Die Party - Blaine POV
Im Spiegel richte ich noch einmal meine Frisur und mache mich dann auf den Weg zu Stacy. Wir werden gemeinsam zum Clubhaus gehen. Ich habe zugesagt, denn ich habe sowieso nichts anderes zu tun.
Die Party soll wohl nur mit einem Passwort zu betreten sein. So ist die Chance sehr gering, dass ungebetene Gäste da sind.
Ich kann es mir nämlich echt nicht mehr leisten, das komische Bilder und Videos von mir im Internet landen, während ich ein paar Tagen später den wichtigsten Menschen aus aller Welt gegenüber stehen muss.
Am Ende sehen sie nur den betrunkenen König Blaine.
„Und Elijah kommt also auch?", frage ich beiläufig.
„Ja, er hat zugesagt", antwortet Stacy grinsend und reicht mir ein Glas mit einer klaren Flüssigkeit. Ich gehe davon aus, das es Wodka ist.
„Ich will euch heute Abend knutschend auf deinem Zimmer finden."
Wieso ist sie so guter Dinge? Ich glaube sie hat den Ernst der Lage nicht ganz verstanden.
Ich erwidere ihr Grinsen allerdings und folge ihr in die Mitte des Raumes. Die Musik ist schon sehr laut und trifft nicht so ganz meinen Geschmack, aber gerade ist mir alles recht. Hauptsache ich kann abschalten.
Das klappt zu meiner Verwunderung auch ganz gut. Um mich herum sind gerade nur Leute, die sich offenbar nicht sonderlich für die Monarchie interessieren und so muss ich keine Angst haben, dass es Skandale gibt. Jeder konzentriert sich auf sich selbst oder seine Freunde.
Wieso habe ich vorher noch nie mit Stacy gesprochen? Sie ist so liebevoll und wirkt so vertrauenswürdig und noch dazu kann man richtig viel Spaß mit ihr haben.
Allerdings verträgt sie auch ganz schön viel Alkohol und drückt mir immer wieder etwas Neues in die Hand. Ich persönlich bin nicht ganz so trinkfest. Vor allem nicht jetzt, wenn ich sowieso kaum esse und schlafe.
Nach einer guten Stunde, spüre ich den Alkohol schon ziemlich stark und lehne Stacys nächstes Glas grinsend ab.
„Ich muss aufpassen", sage ich lachend.
„Du bist betrunken oder was?", fragt sie ebenfalls lachend.
„Wie kommst du darauf?"
„Du redest so."
Sie greift nach meinen Händen und fängt an, sich im Takt der Musik zu bewegen. Anfangs macht es mir tatsächlich auch Spaß, aber ziemlich schnell wird mir übel.
„Ich gehe mal kurz raus", sage ich zu ihr und dränge mich etwas unbeholfen durch die anderen Leute.
Ich brauche frische Luft, sonst überlebe ich das hier drinnen nicht mehr lange.
Draußen angekommen, ist weit und breit niemand zu sehen, so kann ich immerhin ganz in Ruhe etwas runterkommen. Grinsend fahre ich mir mit der Hand durch meine Haare und taumle ein paar Schritte nach vorn. An der frischen Luft, bin ich plötzlich noch betrunkener als drin.
„Blaine?", höre ich eine Stimme rufen. „Bist du das?"
Ich drehe mich um und sehe Elijah hinter mir stehen.
„Elijah", rufe ich. „Schön das du da bist."
Ich grinse ihn breit an und laufe ein paar Schritte auf ihn zu.
„Bist du betrunken?"
„Nein, Quatsch, ich doch nicht."
Er zieht seine Augenbrauen nach oben und schaut mich fragend an.
Ich breite meine Arme aus und gehe noch weiter auf ihn zu. Er bleibt sogar stehen und lässt sich umarmen. Womit habe ich das denn verdient?
„Alles okay hier?", höre ich eine zweite Stimme fragen.
Aus der Dunkelheit tritt ein großer, blonder Junge und stellt sich zu uns.
„Ich habe voll lange den Parkplatz gesucht."
„Theo", murmel ich mit zusammengebissenen Zähnen.
Ich gehen einen Schritt von Elijah zurück und mustere die beiden.
„Was ist das denn?", frage ich. „Du bringst den mit?"
„Theo, gehst du besser schon mal zurück zum Auto? Ich komme gleich."
„Ich dachte wir gehen auf die Party?"
„Moment mal, Stacy hat nur Elijah eingeladen", stelle ich fest.
„Ein betrunkener König? Ernsthaft?"
Theo hatte ein amüsiertes Grinsen auf den Lippen.
„Hat dir niemand beigebracht, dass man einen König nicht einfach anspricht?"
„Entschuldigen Sie, Majestät."
Diese Worte aus seinem Mund, hören sich spöttisch an. Ich laufe auf ihn zu und stoße ihn ein wenig nach hinten. Was bildet der sich ein?
„Verpiss dich lieber, du bist hier nicht erwünscht", sage ich wütend.
„Elijah, kommst du?", fragt Theo verwirrt und geht ein paar Schritte zurück.
„Nein, er kommt jetzt nicht", antworte ich.
„Gehst du bitte zum Auto Theo? Ich komme wirklich gleich nach."
Theo zögert einen Moment, dreht sich dann aber um und verschwindet in der Dunkelheit.
„Seid ihr zusammen?", frage ich Elijah.
Er schaut mich schweigend an und sagt für einen Moment nichts, was mir mein Herz noch ein klein wenig mehr bricht.
„Nein."
„Aber da läuft was."
Dieses Mal sagt er nichts.
„Hat er dich geküsst?"
Elijah weicht meinem Blick aus und sagt wieder nichts.
„Bitte", sage ich flehend und greife nach seiner Jacke. „Bitte sag es mir. Was läuft da? Habt ihr euch geküsst?"
Er nickt langsam und schaut mich an.
„Was noch? Ist mehr gelaufen?"
„Blaine, bitte. Tu dir das doch nicht an."
Tränen laufen über mein Gesicht, wie kann er so schnell jemand neues haben?
„Ich liebe dich Elijah, verstehst du das nicht? Ich liebe dich so sehr und ich brauche dich. Ich kann nicht ohne dich", schreie ich schon fast durch den Wald.
„Bitte sei doch etwas leiser, sonst hören die das drin noch."
„Nein, Nein!", schreie ich. „Es ist mir egal. Ich liebe dich und das kann jeder wissen."
„Bitte, sei nicht so laut. Du bereust das morgen, ich meine es ernst."
Ich packe Elijah am Arm und ziehe ihn zum Eingang des Clubhauses.
„Was wird das? Blaine? Hallo? Warte."
„Komm mit", sage ich knapp und und nehme ihn mit rein.
„Hallo? Hört ihr mir mal alle zu?", rufe ich laut und gehe zu der Soundanlage. Als ich die Musik ausschalte, nörgeln alle erst einmal herum.
„Entschuldigt die Unterbrechung, aber ich habe euch etwas zu sagen."
„Blaine, bitte", sagt Elijah und schaut mich fast schon flehend an.
„Ich, König Blaine der Erste, bin verliebt in Elijah Walsh. Ich bin nicht nur verliebt in ihn, ich liebe ihn sogar."
„Fuck, Blaine!", höre ich Stacy rufen. „Was tust du da?"
„Um Elijah kämpfen", sage ich selbstsicher.
Die anderen fangen plötzlich an zu klatschen und zu jubeln.
„Danke für eure Aufmerksamkeit", sage ich und schalte die Musik wieder ein.
Grinsend gehe ich zu Elijah und Stacy und schaue sie glücklich an.
„Das... so meinte ich es nicht", sagt Stacy verwundert. „Aber es war gut."
„Ihr seid beide so betrunken", nörgelt Elijah herum und seufzt.
„Kann schon sein, aber trotzdem... Theo", sage ich. Er steht genau am Eingang und schaut zu uns herüber. Als er merkt, dass wir ihn gesehen haben, kommt er zu uns.
„Was willst du denn schon wieder hier?", frage ich ihn genervt.
„Elijah? Alles in Ordnung bei dir? Ich habe mir Sorgen gemacht."
„Wenn ich da bin, musst du dir keine Sorgen machen", sage ich und stelle mich zwischen ihn und Elijah.
„Du riechst extrem nach Alkohol", stellt Theo fest.
Ich spüre Elijahs Hand an meinem Arm, er zieht mich ein Stück zurück.
„Am Besten wir bleiben alle ruhig", sagt er. „Theo? Fahr doch nach Hause. Ich bringe die beiden ins Internat und bleibe da."
„Willst du nicht lieber nach Hause kommen?", fragt Theo.
„Er kommt heute schon noch, aber nicht nach Hause", sage ich selbstsicher und muss über meine eigene Aussage grinsen.
„Oh Gott Blaine, zu viele Details", sagt Stacy lachend.
Theo mustert mich skeptisch und schüttelt seinen Kopf. „Ich gehe lieber", sagt er und verlässt das Clubhaus.
Elijah schaut mich aus den Augenwinkeln an und überlegt einen Moment.
„Wir gehen", sagt er und nimmt mich und Stacy an jeweils eine Hand.
Er führt uns nach draußen, durch den Wald und tut mir dabei schon etwas leid. Wir sind die ganze Zeit nur am lachen und kommen nur schleppend voran.
„Glaubst du da läuft heute was?", fragt mich Stacy grinsend.
„Keine Ahnung", sage ich schulterzuckend.
„Ihr müsst nicht flüstern, ich bin zwischen euch", sagt Elijah.
Elijah führt uns zu einem Fenster am Gemeinschaftsraum und schafft es irgendwie, dass wir heil drinnen ankommen.
„Kommst du wieder?", frage ich ihn traurig, nachdem er mich zu meinem Zimmer gebracht hat.
„Ja, ich bringe nur Stacy hoch."
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