Kapitel (39)
ㅡ; "Zu verstehen und zu verzeihen, ist das bis heute nicht noch einer der schwierigsten Tätigkeiten?"
「27. Februar, 1862」
Das Gras war noch immer leicht angetaut, die Luft feucht und die Blumen nass. In langsamen Zügen strich ich mir über die Arme, mit der Absicht diese warm zu halten. Ich betrachtete ein allerletztes Mal den gelben Sonnenuntergang, welcher sich auf dem Himmel erstreckte, ehe ich den großen, schönen Schlossgarten schweren Herzens verließ.
In den vergangen Tagen, in denen mich der Prinz verständlicherweise ignorierte und vermied, hatte ich viel Zeit nachzudenken. Mir war bewusst, dass ich ihn verletzt hatte, dennoch wünschte ich, dass er auch einmal meine Seite der Situation in Betracht ziehen würde.
Egal ist er mir tatsächlich nicht, weshalb ich auch nicht wollen würde, dass sein Ruf geschadet wird. In dieser Gesellschaft gab es keinen Respekt für alles, was anders war. Mein Herr würde aufgrund einem kleinen, naiven Empfinden seine komplette Zukunft ins Feuer werfen und genau das konnte ich nicht zu lassen.
Min Yoongi war für mehr bestimmt, mehr als die Bevölkerung, das Königreich, sein Vater jemals von ihm erwarteten. Er würde jenem, der an ihm gezweifelt hatte, den richtigen Weg weisen, dieses Land in die richtige Richtung lenken, es beschützen, sobald die Zeit gekommen war, während ich ihn in dieser schweren, aber auch erleichternden Zeit mit Stolz begleiten würde.
Dieses Ziel verfolgte ich noch immer, denn mittlerweile war mein einziger Traum den Größeren an die Spitze zu befördern, damit er sich beweisen konnte. Er war kein Nichtsnutz, nicht im geringsten und dennoch mangelte es ihm an Selbstbewusstsein.
Ich wollte ihm doch einfach nur zu einem glücklicheren Leben verhelfen.
Und nun hasste er mich.
Wunderte mich auch keineswegs, ich hatte schon immer etwas in meinem Leben falsch gemacht und würde es sicherlich auch noch in Zukunft tun. Mein Leben war aussichtslos, war es immer und wird es immer.
Vielleicht wollte ich tief im Herzen auch einfach nur, dass Yoongi den Traum lebte, welchen ich niemals erfüllen konnte, weil er außer Reichweite für mich war? Ein perfektes, sorgloses Leben, auf dessen man gerne mit Freuden zurück schauen konnte?
Denn immerhin war der Ältere im Besitz von etwas bestimmtem, dass ich niemals bekommen würde - Hoffnung.
"Jimin? Ist alles in Ordnung?"
Ich blickte um meine Schulter und entdeckte auf einmal Jungkook, in Begleitung mit Jaehyun. Ein sanftes Lächeln bildete sich in meinem Gesicht.
"Ja", seufzte ich. "Ich denke schon."
"Keiner hat den Prinzen seit der Veranstaltung richtig zu Gesicht bekommen. Ist etwas vorgefallen?", fragte Jungkook besorgt und dennoch lag ein gewisser Ausdruck in seinem Gesicht, was einen glauben ließ, dass er sich bereits denken konnte, wo der Haken lag.
Ich nickte schwach und schmunzelte. Daraufhin tätschelte der Jüngere behutsam meinen Kopf.
"Geh und rede mit ihm geschwind."
"Ich stimme Jungkook zu", meinte plötzlich Jaehyun. "Mehr schief gehen kann nichts, oder?"
Irgendwo wusste ich, dass sie wieder einmal Recht hatten, doch konnte der Feigling in mir tatsächlich wieder bei dem Schwarzhaarigen angekrochen kommen? Selbst nachdem er so wütend und verletzt zugleich war?
Bevor ich jedoch mit schwachen Bedenken in das Gemach des Adligen gehen konnte, wandte ich mich noch einmal zu dem Braunhaarigen. "Jungkook, hast du später Zeit? Ich glaube du musst mir noch so einiges erklären."
Der Größere nickte, setzte ein trauriges Lächeln auf und verschwand somit schließlich mit dem noch jüngeren Butler.
Mittlerweile stand ich nun vor der Tür des Schlafzimmers. Ich atmete tief ein und aus, klopfte daraufhin dann sachte an dieser.
Keine Antwort. Ich klopfte noch einmal. Wieder keine Antwort. Ich schmunzelte.
"Sie werden sich niemals ändern, oder?", flüsterte ich leise, meine Stirn gegen die Tür gepresst.
Nach langem hin und her verschaffte ich mir unerlaubt selbst Eintritt und setzte nun Fuß in das Gemach des Prinzen.
Ich erstarrte als seine dunklen Augen direkt ihren Weg zu meinen fanden, als hätte er mich jede Zeit an diesem Abend erwartet. Je mehr Sekunden vergingen, desto schlitzartiger wurden seine Augen, was mir Angst bereitete, denn seine Reaktion war nicht vorhersehbar.
Würde er wütend werden? Spöttisch lachen? In Tränen ausbrechen? Ich wusste es nicht.
"Hören Sie, Eure Majestät." Ich stoppte stockend, als mir das gesamte Bildnis des Prinzen im Detail auffiel.
Er saß sehr einladend auf dem Bett, drei Knöpfe aufgeknöpft, sodass seine betonten Schlüsselbeine hervorstachen, die Haare leicht verschwitzt, aber dennoch so anziehend. Die Hose, welche sich an seine perfekten Beine schmiegte, seine Adern, die aus seinen Armen und Händen hervordrangen.
All jene Merkmale schienen in diesem Moment so unglaublich attraktiv für mich, mein Herz drohte zu explodieren.
Ich hatte mit jeder Reaktion gerechnet, jedoch nicht mit folgender. Yoongi grinste gefährlich, ehe er sich kurz über die Lippen leckte und sich somit etwas nach hinten lehnte, die Beine leicht gespreizt.
Wie auf Knopfdruck näherte ich mich ihm, was wohl keine so gute Idee war.
Ehe wir uns versahen lagen wir auch schon aufeinander, verbanden unsere Lippen leidenschaftlich miteinander, wenn auch ein klein wenig schlampig, wobei zur Geltung kam wie sehr wir einander tatsächlich brauchten.
Sündhafte Töne hallten durch das Zimmer, meine Hände fanden ihren Weg unter das Hemd des Älteren, während es dem soeben Genanntem nicht anders erging. Seine kalten, geschickten Finger bohrten sich in meine Haut, was ich mit einem Keuchen meinerseits erwiderte.
"Ich dachte ich hätte dich nun endgültig verloren", wisperte Yoongi gegen meinen Hals, während er seine Hände auf meinen Schritt platzierte und diesen leicht knetete.
Ich stöhnte laut auf und bewegte mich willig gegen seine Hand. "Da kennen Sie uns beide wohl zu wenig."
Um mehr von meinem Herrn zu bekommen, presste ich meinen gesamten Körper gegen seinen, hinterließ sämtliche feuchte Küsse auf seinem Hals, wobei seine Hand mittlerweile in meine Hose schlängelte.
Dieser plötzliche Kontakt überraschte mich, weshalb ich mich verzweifelt in die Arme des Schwarzhaarigen krallte und lustvoll gegen seine Lippen stöhnte. Er ließ mich vergessen, er ließ sich selbst vergessen. Und es funktionierte sogar wurde mir in dem Moment klar. Was ein schlauer Kerl er doch war.
"Sieh' mal einer an, auf einmal werde ich so plötzlich wieder gebraucht", flüsterte er verführerisch. "Du bettelst schon wieder nahe zu, ist dir das bewusst?"
Ich sagte nichts, sondern vereinigte einfach nur unsere Lippen wieder miteinander. Irgendwo wusste ich allerdings, dass auch er Recht behielt. Verdammt und wie er es tat.
Seine Bewegungen an meinem Glied wurden immer schneller und heftiger, sodass ich kaum noch in der Lage war Ruhe zu bewahren, geschweige denn leise zu sein.
"Das reicht", zischte ich bedrohlich und schubste den Älteren kräftig nach hinten, wodurch sein Rücken Kontakt mit der Matratze aufbaute.
Der Größere blickte mich verwirrt an, ehe sich seine Augen weiteten und er die Situation zu begreifen schien.
"Jetzt bin ich dran", meinte ich überzeugt, während ich kniend an seinem Hosenbund nestelte. Yoongi grinste.
ㅡ「♡」ㅡ
Holy Shit, über 20k Reads (fällt mir jetzt gerade erst auf), seid ihr des Wahnsinns?
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