»29«
[Jungkook]
Ich stand nach etwas längerer Zeit auf, meine Tränen waren bereits getrocknet so wie das Blut an mir. Es krümelte bereits ab, weshalb ich aus Ekel wieder leicht würgen musste.
„Du sagtest du würdest ihn heiraten", sagte ich zu mir selbst leise. „Ein schönes Leben an der Seite des Königs verbringen. Gibst du das alles jetzt einfach so auf, weil du etwas getan hast, was getan werden musste?"
Ich schüttelte nur leicht den Kopf und verließ den Kerker endlich, denn die Atmosphäre dort unten machte mich fertig. Es stank sehr doll und meine Nase war bereits kurz davor abzufallen, wegen dieses beißenden Geruches. Ich versuchte es zu verdrängen, aber er hatte sich in mich eingebrannt, weshalb ich ihn auch noch roch, als ich mich wieder in den Fluren des Palastes befand.
Nur ganz schwach erinnerte ich, in welche Richtung das Zimmer Taehyungs und somit auch das Bad war, weshalb ich ohne weiteres Zögern sofort diesen Weg einschlug. Es durfte mich in diesem Zustand keiner sehen, nicht einmal Taehyung, denn ich wollte nicht, dass er mich so sah. Ich wollte nicht, dass er dachte ich sei ein brutales Monster. Zwar war ich mir in irgendeiner durch seine Opferfeste sicher, dass er nicht so denken würde, dennoch hatte ich Angst davor. Lieber kein Risiko eingehen.
Ich schaute immer um jede Ecke, bevor ich durch den Flur rannte, bis ich dann endlich zu den Treppen angelangte, die zu dem mir vertrauten Zimmer dieses Palastes führten, so freute ich mich wie die Sau, als ich mich endlich darin befand. Für einen Augenblick lehnte ich einfach nur an der Tür und atmete aus Erleichterung tief ein und aus, ehe ich mich langsam zu dem Ankleide Zimmer begab.
Dort griff ich mir einfach einige Sachen raus, die schlicht aussahen. Eine Schlafhose und ein Schlafhemd waren es.
Mit diesen Sachen in den Händen, schlich ich rüber ins Bad, wo ich zum Glück Wasser hatte, mit den ich mich waschen konnte. Vorher legte ich meine Kleidung, die Taehyung mir gegeben hatte, ab, sodass ich nach kurzer Zeit ohne jegliche Kleidung, also nackt, im Bad stand. Den Schlüssel, um abzusperren, hatte ich nicht, das war mir zur Zeit aber relativ egal.
Immer wieder tauchte ich einen Lappen, der neben einer großen Wanne lag, in das eiskalte Wasser und schrubbte mir damit das Blut von der Haut. Sobald dieses durch das Wasser wieder feucht war, färbte sich mein ganzer Oberkörper für kurze Zeit dunkelrot, jedoch wischte ich alles schnell weg, wusch meine Haare noch und trocknete mich dann ab.
Im Bad stand ein Gegenstand, er lehnte an der Wand und man konnte sich selbst darin sehen. Sowas hatte Taehyung auch in seinem Zimmer. Er sagte, dass man es einen Spiegel nannte, der einem gut dabei verhalf, sich selbst zu sehen. So kontrollierte ich mehrere Male mit Hilfe dieses Spiegels, ob ich denn auch wirklich vollständig rein war, bevor ich die Kleidung anzog, die ich mir rausgesucht hatte.
Es befanden sich Stoffbeutel hier, in die die dreckige Wäsche gesammelt wurde, damit sie nicht überall rumlag. Ich wusste, dass Sunmi täglich morgens diesen Beutel leerte und die Kleidung wusch. Daher packte ich das, was ich heute an hatte, da rein, jedoch unter die restlichen Sachen, die sich darin befanden.
Ich richtete nochmal meine Haare, bevor ich dann letztendlich aus dem Bad trat. Ganz leise schloss ich hinter mir die Tür, was eigentlich keinen Sinn hatte, wenn man bemerkte, dass zur Zeit jeder draußen und Taehyung wahrscheinlich auch, obwohl ich ganz genau gesehen hatte, dass er in den Kerker gelaufen war. Ich verstand bis jetzt nicht, wie er da rauskam, ohne dass ich es gemerkt hatte.
Nur leise seufzend ging ich zurück in das Schlafgemach, welches ich mir zusammen mit dem König teilte, wo ich all den Schmuck, den ich getragen hatte, in eine Schublade legte und setzte mich auf das Bett. Es war ein wirklich anstrengender Tag und am allerliebsten würde ich mich jetzt hinlegen und schlafen, jedoch hätte Taehyung mir befohlen, jedes Mal auf ihn zu warten, bevor ich zu Bett ging.
Er sagte, er wolle jeden Tag zusammen mit mir einschlafen und zusammen mit mir aufwachen, bis an unser Lebensende, daher ging ich dem auch nach und wartete. Aber dadurch, dass es ziemlich ruhig war, erwischte ich mich selbst mehrere Male dabei, wie sich meine Augen schlossen, während mein Oberkörper leicht taumelte. Ich war wirklich müde.
Diese Müdigkeit hielt nicht lange an, ob es gut war wusste ich nicht, denn Grund dafür war Jimin, welcher plötzlich mit einem breiten Grinsen auf den Lippen in der Tür stand, daran lehnte und seinen Blick auf mir hatte. Ich war wohl sitzend für einen kurzen Augenblick eingenickt, sodass ich nicht gemerkt hatte, dass ich nicht mer alleine war, sondern Gesellschaft bekam durch diesen Mann.
„Scheinbar weißt du bereits, dass ich vorhin nur gelogen habe", sagte er. Er wirkte zwar männlich, hatte Muskeln wie Taehyung und eine breite Körperstatur, seine Stimme war aber weich und glich der Harmonie einer Harfe. Engelsgleich stellte sich der völlig in weiß gekleidete Mann nun aufrecht hin, bevor er die Tür hinter sich schloss und mit kleinen Schritten zu mir kam.
Aus Angst, dass er mich wieder verletzen würde, rutschte ich nach hinten auf das Bett aus, was ihn scheinbar nur dazu anspornte, jagend auf das Bett zu springen und mich zu fangen. Er krallte seine Hände in meine Arme und zog mich an sich, anders als ich es erwartet hatte, tat er aber nicht mehr. Er schlang seine Arme um meinen Oberkörper und verweilte so. Er verletzte mich nicht, dennoch verstand ich sein Handeln nicht, obwohl es mich ein wenig an die ersten Tage mit Taehyung erinnerte. Wenn man es so sehen wollte, war es noch immer die ersten Tage mit ihm, weil in diesen Tagen bereits so viel geschehen war, schien es wie eine halbe Ewigkeit.
„Du gefällst mir wirklich sehr Jungkook. Taehyung hat einen guten Geschmack, das muss man ihm lassen. Zu schade nur, dass du jetzt mir gehörst", hauchte mir der Mann in mein Ohr. An dieser Stelle drückte er mir auf meine Wange einen Kuss, welcher zwar kribbelte, aber er war keineswegs zu vergleichen mit den Küssen, die Taehyung mit gab.
Jimin hatte seine Hände noch immer auf mir und drehte mich so, dass er über mir beugte. Sein eines Bein lag über meinen, sodass ich keine Chance hatte, mich aus dieser Situation zu befreien. Anders als bei Taehyung, fühlte ich mich gerade alles andere als wohl. Ich wollte mich so schnell wie möglich aus seinem Griff befreien und weglaufen, aber er war deutlich stärker als ich.
„Ich weiß, was Taehyung für heute Nacht mit dir geplant hat. Es ist der Tag seiner Krönung, wieso also nicht mit seinem kleinen Freundchen spielen?", sagte er und grinste.
Ich legte meine Hände an deine Brust und wollte ihn von mir drücken, es war aber, als würde ich gegen eine Wand drücken. Seine Muskeln waren größer und stärker als die Taehyungs. Scheinbar war das auch der Grund, wieso Jimin so groß und gefährlich wirkte, obwohl er gar nicht so groß war, größer als ich, aber kleine als Taehyung.
„Aber weißt du, das wird nicht passieren, denn heute werde ich mit dir spielen, kleiner Jungkook", grinste der Blondhaarige und ließ seine Hand unter mich gleiten. Es dauerte nicht lang, bis ich seine kalten Finger an der erhitzten Haut meines Hinterns spürte.
Jimin grinste nun nur noch breiter. Ich war seiner Gewalt hilflos ausgesetzt und musste auch dieses Mal alles über mich ergehen lassen.
„Heute stöhnst du meinen Namen wie du es heute bei Taehyung getan hattest."
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Überraschungs Update!
Ich denke, heute kommt noch ein wenig mehr <3
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