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[Jungkook]
„Hast du alles?", fragte mich Taehyung und hob dabei eine der etwas größeren Truhen auf den Anhänger, welcher von zwei Pferden gezogen wurde. Auch Jimin und Yoongi hatten beide bereits alles aufgeladen, nur ich noch nicht, denn ich schaffte es gerade so eine kleine Kiste hochzuheben.
Zu meinem Glück half mir Taehyung, sodass wir letztendlich alle gemeinsam in die Kutsche konnten, welche uns, samt eines Kutschers, zu dem kleinen Häuschen in den Bergen bringen sollte. Ich saß neben Jimin und gegenüber von Taehyung. Er lächelte mich eine Zeit lang an, bis er letztendlich seinen Blick von mir abwendete und zu Jimin schaute.
„Du und Yoongi also. Wie kam das zustande? Du kamst mir sonst immer ziemlich dominant vor und dich jetzt in der Rolle des dominierten zu sehen überrascht mich sehr", sagte Taehyung. Ich schaute nun ebenfalls zu Jimin, welcher aufgrund der Frage knallrot anlief. Hierbei ein kichern zu unterdrücken, viel mir ehrlich gesagt ziemlich schwer.
Man konnte dem Blondhaarigen deutlich die Peinlichkeit vom Gesicht lesen. Jetzt verstand ich auch, warum Taehyung es so sehr liebte, mich öfter mal mit solch einer Frage zu quälen, einfach weil der Anblick des schockierten und gleichzeitig beschämten Gesichtes einfach genüsslich zu beobachten war. So hatte ich hier neben Jimin meinen Spaß und lachte mir den Hintern ab, bis ich dann letztendlich einen wütenden Blick von ihm erntete, welcher mir das Lachen vom Gesicht nahm.
„Du solltest nicht lachen Jungkook", sagte er leise und pikste mir in meine Seite, wodurch ich ein wenig aufzuckte. Ich schmollte nur leicht und senkte nickend den Blick, woraufhin Jimin nun derjenige war, der sich einen ablachte. Nun fühlte ich mich unwohl und wurde knallrot, denn obwohl Jimin von Yoongi dominiert werden konnte, war ich derjenige, der sich selbst von einer Ameise dominieren ließ.
Durchsetzungsvermögen besaß ich keines. Ich war schwach und sah auch nicht aus wie ein Mann, der in der Lage dazu war, die Oberhand zu ergreifen. Zumal war ich in jedermanns Augen noch ein Junge, obwohl ich bereits ganze sechzehn Jahre alt war. „Komm Jimin, lass das. Nur ich darf den kleinen Keks hier ärgern", sagte Taehyung nach einiger Zeit und griff dabei nach meinem Handgelenk. So zog er mich von meinem Sitzplatz hoch und setzt mich auf seinen Schoß, sodass er problemlos seine Arme um mich schlingen konnte. Ich schmiegte mich fast schon augenblicklich an ihn und genoss seine Nähe, die auch mit sich brachte, dass ich seinen Eigengeruch einatmen konnte.
Yoongi nutzte dies natürlich auch zu seinem Vorteil aus, setzte sich sofort neben Jimin und legte einen Arm um seine Schultern. Warum wir uns nicht gleich alle so hingesetzt hatten, wusste ich ehrlich gesagt nicht. Jeder hat sich einfach schnell einen Platz ergriffen, damit wir so schnell wie möglich los konnten, denn, ich sage es mal so, die Kinder der Gruppe wollten unbedingt, dass die Reise beginnt. Und damit meinte ich weder Jimin, noch mich.
Diejenigen, die den ganzen Tag schon hibbelig waren, weil sie es kaum erwarten konnten, die pausenlos jammerten, weil sie los wollten, waren Taehyung und Yoongi.
Um bei Yoongi zu bleiben, hatte ich eigentlich erwartet, dass er sein Gewand noch anbehält, bis wir dort sind. Auf dem Weg würden wir sicherlich anderen Leuten begegnen, dass diese dann aber nicht wussten, dass Yoongi der Priester war, schien ihm völlig egal zu sein. Vielleicht wollte er auch einfach die Ruhe genießen und wie ein völlig normaler Bürger wirken.
Dementsprechend sind auch Taehyung und ich in alltäglicher Kleidung getragen, die nicht zu auffällig, wobei ich jedoch noch die Kette trug, mit der er mir einen Antrag gemacht hatte. Ich nahm sie nicht einmal ab, wenn ich ein Bad nahm oder schlief. Sie war das, was mich zu ihm verband, jedenfalls auf materialistischer Ebene. Unserer Bund der Liebe konnte keiner trennen.
„Wann plant ihr eigentlich zu heiraten?", fragte Jimin plötzlich. Ich schaute ihn etwas verwundert an, denn eigentlich wusste er es bereist, aber scheinbar wollte er Yoongi damit auf etwas aufmerksam machen. Die beiden waren gerade zwei Tage in eine Beziehung und er wollte schon heiraten. Das glich Taehyung ja sehr, daran merkte man auch, dass die beiden ihr ganzes Leben zusammen verbracht haben.
„Wir hatten uns viele Möglichkeiten überlegt, aber letztendlich haben wir uns dazu entschieden, es erst im Frühjahr zu machen, wenn die Blüten wieder Sprossen und die Temperaturen angenehmer werden", sagte ich lächelnd und gab Jimin somit alles, was er wollte. Für einen Augenblick schaute er zu seinem Freund, der jedoch scheinbar gar nicht erst Teil an dieser Konversation nahm, denn die Umgebung war interessanter.
„Außerdem wollten wir sehr groß feiern. Die ganze Stadt wir tagelang unsere Heirat feiern, es wird ein riesiges Fest, mit viel Essen, vielen Geschenken und ganz vielen Auftritten von Musikern", hängte Taehyung noch an meine Aussage an. Ich nickte nur zufrieden lächelnd und lehnte mich dabei etwas inniger an ihn, drückte ihm noch einen sanften Kuss auf die Haut seines Halses.
„Werden wir dort eigentlich unser eigenes Zimmer haben?", fragte ich leise in sein Ohr flüsternd. „Ich möchte heute Nacht gerne etwas probieren."
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Woah, dieses Kapitel ist so räudig, ich weine Aber i guess mit Fieber bin ich nicht in der Lage zu schreiben. Scheiß Grippe
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