Die Schulpsychologin - Blaine POV

Die Ärztin aus der Schule kümmert sich um meine Verletzungen im Gesicht. „Das ist alles halb so schlimm", sagt sie und lächelt mich freundlich an. „Das sind alles nur Prellungen, da ist nichts gebrochen. „Kommen Sie doch bitte morgen Früh zur Kontrolle."

„Danke", sage ich freundlich und verabschiede mich von ihr. Mittlerweile hat meine Nase aufgehört zu bluten und ich habe immerhin die Sicherheit, dass sie nicht gebrochen ist. Aber diese Prellung schmerzt dennoch ziemlich.

Vor der Tür des Krankenzimmers, warten Charles und Andrew schon auf mich.
„Der Schutz des Königs hat höchste Priorität. So etwas wird kein zweites Mal vorkommen", sagt Charles.

„Es war immerhin meine Entscheidung, dass ich mich innerhalb der Schule und des Internates frei bewegen kann. Sie trifft dabei absolut keine Schuld."

„Ihre Entscheidung steht über allem. Allerdings denken wir, dass es in Ihrer Rolle zu gefährlich ist, sich ohne Leibwächter zu bewegen."

Ich nicke. Er hat Recht, das ist mir bewusst. Ich muss jetzt vernünftig sein und kann nicht immer so kopflos handeln. „Danke", sage ich knapp und mach mich dann auf den Weg ins Internat. Die letzten beiden Schulstunden würde ich heute nicht am Unterricht teilnehmen. Ich muss jetzt mit dem königlichen Hof telefonieren und muss mir etwas einfallen lassen, für die Presse.

„Oh Gott, da bist du ja", höre ich Elijah rufen. Er kommt mit schnellen Schritten auf mich zu gerannt und will mir gerade in die Arme fallen, allerdings macht Andrew ihm dabei einen Strich durch die Rechnung.

Er stellt sich zwischen mich und Elijah und zieht ihn grob am Arm beiseite. Elijah muss somit ein paar Schritte zur Seite machen und knallt gegen eine der Türen.

„Autsch, fuck", murmelt er und reibt sich seinen Arm. „Hallo? Nicht so fest."

„Was soll das denn jetzt?", fahre ich Andrew wütend an. „Das ist Elijah, ihr kennt ihn schon lange", sage ich immer noch aufgebracht. Ich verstehe, dass sie ihre Aufgabe nun nochmal extra gründlich machen wollen, allerdings kennen sie Elijah schon länger.

Andrew lässt ihn los und Elijah läuft direkt zu mir herüber. „Verdammt, was habe ich getan?" Er schaut mich hilfesuchend an. Und dann ist da wieder so ein Moment, in dem ich unglaublich wütend werde, manchmal kann ich das einfach nicht kontrollieren.

„Sollte so etwas nochmal passieren, dann sind Sie gefeuert. Beide."
Ich nehme Elijahs Hand und laufe mit ihm in Richtung meines Zimmers. „Tut mir echt leid", sage ich und schließe die Tür hinter uns ab. „Ich weiß echt nicht, was da los war."

„Alles in Ordnung, aber... was hast du denn gemacht? Ich hab's nur von jemand anderen gehört", sagt Elijah und mustert mein Gesicht und das Blut auf meiner Kleidung. Er schaut mich besorgt an und wartet darauf, dass ich ihm antworte.

Ich schüttle den Kopf. „Marlon und Elias, die Zwei sind nicht normal im Kopf."

„Was genau war denn los?"

„Mich hat es einfach genervt, dass die ständig über dich sprechen. Mein Tag war sowieso schon scheiße, also war ich wirklich wütend und habe ihn gegen die Wand gepresst, also diesen Elias. Naja, die sind aber zu zweit gewesen und hatten natürlich eine größere Chance."

„Dich hat es genervt, dass sie über mich sprechen?", fragt er mich mit großen Augen.

„Ja, das sind doch die, oder?"

Elijah nickt einfach nur und legt seine Arme um mich. Ich erwidere seine Umarmung und streichel ihm dabei über den Rücken. Er schmiegt sich an mich und seufzt zufrieden. „Danke", sagt er. „Wirklich."

„Doch nicht dafür", sage ich. „Die werden nie wieder etwas Dummes zu dir sagen. Sie fliegen von der Schule, heute noch. So geht das nicht weiter."

Elijah dreht seinen Kopf so, dass er mich anschauen kann. „Ernsthaft jetzt?"

„Ja", entgegne ich kurz und löse mich dann aus seiner Umarmung. Ich würden den ganzen Tag am liebsten nichts anderes machen, als ihn zu umarmen oder zu küssen. Seine Nähe ist einfach so gut für mich.
„Ich muss kurz mit dem Hof telefonieren", sage Ich und setze mich auf mein Bett. „Das geht schnell, bleibst du hier?"

Elijah nickt und setzt sich neben mich. „Natürlich bleibe ich hier."


Eure Majestät, Sie sind nun auf Lautsprecher und alle hören mit."

„Ist mein Vater auch da?"

Ich bin auch dabei", höre ich ihn sagen.

„Es gab heute einen Zwischenfall in der Schule, ich habe ein blaues Auge und eine geprellte Nase. Viele Leute haben mich nicht gesehen. Nur die Täter, die Leibwächter, ein paar Lehrer und eine Ärztin."

Schweigen am Ende der Leitung.

Was ist passiert Blaine?", fragt mein Vater schließlich.

Ich erzähle ihnen haargenau, was passiert ist.
„... Aber für die Öffentlichkeit heißt es; ich wurde von den beiden grundlos geschlagen", füge ich am Ende hinzu.

Sind Sie sicher? Hat Sie niemand gesehen?"

„Mich hat niemand gesehen. Die wahre Geschichte wissen auch jetzt nur Sie, Elijah und ich."

Sind Sie sicher, dass Sie Herr Walsh vertrauen können?"

Ich lege mein Hand auf Elijahs Bein und lächel ihn an.
„Zu 100%."

Nun gut, was sind angemessene Konsequenzen, aus Ihrer Sicht?"

„Die Zwei wurden suspendiert und kommen nicht mehr zurück."

Diese Entscheidung ist richtig, Eure Majestät."

„Was sagen wir der Presse? Die werden nachfragen, wenn sie mich sehen."

Nur ein Zwischenfall in der Schule, ohne Namen zu nennen oder näher drauf einzugehen. Wir bereiten dazu etwas vor."

Sind Sie medizinisch versorgt worden, oder sollen wir noch einen anderen Arzt schicken?"

„Mir geht es gut, danke."


Nach dem Telefonat, lege ich mein Handy beiseite und schaue Elijah an. Er schaut mich immer noch mit einem besorgten Blick an und legt seine Hand auf meine. Er verschränkt seine Finger mit meinen.

„Tut das noch weh?"

„Bisschen", sage ich. „Aber echt nicht der Rede wert." Das ist es wirklich nicht, ich weiß immerhin, wofür ich es getan habe.

„Warst du eigentlich schon bei der Psychologin?"

Ich schaue ihn wortlos an und überlege einen Moment. Bis jetzt war ich nicht bei ihr. Ich weiß, ich muss es machen. Aber irgendwas hindert mich daran. Ich fühle mich einfach seltsam, wenn ich als König zu ihr gehe. Was denkt sie dann von mir? Dass ich unfähig bin?

„Ich denke mal, das ist ein Nein. Wie wärs? Wollen wir zusammen hingehen?", fragt er mich und lächelt mich an.

„Aber jetzt will ich erstmal Zeit mit dir verbringen", sage ich und lehne mich zu ihm herüber, um ihn zu küssen.

Doch Elijah dreht seinen Kopf zur Seite und steht auf. Er grinst mich breit an und streckt mir seine Hand entgegen.
„Eure Majestät, es wäre mir eine Ehre, Sie jetzt zur Psychologin zu begleiten."

Ich nehme seine Hand und lass mich auf die Beine ziehen.
„Okay", murmel ich. „Dir zu Liebe."

Er grinst mich immer noch an und gibt mir einen flüchtigen Kuss auf die Lippen, bevor er schon die Tür öffnet.
„Nach Ihnen, Hoheit."


„Also, hier ist das Zimmer, ich hoffe sie ist da", sagt Elijah und schaut skeptisch an die Tür. An der Tür ist ein Schild mit der Aufschrift Dipl. Psych. Wilson.

Insgeheim hoffe ich, sie ist es nicht. Ich habe ein wenig Angst vor diesem Gespräch. Aber wiederum weiß ich auch, dass es notwendig ist. Ich bin total zwiegespalten.
„Kommst du mit rein?"

„Ich weiß nicht ob ich das kann, wegen Privatsphäre und so, aber ich versuche es", sagt er und atmet tief durch. Er ist offensichtlich auch nervös.

Ich nicke und klopfe dann an der Tür. Die Zeit, bis sich etwas rührt, vergeht gar nicht. Es fühlt sich an, als würde ich endlose Stunden auf etwas warten müssen, vor dem ich Angst habe.

„Hallo", sagt sie freundlich. „Oh, Eure Majestät.", fügt sie hinzu und verbeugt sich leicht. „Kommen Sie rein."

„Ich..."
Ich schaue zwischen ihr und Elijah hin und her. Ich will hier wirklich nicht allein rein.
„Kann er mitkommen?"

„Na klar", sagt sie lächelnd und tritt einen Schritt beiseite. Erleichtert atme ich aus betrete den hellen, freundlich eingerichteten Raum.

Ich setze mich auf einen der Sessel und schaue mich um. Irgendwie habe ich es mir anders vorgestellt. Irgendwie gruseliger und wie im Film. Aber hier ist wirklich nichts gruselig. Eher einladend und gemütlich.

„Was kann ich für Sie tun?", fragt sie mich und setzt sich schräg vor mich.

„Äh... also, ich weiß nicht so Recht", stammel ich nervös. „Ich... fühle mich oft nicht so gut", sage ich schließlich.

Sie nickt und schaut mich einfühlsam an.
„Möchten Sie mir erzählen, was genau das für Sie bedeutet?"

Auch wenn es mir schwer fällt, fange ich an zu erzählen. Elijah bei mir zu haben, macht mir Mut und gibt mir Kraft. Außerdem versichert mir die Psychologin, dass sie der Schweigepflicht unterliegt und alles hier in diesem Raum bleibt, zwischen uns. Niemand sonst wird es erfahren.

Ich erzähle ihr davon, wie ich mich fühle, wenn ich vor anderen sprechen muss und wie viel Druck mir das macht. Ich erzähle auch davon, wie unglaublich schwer es mir fällt, König zu sein und das mich diese Rolle durch und durch überfordert. Sie gibt mir dabei die ganze Zeit das Gefühl, dass ich frei sprechen kann, ohne das sie mich verurteilt

Am Ende des Gesprächs, bekomme ich verschiedene Termine. Zwei mal in der Woche soll ich nun zur ihr kommen und wir werden anfangen, über alles das ausführlich zu sprechen.

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