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[Hoseok]

„Und? Glaubt er dir?", fragte Ji Rah mich und legte dabei eine Schüssel vor mich. Sie hatte mir eine Suppe gemacht, nach dem Rezept ihrer Mutter, welche mir viel Kraft und Gesundheit geben sollte.

„Es kam ein wenig was dazwischen, weil ich mich selbst anfangs kaum beherrschen konnte, aber letztendlich denke ich, dass er es tun wird. Du kennst Jungkook, er hat ein wirklich großes Herz, vor allem, wenn es zu seiner Familie kommt. Ich sag's dir! Spätestens in eine Woche steht er hier mit einer ganzen Karre vom Gold und übergibt es an uns und dann können wir unser Leben so leben, wie wir uns es schon immer erträumt habe", erzählte ich und stand dabei von dem Hocker auf. Mit einem leichten Grinsen auf den Lippen, legte ich meine Arme um meine Frau und zog sie etwas an mich.

Über die Zeit waren ihre vorher schwarzen Haare etwas verblasst, dennoch sah sie nicht alt aus. Sie war genauso schön wie am ersten Tag, an dem ich mich in sie verliebt hatte. Und bis heute hielt diese Liebe für sie an und brannte wie ein loderndes Feuer in meinem Herzen.

Ji Rah nickte nur leicht und legte ihre Hände an meine Wangen, damit sie mich problemlos küssen konnte, bevor ich mich dann letztendlich wieder hinsetzte, um meine Suppe zu genießen. Während ich sie schlurfte, malte ich mir in Gedanken bereits aus, was ich mit all dem Gold machen würde. Ich freute mich auf all die Sachen, die ich endlich kaufen konnte, so erhoffte ich mir auch, das nur Jungkook das Gold brachte.

Ich war mir sicher, dass Taehyung vorher prüfen würden wolle, ob meine Frau denn wirklich krank war, was natürlich dann dazu führen würde, dass er unseren Schwindel bemerkt. Jungkook wäre naiv genug, um das Gold dazulassen und einfach wieder zu gehen, aus zu großer Furcht seine Schwester leidend zu sehen. Das war nur vom größten Vorteil für mich.

„Papa? Warum grinst du so?", fragte mich mein jüngster Sohn Eun Woo und knabberte dabei an dem Brot, welches eigentlich für mich gedacht war. Ich schaute ihn lächelnd an und strich ihm dabei sanft durch die Haare.

„Papa hat sehr viel gutes getan! Wir werden bald reich sein", meinte ich und sah, wie das Lächeln in dem Gesicht des Kindes immer breiter wurde. Lange Zeit schon, hatte er sich Spielzeug und andere Sachen gewünscht, weil ich aber kaum Geld dazu hatte, konnte ich ihm als Vater diese Wünsche nie erfüllen. Bald konnte ich meine Frau und meine Kinder endlich glücklich machen und ihnen das Leben geben, dass sie verdienten.

Glücklich rannte der Junge durch die drei kleinen Zimmer, die wir für unsere sieben Kinder hatten, und erzählte allen von den schönen Neuigkeiten. Daraufhin setzte sich Ji Rah an den Platz, an dem Eun Woo vorher gesessen hatte und schaute mich dabei etwas skeptisch an.

„Was ist, wenn Jungkook nicht kommen wird? Das würde sie enttäuschen, jetzt da sie alle daran glauben", sagte sie leise und seufzte dabei. Ich schüttelte jedoch nur den Kopf, denn ich war der festen Überzeugung, dass es funktionieren würde. Es war mein Plan, ich hatte ihn präzise bedacht und bisher lief alles so, wie ich es mir erhofft hatte.

„Denk darüber gar nicht nach. Er kommt und wenn nicht, dann bringe ich ihn schon dazu. Wenn er mal alleine ist, dann hat er diesen Taehyung nicht mehr an seiner Seite, um ihn zu beschützen. Dann schnappe ich ihn mir und prügele das Gold aus ihm raus", sagte ich schulterzuckend und trank den Rest meiner Suppe aus. Mit einem wohligen seufzen und der Hand an meinem Bauch, lehnte ich mich etwas zurück und streckte mich dann.

Ich war ein hart arbeitender Mann und endlich hatte ich es zu etwas gebracht. Das musste natürlich gefeiert werde. „Bring mir bitte den Wein, den wir noch haben. Ich habe diese Flasche damals nicht grundlos geklaut", sagte ich und schaute Ji Rah an, weshalb sie nur nickte. Mehr als das konnte sie sowieso nicht tun, da sie eine Frau war und mir gegenüber keine Stimme hatte. Es war ihr verboten gegen ihren Ehemann zu sprechen, daher versuchte sie es gar nicht erst.

Auch Joo Hyun, die zur Zeit in der Scheune untergekommen war, hob ihre Stimme nicht gegen mich, obwohl ich sie, genauso wie meine Frau sie kannte, bereits seit langer Zeit kannte. Wir waren Freunde, dennoch war ich der Mann und das bedeutete, dass ich die Rechte habe, die sie nicht hatten und somit war mir erlaubt zu tun und lassen, wozu auch immer mir gerade war.

Die Brünette kam mit dem Wein wieder, legte ihn vor mir auf den Tisch und öffnete die Flasche für mich. Ich griff sie und fing an zu trinken, wobei sich das schwache brennen des Alkohols in meinem Hals anfühlte, wie ein verdienter Sieg.

Bevor meine Frau wieder zurück in die Küche konnte, griff ich sie an ihrem Handgelenk und zog sie zurück zu mir.

„Mach dich bereit, denn wir zeugen heute unser achtes Kind", sagte ich, ohne sie dabei anzuschauen und trank weiter.

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Eine schöne (*hust*) Einsicht in

Hoseoks Leben! Totaaaal.

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