»66«
[Jungkook]
„Bitte wacht auf", sagte ich mehrere Male, natürlich weinend, und rüttelte dabei an meinen Ketten, um so Lärm zu erzeugen. Ich sah sie deutlich atmen, sie waren nicht tot, aber zeigten keine Reaktion auf die Dinge, die ich tat.
Sie waren vollkommen bewusstlos, sei es wegen der Folter, der sie zugezogen wurden oder dem enormen Blutverlust. Ich wusste nicht, wann sie wieder zu Bewusstsein kommen würden, aber ich wusste, dass ich mich vorher freibekommen musste, um auch sie freizumachen, damit wir dann allesamt gemeinsam fliehen konnten.Das einzige, was ich gerade wollte war, dass wir niemals so spontan entschieden hätten, Urlaub zu machen. Am liebsten würde ich jetzt, wie sonst auch, den ganzen Tag im Palast sein, dort einfach kuscheln und vielleicht mal ein wenig in die Stadt gehen. Mir war zur Zeit alles viel lieber, als das.
„Wenigstens einer ist wach", hörte ich plötzlich jemanden sagen. Sofort wendete ich daher meinen Blick in die Richtung, aus der die Stimme kam, um in das Gesicht einer Dame zu schauen, welche einem nur so ins Auge stach, weil sie aufgrund ihres ganzen Schmucks fast schon leuchtete.
Sie ging durch den Raum, in dem wir uns befanden, und zog dabei mit der Schleppe ihres Kleides den ganzen Dreck vom Boden mit. Dies schien sie aber nicht zu interessieren, sonst würde sie nicht hier sein.
„Also", fing sie an zu sagen und drehte sich dabei mit einem bösen Lächeln zu mir um. „Du wunderst dich wahrscheinlich, wieso deine Freunde hier alle so zugerichtet sind, wobei du ohne jegliche Wunden auf dem Hocker stehst, oder nicht?", fragte sie mit einem leichten Schmunzeln auf der ihren stark bemalten, knallroten Lippen, die in der Dunkelheit des Kerkers fast schon schwarz aussahen.
Eifrig schüttelte ich den Kopf, denn ich wollte kein Wort mehr aus ihrem dreckigen Mund hören. Es benötigte kein großen Wissen, um zu verstehen, dass sie Grund dafür war, warum wir hier gefangen waren. Ich wusste nicht, wer diese Frau war, wenn ich sie aber anschaute, sah ich die Hörner auf ihrem Kopf und den Teufelsschwanz an ihrem Hintern.
„Findest du es nicht viel lustiger, durch die Hand eines Menschen zu sterben, den du vom ganzen Herzen liebst?", fragte sie mich wieder, dieses Mal aber richtete sie ihren Blick dabei auf Taehyung, welcher noch immer bewusstlos war. Ich verstand nicht, worauf sie hinauswollte, aber die Weise, wie sie mit mir redete, gefiel mir in keiner Hinsicht. „Die beiden anderen werde ich töten lassen, aber du wirst durch seine Hand sterben. Ist das nicht lustig? Wenn der eigene Ehemann einen umbringt?"
„Du bist doch krank!", schrie ich und hörte meine Stimme in den Tunneln des Kerkers wie einen Echo Hallen. „Taehyung würde mich niemals töten! Nicht einmal, wenn solch eine Hexe wie du ihn dazu zwingen würde! Er würde sich vorher sein eigenes Leben nehmen!"
Sie brach in einem lauten, gackerndem Gelächter aus. „Sei dir sicher, dass ich ihn zerstören werde. Du wirst so oder so sterben, egal wie es letztendlich passiert und Taehyung wird an den Folgen sterben, denn ich werde ihn psychisch foltern, bis sein Herz das irgendwann nicht mehr mitmacht und einfach stehenbleibt. Das ist meine Lieblingsart der Folter!", meinte sie händeklatschend.
Ihre Worte waren wie tausende kleine Stiche auf meine Gefühle, jedoch war es gerade jetzt wichtig für mich, nicht zuzuhören und daran zu glauben, hier wieder hinaus fliehen zu können. Ich durfte keinesfalls die Hoffnung verlieren, denn weil ich der einzig unversehrte war, war es auch meine Aufgabe, alle verletzten hier sicher wieder rauszubringen.
Wenn ich dies nicht schaffen sollte, dann sollte ich mit dem Tod bestraft werden.„Sobald ich hier frei bin, werde ich dich mit meinen eigenen Händen töten, sei dir dabei sicher", knurrte ich leise, die Frau dabei wütend anschauend. Wieder lachte sie nur, denn sie nahm meine Worte natürlich nicht ernst. Es war ihr Fehler, denn ich war mir sicher dabei, hier lebend zu entkommen und genauso sicher war ich mir dabei, dass ich sie dann, auf die brutalste Weise, Umbringen würde.
Ich hatte in meinen Gedanken bereits das Bild im Kopf, wie ich ihr ihr Leben nehmen würde und selbst dabei hatte ich keine Gnade. Teuflische Gedanken, für die ich sicherlich in die Hölle kommen würde, jedoch war mir die Hölle lieber als der Himmel, wenn es darum ging, mich an der Frau zu rächen, die es gewagt hat, den Körper Taehyungs zu schänden.
Von mir aus konnte sie mit mir machen, was auch immer sie wollte, sei es auch eine weitere Vergewaltigung, sobald sie aber ihre Finger an meinen zukünftigen Ehemann legen würde, würde ich ihr diese abschneiden, gefolgt von ihren Händen und letztendlich den ganzen Armen.
„Du bist ein kleiner, schwacher und nutzloser Junge. Angst vor dir zu haben wäre reinste Zeitverschwendung", sagte sie lachend und machte sich dabei langsam wieder auf den Weg hinaus.
Ich schaute ihr noch hinterher, mein Blick dabei stets wütend, sobald sie aber nicht mehr in meinem Blickfeld war, fing ich an zu grinsen. Das breite, böse Grinsen, was sie anfangs getragen hatte, trug nun ich.
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Wieso grinst Jungkook wohl so?
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