Eighteen.
17.09.1966
In dieser Nacht scheint keiner von uns Schlaf zu finden. In absoluter Stille sitzen wir beisammen, entfernen uns mit der Zeit mehr voneinander. Keiner wagtc es nur ein Wort zu sprechen, den anderen aus seinen Gedanken zu holen.
Die Sonne geht gerade erst auf, der Himmel ist noch in ein sanftes orange getränkt, passend zu den Blättern an den Bäumen. Erschöpft von der ruhelosen Nacht kämpfe ich mich aus den weichen Polster unter mir. Strecke meine Arme nach oben und lehne mich zu jeder Seite einmal. Ein leisen Knacken in meinem Rücken gibt mir die gesuchte Erleichterung., löst einige Verspannungen.
Harrys Augen verfolgen mich, als ich zu meiner Tasche gehe um meine Kleidung raus zu suchen. Sein beobachten verwandelt sich in ein starren, vollkommen fixiert auf mein Gesicht scheint er mit den Gedanken ganz wo anders zu sein. Ich schließe die Badezimmertür hinter mir.
In einem meiner vielen, knie langen, Blümchen Kleider trete ich aus dem Bad. Meine Haare habe ich ordentlich zu einem Dutt gesteckt, einen langen Mantel über den Arm gehängt. "Ich sollte jetzt gehen Harry. Ich muss das alles mit Dean klären und zu meinen Kindern. Aber.. danke, dass ich hier schlafen durfte. Ich weiß das sehr zu schätzen."
Noch immer wirkt er nicht ganz da, nickt abwesend bevor er aufsteht um mich zur Tür zu bringen. Beschämt drehe ich mich um und gehe in den Flur, kann meine Augen aber nicht vollkommen von dem Anblick abwenden. Erst jetzt sehe ich wie muskulös er wirklich geworden ist, wie definiert jeder einzelne Muskel hervor trit, aber auch wie gezeichnet sein Körper ist. Zerstört von den etlichen Misshandlungen, verunstaltet, aber trotz allem ist er ein ansehnlicher Mann. Er hilft mir in meinen Mantel und öffnet die Tür. Meine Wangen sind heiß, sind vermutlich knall rot. "Danke.. bis bald Harry."
Ein Lächeln huschte mir übers Gesicht, bevor ich möglichst schnell die Treppen runter gehe. "Ja bis bald, Rosemary."
Meine weißen Absätze klackern auf den grauen Fliesen, geben einen melodischen Hall von sich, als ich das alte Haus verlasse. Eine Weile stehe ich im eisigen Wind, bis ich bemerke, dass es in diesem Teil der Stadt wohl hoffnungslos ist auf ein Taxi zu warten. Seufzend schließe ich den Mantel enger um mich, gehe schnellen Schrittes in die Richtung in der ich die Innenstadt vermute.
Nach Ewigkeiten des herum Irrens halte ich inne. Meine Beine schmerzen, ein unangenehmes Stechen durchzieht meine Fußsohle. Meine Finger sind taub und mittlerweile fehlt jeglich Motivation weiter zu gehen. Ich habe mich eindeutig verlaufen. Um mich herum steht nichts als Hochhäuser, aber nicht die der guten Weise aus der Innenstadt, in denen kleine Läden hausen und darüber junge Studenten.
Nein es sind eher die Häuser, der Leute die sich nichts anderes leisten können, als in einem 30 Parteien Haus am Rande der Stadt zu leben. Verzweifelt sehe ich mich um. Meine Augen leuchten auf als eine Telefonzelle in mein Sichtfeld tritt. Natürlich wäre ich lieber selbst nach Hause gekommen, doch im Moment ist es mir doch lieber um Hilfe zu betteln, als zu erfrieren. Vorsichtig schließe ich die Glastür hinter mir, was ungefähr genauso viel bringt wie sie offen zu lassen, da die obere Scheibe sowieso eingeschlagen ist. Trotz allem fühle ich mich so sicherer. Meine Finger tippen zitternd die Nummern ein, suchen verzweifelt das nötige Kleingeld aus der Handtasche zusammen und werfen es ein. Jedes Tuten kommt mir vor wie eine Unendlichkeit. Mit jedem Mal steigt die Angst, dass niemand abheben würde. Doch Erleichterung macht sich in mir breit, als ich die gewohnt unhöfliche Stimme vernehme. Noch nie bin ich glücklicher gewesen diesen alten Kauz zu hören.
"Bobby Singer. Was wollen Sie?"
"Bobby? Ich.. hier ist Rosemary, kann ich Dean sprechen?" Raues, abschätziges Lachen dröhnt durch den Hörer. "Jetzt kommst du etwa wieder angekrochen? Aber na gut, er ist erwachsen und soll das selber klären. DEAN!"
Lange Zeit Stille, bevor es anfängt zu rascheln. "Was gibt es?"
"Dean? Ich bins, Rose. Ich.. ich weiß nicht wo ich bin und mir ist kalt und ich.. kannst du mich abholen, bitte?"
Sekunden vergehen in denen keine Antwort kommt. Die Angst die Leitung sei tot überkommt mich, habe ich doch nicht noch mehr Kleingeld dabei. Doch dann ertönt die beruhigende Stimme meines Mannes.
"Welche Straße?"
Ich drehe mich in der beengten Zelle, auf der Suche nach einem Nummernschild. "Ecke St. Jefferson und Hemptonstreet." "Gut, warte da, ich bin in ein paar Minuten da."
Noch bevor ich mich bedanken kann, legt Dean auf. Trotzdem stört es mich nicht, bin ich doch einfach nur glücklich, hier weg zu kommen und dann mit Dean reden zu können. Behutsam trete ich aus der Telefonzelle, darauf bedacht mit meinem Mantel nirgendwo hängen zu bleiben. Stelle mich dann in den Eingang eines Hauses, der wenigstens etwas Schutz vor dem eisigen Wind bietet.
Mein Rücken beginnt zu stechen, meine Beine werden schwer, scheinen mein Gewicht nicht mehr tragen zu können. Immer wieder wechsel ich das Bein, auf dem ich mich verlagere, doch wirkliche Erleichterung bringt es nicht. Jede Minute kommt mir vor wie eine Stunde. Langeweile, Kälte und Müdigkeit übermannen mich. Will ich doch nicht mehr, als endlich nach Hause, oder wenigstens zu Bobby, zu kommen. Wie lange kann Dean denn bitte hier her brauchen? Ob er es sich vielleicht doch anders überlegt hat? Mich jetzt einfach hier stehen lässt?
Das Brummen eines Motors holt mich aus meinen Gedanken. Erleichtert trete ich auf den Bordstein und öffne die Beifahrertür.
Ein kurzes und nicht all zu spannendes Kapitel, aber vielleicht werde ich heute Abend oder spätestens morgen noch etwas updaten. Brauchte aber einen Lückenfüller.
Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top