wtf 2022

Ich habe mich dazu entschlossen, dieses Jahr mit einem kleinen Jahressrückblick abzuschließen, wie ich es ja schon ein paar Mal getan habe. Dieses Mal wird aber am Schluss auch ein kleiner Ausblick für das kommende Jahr stehen, denke ich. Mal sehen.

Mein Gedächtnis ist ein Sieb, deshalb werde ich mich an meinen archivierten Insta-Stories orientieren. Vielleicht füge ich hier ja auch ab und zu ein passendes GIF oder Meme ein (wahrscheinlich nur vielleicht nh). Achja, für alle die, die noch nicht meine durchgeknallte Seite kennen, das normal geschriebene bin ich und das Kursive die Stimme in meinem Kopf.

2022 habe ich laut Insta damit begonnen, dass ich an Silvester bei meiner Mutter war, also getrennt von meinem geliebten Häschen, und ich konnte es in 2022 nicht erwarten, wieder mit ihm vereint zu sein.

Dann war ich spazieren und dabei sind einige coole Bilder entstanden. Die Temperaturen waren dabei ähnlich wie dieses Jahr, daraus folgten grüne Felder statt schneebedeckte Weiten.

Ich hatte die irrwitzige Vorstellung, dass ich in der Lage bin zu planen. Ich muss nicht erwähnen, dass das natürlich nicht geklappt hat.

Dann habe ich ungefähr bis Mitte Januar Memes auf IG geschaut und versucht, mich damit abzufinden, dass mein miserables Leben aufgrund meiner miserablen Lebensentscheidungen in 2022 genauso miserabel weitergehen wird. (Spaß, Depression hat wieder mies gekickt.) Aus diesem Grund nehme ich mir auch nichts mehr vor. Nun ja, ändert sich jetzt vielleicht mit 2022 lol.

Nein, ich habe mich geirrt, die existentielle Krise ist anhaltend das Jahr über weitergegangen.

Mein Kaninchen Fritzi war mein Valentins-Date, und ich sage euch, er war der perfekte Gentleman, also müssen sich zukünftige Kandidaten Mühe geben.

Im Februar hatte ich sogar mal die Zeit und Geduld zu zeichnen. Und zu backen!
Ich habe auch einige Texte und Gedichte geschrieben.

Dann folgte die Fellwechselsaison. Immer wieder eine freudige Zeit, vor allem für Kleidung. Ich hatte teilweise sogar mehr Fell als Kleidung an mir. Und überall war das Fell, in Augen, Nase und Mund. Wie? Ganz einfach: Das herumfliegende Fell hat sich zum Ziel gesetzt, jede Oberfläche der herumstehenden Objekte zu besetzen und zu "kaninfizieren". Da hat nur mein Mantra geholfen: Ich liebe meinen Hasen, ich liebe meinen Hasen, ich liebe meinen Hasen. Wie war ich gerade in dieser Zeit für die Fusselrolle dankbar!

Mitte Februar begann glaube ich mein Praktikum. Sehr erleuchtend.
Allerdings hat (laut meiner Story, ich bin zu faul zu googlen) der Krieg in der Ukraine angefangen.
Und da alle schlimmen Dinge drei sind, ich hatte mein Therapie-Erstgespräch im Februar. (Nur Spaß, so schlimm war's gar nicht. Es hat sogar ziemlich perfekt gepasst, und ich musste nicht mal lange suchen, das hat mich etwas misstrauisch gemacht. Aber das ganze Thema ist sowieso nicht einfach und sich selbst zu heilen erfordert Arbeit und ist schmerzhaft. Außerdem hätte ich ziemlich blöd ausgesehen, wenn ich gesagt hätte "Alle schlimmen Dinge sind drei" und dann kein drittes aufgezählt hätte.)

Ich habe immer so Phasen, die sich wiederholen, und zum Jahreswechsel bin ich oftmals besessen von Musik, dem Singen und Musicals usw. Darunter fallen auch musikalische TikToks etc. Das ist auch die Phase, in der ich oft denke, ich könnte selbst gut musizieren bzw. singen und die Resultate dürfen dann meine Nachbarn ertragen.

Anfang März hatte ich dann Geburtstag, aber so geil war's dann auch wieder nicht. (I don't feel comfortable admitting to my age tbh.)

Ende März hat es dann wohl geschneit und der Schnee ist bis Anfang April liegen geblieben oder so. Der Schnee ist aber nicht lange liegen geblieben und schon kurz darauf ist alles grün geworden, die Pfirsiche haben angefangen zu blühen und ich habe meinem Fritz wieder viel zu viel Grünzeug gesammelt.

Im Mai hat mein Praktikum wieder aufgehört und in meiner gewohnten Klassenumgebung hat sich meine Stimmung wieder stabilisiert, wobei da auch das gute Wetter im Sommer beiträgt.


Im Mai hatte ich auch meine erste richtige Psycho-Sitzung. Entschuldigung, Therapie-Sitzung.

Als dann der Sommer kam, habe ich eigentlich die meiste Zeit damit verbracht, den Himmel zu bewundern oder die Sonne oder ich habe Wiese für den Fritz gesammelt.

Dann gab's da noch das Drama mit der Diskussion über Heidi Klum und die Serie "Germany's Next Topmodel" für Bodyshaming und andere Dinge, die in den Bereich emotionaler Missbrauch eingeordnet werden können. Rezo hat da ein sehr interessantes Video drüber gemacht. Das Ganze hat aber wenig Anklang gefunden, und viele Leute haben sich sehr darüber aufgeregt. Aber nach ein paar Wochen war auch das vorbei, weil das ja immerhin nicht die einzige Sache ist, die scheiße läuft.

Mit den Sommerferien kam dann eine Pause zum Luftholen, wobei sie aber nicht so geil waren, wie sie vorher gewirkt hatten. Ich habe leider nicht so viel geschafft, wie ich mir vorgenommen hatte.
Da ich ins dritte Lehrjahr gekommen bin, ging's ans Facharbeit schreiben. Eigentlich hätte ich dafür ein halbes Jahr Zeit gehabt, hätte ich noch vor den Sommerferien angefangen. Aber ich habe mir eingebildet, ich könnte erstmal "meine wohlverdienten Ferien genießen", weswegen ich dann erst in der letzten Woche angefangen habe. Immerhin sollte ich zwanzig Seiten schreiben und ich dachte, ich brauche dafür ewig. Ich kann sowas einfach nie einschätzen, egal wie oft ich das schon gemacht habe. Wir mussten die Facharbeit vor den Herbstferien abgeben und ich war drei Wochen vorher fertig. Es war einfach richtig gut noch Zeit zu haben, da konnte ich es in Ruhe zum Korrektur lesen geben und selbst noch korrigieren. Ja ich weiß, drei Wochen ist gar nicht sooo viel Zeit, aber im Vergleich zu einigen aus meiner Klasse, die bis kurz vor der Angst geschrieben haben... Ich meine, no front, wenn das andere so hinkriegen, aber ich hätte vor Nervenzusammenbrüchen nichts mehr hinbekommen, glaube ich.

Vor den Herbstferien haben wir auch noch einige Arbeiten geschrieben, weil wir noch Noten brauchten. Ich meine, die letzten zwei Jahre hat das auch niemanden interessiert, aber gerade jetzt? Really? Anyway, ich habe die Zeit ja überlebt, wie man sehen kann (besser gesagt lesen kann). Die Herbstferien boten wieder eine zweiwöchige Verschnaufpause. Nach den Herbstferien ging's weiter mit dem ganz normalen Schulalltag, da musste ich mich aber nebenbei noch um einen Praktikumsplatz kümmern. Als dann endlich einer gefunden war, ist mir, während ich beim Tierarzt war, jemand ans Auto gefahren. Nicht weiter schlimm, aber in Kombination mit Werkstatt und Anwalt natürlich zeitaufwändig und ärgerlich. Zu allem Überfluss kam dazu, dass es Fritzi nicht so gut ging, er hat nicht gut gefressen (deswegen war ich beim TA). In den nächsten Tagen hat sich das wieder eingepegelt, dann hat er wieder Probleme mit dem Fressen bekommen. Hab sogar ein paar Tage zugefüttert, weil ich dachte, dass er nicht mehr genug frisst, bis er dann wieder richtig gefressen hat. Aber er hatte noch Probleme, Kot abzusetzen. Das zog sich über ein paar Tage, bis er auch wieder Köttel abgesetzt hat (Ich gehe jetzt mal nicht ins Detail.). In der Zeit wurde mein Auto auch sehr schön repariert und ich habe mich gefreut, dass ich endlich wieder mein Auto hatte. Ein paar Tage darauf wurde es so kalt und der Tür-Öffnen-Mechanismus innen in der Fahrertür ging kaputt, sodass ich das Auto WIEDER in die Werkstatt schaffte. Das dauerte auch zwei Tage, weil die Werkstatt ein Teil nachbestellen musste. Derweil ging es Fritzi besser, aber die Vorprüfungen standen vor der Tür, für die ich durch den Trubel die Wochen davor weder richtig lernen noch mich verrückt machen konnte. Aber auch sie waren relativ schnell überstanden und Weihnachten und wichtiger: die Weihnachtsferien standen vor der Tür. Weihnachten war wieder etwas chaotisch, aber doch ganz heimelig.

And that's the story of how we came here.

Und jetzt wollte ich noch was zu Fritzi schreiben. Er kam 2020, also ziemlich genau vor zwei Jahren zu mir. Ich hatte ihn ja ursprünglich adoptiert, damit Böhnchen nicht alleine ist, da 2020 ja mein lieber Dicker gestorben ist. Allerdings ist kurz darauf in 2021 mein Böhnchen gestorben, weswegen Fritzi bis jetzt allein bleiben musste. Vielleicht ist das auch ganz gut, dann konnte er sich etwas akklimatisieren. Er hat eine freie Wohnungshaltung kennengelernt, gutes Frischfutter und Wasser aus dem Napf bekommen. Er konnte verschiedene Ebenen und Häuser nutzen und ich habe mein Kaninchen-Mobiliar immer wieder ergänzt, soweit das platztechnisch möglich war.
Aber zurück zum Thema: Als ich ihn zu mir genommen habe, hat mir die Besitzerin gesagt, dass er fünf Jahre alt ist. Damit wäre er jetzt schon sieben Jahre alt. Ich würde mir ja wünschen, dass er noch mindestens zehn Jahre alt wird. Ich denke, bei guter Pflege ist das durchaus realistisch.
Aber ich möchte über etwas anderes reden, nämlich über Fritz' Erinnerung. Das Erinnerungsvermögen von Kaninchen ist nicht ganz so gut, weswegen er jetzt, nach zwei Jahren, schon vergessen haben dürfte, dass er je im Käfig gehalten wurde. Traurigerweise hat er jetzt bestimmt auch schon Böhnchen vergessen. Das heißt, dass wir jetzt die Chance haben, nochmal bei Null anzufangen.
Im kommenden Jahr werde ich meine Ausbildung (hoffentlich erfolgreich) beenden. Das bedeutet auch, dass ich in den Beruf einsteige und in eine eigene Wohnung umziehen möchte. Dort könnte ich dann je nach Platz auch zwei oder mehr Häschen halten... Das wäre mein Traum.
Ja ich weiß, Kaninchenhaltung ist Arbeit und vielleicht wäre es einfacher, wenn ich mit der Haltung aufhören würde. Aber ich denke nicht, dass mich das glücklich machen würde.
Es gibt in der Rechnung natürlich immer noch einige Parameter, die schwanken und somit das Ergebnis verändern können. Ich hoffe aber trotzdem, dass ich zumindest einige dieser Ziele dieses Jahr erreichen kann.

Ich bedanke mich bei allen denjenigen, die bis zum Ende gelesen haben, und wünsche euch einen guten Rutsch ins Neue Jahr und ein erfolgreiches Jahr 2023!🎉🎇🎆🎈✨❤️

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