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[Jungkook]

„Lass und jetzt gehen, sonst wird das Wasser noch kalt", sagte Taehyung leise. Ich konnte seiner Stimme entnehmen, dass es ihn bedrückt, keine Erwiderung seiner Umarmung bekommen zu haben, jedoch konnte ich mir weder Gefühle für ihn aufzwingen, noch etwas vorspielen, denn ich war nach wie vor Heterosexuell und es war auch für immer so.

Ich nickte nur leicht, ließ meinen Blick dabei eher gesenkt und folgte dem Älteren. Anders als gestern, als er mich zum Badezimmer gebracht hatte, hielt er nicht meine Hand, sondern ging mit einem Abstand von mindestens einem Meter vor mir. Es war eine Distanz die mich ein wenig Einsamkeit fühlen ließ, denn seit ich gestern wieder zu Bewusstsein gekommen war, gingen Taehyung und ich fast schon pausenlos Seite an Seite. Wir kuschelten sogar und jetzt gingen wir getrennt. Es war kalt.

Er sagte nichts und ich tat es ihm gleich, schließlich war ich noch immer nur der Bauernjunge. Ich hatte weder Bildung, noch Erfahrungen im Leben, daher hatte ich auch nichts, worüber ich gut reden konnte. Jedenfalls nichts, was den Prinzen interessieren würde, außer er fände Interesse an Landwirtschaft.

Dabei fielen mir meine Eltern wieder in Gedanken, die mit hoher Wahrscheinlichkeit die ganze Nacht über kein Auge zumachen konnten, während ich unbeschwert in einem königlichen Bett geschlafen hatte. Wahrscheinlich weinten sie bis jetzt noch und wussten nicht mehr, was sie zu tun hatten, dadurch dass sie so viele Kinder verloren hatten. Sie waren nun vollkommen allein und ich werde sie nie wieder sehen können.

„Taehyung?", sagte ich leise und ging kurz was schneller, um mit dem Größeren mitzuhalten. Er schaute mich nur kurz an, müsste dann aber lächeln und griff nun endlich nach meiner Hand, sodass das Gefühl der Einsamkeit endlich verschwand.

„Was möchtest du fragen?", fragte er leise und ging dabei etwas langsamer, als er merkte, dass es mir schwer fiel mit seinen großen Schritten mitzuhalten. Ich musste daher, wie ich es vorhin auch schon tat, leise kichern.

„Werde ich deine Familie bald kennenlernen? Ich meine, wir leben schließlich im selben Palast", murmelte ich. Ich wagte es grundlos nicht, meinen Blick zu heben, weshalb ich meine eigenen Schritte beobachtete. Im Vergleich zu Taehyungs waren meine wie die eines Kindes, während seine wie die eines Mannes waren.

„Ich weiß nicht. Willst du das denn?", erwiderte er und hielt kurz inne. Er blieb für einen kurzen Moment stehen und schaute mich einfach nur an, dabei lächelte er aber nicht. „Ich meine, ich hätte natürlich nichts dagegen, ich liebe sie schließlich, aber sie werden dir gegenüber nur skeptisch sein. Du weißt ja, dass mein Stand und dein Stand gar nicht miteinander klarkommen. Deine Eltern hassen jeden meiner Art und meine hassen jeden deiner Art. Wir sind wie zwei verschiedene Welten, sodass sie dich auch höchstwahrscheinlich so behandeln würden. Bist du dir also sicher, dass du sie kennenlernen möchtest?"

Ich nickte nur und lächelte dabei leicht. Schwach drückte ich Taehyungs Hand und sagte „Es ist egal, wie sie mich behandeln. Du wirst mich immer gut behandeln und das reicht für mich" bevor wir weitergingen, bis wir endlich in diesem inneren Garten angekommen waren.

Es war eine riesige Halle, viel war grün und es war als wäre man draußen. Fast schon ein Paradies in dem ich mich gerade befand in mitten drin ein Becken, in dem sich heißes Wasser befand, welches leicht dampfte. Es roch noch ätherischen Ölen, welche ich auf dem Markt schon gerochen hatte, jedoch waren diese teuer und ich hätte sie mir nie leisten können.

„Das Wasser ist gefüllt mit den Blüten einer blutroten Rose, ihre Vitamine nähren die Haut und lassen sie strahlend jünger aussehen. Feinster Goldstaub glänzt im Wasser und reinigt den Körper und die Seele, bis sie letztendlich in einem neuen Glanz erscheinen. Die Wärme beträgt halbkochend-warm, wodurch jeder Muskeln und jedes Gelenk entspannt wird und sich dadurch wie neu anfühlt", sagte Sunmi, welche vor dem Becken stand.

Taehyung bedankte sich nur kurz bei ihr und bat sie heraus, was scheinbar nicht üblich war, denn sie schaute ihn kurzzeitig verwirrt an, jedoch betonte er das nochmal damit, dass er gerne Zeit allein mit mir gehabt hätte. Scheinbar war ich wirklich so besonders gewesen, dass sich normale Tagesabläufe und Sitten komplett nach mir richteten und sich dadurch veränderten.

„Zieh dich aus Jungkook", sagte der Ältere. Mit seinen Worten riss er mich aus meinen Gedanken, denn je weitere ich darüber nachdachte, besonders zu sein, desto mehr versank ich in der Welt eines Tagträumers.

Somit bemerkte ich auch nicht, dass Taehyung seine Kleidung bereits ablegt und bereits auf dem Boden abgelegt hatte. Ich kannte dies nicht, denn wenn ich mich auszog, faltete ich alles zusammen und legte es ordentlich beiseite, damit ich es kurze Zeit später, gegebenenfalls nach dem wöchentlichen Waschen, wieder anziehen konnte. Daher machte sich in mir auch Unwohlsein breit, als ich es dem Prinzen nachmachte und meine Kleidung einfach auf den Boden fallen ließ, als es aber zu meiner Hose kam, stockte ich.

„Findest du es nicht komisch, wenn wir beide nackt sind?", fragte ich leise und wurde dabei etwas rot, denn in derselben Sekunde zog er sich seine Unterwäsche aus. Er stand halb mit dem Rücken zu mir, weshalb ich seinen Intimbereich nicht sah, dennoch fing mein Herz bereits an schneller zu schlagen.

Mir wurde mit jeder Sekunde wärmer, obwohl ich nur eine Hose trug, mein Herz schlug immer schneller und allmählich began mein Körper zu zittern, weshalb ich meinen Blick senkte, die Augen zusammenkniff und mir fest auf die Unterlippe biss. Jedes dumme Schwein hätte gemerkt, dass ich beziehungsweise mein Körper so reagierte, aufgrund des Anblicks, der sich vor mir bot.

Zu leugnen, dass Taehyungs Körper keinen Einfluss auf mich hatte, wäre sinnlos. Ich war nicht homosexuell, das wusste ich. Ich konnte mich nicht in einen man verlieben, dennoch war da etwas in mir. Und je mehr ich darüber nachdachte, desto mehr verwirrte es mich.

„Kann es sein...?", fragte ich mich selbst und öffnete dabei meine Augen wieder.

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Ich habe jetzt seit Wochen schon täglich Kopfschmerzen und irgendwann gebe ich mir wirklich einen Kopfschuss, damit ich das nicht mehr ertragen muss :/

Jaja.

Wer mir auf Insta und Snapchat folgt, wird mich morgen in Hemd und Sakko sehen... bzw fast im Anzug, denn meine Freunde und ich gehen ins Theater :3

(Link zu Insta findet ihr in meiner Wattpad Beschreibung und dort findet ihr mein snapchat)

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