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[Jungkook]

Jimin löste sich von mir und schlich immer näher zu der Tür, die zu Balkon führte. So leise wie es mir nur möglich war, versuchte ich ihn daran zu hindern, jedoch trat er dennoch nach draußen.

Ich konnte kurz lautes knirschen der Rüstung hören, bis dann ein lauter Schrei kam, der mit einem lauten Knall endete. Sobald sich Jimin dann wieder im Zimmer befand, konnte ich mir selbst erschließen, dass er den fremden Mann soeben vom Balkon geschmissen hatte, was aber kein Problem für mich war, denn ich hatte nicht sonderlich Lust darauf, durch die Hand eines Ritters zu sterben.

„Schnell, wir müssen weg hier!", sagte der Blondhaarige, griff nach meiner Hand und zog mich aus dem Schlafzimmer hinaus. Nur stolpernd folgte ich ihm nach draußen, wo der Ritter in einer Lache aus seinem eigenen Blut lag, leise hustete und dabei war zu sterben. Etwas mitleidig schaute ich ihn an, aber gleichzeitig verspürte ich auch großen Hass für ihn, sodass ich kein Interesse daran hatte, sein Leben zu retten.

So schafften Jimin und ich es auf eines der Pferde und konnten somit fliehen. Während ich nur stumm vor mich hin weinte, krallte ich mich in den Stoff von Jimins Kleidung. Er ritt sehr schnell, denn wir mussten umgehend zurück in den Palast, um dort alle anderen darüber zu alarmieren, dass Yoongi und Taehyung entführt wurden, jedoch schafften wir das nicht. Jedenfalls schaffte es das Pferd nicht.

Relativ schnell war bemerkbar, dass es immer langsamer ritt und manchmal auch kurze Aussetzer hatte, als würde es stolpern, bis es sich letztendlich ganz fallen ließ und uns somit auf den Boden riss. Kurz schmerzten meine Beine auf, die auf dem steinigen Boden aufkratzen und anfingen zu bluten, wobei Jimin es schaffte, sich nicht zu verletzen.

Es dauert ebenfalls nicht lange, bis wir dann letztendlich sahen, weshalb das Pferd kraftlos zu Boden fiel. Es hatte eine tiefe Schnittwunde Wunde im Bein und daneben einen Pfeil. Jemand hatte es abgeschossen, ohne dass wir es merkten.

„Was tun wir jetzt? Die werden uns gleich sicher entführen! Oder sogar töten!", sagte ich in voller Panik. Dabei nicht anzufangen zu weinen wie ein kleines Kind, fiel mir relativ schwer, zumal die Tränen bereits in Strömen über meine Wangen liefen.

Ich hatte große Angst und wusste, dass es nicht mehr lange dauert würde, bis die Ritter in schwarz hier aufkreuzten und uns ebenfalls entführten. Und dieses Mal würde niemand da sein, der helfen könnte, was bedeutete, dass wir ausgeliefert waren.

Natürlich hatte ich dabei auch recht, denn bevor Jimin was zu mir sagen konnte, wie er es sichtlich vorhatte, denn er öffnete seinen Mund, veränderte sich seine Miene von einem noch starken Ausdruck in ein ängstlich, ebenfalls fast weinerliches Gesicht. Ich drehte mich um und sah sie kommen, mehr als ich es erwartete. Allesamt auf schwarzen Pferden und in ihren

schwarzen Rüstungen als wären sie Ritter der Nacht.Mit jedem Meter, den sie uns näher kamen, schlug mein Herz nur schneller, bis ich letztendlich auch anfing, unkontrolliert zu atmen. Keinen Augenblick später, war mir bereits schwarz vor Augen, sodass ich noch vor der Ankunft der Ritter mein Bewusstsein verlor, nur um dann, angekettet an eine Wand, in einem Kerker aufzuwachen.

Mein Kopf dröhnte und fühlte ich an als würde tausend Pferde darauf herumtrampeln. Mein Hals war trocken und mein Mund ebenso, weil ich während meiner Bewusstlosigkeit scheinbar die ganze Zeit über durch den Mund geatmet hatte.

Ich hatte sehr große Schmerzen und wirklich nur wenig Kraft in meinem Körper übrig, wodurch es ein wenig dauerte, bis ich wirklich ganz zu Bewusstsein kam und mich dann weiter umschauen konnte. Dieses Mal ohne verschwommene Sicht, sodass ich erkennen konnte, dass Yoongi und Taehyung vor mir und Jimin neben mir, ebenfalls angekettet, hingen.

Sie hatten alle ihre Köpfe hängen lassen, waren bis auf die Hose ausgezogen und übersät von Dreck und Wunden. Aus manchen war Blut gelaufen, was bereits getrocknet war und somit einen dunkelroten Abdruck bildete.

Vor allem Taehyung trug große Wunden an seinem Körper. Er hatte mehrere Kratzspuren an seinem Oberkörper, die aussahen als hätte jemand mit Stahldraht über seinen Körper gekratzt. Dazu waren auch Peitschenhiebe entlang seiner Brust und Arme sowie den Beinen zu vermerken, welche durch längliche, dunkle Blutergüsse sichtbar waren. Sein rechter Mundwinkel blutete, zwei Stellen an seiner Stirn und eine Stelle unter seiner Augenbraue.

Obwohl er einige Meter von mir entfernt an die wand gekettet war, erkannte ich dennoch, dass seine Handschelle sehr eng lagen und sich tief in seine Hand schnitten, da sie scheinbar extra so konstruiert wurden, dass sie leicht in haut schnitten. Dementsprechend lief auch noch immer Blut seine Arme hinunter.

„Was haben sie nur mit dir gemacht?", fragte ich leise und fing dabei wieder an zu weinen. Natürlich tat mir mein Herz auch weh, Jimin und Yoongi in solchen Zuständen zu sehen, jedoch war Taehyung nach wie vor der Mann, den ich liebte. Ihn so zu sehen, wie er fast schon leblos dort an der Wand hin, brach mir das Herz mehr als der Anblick, wie er Sex mit Joo Hyun hatte.

Zu meiner Verwunderung, hatte ichnicht eine Wunde am Körper, nicht einmal Dreck. Ich stand auf einem Hocker, sodass sich die Fesseln nicht in meine Haut fraßen und ich, mehr oder weniger, angenehm stehen konnte.

Es schien mir als würde mich hier jemand bevorzugen.

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Time for some Drama.

Ich denke, es wird auch das letzte Drama in diesem Buch sein

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