „Ihr wagt es, mich so zu verurteilen? Ich habe mein Leben diesem Clan gewidmet!" schrie er. Doch in seinen Augen lag eine Spur von Panik, die seine Worte verriet.

Frostsee trat vor, sein Schweif hoch erhoben. „Dein Leben mag dem Clan gewidmet gewesen sein, Wolkenwächter. Aber nicht, um ihn zu beschützen – sondern, um ihn zu kontrollieren."

,,Frostsee hat Recht" Ertönte die Stimme von Noctar, er trat mit düsteren Schritten ins Lager. ,,Wer bist du?" Fragte Felsenstern und verengte die Augen. Sommerranke wurde unruhig als der silberne Kater mit den schwarzen Pfoten hinein trat

Noctar ließ seinen Blick über die Katzen im Lager gleiten, sein silbernes Fell schimmerte im schwachen Licht, und die schwarzen Pfoten setzten sich lautlos auf den Boden. Seine eisblauen Augen waren durchdringend und schienen die Seele eines jeden zu durchleuchten, der ihnen begegnete.

„Mein Name ist Noctar," begann er mit ruhiger, aber fester Stimme. „Ich bin ein Sternenwächter, einer der Hüter der Wahrheit und der Wächter der Gerechtigkeit."

Die Katzen starrten ihn an, einige flüsterten miteinander, während andere mit weit aufgerissenen Augen zu Wolkenwächter und Felsenstern blickten. Felsenstern, der braungraue Anführer mit dem markanten Gesicht, trat vor, seine Haltung war angespannt.

„Was hat ein Fremder wie du in meinem Lager zu suchen?" fragte er kühl, obwohl in seiner Stimme ein Hauch von Unsicherheit mitschwang.

„Ich bin hier, um Frostsee zu unterstützen und die Wahrheit zu bestätigen," antwortete Noctar, ohne eine Spur von Angst oder Zweifel. Sein Blick richtete sich direkt auf Felsenstern, dann auf Wolkenwächter. „Die Wahrheit, dass Wolkenwächter nicht der ist, der er vorgibt zu sein."

Sommerranke, der den silbernen Kater beobachtete, schien sich zu winden, als würde eine unbehagliche Erinnerung an die Oberfläche drängen. „Ein Sternenwächter..." murmelte er leise, fast unhörbar.

„Felsenstern," fuhr Noctar fort, „du bist ein Anführer, der die Wahrheit schätzt, oder nicht? Dann solltest du wissen, dass Wolkenwächter seine Position durch Verrat und Mord erlangt hat."

Wolkenwächter fauchte und trat vor, seine Augen funkelten vor Zorn. „Das ist absurd! Ihr werdet einem Fremden Glauben schenken, der nicht einmal aus unserem Clan stammt?"

Noctar drehte sich langsam zu Wolkenwächter um, seine Präsenz schien den älteren Kater zu überwältigen. „Deine Worte sind leer, Wolkenwächter. Der Sternenclan selbst hat die Wahrheit offenbart. Du hast Schneefall getötet, und du bist auch verantwortlich für den Tod von Dämmermaske."

Das Lager erstarrte. Selbst die Katzen, die Wolkenwächter immer treu zur Seite gestanden hatten, rückten ein Stück von ihm ab. Ein leises, unruhiges Murmeln ging durch die Menge.

„Beweise es!" knurrte Wolkenwächter, seine Stimme war heiser vor Anspannung. „Ihr könnt nicht einfach mit solchen Anschuldigungen hier auftauchen und erwarten, dass wir das glauben!"

Noctar sah ihn lange an, dann nickte er langsam. „Beweise?" fragte er, seine Stimme wurde leiser, doch sie hallte wie ein donnernder Sturm. „Lass den Sternenclan sprechen."

Mit einem Schwung seines Schweifs trat Noctar zur Seite, und der Himmel über dem Lager, der vorher wolkenlos gewesen war, wurde plötzlich düster. Ein kalter Wind wehte durch das Lager, und die Katzen duckten sich instinktiv, als ein unheimliches Leuchten den Hochfelsen umhüllte.

„Die Wahrheit kann nicht verborgen bleiben," sagte Noctar mit einem letzten Blick auf Wolkenwächter. „Die Zeit des Versteckens ist vorbei."

Das laute, explosionsartige Geräusch hallte wie Donner durch das Lager, ließ die Katzen innehalten und die Luft vor Schreck anhalten. Bachfeder presste die Ohren gegen den Kopf, als das Gelächter von Zweibeinern wie ein bedrohliches Echo zwischen den Bäumen widerhallte.

„Feuer!" schrie Brombeerpfote panisch, seine Stimme überschlug sich vor Angst. Frostsee drehte den Kopf, und sein Atem stockte, als die ersten Flammen um das Lager aufloderten. Doch es waren nicht die gewohnten, orangefarbenen Flammen – dieses Feuer leuchtete in einem unheimlichen Blau und Violett, als hätte der Himmel selbst seinen Zorn herabgesandt.

„Wir müssen hier raus!" rief Steppenfall hektisch, seine Stimme überschlug sich. Die Katzen begannen zu rennen, suchten nach Fluchtwegen aus der brennenden Falle, doch das Lager war von einer Feuersbrunst umgeben, die mit jedem Moment dichter wurde.

Noctar kniff die Augen zusammen, seine silberne Silhouette hob sich gegen die unheimlich flackernden Flammen ab. „Das ist kein gewöhnliches Feuer," murmelte er, kaum hörbar. „Die Zweibeiner haben mehr als nur Zerstörung mitgebracht."

„Hilfe!" schrie Perlenpfote, der panisch um sich blickte, während eine Flammenzunge gefährlich nahe an seinem Schwanz entlangschoss. Frostsee sprang vor und packte ihn am Nackenfell, zog ihn zurück, bevor die Hitze sie erreichte.

„Alle zum südlichen Ausgang!" brüllte Felsenstern, seine Stimme voller Autorität. „Bleibt zusammen und lasst niemanden zurück!"

Doch Frostsee zögerte. Sein Blick wanderte über das Chaos, über die panischen Gesichter seiner Clangefährten. Dann glitt sein Blick zu Wolkenwächter, der still am Rande des Lagers stand, die violett-blauen Flammen in seinen gelben Augen reflektiert.

„Wolkenwächter!" schrie Frostsee, seine Stimme war ein tiefes Knurren, das vor Zorn vibrierte. „Du kannst dich nicht länger verstecken! Deine Zeit ist abgelaufen!"

Doch bevor Wolkenwächter etwas erwidern konnte, drangen die Flammen weiter ins Lager vor, und ein großer, brennender Ast stürzte mit einem ohrenbetäubenden Krachen auf die Mitte der Lichtung. Die Hitze war unerträglich, und die Katzen wurden zurückgedrängt.

„Wir müssen gehen, jetzt!" rief Steppenfall erneut und packte Bachfeder an der Schulter. „Es wird keinen Clan mehr geben, wenn wir hier sterben!"

Bachfeder zögerte einen Moment, ihre grauen Augen ruhten auf Wolkenwächter und Frostsee die sich gegenüber standen. Unsicherheit machte sich in ihr breit, doch dann nickte wie und wandte sich ab.

„Alle in Bewegung!" rief Bachfeder mit fester Stimme, übernahm die Führung. „Wir lassen niemanden zurück!"

Die Katzen stürmten durch die Flammen, ihre Körper tief geduckt, während die violett-blauen Feuerzungen ihnen gefährlich nahe kamen. Der Gestank von Rauch und verbranntem Holz drang in ihre Nasen, und das Lachen der Zweibeiner hallte wie ein düsteres Versprechen in der Ferne.

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