Ich weiß nicht wirklich, wie ich das hier formulieren soll. Vielleicht verwerfe ich diese Idee auch wieder.
Nun, da ich zur Zeit keine "richtige" Geschichte auf Wattpad schreibe, fällt ein Weihnachts- und Silvesterspecial wohl ins Wasser. Oder? Ich habe mir am 23. Dezember noch so gedacht, vielleicht habe ich noch einen Geistesblitz, was eine weihnachtliche Kurzgeschichte angeht. Pusteblume, wie man gesehen hat. Aber Silvester kann ich nicht einfach so ignorieren, auch wenn bis dahin noch ein wenig Zeit ist. Aber so viel wird in den paar Tagen wahrscheinlich nicht mehr passieren, als dass ich das nicht jetzt schon schreiben könnte. Gerade wünsche ich mir wirklich, ich könnte in die Zukunft blicken, wie Gibbs bei NCIS. Okay, er kann nicht in die Zukunft blicken, aber die Macher erzeugen manchmal diesen Schein. Ich fühle mich wie Jimmy Palmer in der Folge "Falsche Baustelle" oder wie sie heißt (ich komme mit den ganzen Folgennamen Deutsch-Englisch irgendwie nicht so klar), und ich wünsche mir so jemanden wie Gibbs an meine Seite, der mir sagt: "Warte noch ein bisschen. Dann kannst du [...] etwas erzählen." Aber wie auch immer, alles ist nur Fiktion und reine Tagträumerei.
Ich wollte mich zurückerinnern an ein Jahr, das mir kürzer vorkam als die anderen, obwohl mehr passiert ist denn je. Paradox, und genau deshalb möchte ich diesen Rückblick wagen. Vielleicht kann ich ja so auch alle meine anderen Erinnerungen "wiederherstellen". Also, im Januar... Komisch, ich weiß gar nicht mehr, was vor einem Jahr passiert ist. Ich weiß nur noch, dass das Gefühl in meiner Bauchgegend genau dasselbe war. "Das war es jetzt schon? Und jetzt kommt schon ein neues Jahr? Wo ist die Zeit nur hin?" Und neben diesem Gefühl hatte ich noch ein anderes Gefühl. Ich erinnere mich, dass es schon früher hin und wieder aufgetaucht ist, doch vor einem Jahr war es besonders stark, und es wurde immer stärker, bis das Gummiband riss. Es war das Gefühl, dass etwas passieren würde und musste. Zeitlich kann ich mich nur einigermaßen an der Schule orientieren, weil das ein relativ konstanter Parameter ist. Ich weiß nicht, was werden soll, wenn ich nicht mehr zur Schule gehe.
Über Silvester war ich wieder bei meinem Vater und war einigermaßen irritiert, dass wir fast sofort nach unserer Ankunft in Thüringen wieder zur Schule mussten, weil die Leute dort in Baden-Württemberg noch mindestens bis zum 6. Januar frei hatten. Diese Zeit des Jahres hat immer etwas Merkwürdiges. Vielleicht liegt es auch an mir. Die stürmischen Winde kündigen einen Umbruch an, der nicht wirklich zu erfassen ist. Außerdem sagt mir diese Zeit sehr zu, denn... nun ja, erstmal: Meine Oma hatte schon einige Zeit ein Buch "Die Weisheit der Naturvölker". Naturvölker und -religionen interessieren mich irgendwie, und so habe ich mir das Buch genauer angeguckt. Und was bei meinem Tierkreiszeichen stand, passte einfach. Angefangen damit, dass mein Tierkreiszeichen hier nicht als Fische, sondern als Wolf bezeichnet wird, bis hin zu Vorlieben und Abneigungen, Stärken und Schwächen... Kurz und gut, die Zeit, in der man geboren wird, wird nicht nur mit Daten eingegrenzt, sondern ebenfalls mit treffenden und sehr poetischen Begriffen gekennzeichnet. Ich persönlich bin in der Zeit der stürmischen Winde geboren, was wirklich sehr gut passt, und erklärt, warum ich die Zeit fast so sehr mag wie den Frühling und Frühsommer.
Ich gebe mir alle Mühe, aber ich weiß nicht mehr, was im Januar 2016 geschehen ist. Nur... ich habe mich gefreut, dass wir endlich elfte Klasse waren und selbst entscheiden konnten, ob wir in der Hofpause rausgehen wollten. Achja, im Januar oder so kam ja dann auch mal etwas Schnee. Ihr müsst euch vorstellen, das Örtchen, in dem ich wohne und zur Schule ging, ist sehr hügelig gelegen, und so war der sogenannte "Pausenhof" der elften und zwölften Klassen (obwohl er diese Bezeichnung kaum verdient, so klein ist er, quasi nur eine befestigte Fläche, auf die man sein Motorrad stellen könnte, aber es hat niemand gemacht, weil man unerhörterweise noch Miete hätte bezahlen müssen!), liegt auf einem Hügel, der Pausenhof der 7.-10. Klassen vor dem Hauptgebäude liegt weiter unten, daraus folgt, man kann wunderbar Schneebälle werfen, ohne ernsthaft Angst haben zu müssen, selbst getroffen zu werden. Nebensächlich hierbei ist, dass das ganze Spiel sowieso verboten ist, aber wen interessieren schon Vorschriften. Jedenfalls war die ganze Aktion ziemlich lustig. Wie gesagt, eigentlich ist es verboten, aber das Ganze hat schon etwas von Tradition, und da wir früher von den Großen abgeworfen worden sind, musste man natürlich sein neu erworbenes Privileg des erhöhten Pausenhofs ausnutzen und so etwas wie Rache üben. Lange Rede, kurzer Sinn, auch 2016 wurden natürlich sofort fleißig Schneebälle geformt, sobald der Schnee kam, und immer, wenn der Lehrer, der die Pausenaufsicht hatte, nicht hinguckte, flog so ein rundes Ding durch die Luft. Schließlich kam der Tag, an dem die Direktorin selbst über den Schulhof spazierte und auf ihre angsteinflößende Aura plädierte, und versehentlich in so ein unbekanntes Flugobjekt lief. Wohlgemerkt mit dem Gesicht. Wir hatten das Glück, unsere Pause drinnen zu genießen, und wir bemerkten alles nur, weil die Jungs auf einmal ganz eilig durchs Fenster gestiegen kamen und dabei eine volle Kaffeetasse zu Bruch ging. Wir hatten als Elftklässler natürlich auch das Privileg auf ein eigenes Schulhaus, in dem nicht immer aufgeregt schreiende Siebtklässler umherrennen. Okay, im Nachgang ist natürlich fragwürdig, ob man in dem engen Gebäude Herumrennen konnte. Ich glaube, dabei hätte man sich was gebrochen. Jedenfalls waren wir meistens in der untersten Etage, da konnte man durchs Fenster rein und raus.
Nach einem Appell an die Gutmütigkeit der betreffenden Jungs war auch alles wieder mehr oder weniger gut, und das Jahr ging weiter. Nach dem Januar kam der Februar und damit auch Fasching. Ich muss vorher sagen, ich bin wahrscheinlich der größte Faschingsmuffel, den's gibt. Ich bin allgemein eine ziemliche Spaßbremse. Die Tradition dieser Schule ist die, dass alle Elftklässler den Schulfasching organisieren, inklusive Anmalen. Ja, jedes Jahr werden Schüler und Lehrer traditionell von den elften Klassen mit Lippenstift angemalt. Zugegeben, ich habe mich da rausgehalten. Auch aus dem Programm allgemein, mit dem wir natürlich wieder viel zu spät angefangen haben. Wir mussten Fasching verschieben und alle haben sich über die Unfähigkeit der elften Klassen ausgelassen. Schließlich haben wir's dann hinbekommen, bzw. die anderen und es war gar nicht schlecht. Teilweise etwas diskriminierend, ich erinnere mich nur, wie wir einen zum Glück nicht anwesenden Lehramtsanwärter runtergemacht haben, aber sonst... Vorher hatten wir natürlich im Schulhaus schön Zeitung verteilt, was wir dann wieder saubermachen durften. Auch die Sporthalle, übrigens.
Dann waren Ferien und ich habe die Theorieprüfung (Fahrschule) grade so bestanden. Bald darauf hatte ich auch Geburtstag. Immerhin der 18., aber ich hatte voll vergessen, irgendwas zu planen, also hab' ich ihn wie die vorhergehenden ausfallen lassen. Ich weiß nicht mal, ob ich dann noch mit Freundinnen ins Kino gegangen bin oder so. Naja, es folgt der April. Da hab' ich nicht so gute Erinnerungen und will mich auch gar nicht erinnern. Die Erfahrung war toll, ich weiß sie zu schätzen, aber wiederholen muss ich es trotzdem nicht unbedingt. Weiter geht's dann in den Sommerferien. Am zweiten Juli sind wir in den Urlaub gefahren. Also nur der Lebenspartner von meiner Mutter, mein Bruder und ich. Sie selbst hat keinen Urlaub bekommen. Unser Ziel war die Sächsische Schweiz, wo wir einige wirklich schöne Wanderungen unternommen haben. Ich erinnere mich, als wir um vier aufgestanden sind und noch vor Sonnenaufgang auf den Lilienstein gewandert sind... Das war schon lange ein Wunsch von mir gewesen. Viel zu schnell waren die paar Tage vorbei und wir sind zurückgefahren. In der darauffolgenden Woche sind wir zu den Eltern von, nennen wir ihn mal Matthias, dem Lebenspartner von meine Mutter gefahren. Und ehrlich, ich weiß nicht mehr, was wir gemacht haben. Dann sind wir wieder nach Hause gefahren und am nächsten Tag fuhr mein Bruder gleich wieder zu meinem Vater. Ich hatte seit April keinen Kontakt mehr zu ihm und blieb deshalb. Stattdessen begann ich die Fahrschulpraxis. Fahrschule war... Naja, Fahrschule eben. Also ich fand und finde es nicht so berauschend, aber es muss halt trotzdem. Bald waren auch die Ferien schon wieder zu Ende und weil ich die Schule wechseln wollte, musste ich mich um den ganzen Krimskrams kümmern. Neue Schule, neues Ich oder so ähnlich, hab ich wohl gehofft. Scheiße war's. Am ersten Tag bei der Begrüßung wurden wir erst vergessen und dann in eine falsche Klasse gesteckt. Als wir dann endlich gefunden hatten, wo wir hingehörten, gab's ganz viel Organisatorisches. So erfuhren wir einen Tag vorher, dass am nächsten Tag die traditionelle Paddeltour der Schule statt fand. So unvorbereitet hab' ich es natürlich nicht auf die Reihe gekriegt, mich krank zu melden. Ihr sagt jetzt vielleicht "Ist doch kein Thema. Nur zum Arzt und das Papier holen, das war's.". Tja, ich brauche halt etwas Vorbereitungszeit, um mich da seelisch und moralisch drauf einzustellen. Ich hab'mich damit zu trösten versucht, dass es vielleicht doch ganz schön wird. Pustekuchen. Erstmal, ich bin nicht gut im Freunde-finden und hatte mich wohl mit der Außenseiterclique eingelassen. Schön und gut, nur wollte uns jetzt keiner auf sein Boot nehmen. Meine Freundin hatte sich verpisst und da standen wir. Nach einigem Hin und Her konnte es dann doch losgehen und wir fuhren los. Eigentlich war's doch gar nicht so scheiße, aber naja. Die Lehrer dort waren und sind erstaunlich gechillt und hatten erstmal 'n paar Flaschen Sekt dabei. Während unseres Ausfluges wurde dann ordentlich ausgeschenkt. Eigentlich erst beim Zwischenstopp, aber das Lehrerboot war vor uns und sie haben unterwegs die Korken knallen lassen, was wie die auf dem Wasser schwimmenden Verschlüsse nicht unbemerkt geblieben ist. Ich hab' mal wieder nichts getrunken und bin dann sofort wieder ein Außenseiter, weil ich mich ausgrenze und "nicht mitmache". Ehrlich, die können mich mal. Es fällt mir schon schwer, mein mitgebrachtes Essen und Trinken zu essen und trinken, da bin ich ja wohl nicht so blöd und lass' mir da was einschenken, zumal es mir noch nicht mal schmeckt. Okay, schmecken würde es mir vielleicht, aber ich habe ein Problem damit, etwas von anderen zu nehmen. Vielleicht will ich ja nicht in ihrer Schuld stehen, keine Ahnung. So, genug ausgekotzt über die extrem sinnlose Paddeltour. Weiter im Text.
Dann war erstmal nur Schule. Der übliche Schulalltag, nichts besonderes. Und ich glaube, bis zu den Herbstferien war dann nichts besonderes mehr. In den Herbstferien... Achja, mein Bruder ist zu unserem Vater gefahren und der hat mit mir "Kontakt aufgenommen". Wobei... ach, ich reg' mich jetzt nicht über ihn und seine dumme Freundin auf.
Jetzt muss ich mich mal beeilen, denn nach den Ferien wartet eine saftige Gesundheitsklausur auf mich, und ich müsste jetzt eigentlich lernen.
Nach den Herbstferien ging es schwerfällig weiter. Es ist die blödeste Zeit im Jahr, wenn Lehrer und Schüler den Ferien entgegenfiebern und eigentlich keine Lust haben auf irgendwas, doch man muss ja die geforderten Noten zusammenkriegen und deshalb noch reichlich Arbeiten schreiben. Auch ich habe Weihnachten entgegengefiebert, auch wenn ich mich frage, warum eigentlich. Erstens ist Weihnachten seit jeher nicht besonders schön für uns (dieses Jahr war es etwas besser) und zweitens ist es nie der große Brüller, auch wenn es vorher immer so aussieht. Dazu kommt, dass ich auf ein berufliches Gymnasium gewechselt habe, das heißt, mehr Zeit, das heißt, alles ist chilliger, was eigentlich ganz cool ist, nur kommen dann die Lehrer vor zu viel Zeit auf so bescheuerte Ideen wie die Paddeltour oder so. Die Woche vor Weihnachten haben wir keine Schule mehr gemacht. Am Montag hab' ich krank gemacht (das gebe ich offen zu), da wären wir Schlittschuh laufen gegangen. Ich rechtfertige mich jetzt nicht, da reg' ich mich nur auf. Und ich hab' mich bereits genug ausgekotzt über die Sinnlosigkeit dieser Events. Dann haben wir was für unsere Semi-Arbeit gemacht, wobei eigentlich alle nur dumm rumgestanden und gequatscht haben. Es war auch echt sinnlos, dass an diesem Tag nur eine Stunde dafür eingeplant war! Egal, danach war Wichteln. Vorab, ich hasse Wichteln, vor allem, wenn dich niemand kennt und du niemanden kennst. Schlussendlich waren wir für zwei beschissene Stunden in der Schule. Meine Freundin hat jetzt zum Glück ein Auto und mich nach Hause gefahren. Am Mittwoch war Schulfest, die wohl (I'm running out of Schimpfwörter bzw. ich kann mich nicht entscheiden) beschissenste, dämlichste, ... Idee ever. Wir haben einen Flohmarkt "veranstaltet", aber keiner hat was gekauft. Was ich nicht wusste, es gab da noch so 'ne total bekloppte Tombola, da musste man zu allen Ständen latschen, um das Lösungswort da rauszukriegen und gewinnen zu können. Nächstes Jahr werf' ich meinen Zettel gleich in den Müll. Ich hab' naürlich nicht gewonnen, bei meinem Glück ist das auch nicht verwunderlich, und ich war ganz froh. Das Dumme: Wir mussten da bis 13 Uhr bleiben und Däumchen drehen, bis wir schließlich mit dem Weihnachtssingen den Tag und das Jahr abgeschlossen haben. Eigentlich ganz cool, aber da herrschte so ein Gedrängel und man hat den Text nicht mal richtig gesehen, wenn man sich nicht schon Stunden vorher einen Platz reserviert hatte (Ich hatte ziemlich Schwein und konnte die meistens Weihnachtslieder auswendig.). Ich war erleichtert, als das Trauerspiel zu Ende war und wir gehen konnten. Jetzt erwartete mich nur noch der Donnerstag, da wollten wir ins Kino. Na, wenigstens war da keine Eigeninitiative gefordert (xD). Wir haben "Willkommen bei den Hartmanns" geschaut. Beurteilung: Einer der klischeehaftesten Filme, die ich je gesehen habe. Kann man gucken, muss man aber nicht. Trotzdem ganz amüsant. Dann waren wir noch kurz in der Stadt Weihnachtsshopping betreiben. Das war ganz gut, ich brauchte noch was. Das war's dann auch schon. Also wie man sieht, entwickele ich mich langsam zum Misanthrop. Vielleicht feier' ich jetzt deshalb den Humor von Saschas (unsympathischtv) Videos so. Und ich finde nicht alles, was Spaß macht, scheiße. Nur das meiste.
Tschüss und ein gutes neues Jahr. Ich poste an Silvester nochmal eine kurze Nachricht.
Anastasya, 27.12.2016
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