»36«


[Jungkook]

Hinter mir brach jemand in einem lauten Gelächter aus, wodurch ich erkennen konnte, dass es Taehyung war. Ich trat komplett verwirrt und noch immer mit diesem leichten Schmerz in der Stirn einen Schritt nach hinten und konnte somit erkennen, dass ich volle Kanne gegen einen großen Baum gelaufen war.

„Was ein blöder Baum", murmelte ich und strich mir dabei schmollend über meine Stirn, welche allmählich aufhörte zu schmerzen. „Woher kommt der auch so plötzlich und wie kann es sein, dass ich den übersehen habe, wenn er deutlich der allergrößte hier ist?"

Maulend trat ich einmal gegen das massive Teil, wobei ich mir aber meinen Fuß verletzte und deswegen aufzischte. Und wieder stand Taehyung einfach so hinter mir und lachte sich seine Seele aus dem Leib.

„Hör auf zu lachen und habe lieber Mitleid mit mir! Ich leide gerade unter so großen Schmerzen, dass ich das Gefühl habe, jede Sekunde wie eine Leiche tot umzufallen. Also, lach nicht!", meckerte ich rum. Währenddessen hatte ich instinktiv beide Hände an die Hüften gelegt, wodurch ich eine eher weibliche Position eingenommen hatte, weshalb ich die schnell änderte.

„Es tut mir leid", sagte er leise, da er das Lachen mit all seiner Anstrengung zurückhielt, sodass es schon rot war wie eine Tomate. Darüber konnte ich nur genervt die Augen rollen und dem Baum gab ich noch einen finsteren Blick und könnten Blicke töten, dann wäre dieser Baum jetzt nur noch Schutt und Asche, das war sicher.

„Ich möchte hier raus. Es gibt diese Geister doch sowieso nicht, du hast ja recht!", sagte ich. Meine Stimme hob sich ein wenig, sodass ich, mal wieder, wie ein quengelndes Kind klang, so gesehen war ich das aber auch. Jedenfalls im Gegensatz zu Taehyung, denn er, selbst wenn er meckerte, klang wie ein Mann.

Er schüttelte nur seinen Kopf und grinste mich schwach an, was nichts gutes Bedeutete. Langsam kam er mit diesem dreckigen Grinsen näher an mich ran, womit ich sofort verstand, worauf er gerade hinauswollte, aber ich verzichtete liebend gern darauf, nachdem Jimin es gestern bereits mit mir getan hatte. Zwar gefiel es mir, hinten etwas in mir zu haben, aber so langsam reichte es mir für diesen Zeitpunkt.

„Hör auf, wir sind sogar noch im Freien Taehyung", erwiderte ich auf sein Handeln und legte meine Hände auf seine Arme, damit ich ihn wegdrücken konnte, jedoch war ich schwächer als er, sodass ich es gar nicht erst versuchte, dennoch ließ ich meine Hände dort, wo sie waren.

„Wovon redest du?", nuschelte er und schmollte dabei leicht. In diesem Moment schling er seine Arme um meinen Oberkörper und drückte mich fest an seine Brust. „Ich wollte doch nur mit dir kuscheln. Warum hast du so perverse Gedanken? Du bist noch so jung", hörte ich ihn hinter mir sagen.

Meine Hände lagen nun an seiner Taille, da ich sie nicht um seinen Oberkörper schlingen konnte, weil seine Arme meine einklemmten. „Ja ja, zu jung um so zu denken, wenn es aber darum geht, Spielchen im Bett zu spielen, bin ich wieder alt genug."

Etwas gespielt entsetzt löste sich Taehyung von mir und schaute mich mit weit offenem Mund und zusammengedrückten Augenbrauen an. Lange konnte ich diesem Blick nicht standhalten, sodass ich dieses Mal derjenige war, der mit all seiner Kraft das Lachen unterdrücken musste. Scheinbar war dies auch sein Ziel, denn Taehyungs Miene entspannte sich, sobald ich es zu ließ und mit meinem ganzen Körper lachte.

Zufrieden schloss er mich für einige Augenblicke wieder in seine Arme, wobei wir ein wenig taumelten, sodass nun mein Rücken mit dem Baum Bekanntschaft machte, der mir wahrscheinlich eine Beule auf die Stirn verpasste. Dieses Mal aber diente er nur als Stütze, damit ich nicht nach hinten kippte, während Taehyung seine Lippen mit all der Leidenschaft, die er in seinem Körper trug, gegen meine drückte.

Immer wieder lösten wir uns nur für einen kurzen Moment, damit wir wieder anfangen konnten, und jedes Mal mit ein wenig mehr Leidenschaft als vorher. Mit der Zeit wurde es fast schon ein kleines Zungengefecht, bei dem ich nachließ, denn ich hatte es lieber, wenn er die dominante Rolle in der Beziehung übernahm, sei es auch nur ein Kuss.

In mir ging die Sonne auf, mein Herz raste mir bis in den Hals und meine Finger hatte ich zitternd hinter Taehyungs Nacken miteinander verhakt, damit ich mich etwas höher ziehen konnte, damit er sich nicht ganz zu mir runterbeugen musste, um mich zu küssen. Ich war wirklich sehr, sehr klein.

„Und wenn schon, es ist niemand bis auf uns in diesem Wald. Hier und jetzt würde ich dir gerade am allerliebsten die Kleidung vom Körper reißen, so sehr wie ich mich nach deinem Körper begehre, aber ich werde das nicht tun. Ich respektiere voll und ganz, wenn du es nicht willst und freue mich somit dann nur umso mehr auf das nächste Mal mit dir", hauchte er mir gegen meine Lippen. Unsere Gesichter waren sich wirklich nah und wir schauten uns gegenseitig in die Augen.

Es war ein derartig tiefer Blickkontakt, dass ich hätte schwören können, einen Blick in seine Seele erhascht zu haben. Seine reine und friedliche Seele, sein Herz mit dem er mich liebte. Taehyung liebte mich und das zeigte er mir, sei es auch nur ein kleiner Blick, der für eine Millisekunde anhielt, er liebte mich. Er liebte mich so sehr, dass es mein Herz zum flattern brachte, wenn ich nur daran dachte, wie sehr ich ihn liebte.

„Weißt du Taehyung, ich möchte dir gerne was sagen", murmelte ich und stellte mich auf Zehenspitzen, sodass es mir möglich war, ihm ins Ohr zu flüstern. „Ich glaube, ich-", sagte ich, bevor mich jemand unterbrach.

„Entschuldigt mich, aber könnt Ihr mir helfen?", fragte eine helle, sehr weibliche Stimme, aber keine eines Kindes, mehr ein Mädchen, wahrscheinlich in meinem Alter. „Ich habe mich verlaufen und habe große Angst."

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I've been feeding you well today.

But you deserve it <3

See you tomorrow guys!

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