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[Jungkook]

„Es ist gut, dass du ihm nicht durch diesen Kuss verfallen bist", sagte Jimin leise, während er mit höchster Konzentration meine Wunden säuberte, die ich mir bei meinem Sturz zugezogen hatte.

Seitdem die Sache mit Taehyung passiert war, hatte sich das Verhältnis zwischen Jimin und mir drastisch verändert. Vorher hatte ich Angst vor ihm, schließlich sollte ich ihm ja nur als ein Spielzeug für seine Lüste dienen, jetzt aber war er der einzige, der sich um mich kümmerte und er baute mich auf, wenn ich weinte. Zum ersten Mal hatte ich wirkliche Freundschaft zu einem Menschen geschlossen und jetzt konnte ich mich nur mehr als darüber freuen.

„Ich habe gelernt. Es sind erst zwei Wochen vergangen, seitdem ich Taehyung das erste Mal getroffen habe, aber diese zwei Wochen genügten, um viel über ihn zu lernen und auch, wie er zu bändigen ist", sagte ich leise und wischte mir mit einem feuchten Tuch den Dreck von den Händen.

Der Ältere löste sich von mir, weil er fertig damit war, meine Wunden zu verarzten, dennoch schaut er mich etwas skeptisch an. „Du weißt schon, dass du gerade ein großes Risiko eingehst, denn je länger du ihn warten lässt, desto größer wird die Chance, dass er die Gefühle zu dir verliert und jemanden neues findet."

Ich zuckte leicht mit den Schultern und schüttelte dann den Kopf. „Er wird sich in nächster Zeit um nichts andere mehr Gedanken machen können, als um mich, denn ich sagte ihm, es gäbe nur eine Sache, mit der er mich wiederhaben könnte, diese würde aber einen Tages, wenn er wirklich bereit dazu ist, von alleine kommen. Das bedeutet, dass er jetzt Tag und Nacht darauf wartet, weil er nicht ahnt, was es ist, und don't macht er sich Tag und Nacht Gedanken um mich, wodurch er mich nicht vergessen wird."

„Dafür dass du so jung und ungebildet bist, hast du doch ganz schön viel da drin", meinte Jimin lachend und tippte dabei mit seinem Zeigefinger leicht gegen meinen Kopf. Auch ich fing leise an zu lachen, denn eigentlich stimme seine Aussage nicht. Seit Anbeginn meiner Kindheit lehrte meine Familie mir nur, wie ich die Feldarbeit zu machen hatte, sodass ich nichts wirklich konnte, aber darüber jetzt zu reden wollte ich nicht. Ich hatte mit meinem früheren Leben abgeschlossen und es wurde Zeit endlich mein Neues anzufangen, in Reichtum und Luxus.

„Kann ich Ihnen etwas zum Knabbern bringen, bis das Essen fertig ist?", fragte Sunmi plötzlich, die mit einem breiten Lächeln im Zimmer stand. Jimin und ich schüttelten beide gleichzeitig den Kopf, weshalb das Dienstmädchen sich kurz verbeugte und dann wieder ging.

In irgendeiner Weise tat sie mir leid, denn sie arbeitete hier ohne eine jegliche Pause und musste ständig bereit sein, meine Wünsche zu erfüllen. Sie putzte, wusch und kochte, machte eigentlich alles und ich war mir nicht einmal sicher, ob sie dafür bezahlt wurde. Ich wusste nur, dass auch sie hier im Palast ein Zimmer hatte, zwar nur ein kleines ohne jeglichen Luxus, aber dennoch besaß sie dadurch ein Dach über dem Kopf, war sicher vor Krankheiten und Wetter, konnte sich hier waschen und auch essen. Vielleicht war das die Bezahlung ihrer harten Arbeit.

Dennoch konnte ich mich damit nicht zufrieden geben, so viel wie sie schon für mich gemacht hatte. Bis vor einigen Tagen hatte ich nichts, was ich ihr geben konnte, jetzt aber war ich fast schon ein Teil der Königsfamilie, so hatte ich auch Zugriff auf jeglichen Reichtum.

„Entschuldige mich kurz", sagte ich zu Jimin und sprang von seinem Bett auf, in dem wir die letzten zwei Tage gemeinsam geschlafen hatten. Aber wir schliefen mit Abstand zueinander, denn seitdem Taehyung Sex mit Joo-Hyun hatte, behandelte Jimin mich mit aller Vorsicht und höchsten Respekt. So ließ er seine Hände von meinem Körper, soweit ich es nicht wollte.

Mit kleinen, aber schnellen Schritten tapste ich durch die langen Flure des Palastes, bis ich vor Taehyungs Tür anhielt. Ich wusste nicht, wo genau im Palast Reichtümer aufbewahrt wurden, aber ich wusste, dass Taehyung viel Gold in einer versteckten kleinen Box in einen noch größeren Truhe hatte. Wieso er das da versteckte und was da noch drin versteckt war, wusste ich nicht, aber ich wusste, wo sich der Schlüssel befand.

So betrat ich sein Zimmer, schleichend, denn er war bereits tief und fest am Schlafen. Ich ging zu seinem Bett und ließ meine Hand vorsichtig unter sein Kissen gleiten, um dort den Schlüssel zu greifen. Ich achtete darauf, keine plötzlichen Bewegungen zu machen, während meine Hand unter seinem Kissen war, sonst würde ich ihn wecken und das wollte ich aus vielerlei Gründen nicht.

Zu meinem Glück schaffte ich es, den Schlüssel ohne Probleme an mich zu nehmen, sodass ich mit ihm kurze Zeit später die Große Truhe öffnete. Das Licht der kleinen Kerzen, die überall im Zimmer leuchteten, reichte gerade so aus, das ich etwas in der True sehen konnte.

Sobald ich hineinschaute, sah ich die Kleidung, die Taehyung bei unserem ersten Treffen getragen hatte. Es war die Kleidung eines Bürgers, nicht die eines Prinzen oder Königs, aber wieso versteckte er sie hier?

Etwas verwirrt räumte ich diese kurz zur Seite, fand auch die Schuhe, die er an dem Tag trug. Es lagen auch noch einige Zettel darin, weil ich diese aber sowieso nicht lesen konnte, brachte es mir nichts, dennoch nahm ich sie mit, denn Jimin konnte sie mir bestimmt vorlesen.

Letztendlich fand ich die kleine Box, die ich suchte, die dasselbe Schloss wie die große Truhe hatte. Sobald ich sie öffnete, spürte ich Enttäuschung in mir, denn darin befand sich kein Gold mehr. Als Taehyung einmal auf diese Box zugriff, waren hier Unmengen davon drin, aber jetzt war es nur noch eine silberne Kette. Jedenfalls schien sie Silber, denn bei genauerem Hinsehen konnte ich erkennen, dass diese Kette aus unzähligen kleinen Diamanten bestand. So viele kleine Diamanten, das sie fast schon aussahen wie ein sehr dicker Silberdraht.

Als ich das Schmuckstück ins Licht einer Kerze hielt, glänzte es überwiegend in weiß, jedoch auch in Farben. Sie glänzte stark und hell, solch eine schöne Kette hatte ich zuvor noch nie gesehen. Nicht an Taehyung oder irgendeinem seiner Familienglieder, nicht in seiner Schmucksammlung, wirklich nirgends.

Ich bewunderte das gute Stück noch eine halbe Ewigkeit und staunte über dessen Schönheit, dass ich gar nicht gemerkt hatte, dass Taehyung plötzlich hinter mir stand, weshalb ich erschrak, als er plötzlich anfing zu reden.

„Ich wusste, dass du diese Kette noch finden würdest, bevor ich dir damit den Antrag mache", sagte er leise und seufzte dabei.

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Ein weiteres Update heute, weil ich ja gestern nichts hochgeladen hatte. Und Holy Shit, wir sind schon bei Kapitel 50 und fast jedes Kapitel hat über 1.000 Wörter. Das sind über 50.000 Wörter... und die storyline ist nicht mal halb durch :'D

Ach ja, bevor ich es vergesse: schaut bitte bei einem neuen Buch von mir, dass sich „2019 Books" nennt vorbei. Es ist wichtig und ihr werdet euch sehr darüber freuen hehe

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