Kapitel (57)
ㅡ; "Reden ist Silber, Schweigen ist Gold."
「10. März, 1862」
Das klirrende Herabsetzten des verzierten Porzellans auf der Untertasse, die trotz Feuer vorhandene Kälte, das hin und wieder einmal leise Räuspern aus beiden Richtungen, sowie die verstummten Mäuler, die kaum aufgerissen wurden sorgten für eine eher trübe Stimmung in dem kleinen Esszimmer.
Blickkontakt war seltsamerweise für das schüchterne Mädchen tabu, so könnte man es meinen. Weshalb konnte ich mir allerdings nicht erklären, denn ich hingegen konnte den Blick von meinem Herrn gar nicht abwenden.
Wie denn auch, wenn er in einem losen, weißen Hemd, noch frisch nassen Haaren und einer enganliegenden Hose gelassen da saß und interessiert seine Tageszeitung in Betracht nahm?
"Jimin", rief der Prinz auf einmal sanft. "Ich denke Mina möchte wieder heimkehren. Kümmere dich um die Vorbereitungen und reiche das Wort ein."
"Selbstverständlich, Eure Hoh-"
"Das ist nicht notwendig!", meinte die Braunhaarige urplötzlich mit geweiteten Augen. "I-ich würde liebend gerne weiterhin mit Ihnen meine Zeit verbringen, Prinz Yoongi."
Sowohl der Ältere als auch ich warfen der nervöseren Frau, deren Augen bereits wieder auf den Schoß gerichtet waren, einen skeptischen, irritierten Blick zu.
"Nun denn." Der Größere schlürfte ein letztes Mal an seiner mit Schwarztee gefüllten Tasse ehe er sich überlegend gegen die Stuhllehne fallen ließ.
"Was gedenkst du zu tun?", fragte er gelassen, schenkte der Adligen jedoch keinerlei Aufmerksamkeit, wobei diese eher auf seine gekürzten Fingernägel lag.
"Vielleicht können wir ja reden und uns besser kennen lernen?", schlug sie leise vor ehe sie sich vorsichtig an mich wandte. "Alleine?"
Überrascht lehnte ich mit zusammengepressten Lippen ein wenig nach vorne, verlor dabei jedoch nicht meine sonst eigentlich auch so gute Beherrschung. Der Gedanke Yoongi würde alleine mit einem Mädchen sein schmeichelte mir keineswegs, allerdings hatte ich Vertrauen in ihm.
"Aber natürlich", bestätigte ich.
Dies hieß aber noch lange nicht, dass ich auch Vertrauen in das Mädchen hatte. Klar wirkte sie sehr zurückgezogen, doch waren diese Menschen meist nicht sogar immer die Schlimmsten?
Kaum wollte ich den Raum verlassen, wurde ich auch schon direkt wieder von meinem Herrn gerufen.
"Warte, Jimin." Mit einer einfachen Armgeste befahl mir der Schwarzhaarige sich ihnen zu nähern, was ich selbstverständlich auch tat.
"Näher."
"Bitte was?"
"Ich sagte du sollst näher kommen."
Schluckend beobachtete ich die ebenso verwirrte Mina, welche die Situation genauer unter die Lupe zu nehmen schien. Sie durfte ja keinen Verdacht schöpfen, doch wie sollte das auch nur ansatzweise funktionieren, wenn sich der Prinz gerade sehr auffällig benahm?
Fragend blickte ich den mir gegenübersitzenden Jungen an.
"Mir ist das Messer unter den Tisch gefallen, wärst du bitte so nett und hebst es auf?"
Seit wann so höflich? Meine Augen wanderten auf die vollbeladene Tischdecke, bei der mir eine sehr interessante Sicht angeboten wurde.
"Eure Majestät, das Messer liegt zu ihrer Rechten."
"Oh." Ein wenig schockiert über dieses Erkenntnis, räusperte sich der Ältere peinlich berührt. Als wäre es das natürlichste überhaupt, stützte er sich mit seinen Ellbogen auf dem Tisch ab um letzten Endes seine Aussage in die Richtigkeit zu befördern.
Mit einem leisen, abgedämpften Ton landete das stumpfe Messer auf dem Teppich. Mina, sowohl auch ich warfen dem Prinzen einen ungläubigen Blick zu, welcher uns allerdings nur schmunzelnd und schulterzuckend musterte.
Seufzend bückte mich ich mich um das vermeintliche Besteck aufzuheben als ich plötzlich eine Hand auf meinem Hintern spürte.
Yoongi beugte sich zu mir vor, sodass sein warmer Atem gegen meinen entblößten Nacken prallen konnte.
"Gib diesen Schlüssel an Jungkook weiter. Er braucht ihn angeblich sehr dringend", wisperte er mir sanft entgegen. "Und krieg' gefälligst deine Eifersucht unter Kontrolle."
Mit einem amüsierten Grinsen gab es mir einen sachten Klaps auf die Oberschenkel ehe er sich wieder gemütlich in den Stuhl kuschelte. Noch immer empört stürmte ich rotanlaufend aus dem mir stickig vorkommenden Raum.
"Eifersüchtig", zischte ich kopfschüttelnd. "Von wegen."
Meine Hand fuhr in meine Hosentasche, worin sich der vermeintliche Schlüssel befand. Geschickte befreite ich diesen aus der engen Öffnung und betrachtete ihn interessiert. Er war wunderschön. Zu wessen Zimmer dieser wohl führte.
"Oh, Entschuldigung!"
Urplötzlich begegnete ich einem Butler aus dem Rang C, welchen ich bereits schon sehr oft in Begleitung mit Jungkook gesehen hatte. Der Name des jungen Herrn war mir allerdings nicht bekannt.
So eben genannter drehte sich außer Fassung zu mir.
"Weißt du zufälligerweise wo Jungkook sich gerade befindet?"
"Nun ja", meinte er hin und her gerissen. "Er gibt es nicht zu, aber ich glaube ihm geht es gesundheitsbedingt nicht so gut."
"Jungkook ist krank?"
"So scheint es zumindest", behauptete er mit einem nervösen Unterton. "Er hat sich in den letzten Tagen sehr komisch verhalten und zieht sich neuerdings des Öfteren in sein Gemach zurück."
"Verstehe", sagte ich einem besorgt mit einem kraftlosen Nicken.
"Ich glaube es wäre eine gute Idee, wenn du einmal nach ihm schaust, ihm eine Suppe, sowie Medikamente bringst. Er nimmt meine Hilfe irgendwie nicht an."
"Das werde ich, danke."
Nachdem ich genügend Auskunft hatte, kümmerte ich mich um die Medikamente, denn im schlimmsten Falle könnte der Jüngere diese ja tatsächlich gebrauchen. Dass es ihm nicht gut ging, hatte der Braunhaarige in meiner Gegenwart nicht erwähnt, aber Jungkook war noch nie ein Mann ehrlicher Worte, zumindest nicht wenn es um sein eigenes Wohl ging.
"Jungkook", rief ich laut, während ich nebenbei gegen die Tür hämmerte. "Bist du in Ordnung? Ich habe Medikamente dabei."
Keine Antwort. War er vielleicht doch nicht in seinem Zimmer? Ich versuchte es ein weiteres Mal.
"Ah, Jimin!"
Bei der piepsigen Stimme des mir bekannten Jaehyungs wandte ich mich in die entgegengesetzte Richtung der Tür.
"Jaehyun?"
Der Jüngere stützte sich völlig außer Atem auf seinen Knien ab und lächelte mich letztendlich überglücklich an.
"Na, was machst du hier so?"
"Ich wollte Jungkook medizinisch versorgen, da es ihm anscheinend nicht so gut zu gehen scheint", erklärte ich melancholisch.
"Oh ja, das ist wahr. Wieso gibst du mir die Medikamente nicht gleich mit? Er hatte mich sowieso um einiges gebeten, da kann ich ihm diese auch gleich mitbringen!"
Stutzig blickte ich in die geöffneten Hände des minimal Größeren. Noch immer zierte ein süßes Lächeln sein Gesicht, doch seltsamerweise bildete sich in dem Moment ein ungutes Gefühl in meiner Magengegend.
"Jaehyun, was ist los?", fragte ich angespannt. "Was hast du angerichtet?"
"W-was?", fragte er entsetzt. "Ich habe rein gar nichts getan! Ich versuche doch nur hilfsbereit zu sein."
"Das ist ja gut und schön, aber ich möchte Jungkook diese Tabletten wirklich selbstständig geben. Ich möchte sehen, wie es ihm geht, schließlich ist er mein Freund."
"Nein."
Hatte er da gerade nein gesagt?
"Nein?", wiederholte ich schnaubend. "Jaehyun, ich bitte dich."
Lachend griff ich nach der Türklinke, was mir der Braunhaarige jedoch nicht gewährte. Ich musterte ihn mit zusammengekniffenen Augenbrauen. Irgendetwas war definitiv faul hier.
"Jaehyun, lass mich zu Jungkook."
"Nein."
"Jaehyun!", schrie ich urplötzlich lauter als gewollt und steuerte dabei auch schon wutentbrannt schnurstracks auf die Tür zu, doch da hatte ich wohl offensichtlich die Rechnung ohne den Butler gemacht.
Ein lauter Knall erfolgte, es wurde auf einmal still und ein brennender Schmerz zierte meine Wangen, welche ich zitternd wohl oder übel in meinen blassen Händen hielt. Ich brauchte eine Weile um zu realisieren, dass mich der Jüngere geschlagen hatte.
Mit geweiteten, feuchten Augen blickte ich in die kalten, zornigen des jeweils anderen, nur um eine Sekunde später mit harschen Worten konfrontiert zu werden.
"Hör mir gut zu, du Hurensohn", sprach er in einer einschüchternden Stimme, die ich zuvor noch nicht vernommen hatte. "Kommst du mir noch einmal in die Quere, habe ich kein Problem damit dich in aller Heimlichkeit eigenhändig aus dieser Welt zu schaffen."
ㅡ「♡」ㅡ
Ich lache, ich habe mir den letzten Part irgendwie cooler vorgestellt ㅋㅋㅋ I'm like TT (Where the Mina stans & Onces at?)
Auf Wunsch habe ich irgendwann vor eine Lesenacht zu veranstalten. Was wäre euch denn lieber?
a) Zu jeder vollen Stunde ein Kapitel
b) Alle Kapitel bei einer Uhrzeit hintereinander raushauen
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