Bemerkungen & Vorwort

Trauer - Tod - Verderben. Krieg basiert auf einem abscheulichen Paradoxum unserer Menschheit. Wir, die Menschen selbst, sind Wesen, welche eine unglaubliche Gabe besitzen. Fähig, Wunder zu erstellen, nutzen wir diese, um uns selbst zu vernichten. Auch heute noch, leider, suchen viele nicht Ihren Weg sondern lassen sich wegweisen. Statt am Glück anderer Teilzuhaben, erniedrigen wir uns gegenseitig, unterjochen unsere innere Menschlichkeit, ziehen und biegen unsere eigene Moral durch den Dreck. Was in Kriegszeit so offensichtlich dominiert, durchquert aber noch heute den Alltag von zu vielen Menschen. Kein einziger auf dieser Welt kann alleine nur annähernd all die Wunder unserer Technik & Gesellschaft erschaffen, bestaunen oder weiterentwickeln. Es ist die Fähigkeit, als Zusammenschluss, weg vom Individuum zu handeln, welche uns alle stark macht.

Doch aus purer Angst, selbst betrogen zu werden, der Angst, nicht oben zu stehen, der Angst, zu versagen treten wir nach unten und vergessen dabei, dass unsere eigentlichen Träume oben alle Platz hätten - sogar problemlos Platz haben.

Dies hier sollte kein Appell an eine Person oder an die Gesellschaft sein. Ich selbst bin kein guter Mensch, insbesondere auch bei meinem eigenen Ermessen von "Gut", "Schlecht" und all den Farben dazwischen. Aber Mensch zu sein bedeutet so viel mehr, als nur zu Atmen oder zu denken, mehr als ein Teil eines Staates zu sein oder einen Pass zu besitzen, mehr als an etwas Übernatürliches zu glauben.

Manchmal scheint es mir, als ob in dieser Welt eine gewisse Form von Glaube fehlt. Der Glaube an sich selbst und der Glaube an das Zusammensein. Den einzigen Krieg, welchen man im Leben einmal führen sollte, ist der Krieg mit einem Selbst. Niemand weiss von Anfang an, wo er steht. Die Karte dazu muss jeder selbst entdecken oder manchmal auch neu erfinden. Am Ende des Krieges ist es recht einfach. Entweder du hast verloren - oder gewonnen. Auf welcher Seite du gerade stehst, lässt sich ganz einfach ermitteln. Wie das geht, musst du aber schon selbst herausfinden.

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Zurück zum eigentlichen Buchinhalt gibt es nicht mehr viel zu sagen. Auch wenn aktuell noch mehr registrierte Kriege stattfinden, als man Finger hat, so gibt es trotzdem diese wenigen, welche wir wohl nie vergessen werden. Der zweite Weltkrieg fasziniert mich in seiner absoluten Grösse und Tragik. So kam es, dass Theodor W. Adornos einst sagte: «Ein Gedicht nach Ausschwitz zu schicken, ist barbarisch.». Und beim Namen von allem, was für dich heilig ist, nein, ist es nicht. Die Tragik vollends zu verstehen ist unmöglich, selbst für diejenigen, welche das grösste Leid in sich tragen. Zu verbieten, darüber zu schreiben, ist genauso stumpfsinnig wie der Krieg selbst. Wer denkt, damit sei überhaupt jemandem geholfen, führt wohl selbst bereits ein barbarisches Leben.

Nun, ich weiss genau, es ist unmöglich - zumindest während meinem Leben - dieser Spanne an Vielschichtigkeit der Ereignisse gerecht zu werden. Doch gerade deswegen erlaube ich es mir, anzufangen, es zu versuchen. An genau diesem Tag wo du diese Worte liest, auch wenn du es an jedem einzelnen deiner Lebtage liest, sterben Menschen für Nichts! Es spielt keine Rolle, woher diese kommen, was diese gemacht haben, ob Mann, Frau oder Kind. Es sind Menschen. Und sie sterben für etwas, dass nicht sein müsste. Nicht sein soll. Nicht sein darf.

Wer jetzt die Hoffnung aufgibt, sei entschuldigt. Wer allerdings einen Anfang setzen möchte, der kann gerade zum gleichen Zeitpunkt beginnen. Wir können es, für ein hoffentlich letztes Mal miteinander versuchen. Miteinander statt gegeneinander. Ich spreche nicht davon, dass du alleine Kriege beenden sollst. Gemeinsam, mit einem Lächeln auf dem Gesicht, kannst du hier dein Umfeld verbessern. Und der Rest wird, vertraue mir, von alleine kommen.

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