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[Jungkook]
Ich öffnete die Tür des Badezimmers wieder und ging in den Flur, jedoch war, anders als erwartet, keiner hier. Auch die Stimmen, die vorhin irgendwo im Palast zu hören waren, waren nun nicht mehr zu hören, sodass es unangenehm still war.
Langsam ließ ich meinen Blick schweifen und hielt Ausschau nach Taehyung, aber er war nicht hier in der Nähe, weshalb ich mich dazu beschloss, alleine zurück zum Schlafzimmer zu gehen,
Auch wenn ich meine Mutter gerne an meiner Seite haben wollte, entschied ich mich dazu, hier im Palast zu bleiben. Auch wenn es selbstsüchtig klingen mochte, hatte ich hier scheinbar alles, wonach ein Mensch sie sehnen kann. Genug essen, Wärme, frische Kleidung, Personal, Unmengen an Gold. Ich fühlte mich fast schon, als wäre ich selbst der Prinz gewesen.
Lächelnd und tapsend tanzend ging ich zurück zur großen Tür, die zum Schlafgemach des Prinzen führte. Ich öffnete die Tür und trat, wie schon durch den Flur, tapsend hinein und schloss die Tür hinter mir. Auch hier er kein Mucks zu hören, weshalb ich dachte, alleine zu sein, dem war aber nicht so.
Ich näherte mich dem Bett und bemerkte, dass eine der Türen offen stand, die wahrscheinlich in ein weiteres Zimmer führte, die vorher noch geschlossen war. Auch wenn ich es bereute, packte mich meine Neugier und ich konnte es nicht länger aushalten, still stehen zu bleiben. So schlich ich mich zu dieser Tür und stellte mich ganz nah an sie ran.
Zum ersten Mal seit einigen Minuten hörte ich Geräusche, die nicht von mir kamen. So wuchs die Neugier in mir nur mehr an, weshalb ich einen weiteren Schritt an die Tür machte und mich lange nach vorne lehnte, sodass ich relativ schnell merkte, dass das zweite Zimmer ein Ankleidezimmer war.
In diesem Zimmer stand natürlich auch jemand, sonst wären da ja keine Geräusche rausgekommen, jedoch stand die Person mit dem Rücken zu mir und gesenktem Kopf, weshalb ich nicht erkennen konnte, wer es war.
Was ich sehen konnte war, dass es ein Mann war, welcher auf jeden Fall einen gut gebauten Körper hatte, mit muskulösen Armen und Rücken. Es fiel mir schwer, meine Augen von diesem Rücken zu nehmen, weshalb ich mich selbst dabei erwischte, wie ich verträumt darauf starrte. Er war fast makellos, nur einzelne Narben zierten ihn, wie auch immer sie entstanden waren konnte man nicht erkennen. Es sah fast schon aus, als hätte jemand versucht gehabt, diesen Mann von hinten mit einem Messer zu durchstechen, jedoch kann es natürlich auch was ganz anderes gewesen sein, wenn man die restlichen Narben betrachtet, die mehr aussehen als wären sie tiefe Kratzer gewesen.
„Jungkook was machst du hier drin? Ich dachte du würdest rufen, wenn du fertig bist", hörte ich den Mann sagen, jedoch lagen meine Augen noch immer auf seinem Oberkörper, jetzt jedoch auf seinen Stark ausgeprägten Bauchmuskeln. Auch ich besaß welche, meine waren im Gegensatz zu denen vor mir, denen von Taehyung, aber nichts.
„I-Ich habe nur die Tür gesehen und wurde neugierig", murmelte ich und schluckte laut. Ich wagte kurz einen Blick nach oben ins Gesicht des Prinzen, der leicht zu grinsen schien, bevor ich dann sofort wieder auf seinen Oberkörper fokussierte.
In mir machten sich Gedanken breit, die ihn als schön empfanden, was mir jedoch komplett absurd kam. Ich bin ein Mann und er ist auch ein Mann, also kann es gar nicht sein, dass ich seine Muskeln als schön empfand. Aber bestimmt tat man das unter erwachsenen Männern so, zum Vergleich, wer denn mehr an Muskelmassen hatte, oder? Oder?
„Habe ich da etwa was?", fragte Taehyung. Er sprach langsam als müsste ich Zeit brauchen zum Verstehen jedes Wortes, dass er sagte. Aber ich verstand ihn problemlos, nur viel es mir schwer ein Wort rauszubekommen, wie seine dominante Stimme und jeder Schritt, den er näher zu mir machte, mich einschüchterte.
Ich schluckte ein weiteres Mal laut und ging jeweils einen Schritt zurück, wenn mein Gegenüber mir einen näher kam, bis ich nicht mehr weiter konnte, weil die Tür hinter mir war. So presste ich mich fast schon an diese und hielt mir sofort die Hände vor die Augen.
„Es tut mir leid!", sagte ich sofort. „Es war mein Fehler hier in Euer Ankleidezimmer zu treten, nur weil ich neugierig war. Ich hätte auch nicht auf Euren Körper starren sollen, denn Ihr seid der Prinz und ich bin nur ein dreckiger Bauer und sowieso gehört sich das einfach nicht. Mir wird jede Strafe für mein unedles benehmen Recht sein, aber nur eines: Tötet mich nicht!"
Ich nahm nur war, dass Taehyung mir näher kam, denn ich spürte seine Körperwärme an mir und außerdem strichen seine Hände meine Oberarme, als er diese wahrscheinlich links und rechts neben mir platzierte. Es dauerte einige Zeit, bis ich mich wieder traute, die Hände von meinen Augen zu nehmen und dem Prinzen in die Augen zu schauen und dabei wartete er die ganze Zeit geduldig darauf, ohne auch nur ein Wort von sich zu geben.
Sodass er erst anfing zu reden, als wir wieder innigen Augenkontakt hatten. „Dir hat gefallen, was du gesehen hast, oder nicht?", fragte er, wobei sein Grinsen breiter wurde. „So wie du mit deinen Augen jeden noch so kleinen Millimeter meiner Muskeln studiert hast. Der Anblick gefiel dir, habe ich recht?"
„Was?", fragte ich nur leise und schüttelte hastig den Kopf. Darauf reagiert Taehyung fast gar nicht, denn es stelle mir die selbe frage ein weiteres Mal.
„Dir gefällt, was du gerade jetzt siehst, habe ich recht?", fragte er. Und wieder schüttelte ich nur den Kopf.
„Nein! Mir gefällt der Körper eines Mannes nicht, auch wenn Ihr der Kronprinz seid, wird mir der Körper eines Mannes niemals gefallen!", erwiderte ich und merkte, wie ich zum bestimmt zehnten Mal in den letzten dreißig Minuten rot wurde.
„Also gut, wenn du das sagst. Wieso aber, starrst du gerade jetzt wieder gierig auf meine Muskeln? Weil sie dir nicht gefallen?", frage Taehyung.
Er wusste ganz sicher wie er mit mir zu spielen hatte, den verträumt wie ich mit meinem Blick auf seinen Oberkörper war, schüttelte ich ein weiteres Mal den Kopf, verneinte somit seine letzte frage und hab zu, dass mir gefiel, was ich sah.
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So so lieber Jungkook. Erst schleichst du dich in das Ankleidezimmer des Prinzen und jetzt lässt du dich beim Spannern erwischen?
Das schreit fast schon nach einem Klischee, aber weil wir hier in meiner Story sind, wird es dabei natürlich nicht bleiben. :3
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