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[Jungkook]
Das Gemälde, welches der Maler gestern gemalt hatte, roch noch immer nach frischer Farbe. Es war kein angenehmer Geruch, welcher aber auch nicht den Raum verlassen wollte, obwohl ich dem Dienstmädchen, Chaeyoung, aufgetragen hatte, alle Fenster zu öffnen. Dadurch war es nur kälter geworden, der Geruch aber verblieb hier.
Dass ich dazu noch starke Nervosität spürte, verbesserte meinen Gemütszustand nicht unbedingt. Jemand hatte einen Boten zu Taehyungs Eltern geschickt, welche laut Planung jeden Moment hier auftauchen sollten. Ich hatte große Angst vor ihrer Situation, schließlich war ich der Junge, der ihren Sohn fast umgebracht hatte.
„Kann ich Euch etwas bringen?", fragte Chaeyoung und stand gebückt vor meinem Thron. Ich dachte tatsächlich darüber nach, dass sie mir einen Krug voll Alkohol bringen sollte, jedoch hatte ich größere Angst vor meinem berauschten, als dass ich Angst vor Taehyungs Eltern hatte. Aufgrund dessen verzichtete ich und schickte die Dienerin wieder weg.
Es dauerte nicht lange, bis dann, wie angekündigt, zwei aufgebrachte Eltern in den Thronsaal stürmten. Dabei schien der Vater aufgebrachter als die Mutter, was mehr als nur beängstigend war.
„Bevor Ihr was sagt, ich kann es erklären!", sagte ich sofort und setzte mich vom Thron auf. Ich trat den Podest hinunter und stellte mich vor das alte Ehepaar. Sie hatten die Arme vor der Brust verschränkt und schauten mich mit skeptischen blicken an.
„Was willst du erklären? Wir kennen die ganze Geschichte, denn Jimin hat uns empfangen und alles erzählt!", sagte die Mutter. In ihrer Stimme war Besorgnis und Trauer wahrzunehmen, was mich nur weiter fertig machte, denn ich wusste, dass ich Grund dafür war.
„Dann solltet Ihr wissen, dass ich nicht Schuld bin, ich habe es nicht absichtlich getan, bitte glaubt mir", flehte ich und wollte gerade auf die Knie gehen, jedoch hielt mich der Vater davon auf, indem er meine Arme griff. Er schaute mich einfach nur an, anfangs noch ohne Emotionen, bevor er dann letztendlich in Tränen ausbrach.
„Wir sagen doch nicht, dass du schuld bist, verdammt! Wir wollen nur unseren Sohn", weinte der Erwachsene Mann. Ich schaute ihn kurz verwirrt an und seufzte dann leise. Er weinte wie ein kleines Kind, weshalb ich ihn dabei leicht stützen musste, da seine Frau selbst nicht mehr die Tränen zurück halten konnte.
„Euer Sohn liegt hier im Palast, er wird bald wieder aufwachen, ich verspreche es", sagte ich aufbauend. „Ich bin mir sicher, dass es ihm gut geht und dass er bald wieder in voller Stärke auf den Beinen steht, damit er dieses Königreich führen kann!"
Nach einiger Zeit schien sich Taehyungs Vater wieder beruhigt zu haben, weshalb er sich von mir löste und seine Tränen wegwischte. Damit fing er an, seine Frau zu trösten und sie in seine Arme zu schließen.
Es riss mein Herz in mehr als eintausend Stücke, zu sehen, wie sehr die beiden meinetwegen litten. Nachdem ich sie damals kennengelernt hatte, dachte ich mir, ich könnte sie als meine zweiten Eltern sehen, meine Schwiegereltern, bessere als meine leiblichen, aber jetzt, nachdem ich einen fatalen Fehler begangen hatte, hassten sie mich.
Mir war klar, dass sie es mir nicht sofort sagen konnten, denn sie wussten, dass es Taehyung nur wütend machen würde, wenn er aufwache, dennoch spürte ich, dass sie einen abgrundtiefen Hass mir gegenüber verspürten. Ich sah es ihnen an, durch ihre trauernden Blicke.
„Bitte hole ihr ein Glas Wasser", sagte der ältere Herr. Ich nickte sofort und ging selbst los, anstatt Chaeyoung zu rufen. Ich bemerkte, als ich außerhalb des Thronsaales war, dass eine ziemliche Aufruhr herrschte, jedoch hatte ich keine Zeit, um mich weiter damit zu befassen, denn die ehemalige Königen war gerade kurz davor zu kollabieren.
Ich rannte so schnell wie möglich mit einem Glas nach unten, wo sich ein Brunnen innerhalb des Palastes befand, und pumpte aus diesem frisches Wasser, welches ich schnell nach oben brachte. Auf dem Weg dorthin, lief ich an Jimin und Yoongi vorbei, später dann auch an Namjoon und Jin.
Sie fingen alle an, mit mir zu sprechen, jedoch hatte ich keine Zeit dazu und musste sie mehr oder weniger einfach ignorieren. Außerdem wusste ich nicht, wie lange meine Beine mich noch halten konnten, denn all die Kleidung, die Gewänder und der ganze Schmuck waren wirklich schwer.
„Hier bitte, trinkt viel, sonst werdet Ihr krank", sagte ich und reichte das Glas der Frau. Sie nahm es dankend an und trank das Wasser relativ schnell, fast in einem Zug, komplett aus. Mir war ziemlich warm, dadurch dass ich so viel trug, und meine Brust bebte ein wenig dadurch, dass ich wieder so viel gelaufen war, nachdem ich die letzten Tage nur mit Sitzen verbracht hatte.
„Habt Ihr ihn bereits gesehen?", fragte ich leise und bekam nur ein leichtes Kopfschütteln als Antwort. „Wieso nicht? Kommt mit, er liegt in einem Zimmer hier oben und er sieht auch wieder ziemlich gesund aus, obwohl er nur schläft!"
Ich griff die Hand des ehemaligen Königs und die der ehemaligen Königin, jedoch blieben beide stehen.
„Weißt du es denn nicht? Taehyung ist Nicht hier!", sagte die Mutter. „Jimin sagte, dass er über Nacht aus dem Palast verschwunden sei und jetzt nirgends zu finden ist, nicht im Palast und nicht in der Stadt. Es ist, als wäre er vom Erdboden verschluckt worden!"
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I tried to sell myself
Okay jOKE Das kam gerade in einem Lied und ich dachte es wäre lustig das zu schreiben haha
[nun sind einige Monate vergangen, nachdem mein account gelöscht wurde und somit auch dieses Buch. Ab hier geht es nun weiter, nach so langer Zeit!]
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