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[Erzähler]
Flashback
„Jeongi! Ich habe Angst", murmelte der kleine Junge, Taehyung, leise und presste sich gegen das Bein seines Bruders. Er hörte die Männer draußen kämpfen, wie sie schrieen und die Schwerter aneinander klapperten.
Jedermann war draußen, kämpfte dort zur Verteidigung des Königreiches, jedoch waren die Ritter in schwarzer Rüstung in der Überzahl. Sie kamen aus allen Richtungen und sorgten für Angst und Schrecken.
„Habe keine Angst, ich beschütze dich",sagte Jeong Gyu und kniete sich vor Taehyung. „Dein Hyung ist hier um dich zu beschützen und er wird dafür sorgen, dass dir nichts passiert, ja? Habe keine Angst."
Es waren kluge Worte, wenn man sie zu einem Kind sagte, wie Taehyung es war, der die Situation nicht wirklich verstand, aber aufgrund des Chaos und der Lautstärke große Angst hatte. Jeong Gyu hingegen war bereites ein junger Mann und verstand den ernst der Lage mehr als nur gut, weshalb er auch wusste, wie gefährlich es für die beiden war, sich im Palast zu befindet.
„Macht die Tür auf! Lass mich schnell rein! Da kommt jemand", hörten die beiden plötzlich die piepsige Stimme Jimins, der scheinbar im Flur des Palastes stand. Es war riskant, jetzt noch die Tür aufzuschließen, denn mit Jimin, konnte auch ein Fremder in das Schlafzimmer gelangen, dass den Jungsgerade Schutz bot.
Aber sie wollten ihren besten Freund nicht einfach so dort draußen lassen und ihn verlieren, weshalb Jeong Gyu schnell aufschloss, den kleinen Jungen ins Zimmer zog und dann wieder abschloss.
Taehyung zog Jimin sofort in seine Arme, Jeong Gyu dann die beiden. Auch wenn er älter als die Kinder war, ganze zehn Jahre, liebte er sie über alles und genoss es, jeden Tag seines Lebens mit ihnen zu verbringen, rauszugehen und zu spielen. Er wollte all dies um keinen Preis verlieren, jedoch war es gleichzeitig seine Aufgabe, vor allem auf Taehyung aufzupassen, auch wenn es ihn das Leben kosten würde.
„Jimin schau dir doch einfach an wie die kämpfen! Es sind so viele, ich kann sie gar nicht an meinen Händenzählen", sagte Taehyung, als er mit seinem gleichaltrigen Freund zum Fenster ging.
Sie schauten staunend, aber auch ängstlich auf das Schlachtfeld, wobei Jeong Gyu sich für einige Zeit zum schnaufen auf das Bett setzte. Auch wenn er bisher nicht kämpfen musste, war der ganze Tag bisher stark nervenaufreibend gewesen und somit eine einzige Anstrengung für den sechzehnjährigen.
Er schloss seine Augen für einen Augenblick und verpasste somit mehr als erwartet, denn sobald er seinen Kopf leicht in den Nacken legte, um sich zu entspannen, sprang sein kleiner Bruder plötzlich schreien auf ihn und klammerte sich in den dünnen Stoff seiner Alltagskleidung.
„Jeongi! Sie kommen! Sie kommen rein!", schrie der kleine Taehyung weinend und krallte sich nun mehr oder weniger in die Haut seines Bruders, wodurch er leichte Kratzspuren hinterließ. „Sie werden und finden und uns alle töten! Wir sind verloren! Ich will zu Mama und Papa!", weinte er weite und konnte sich nicht mehr von Jeong Gyu lösen.
Dieser war in höchster Alarmbereitschaft. Er löste Taehyung leicht von sich und strich ihm die Tränen aus dem Gesicht. „Weine bitte nicht, ich sagte bereits, das alles gut wird, ja? Lässt du mich kurz mit Jimin reden? Er steht da so alleine."
Taehyung nickte nur schwach und saß mittlerweile auf dem Bett. Wenn sein älterer Bruder mit ihm sprach und solche Dinge zu ihm sagte, beruhigte er sich und bekam ein Gefühl von Sicherheit. So konnte Jeong Gyu zu Jimin gehen, der noch immer am Fenster stand, nun ebenfalls weinend, und dort unbeholfen nach draußen schaute.
„Jimin! Schau mich an", sagte der junge Mann und kniete sich vor den Kleinen wie er es bei seinem Bruder schon getan hatte. „Auch du solltest aufhören zu weinen, denn wir müssen ruhig sein. Man darf uns nicht finden und außerdem sind deine Tränen unnötig vergossen, denn uns wird nichts passieren. Glaubst du mir? Ich werde euch beide nicht im Stich lassen, mein Leben für euch opfern! Habe keine Angst-", sagte Jeong Gyu und wurde durch den lauten Knall der Tür unterbrochen, die plötzlich aufgetreten und aus allen Riemen gerissen wurde.
Alles passierte wirklich schnell. Einer der schwarzen Ritter stürmte direkt ins Zimmer, mit dem Ziel auf Taehyung, denn er war der rechtmäßige Thronfolger. Jeong Gyu war ein uneheliches Kind. Er entstand durch einen sexuellen Übergriff anTaehyungs Mutter, aber dennoch liebten König und Königin ihn wie den eigenen Sohn.
„Jeongi! Hilf mir!", schrie Taehyung. Es war ein heller Schrei, seiner kindlichen Stimme, der den ganzen Raum einhüllte. In Jeong Gyu läuteten alle Alarmglocken, er sprang sofort auf und rannte zu seinem kleinen Bruder.
Der Ritter hob das Schwert und stach zu.
„Jeongi! Nein!", schrie Taehyung wieder und versuchte seinen älteren und somit auch schwereren Bruder zu stützen. Wachen des Königreiches überrumpelten zur selben Zeit die Ritter immer weiter und töteten somit auch denjenigen, der sein Schwert gerade durch den Leib des ältesten Sohnes der Königsfamilie gejagt hatte.
„Bitte sag doch was! Das kann nichtwahr sein, nein Jeongi! Bitte nicht", weinte Taehyung flehend und konnte kaum noch erkennen, was geschah, da die Tränen seine Sicht behinderten. Er legte seine Hände an beide Wangen des Älteren und rüttelte leicht an ihm. Auch wenn er selbst große Schmerzen im Rücken spürte, da das Schwert ihn ebenfalls getroffen hatte, aber nur leicht, blieb er stark und an der Seite seines Bruders.
„Taehyung, bitte weine nicht", flüsterte Jeong Gyu mit heiserer Stimme. Sein Körper bebte, er zitterte und konnte kaum atmen. Das Blut lief seinen Körper hinab, tropfte am Schwert und füllte seine Lungen. „Du siehst nicht gut aus wenn du weinst", meinte, dabei immer leiser werdend. Auch wenn er keinen Anlass dazu hatte und sein Gesicht eigentlich vor schmerzen verzogen sein sollte, lächelte er leicht. Jeong Gyu erzwang sich dieses Lächeln, denn er wollte seinem kleinen Bruder das Herz nicht noch mehr brechen. Er lächelte, um zu zeigen, dass alles gut war, obwohl nichts gut war. Taehyung sollte sich noch immer sicher fühlen, aber ob er das wirklich war, wusste der Ältere nicht.
„Jeongi, bitte sag mir, dass das nicht wahr ist", weinte Taehyung lautstark. Auch Jimin weinte, aber er musste sich an der Wand abstützen, denn neben seinem weinen, spürte er den starken Schwindel, der durch die Angst kam.
Und noch immer trug der junge Mann das leichte Lächeln auf seinen Lippen. „Werde ein guter und mächtiger König", sagte er leise. „Versprich mir das bitte", krächzte er fast schon und hielt seine Hand hoch. Taehyung stand noch sehr unter Schock, dennoch schlug er bei seinem Bruder mit dem speziellen Handschlag ein, den die beiden sich erlernt haben. Es war ihr Ding und es machte sie aus.
„Ich werde von oben hinunterschauen, immer an deiner Seite sein und dich beschützen. Ich werde dich für immer lieben kleiner Bruder", flüsterte Jeong Gyu und verlor mit diesem Moment noch seine restliche Kraft. Er hustete leise, setzte dann aber sofort wieder das Lächeln auf, damit er, sobald er leblos auf dem Boden lag, noch immer friedlich aussah.
Er tat es für Taehyung. Ein ehrenvoller, mutiger Tod.
„Habe niemals Angst, denn selbst wenn die Sonne auf uns kracht, werde ich da sein und dich mit meinem Leben beschützen", waren die Worte, an die Taehyung sich gerade erinnerte.
„Ich werde dich nie vergessen, du warst der tollste Bruder der Welt",murmelte das Kind leise und strich mit seiner Hand sanft über die mittlerweile kalte Wange seines toten Bruders.
Taehyung griff seine Hand und legte sie an seine eigene Brust. Seine kleine Hand legte er an Jeong Gyus Brust. „Dein eigenes Herz schlägt jetzt zwar nicht mehr, aber meins schlägt für dich Jeong Gnu."
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I know.
Dieses Kapitel ist probably herzzerreißend as fuck, aber ich konnte nicht anders, als den Moment auszuschreiben.
Ich weiß auch, dass es nicht gut ist, denn ich bin kein King darin, wenn es darum geht, Gefühle zu vermitteln
lol but I still tried tho
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