Kapitel (74)


; "Herz oder Kopf, beide getrieben vom eigenen Willen, beide in die Richtung eines entgegengesetzten Weges gehen und all inmitten dessen stehe ich, weiß nicht in welche Richtung ich zu gehen haben muss."

「22. März, 1862

"Es tut mir Leid, es tut mir Leid, es tut mir Leid und-" Ich schnappte noch einmal tief Luft. "Oh mein Gott, es tut mir so unendlich Leid, Mylord!"

Sichtlich strapaziert mit den Nerven quengelte der Prinz mich immer tiefer in mein vertrautes Wohnheim , sodass wir letztendlich vor der Tür des Schlafzimmers verweilten. Er seufzte, fuhr sich locker durch die Haare ehe sein Blick liebevoll an mir haften blieb.

"Deine Bestrafungsliste wird immer länger, lieber Butler", meinte der Ältere amüsiert.

Ich war verwirrt, wirklich, wirklich verwirrt. "Sie sind mir nicht böse?", vergewisserte ich mich vorsichtig.

"Vermutlich wäre ich das, sollte ich es sein, aber ich möchte mich nun wirklich nicht mit dir streiten. Und ich hoffe du auch nicht." Als wäre ich so zerbrechlich wie Glas schmiegte er seine Finger um meine weichen Wangen, drückte ein klein wenig zu und presste anschließend unsere Stirne aneinander.

Mein Herz schlug so dolle, dass ich befürchtete mir würde es aus der Brust rausspringen und auch wenn ich den Anblick Min Yoongis mehrere Monate, wenn auch manchmal ungewollt, ertragen musste, so gefiel er mir hier und jetzt mit Abstand am Besten.

"Ich habe Sie vermisst", platzte es irgendwann einfach so aus mir heraus. Der Prinz regte sich nicht, doch ich meinte in seinen Augen einen Hauch von Überraschung gesehen zu haben.

"Will ich wissen warum du abgehauen bist? Oder sollte ich es wissen?"

"Ich denke nicht", wisperte ich enttäuscht von meinem eigenen Handeln, da dieses nun wirklich nicht das taktvoll Schlauste war.

Mit einem undefinierbaren Ausdruck im Gesicht drängte mich der Größere gegen die Tür und platzierte einen federleichten Kuss auf mein Augenlied. Sein Blick wanderte über jede einzelne Faser meines Armes, bis hinauf zu meinen Schultern, wobei er letztendlich an meinem Hals stehen blieb.

"Jimin", rief er mit seiner rauen Stimme leise als er sich in meiner Halsbeuge vergrub. "Kommst du wirklich nicht mehr zurück ins Schloss?"

Diese Frage, diese von mir bereits durchdachte Frage, warf mich trotz meinen Erwartungen völlig aus dem Konzept, da ich noch immer keine konkrete Antwort auf diese hatte. Trüb und irritiert von meinem eigenen Gedankengang strich ich dem Älteren rhythmisch durchs Haar, was ihn zu beruhigen schien.

"Hör zu", meinte ich verständnisvoll. "Das vorhin war ein Versehen. Worte haben meinen Mund schneller verlassen als ich denken konnte. Es war wirklich nicht so gemeint."

"Also besteht die Chance, dass du mit mir kommst noch immer?"

Die kugelrunden Augen, die gespalteten Lippen, diese Furcht, die sich in seinem Anblick widerspiegelte - Sie brachten mich dazu mich der Vernunft zu widersetzen, weshalb ich einfach schamlos nickte.

Ein breites Lächeln zierte das blasse Gesicht des Prinzen, so breit, dass es sogar seine dunklen Augen erreichte.

"Ich würde diese Worte im nüchternen Zustand niemals wahllos umher werfen, also pass gut auf, Chim Chim." Sein heißer Atem strich auf einmal mein Ohr, löste in mir ein Kribbeln aus, er kam mir spürbar immer näher und dies willig. Gespannt wartete ich also auf folgenden Satz, den er mir so geheimnisvoll, sowie in mein Ohr säuselnd versprach.

"Ich liebe dich."

Von der einen Sekunde auf die nächste schoss mir jegliche Röte in den Kopf, was von dem Schwarzhaarigen nicht unentdeckt blieb. "Idiot", kicherte ich, während ich ihm sanft gegen die Brust schlug. "Versuche das alles ja nicht auf den Schnaps meiner Mutter zu schieben."

"Na gut, ich bin noch ziemlich gut bei Verstand, ich gebe es ja zu", meinte er gespielt ertappt. Wir beide lachten herzlich. "Aber sag mal - du scheinst mir nicht ganz dein Glauben zu schenken? Wo bleibt mein 'Ich dich auch'?"

"Ich, Eure Hoheit", sprach ich in einem verführerischen Ton, woher auch immer dieser Mut gerade kam. "Bevorzuge es lieber, wenn Sie mir zeigen, wie sehr Sie sich nach mir verzehren."

Das gefährliche Grinsen kehrte in sein Gesicht zurück und ehe ich mich versah, befanden wir uns beide in meinem stockdunklen Zimmer. Die kalte Luft prallte gegen meinen Nacken und versetzte mich in eiserne Starre. Allein die Umrisse Yoongis waren nun Bestandteil meiner Sicht, allein seine Berührungen waren Bestandteil meines Empfindens, sowie in dem Moment einzig und allein sein Duft von mir aufgenommen wurde.

"Liebend gerne", flüsterte er mir lüstern entgegen, bevor er mich unachtsam auf die Matratze warf.

Wie wildgewordene Tiere lagen wir aufeinander, schmeckten unsere eigenen Lippen, nach denen wir uns in den vergangen Tagen so sehnten und ließen unsere Hände über den Körper des jeweils anderen wandern, wodurch die Lust immer weiter stieg.

"Übrigens", wisperte er als wir uns kurz aus Luftmangel lösen mussten. "Ich habe dich auch vermisst. Sehr sogar."

Allein diese Worte reichten mir um mich um den Verstand zu bringen. Meine Zunge fuhr gierig über Yoongis Lippen, erkundeten jede einzelne Stelle seines Mundes, durch dessen Kontakt mir das ein oder andere Stöhnen entwich.

"Lass uns nicht länger warten. Zieh' dich aus."

"Was wenn nicht?", erwiderte ich frech.

"Tja, dann muss ich dies wohl oder übel als Befehl abstempeln."

In schnellen Zügen öffnete ich grinsend die einzelnen Knöpfe meines Hemdes, brachte somit immer langsamer meinen unmarkierten Oberkörper zum Vorschein.

"Wunderschön", merkte der Größere an als er seine Hand über diesen fuhr. Ein schwaches Keuchen entfloh mir.

"Bettel' drum, dass ich dich nehme."

"Sie genießen das Flehen viel zu sehr, mein Herr", hauchte ich ihm kaum hörbar entgegen, während meine Finger sich in seinem Hosenbund vergriffen.

"Nur wenn es von dir kommt", korrigierte er, hielt dabei den Blickkontakt stets erhalten. "Also los, sag schon wie sehr du es willst."

"Wieso, macht es dich etwa an? Magst du es so dreckig zu reden?" Ich richtete mich auf, atmete tief ein und aus und riskierte auf ein Weiteres einen Blick in seine schmalen, katzenartigen Augen. "Ich will dir die Hose vom Leib reißen und-"

"Ach du heilige Scheiße, nein! Bitte Eure königliche Hoheit, lassen sie Ihren Schniedel verdammt nochmal gefälligst in Ihrer eigenen Hose!"

"Oh Gott, Haechan!"

Wie ein Schlag ins Gesicht traf mich die Stimme meines Bruders blitzartig, sodass ich nun von dem Prinzen beschämt wegrollte, die Hände dabei ins Gesicht gelegt.

"Wer zum Fick ist Haechan?", meinte der Schwarzhaarige genervt von unsere dauernden Unterbrechung. Das Schicksal meinte es wohl einfach nicht gut mit uns.

"M-mein jüngerer Brüder."

"Oh", kam es knapp von dem Älteren. "Nett dich kennenzulernen, mein Junge."

"Um ehrlich zu sein habe ich habe mir das Kennenlernen unter anderen Umständen vorgestellt. Und erst recht nicht nachts im Dunklen", meinte der Braunhaarige eingeschnappt. "Was soll das hier eigentlich? Du weiß schon, dass das hier auch mein Zimmer ist, Jimin?"

"Du solltest eigentlich schon längst im Bett sein!"

"Falls es dir nicht aufgefallen ist, ich bin bereits im Bett", beschwerte sich der Jüngere.

"Nein, nein, nein! Du solltest bereits schlafen!"

"Jeder Schwerhörige wäre bei deinem Frauengekreische wach geworden!", protestierte er weiterhin. Yoongi musste sich ein Schmunzeln unterdrücken, während ich noch immer peinlich berührt an die Decke starrte.

"Hey, ich mag deinen Bruder."

"Schweig einfach nur", drohte ich wütend. "Wie viel hast du mitbekommen?"

"Alles ab 'Lass uns nicht länger warten. Zieh dich aus'", imitierte mein Bruder den Prinzen.

Die Luft wurde immer knapper, wirkte so erstickend in dieser Situation, so unglaublich heiß, dass mir nach Atmen nicht mehr zumute war.

"Warum macht ihr das eigentlich? Also Mann und Mann? Das geht doch gar nicht. Und ist widerlich. Sehr komisch sogar. Verwirrend."

"Dafür bist du noch zu jung, Kleiner", meinte der Schwarzhaarige als wäre es das Normalste der Welt.

Wie vom Winde verweht, verschwanden nun auch die Geräusche von Mal zu Mal, denn das einst leise Rascheln meiner Bettdecke verstummte und somit auch der Gesprächsstoff.

"Also", rief Haechan um die bedrückende Stille zu verdrängen. "Von mir aus könnt ihr ruhig weitermachen. Entschuldigung, dass ich-"

"Vergiss es einfach. Gute Nacht."

Vor lauter Scham sank ich tiefer in den seidigen Stoff, berauscht von dem ausgehenden Duft der hellblauen Decke, welche mir aber kaum wenige Augenblicke später auch schon wieder aus der Hand entrissen wurde.

"Gute Nacht, Jimin", murmelte mir Yoongi lieblich entgegen ehe er mir einen langen Kuss auf die Lippen schenkte.

Seine Augenlider fielen, entblößten seine dünnen Wimpern, welche ausgesprochen süß oder auch puppenhaft auf mich wirkten. Ich seufzte.

"Uns erwartet Ärger im Königreich, hab ich Recht?"

"Sorge dich diese Nacht darum nicht. Ich bin froh, dass mir deine Mutter überhaupt hier einen Aufenthalt genehmigt hat", gestand er mir. "Aber um deine Frage zu beantworten: Ja, das wird es."

Wie ich mir bereits denken konnte.

"Um genauer zu sein, wird vor allem dich der Ärger treffen. Jedoch gehe ich davon aus, dass du dir darüber wohl schon im Klaren bist, hm?"

Meine Atmung hielt inne.

Sollte dies eine Anspielung auf den Ring sein oder war ich tatsächlich noch einer anderen Gefahr ausgesetzt?



ㅡ「♡」ㅡ

Sorry für diesen Mangel an Updates, musste in letzter Zeit viele Tests schreiben weil ich nächste Woche auf Klassenfahrt nach Berlin gehe. Daher denke ich auch nicht, dass ich noch vor dem Comeback updaten kann ☹️

Werde höchstwahrscheinlich noch dieses Wochenende eine Lesenacht bei Chewing Gum machen (Royal Highness lohnt sich nicht mehr wirklich >.<)

Also dann, bis bald, gebt der Kpop Community und ganz besonders BTS ganz viel Liebe während der Comeback Zeit ❤️❤️

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