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[Jin]
„Namjoon-ah!", rief ich total genervt und ging aus der Küche hinaus, direkt in die Wohnstube. „Ich habe dir einhunderttausendmal gesagt, dass du deine Teller selber waschen sollst, wenn du nachts isst!"
Ich hielt ein dünnes Tuch in der Hand, welches ich mir vor einigen Tagen auf dem Markt gekauft hatte, um damit in meiner Küche zu putzen. Dementsprechend wer dieses Teil auch ziemlich dreckig, sodass ich einen Fleck auf der Kleidung meines Freundes hinterließ, als ich dieses Stück Stoff gegen ihn warf.
Maulend hob er es mit zwei Fingern hoch und war es angeekelt in eine Ecke des Raumes, bevor er mich dann wütend anschaute. „Das ist super ekelhaft, wieso tust du das?", fragte er. Ich zuckte nur mit den Schultern und grinste leicht, ehe ich mich wieder, zusammen mit meinem Tuch, in die Küche verkroch, um dort die restlichen Teller in die Schränke zu räumen. Es hatten sie bereits einige angesammelt über die letzten Tage, was mir tierisch auf die Nerven ging, aber Lust zum putzen hatte ich auch nicht.
Sobald ich fertig war, setzte ich mich zu Namjoon auf das Sofa und lehnte mich leicht an ihn ran, seufzte dabei leise.
„Siehst du nicht, dass ich gerade beschäftigt bin und du mich mit deiner Anhänglichkeit störst?", meckerte der jüngere, aber körperlich deutliche überlegenere Mann. Ich rollte nur genervt die Augen, setzte mich auf und schaute ihn an, wobei ich genau auf jede Einzelheit seiner Umgebung achte.
„Beschäftigt? Vor dir liegt ein Buch und du bist nicht derjenige von uns, der lesen kann. In deinen Händen befindet sich nichts und du sitzt nur hier rum, also, womit bist du beschäftigt, mein Schatz?", provozierte ich und schmiegte mich dabei mit einem breiten Grinsen an seinen Arm.
„Ich denke gerade nach, aber das verstehst du nicht, weil du im Kopf kein Mann bist. Wir Männer denken über vieles nach und das verstehst du nicht", erwiderte er. Natürlich empörte mich dies, weshalb ich mich wieder von ihm löste und etwas beleidigt auf das andere Sofa setzte. Namjoon wusste genau, dass es mich fast schon traurig machte, wenn er sowas sagte, so näherte er sich mir, als er anfing seine Worte zu bereuen.
Er legte seinen einen Arm um meine Schultern und den anderen um meinen Oberkörper, zog mich auf seinen Schoß und drehte mich so, dass wir uns anschauen konnten. „Du weißt doch, dass ich das niemals böse meine und dich mit all meinem Herzen liebe, Jin", sagte er leise und legte seine Hand unter mein Shirt auf meinen Bauch. „Außerdem sagst du manchmal selbst, dass du kein Problem damit hast, weiblicher zu sein. Du weißt auch, dass mir das sehr gefällt", hauchte Namjoon gegen meine Lippen und küsste mich daraufhin für einen Moment.
Erst erwiderte ich nichts, schloss nicht einmal meine Augen, aber das Gefühl seiner Lippen auf meinem überkam mich wie eine Welle, der ich nicht standhalten konnte, weshalb ich mich nun vollständig zu ihm drehte, meine Hände an seine jeweiligen Wangen legte und den Kuss erwiderte. Seine Hände lagen nun nicht länger an meinem Oberkörper, denn er hatte sie auf meinem Gesäß platziert und kneteten diesen leicht.
Wenn er eines konnte, dann war es mich durch seine Berührungen in den Bann zu ziehen. Er wusste genau was und wie ich es liebte, sodass er mich jedes Mal in seiner Hand hatte. Ich war ihm völlig ausgeliefert, wenn es zu solchen Situationen kam, aber er nutzte es nicht zu seinem Gunsten aus, wie manch einer es tun mochte. Namjoon tat es, weil er mich wirklich liebte.
Nach einiger Zeit schafften wir es, uns voneinander zu lösen, wobei ich aber immer wieder noch kleine, sanfte Küsse auf seine Lippen drückte, bis die Entfernung dann letztendlich zu groß war.
Er lächelte mich an, strich mir dabei durch die Haare und stoppte an meiner Wange, gegen die ich mich mit geschlossenen Augen dann leicht lehnte.
Es war bereits vier Jahre her, seitdem wir uns kennengelernt hatten. Es war auf dem Markt, als ich etwas für meine Eltern kaufen sollte, da war ich ihm über dem Weg gelaufen und hatte mich in ihm verguckt. Ich wusste bereits seit langer Zeit, dass mich das männliche Geschlecht eher anzog als das weibliche, sodass ich Namjoon anfing zu verfolgen und beobachten, wobei ich dies eher unbewusst tat. Irgendwann erwischte er mich dabei, aber er hatte nicht dagegen gesagt, sondern sich wie ein völlig normaler Adliger bei mir vorgestellt.
Es war nicht üblich, dass man sich als Adlige nicht kannte, da nicht viele zu unserem höheren Stand angehörten, dennoch hatte ich ihn vorher niemals gesehen. Weder auf Festen, noch in der Stadt, als ich ihn dann aber traf, verliebte ich mich in ihn. Anfangs fiel es mir schwer, meine Gefühle für mich zu behalten, jedoch erzählte Namjoon mir eines Tages davon, dass er nicht auf das Geschlecht einer Person achtete in einer Beziehung. Er sagte, es sei ihm völlig egal, ob Mann oder Frau, solang diese Person sich ihm unterwarf, mit ihm lebte, ihn liebte, ihn Tag und Nacht liebkoste und gut kochen könnte.
„Namjoon?", fragte ich leise, nachdem wir einige Zeit lang einfach so, Arm in Arm, auf dem Sofa gelegen hatten, während ich mit meinem Finger kleine Kreise auf seiner Brust gezeichnet habe.
„Ja?", erwiderte er, obwohl es nicht nötig war, denn ich hätte sowieso angefangen zu reden. Seine Hand lag auf meinem Rücken und strich sanft darüber, was sich in meinem Körper wie ein angenehmes Kribbeln anfühlte.
„Was glaubst du ist mit dem Jungen passiert, den Taehyung damals vom Markt aufgegabelt hat? Ich habe sie einige Male noch zusammen gesehen, seit Tae aber mit unserer Nachbarin in den Palast gegangen ist, habe ich den Kleinen nicht mehr gesehen, was mich irgendwie besorgt", sagte ich leise und seufzte dabei.
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Mich hat gestern eine Person per DM gefragt, ob ich in Zukunft öfter mal hier in dir caption schrieben könnte, welche Lieder mir zum jeweilige Kapitel verholfen haben. I'll just do it from now on :3
Lieder:
Outro: Wings - BTS
Spring day - BTS
Lie - Jimin
Blood, Sweat & Tears - BTS
Pied Piper - BTS
Und noch was:
Coming soon
Release date: 15.03.2019
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