Kapitel (79)
ㅡ; "Du wirkst so nah und doch so fern, bist wie ein Stern, dessen Spitzen ich nicht greifen kann. Immer da, nur nie für mich, mehr als schön aussehen tust du im Nachhinein nicht."
「24. März, 1862」
Die nicht besonders riesige, aber trotz dessen präsente Blutlake erstreckte sich endlos in meinen Augen, lösten ein seltsames Gefühl in mir aus, dessen Erklärung ich nicht einmal aufsagen konnte. Mir wurde mit einem Male einfach nur ungewohnt übel, denn alles was ich sah war rot.
Yoongi hingegen handelte schnell, rannte mit einem Zischen zu dem blutenden Namjoon, der gekrümmt auf seinem Stuhl saß, die Hand dabei krampfhaft über die andere geschlagen.
"Antworte mir Namjoon, was um Himmels Willen ist hier passiert?", schrie er aufgebracht, während er sich die Jacke hektisch auszog und diese zu Boden schmiss.
Die Lippen des Schneiders zitterten, seine Augen waren vor Schmerz zusammengekniffen, doch das ein oder andere Wimmern entging ihm trotzdem nicht. Was auch immer er hatte, es sah nicht gut aus.
"Mag sein, dass ich mir den Finger abgeschnitten habe", stieß er erschöpft, sowie gequält zwischen immer wieder einmal stoppenden Atemzügen aus.
Der Prinz schüttelte nur fassungslos den Kopf, krallte sich in seine Ärmel um einen geringen Anteil an Stoff abreißen zu können. "Gott, du bist so ein Tölpel", meckerte er als er Namjoons Hand wegzerrte, sein Klagen wortlos ignorierte und im Folgenden nun den Stoff fest gegen die Wunde presste.
"Guck weg, Jimin."
Seinem Rat folgend kehrte ich ihnen den Rücken zu, denn so sehr ich auch gerne helfen wollen würde, ich wusste, dass ich mir solch eine Tat nicht zutrauen würde. Der Freund war in Not, doch diese geforderte Hilfe konnte ich ihm ganz und klar nicht bieten. Yoongi jedoch auch nicht, oder?
Die schmerzvollen Schreie wurden immer lauter, ich inmitten diesen immer panischer. Verdammt, irgendetwas musste ich doch tun können!
"W-wird er überleben?", fragte ich unter Tränen, mein Körper bebend vor lauter Sorge um den verletzten Mann.
"Es ist nur ein Finger, Jimin. Um ehrlich zu sein nur ein halber."
Namjoon's Stöhnen wurde immer unerträglicher und allein bei der Vorstellung diesem brennenden Pein, lief es mir eiskalt den Rücken hinunter. "Wie können Sie nur so gelassen dabei bleiben, Mylord? Sehen Sie denn nicht, dass er in Not ist? Was können Sie schon tun, Sie sind kein Arzt!"
"Mach mich nicht verrückt. Wenn ich ihm nicht helfe, wer dann?"
Ohne großartig zu überlegen, rannte ich auf die Straßen, ließ meine noch immer glasigen Augen über die Menschenmassen wandern, bis ich mich letztendlich traute mich diesen zu nähern.
"H-Hilfe, bitte", flehte ich in Panik, bekam allerdings nur seltsame Blicke, sowie fragende Gesichter zugeworfen. "Ich brauche Hilfe, bitte! Mein Freund hat sich verletzt, er hat keinen Finger mehr und, und-"
Sätze wie "Was ist das denn für ein Durchgeknallter", "Ist er krank?" oder "Was ist denn mit dem los?" durchdrangen mein Ohr und hinterließen einen bitteren Nachgeschmack. Auf einen Schlag wurde mir bewusst, dass mir so unter diesen Umständen keiner helfen würde, also musste ich andere Wege einleiten.
Meine Miene verfinsterte sich, die Tränen blinzelte ich gekonnt weg, meine Hände bildeten sich zu Fäusten, die Lippen waren zusammengepresst, der Blick hart und ernst.
"Im Namen der Familie Min verlange ich hier nun sofort einen Arzt, der für medizinische Hilfe sorgt! Das ist ein Befehl!", schrie ich wütend, erntete dabei sogar angsterfüllte Blicke. Nur ein Gesicht jedoch, welches aus der Masse hervorstach, blieb emotionslos.
Der alte Mann kam mir immer näher, bis er letztendlich mit einem skeptischen Ausdruck an mir vorbeizog, der festumgriffene Koffer in seiner Hand hin und her schwappend während er zielstrebig auf die alte Schneiderei stolzierte.
Meine Augen weiteten sich vor Staunen, denn gedacht, dass ich tatsächlich auf Hilfe antreffen würden, hätte ich zugegebenermaßen nicht. Ehe ich dem merkwürdigen Fremden folgen konnte, wendete ich mich ein letztes Mal zu den tuschelnden Einwohnern und sprach mit fester Stimme: "Fahrt zur Hölle."
[...]
"Ich habe die Wunde mit dem Feuer abgestumpft, Blut dürfte er nicht länger verlieren und das Band sollte wenn möglich eine lange Zeit dranbleiben. Denn wenn es erst einmal entzündet ist, kann es noch viel schlimmer enden."
"Vielen Dank, Doktor! Ich danke Ihnen wirklich vielmals!", wisperte ich erleichtert, tippte nun Yoongi an damit er bezahlen würde, doch der Arzt winkte ab.
"Ich will euer Geld nicht", meinte er gelassen, als er seinen Koffer zusammenräumte. "Verspricht mir nur, dass Ihr dieses Königreich nicht unter gehen lasst, Eure Hoheit."
Die beiden hielt stets den Blickkontakt, während ich noch immer den schlafenden Namjoon beobachtete. Die seltsame Spannung zwischen den Männern entging mir jedoch nicht, allerdings konnte ich ja nicht eingreifen.
"Versprochen."
Und somit verließ der Älteste den Schuppen so geheimnisvoll wie er ihn betreten hatte. Das Knarren der Tür und die Stille versicherte mir nun, dass wir wieder alleine waren. Die letzte Stunde war verrückt, etwas was wir nicht hatten kommen sehen und trotzdessen blieben unsere Gedanken weiterhin an Jin hängen, welchen wir schnellstmöglich finden mussten.
Da Namjoon, eine wichtige Quelle, nun aber beschränkt ist, dürfte sich das als schwieriger erweisen, als wir ursprünglich dachten.
War es an diesem Punkt vielleicht nicht sogar wirklich hoffnungslos?
Während ich mich noch immer um den ruhenden Schneider kümmerte, ließ sich Yoongi seufzend auf einen Stuhl fallen, die Haare raufend.
Ich musterte ihn bemitleidend, suchte nach den richtigen aufmunternden Worten, doch ich fand sie nicht.
"Nicht aufgeben, Mylord", platzte es auf einmal aus mir heraus. Yoongi grinste bitter. Nicht unbedingt das Lächeln, welches ich auf seinen Lippen sehen wollte, doch, dass die Müdigkeit uns nahezu überrannte, durfte nun zwischen uns zweien auch kein Geheimnis mehr sein.
Genau in dem Moment platzten Jaehyun und Wonho ins Geschehen, bei dem Anblick von Unmengen an Blutflecken, sowie reinstes Chaos ihnen offensichtlich der Schock ins Gesicht geschrieben.
"O-Oh Gott, mein Prinz, was ist hier passiert? Sind Sie in Ordnung? Gibt es schwere Verletzungen?"
"Namjoon erlitt einen Mangel. Er hat sich beim Schneidern vermutlich wohl irgendwie den Finger abgeschnitten."
"Das klingt ja furchtbar! Namjoon, sag doch was, schmerzt es noch arg?", drängelte sich nun auch der sorgende Wonho dazwischen, welcher sich verzweifelt neben den Ältesten kniete.
"Er schläft gerade", versicherte ich ihm. "Wir haben einen Doktor geholt und die Behandlung war sehr schmerzhaft und körperlich anstrengend für ihn, wenn ich das so sagen kann. Wir sollten ihn weiterhin-"
"N-nein, ich bin wach", krächzte Namjoon auf einmal mit heiserer Stimme. "Yoongi, ich muss dir etwas sagen!"
Der Prinz schüttelte wild den Kopf. "Nichts da, du ruhst dich jetzt aus."
"Ich muss dir meine Theorie diesbezüglich Jin beichten, Yoongi. Bitte."
Der Ältere biss sich überlegend auf die Lippe, tappte mit seinen Fingerspitzen ungeduldig auf dem Holz herum ehe er verständnisvoll nickte und ihm zustimmte. "Na gut, schieß los. Aber überanstrenge dich bitte nicht."
Namjoon nickte ebenfalls, began nun wie ein sprudelnder Wasserfall zu reden, wobei man meinen könnte er hätte Angst vor der Zeit. Oftmals ist Zeit der größte Feind, welcher uns Menschen plagen kann.
"Heechul ist- ... warte, wissen sie, dass-"
"Meine Butler wissen bereits Bescheid", versicherte ihm der Prinz.
"Also gut." Namjoon holte noch einmal tief Luft bevor er vorsichtig anfing seine Gedanken mit uns zu teilen. "Heechul ist Jins Vater und somit die bisher unbekannte Affäre der verstorbenen Königin. Er kennt dich seit klein auf und unterstützt deine Rolle zum König bis zum geht nicht mehr. Und warum das alles? Weil deine Besteigung auf den Thron seine Tat vertuschen kann. Es macht sie nicht ungeschehen, aber die Leute würden niemals an die Wahrheit geraten, wenn nicht dein Halbbruder Jin, sondern du die Rolle des König übernimmst. Heechul würde nur dich dort oben sehen wollen, niemand anderen."
"Namjoon, das ist nichts Neues. So weit waren wir doch schon", meinte der Schwarzhaarige ein klein wenig genervt, doch der Ältere war Anstalten zufolge noch nicht fertig.
"Nein, warte", hauchte er in aller Eile. "Das wichtige kommt doch erst jetzt."
"Nun denn, ich bin ganz Ohr", kündigte Yoongi hellhörig an, die Augen vor Stress geschlossen als er dem Schneide aufmerksam zuhörte.
"Meinst du nicht es würde nach all dem was ich dir gerade erzählt habe, Sinn machen, dass sich Jin in Heechuls Obhut befindet?"
ㅡ「♡」ㅡ
Habe das schon in einer anderen FF gefragt lololol, aber wie fandet ihr denn Blackpinks Comeback?
Ddu-Du Ddu-Du oder Forever Young? 🔥💕
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