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[Jungkook]
„Bauern sind hier nicht gern gesehen", hörte ich eine tiefe, männliche Stimme hinter mir sagen.
Vor Schreck zuckte ich zusammen, bevor ich mich stark zitternd umdrehte und in die finsteren Augen eines braunhaarigen Mannes schaute. Er war komplett in schwarz gekleidet, was ungewöhnlich war, für die Menschen die hier lebten, weshalb ich es nicht unterdrücken konnte, seine Kleidung für einen Moment verwirrt zu mustern.
Dass seine Muskeln durch seine Kleidung stark betont wurden, bemerkte ich vorerst nicht, als ich dies aber tat, stockte mir für einen Moment. Auch jetzt erst fiel mir auf, dass sein Oberteil aus einem der dünnen Stoff gemacht war, sodass man hindurchsehen konnte.
Dieser Mann war sicherlich niemand aus der Innenstadt hier.
„Junmyeon", sagte er und hielt mir seine Hand hin. Ich ergriff diese, sodass er meine schüttelte und dabei ein schwaches Grinsen auf den Lippen trug. „Was führt einen Jungen Bauern wie dich hier nach oben in die gefährliche Stadt?"
„Jemand hat mir meinen Karren geklaut und ist damit hier her gelaufen. Ich hab ihn verfolgt, aber er war schneller", seufzte ich und senkte dabei wieder den Kopf.
Junmyeon schüttelte nur leicht den Kopf, ehe er mir sanft durch die Haare strich. Eines war klar, er war auf jeden Fall ein Mysterium.
„Was machen Sie hier?", fragte ich. Er nahm seine Hand aus meinen Haaren und fing an laut zu lachen, sodass wir bald schon mehr Aufmerksamkeit hatten als gewollt.
„Wieso siezt du mich? Ich stehe nicht über dir. Ganz im Gegenteil stehe ich sogar unter dir. Egal ob ich älter bin oder nicht, wir Prostituierten werden noch weniger angesehen als ihr Bauern", sagte der Mann und hatte dabei wieder sein Grinsen auf den Lippen.
Ein Prostituierter? Ich dachte nie daran, dass es die auch hier in der Innenstadt gab, jedenfalls nicht die männlichen. „Aber warum treiben Sie sich hier in der Nähe des Palastes rum? Ist das nicht gefährlich mit Ihrem Beruf und dann auch noch mit Ihrer Kleidung?"
„Wenn die mich töten wollen, dann sollen sie das doch tun, ist mir auch egal. Der Kronprinz wird es so oder so nicht zulassen, weil er ein viel zu großes Herz hat und noch immer nutzen aus mir zieht", sagte Junmyeon und lehnte sich dabei an die Mauer neben ihm. „Und warum siezt du mich noch immer? Ich sagte dir doch, dass ich ein Prostituierter bin."
„Der Kronprinz? Du meinst Kim Taehyung?", fragte ich nach und bekam als Antwort nur ein Nicken. „Warum sollte der Kronprinz einen Prostituierten bei sich haben? Ist er etwa homosexuell?"
Ich konnte meinen eigenen Worten nicht glauben und schlug daher die Hände vor dem Mund zusammen. Solch eine Sache hier in der Innenstand zu sagen, wo es nur so vor Menschen wimmelt, die ihren Spaß daraus ziehen, mich zu foltern oder öffentlich hinrichten zu lassen, war ziemlich gefährlich.
„Bist du schwer von Begriff? Ist das denn nicht offensichtlich, wenn ich sage, dass er mich benutzt? Hast du dich denn nie gewundert, weshalb er noch immer keine Frau hat?", fragte Junmyeon und lachte wieder. Dabei kam mir der Rauch seiner Zigarette entgegen, die er zur Zeit rauchte. „Und wie ich gerade sehe hast du ziemlich viel Gold dabei, habe ich recht? Du möchtest doch bestimmt deine Lust befreien und mit mir schlafen, oder nicht?"
„Du spinnst doch! Wie kannst du sowas sagen? Solch ein Verbrechen wie Homosexualität würde ich niemals begehen und vor allem nicht mit einem Prostituierten!", sagte ich und trat einen Schritt zurück. Auch wenn ich geladen von Mut und Selbstbewusstsein wirkte, zitterte ich stark vor Angst und merkte, dass meine Beine schwächer wurden.
„Ach, so schlimm ist es gar nicht! Du musst es ja auch nicht bei mir machen, sondern ich bei dir. Ich penetriere dich und du gibst mir dein Gold dafür. Es ist ganz einfach und ich bin mir sicher, dass du das willst", erwiderte der Größere und trat mir wieder näher. Immer wieder lachte er leise und trat mir näher, während ich weiterhin Schritte nach hinten machte.
Entweder hatte diese Mann viel Alkohol intus und war nicht mehr ganz bei Sinnen oder er war ein geistig gestörter, der einer Nervenanstalt entflohen ist. Meine Mutter hat mir mal erzählt, dass das öfter passiert, wenn die Patienten erfahren, dass sie umgebracht werden, statt geheilt zu werden.
„So wie du meinen Körper vorhin gemustert hast, kannst du es nicht leugnen, dass du mich willst", sagte Junmyeon und legte seine Hände an mich. Ich wollte mich seines Griffes befreien, weil er aber stärker war, hatte ich keine Chance dazu.
Und weil ich nur ein Bauernjunge war, interessiert es auch keinen, dass ich hier gerade Belästigt wurde. Ich hatte weder Rechte, noch Privilegien und somit schützte mich auch niemand.
Ich war voll und ganz der Gewalt und Gier dieses Mannes ausgesetzt, der mich durch die Straßen der Innenstadt zog in Gebiete, die weder schön, noch Nobel aussahen. Mehr sah es aus wie ein Suff der Kriminalität und ich war mitten drin.
Und zum ersten Mal in meinem Leben erhoffte ich mir vom ganzen Herzen, dass da draußen jemand ist, der meine Gebete erhört, auch wenn ich im jungen Alter schon den Glauben zu Gott verloren hatte.
Aber vielleicht war da was anderes oder jemand anderes.
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Junmyeon, ein böser Kerl
Jaja, diese Story kennt keine Grenzen
Es wird viel passieren, in den nächsten Wochen, seit euch sicher
Aber jetzt gibt es erst einmal eine Lesenacht!
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