Fifteen.
Aufmerksam liegen alle Augen mir, bringen mein Herz zum rasen, meinen Margen zum verkrampfen. Nur kurz traue ich mich zu meinem Mann zu sehen, wessen grüne Augen enttäuscht zu mir Blicken, die Augenbrauen gequält zusammengezogen.
Tief atme ich durch, lasse die Luft meine Lunge füllen, als würde mir das die nötige Kraft für das Folgende geben, doch habe ich nicht das Gefühl,es würde nur das Geringste bringen. Ich kann mir doch kaum selbst erklären, wieso ich Dean belogen habe, wie könnte ich mich dann je vor ihm rechtfertigen. Nur zu gut weiß ich, dass es dafür keine Rechtfertigung gibt. Dass ich ihn verletzt habe und das vollkommen unnötiger Weise. Doch würde ich das Selbe wieder tun.
"Dean... das ist Harry.. Harry Styles. Er stand plötzlich vor unserer Haustür und ich wusste nicht wie ich damit umgehen sollte, also habe ich dir erzählt, dass er Harvey heißt, damit du nicht wütend wirst. Jetzt versteh das bitte nicht falsch, zwischen uns Beiden ist nichts passiert, nur ich.. ich wollte den Kontakt nicht abbrechen, nach alle dem was er durchgemacht hat und nachdem er mich zwei Jahre lang gesucht hat. Bitte sei nicht wütend. Nicht alles war gelogen! Er hat wirklich mit Sam gedient, nicht wahr Harry? Ich... Dean..."
Im Satz breche ich ab, sehe beschämt auf den Boden. Meine Erklärungen scheinen nichts zu nützen, nein im Gegenteil, seine Gesichtszüge haben sich nur mit jedem Wort mehr angespannt. Ich würde mich nur immer tiefer rein reiten, umso mehr ich erzähle.
Er ist wütend und enttäuscht. Das ist verständlich, ich wäre es auch.
Eine Weile herrscht eine bedrückende Stille, keiner traut sich etwas zu sagen, sogar Bobby fehlen die Worte. Mein Blick wandert nervös umher, länger als ein paar Sekunden, kann ich keinen der drei Männer anblicken. Sie allen scheinen über mich zu urteilen. Deans tiefe Stimme bricht die Ruhe.
"Du willst mir also erzählen, du hast dich wochenlang mit deinem Ex-Verlobten getroffen? Hast ihn zu uns eingeladen, mich mit ihm anfreunden lassen, während du mir den Fakt, dass er eben ER ist, vorbehältst? Und jetzt möchtest du mir erzählen, dass da nichts zwischen euch passiert ist, dass ich nicht wütend sein soll? Du hast mich belogen Rose, du hast mein Vertrauen missbraucht und mich hintergangen und du kannst mir nicht weiß machen, dass da nichts zwischen euch war. Wieso sonst hättest du denn nicht die Wahrheit sagen können? Dachtest du wirklich ich würde es dir so sehr verübeln, wenn du ihn wieder sehen würdest, wenn ich wüsste, dass ich dir vertrauen kann, dass du da nichts mehr empfindest? Ich dachte ich könnte dir trauen Rose, aber anscheinend hast du diesen Kerl immer noch nicht voll und ganz aus deinem Herzen gestrichen."
Ein Schnauben verlässt seine Lungen, bevor er kopfschüttelnd durch die Tür verschwindet.
Alles habe ich ruiniert, mich in meinen Lügen verstrickt, zog den Strick um meinen Hals selbst mit jeder Lüge, mit jedem Treffen, enger und merkte es nicht, bevor es zuspät gewesen ist. Tränen steigen in meine Augen, verschleiern meine Sicht, als auch Bobby aufsteht und Dean folgt. So allein wie in diesem Moment habe ich mich erst einmal zuvor gefühlt. Dieses Gefühl alles, was in meinem Leben zählt, verloren zu haben, kenne ich nur von einem Mal. Damals hat Dean mich aus meinem Loch gezogen, aber nun ist er der, der die Leiter mitnimmt. Man kann ihm keine Vorwürfe machen, habe ihn doch belogen und betrogen, seine Ehre und sein Ansehen verletzt, sein Herz und Vertrauen genommen und in der Luft zerrissen.
Doch nicht alles ist so wie früher. Diesmal bin ich nicht vollkommen allein.
Zwei starke Arme legen sich zögerlich um mich, ziehen mich an eine harte Brust. Ein nur all zu bekannter Geruch von Rauch und Aftershave, das nach Minze duftet, steigt mir in die Nase, während ich meiner Verzweiflung freien Lauf lasse. Beinahe hatte ich vergessen, dass Harry noch im Raus ist. So still und zurückhaltend wie er gewesen ist, konnte man ihn leicht vergessen.
Er wirkt unbeholfen dabei, als er mir über den Rücken strich, doch im Moment ist es das Beste was er tun kann. Jede seiner Berührungen kribbelt auf meiner Haut, sein Geruch, seine Haare die an meiner Stirn kitzeln. All das beruhigt mich mehr, als alles andere auf dieser Welt es könnte. Gibt mir den Halt, den ich gerade brauche.
Er sagt nichts, generell spricht er nur wenn es nötig ist, doch es ist genug. In diesem Moment von Verzweiflung und Einsamkeit, ist er genug. Er lässt es über sich ergehen, wie ich sein Shirt nass weine. Ist aber sichtlich erleichtert, als ich mich beruhigt habe und mich vorsichtig von ihm löse. "Meinst du er wird mir lange böse sein?" Meine Stimme bricht am Ende ab, endet in einem lauten Schniefen. Harry zieht nur die Achseln hoch.
Auch wenn er hier ist, mich hält und trösten möchte, scheint er nicht viel Interesse darin zu haben, was aus Dean und mir wird. Anstatt mir Mut zu zu sprechen, dass alles gut werden würde, lenkt er lieber vom Thema ab.
"Komm doch erst einmal zu mir und gib ihm etwas Freiraum. Dann wird das schon alles."
Unsicher sehe ich zu ihm auf. Es erscheint mir als keine gute Idee. Schließlich ist er mein Ex. Wegen ihn streiten Dean und ich uns, wegen ihm ist all das passiert und jetzt soll ich bei ihm übernachten? Wenn Dean das erfährt, wird er vermutlich nur noch wütender. Dann wird er garantiert denken, dass wir etwas am laufen hätten. Und das von der Hand zu weisen, würde nicht einfach werden. Doch wo soll ich sonst hin?
Hier kann ich nicht bleiben, Dean und ich brauchen jetzt Abstand. Ich kenne meinen Mann nur zu gut. Wenn wir uns streiten und dann auch noch die ganze Zeit aufeinander hocken, wird er nie klare Gedanken fassen können. Er steigert sich dann nur noch mehr in seine Wut, und was dann passiert habe ich einmal erfahren, was mir absolut für immer reicht.
So liebevoll er auch ist, so richtig wütend, möchte man ihn nicht erleben.
Bei Harry zu übernachten, scheint mir die einzige Möglichkeit.
"Okay, aber nur einen Tag."
Nur ein kurzes Kapitel, aber ich denke mal, besser als gar nichts.
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