Kapitel (35)


; "Er sprach immer in Rätseln, doch ich wusste nicht warum. War es ein Spiel? Ein Ruf nach Aufmerksamkeit? Oder einfach nur sinnlose, belanglose Unterhaltung?"

「22. Februar, 1862

"Jimin, ich möchte wirklich nicht."

"Wenn der König sagt Sie sollen am Paartanz teilnehmen, dann werden Sie verdammt nochmal auch am Paartanz teilnehmen!", grummelte ich, die Tür dabei speerweit offen, sodass der Prinz sich eventuell doch noch eingeladen fühlte durch diese zu spazieren.

"Kann ich nicht einfach noch etwas schlafen? Wir haben gerade mal zehn Uhr."

"Nichts da!" Seufzend massierte ich meine Schläfen und blickte den Älteren böse, sowie ungeduldig an.

"Wo ist nur mein kleiner, unschuldiger Butler hin?", hauchte Yoongi fragend im Halbschlaf.

"Gestorben als Sie ihn durchgefickt haben und jetzt beeilen Sie sich gefälligst!", rief ich ihm hastig entgegen, noch immer auf meine Uhr schauend.

Eine Verspätung konnten wir uns keineswegs erlauben, erst Recht nicht, da eine der besten Tanzlehrer des Landes uns empfangen würde. Alleine bei dem Gedanken musste ich schon schlucken, denn wenn wir mal ehrlich waren, besaß mein Herr keinerlei Talent.

Zumindest nicht in dem Gebiet.

"Wo gehst du denn hin? Ich muss zuerst ins Badezimmer", murmelte der Schwarzhaarige, während er sich aufsetzte und über seine Augen rieb.

"Wir benutzen das Große", bestätigte ich ihm. "Außerdem hat man Ihnen einen würdigen Anzug schneidern lassen, Sie können Frau Choi ja schließlich nicht wie einen Bauernjungen unter die Augen treten."

"Sagtest du da gerade wir?", erkundigte sich der Größere augenbrauenwackelnd. "Ich freue mich immer über deine Gesellschaft, mein Lieber."

"Mylord, ich würde es sehr schätzen, wenn Sie sich diese koketten Sprüche für ihre zukünftige Frau sparen würden. Sie sollten nicht vergessen, weshalb all' das hier organisiert wird."

In Sekundenschnelle wanderten die Augen des Adligen auf den Boden. Er schien nachzudenken.

"Ich will aber nur dich", nuschelte er unverständlich, was ich allerdings nicht mehr mitbekam.

Mit einem schnellen Gehtempo marschierte ich die Gänge entlang, hielt dabei Ausschau nach dem besagten Raum, indem sich der maßgetreue Anzug befinden sollte. Als ich glaubte diesen gefunden zu haben, setzte ich Fuß in das kleine Zimmer.

Sofort wurde ich auch schon von einer nervösen Stimme begrüßt. "O-Oh, Guten Tag."

"Grüß Gott", entgegnete ich dem jungen Mann schüchtern, ehe ich mich verbeugte. "Störe ich?"

"Nein, nein", winkte der Blonde ab. "Du bist bestimmt hier um den Anzug abzuholen, oder? Ich bin übrigens Kim Namjoon, der beste Schneider dieser Stadt."

Bei dieser Positivität geriet ich leicht ins Schmunzeln. "Sehr erfreut, Namjoon. Ich bin Park Jimin, der persönliche Butler des Prinzen und deine Aussage ist korrekt, ich bin für den Anzug zuständig."

Ich hielt dem vermutlich Älteren meine Hand entgegen, welche er freudig annahm. Wir lächelten uns stumm an bis ihm plötzlich wieder etwas eingefallen zu sein schien.

"Ich will Ihre Hoheit keineswegs warten lassen. Hier ist das versprochene Stück. Ich hoffe doch sehr, dass es dem Prinzen gefällt."

Mit einem kräftigen Schwung offenbarte meine neue Bekanntschaft das bezaubernde Gewand, welches sich unter dem cremefarbigen Tuch befand. Meine Augen weiteten sich auf einen Schlag.

"Wow", wisperte ich, während meine Fingerspritzen die Konturen des weichen Material erforschten.

Das Oberteil wurde einem bewundernswerten meerblau angeglichen, noch dazu mit goldenen, herausstechenden Schnüren verziert, wohingegen die Hose mit einem matten, schlichten Schwarzton verarbeitet wurde.

"Du hast eine ausgesprochen gute Arbeit geleistet, Namjoon", lobte ich ihn.

"Vielen Dank, Jimin."

Ich schenkte dem Blondhaarigen noch ein letztes Lächeln, ehe ich mich von ihm verabschiedete und in das größte Badezimmer lief, welches das Schloss zu bieten hatte.

Ich betrat den Vorraum, jedoch nicht ohne geschwind an der eigentlichen Tür zu klopfen. "Eure Hoheit."

"Was?"

"Der Anzug liegt auf dem Stuhl. Bitte beeilen Sie sich. Ich werde im Lehrraum auf Sie warten."

Eine Antwort bekam ich nicht, aber das war ich ja gewohnt.

Im Lehrraum angekommen, positioniere ich mich direkt in einer aufrechten Haltung neben dem braunen Schreibtisch. Ich wartete, wartete und wartete.

Vielleicht hätte ich nicht so hart zu dem Schwarzhaarigen sein sollen, fiel mir im Nachhinein auf. Nichtmal die Lehrerin erschien pünktlich, was ich zugegebenermaßen nicht erwartet hätte. Anscheinend konnte man sich alles erlauben, wenn man in diesem Land zu den Besten der Besten gehörte.

Minuten vergingen, in denen ich einfach nur gelangweilt an die Decke starrte, doch dieses Tun wurde im nächsten Moment von dem Prinzen höchstpersönlich auf die Schnelle unterbrochen.

Meine Kinnlade klappte auf, denn Fakt war, dass Min Yoongi nichts mehr von dem war, wie ich es erst eben noch zu Gesicht bekam. Er glich einem Bildnis, einem nahezu perfekten um ehrlich zu sein.

"Was ist, Chim Chim?", fragte er belustigt.

"Nichts", antwortete ich darauf hin und wandte meinen Blick dabei ab. Ein Rotschimmer bildete sich auf meinen Wangen und mir wurde auf einmal unglaublich heiß.

Nur weil er atemberaubend aussah, hieß das allerdings noch lange nicht, dass ich ihm dies auch mitteilen würde.

"Butler, kann ich bitte von hier verschwinden? Du siehst doch, dass keiner hier ist. Vermutlich wird auch keiner mehr kommen."

"Haben Sie bitte Geduld, Frau Choi wird sicherlich gleich hier sein", behauptete ich unruhig.

"Ich möchte wirklich nicht an diesem Unterricht teilnehmen."

"Nichts da! Sie bleiben hier und lassen sich belehren!"

"Du bist echt anstrengend", zischte er genervt auf.

Unsere kleine Auseinandersetzung wurde von deutlich hörbaren Schritten, die immer näher zu kommen drohten, unterbrochen.

"Das muss Sie sein!", flüsterte ich aufgeregt. "Sorgen Sie dafür, dass Sie einen guten Eindruck bei ihr hinterlassen! Und Sie werden gefälligst anständig bei ihren Tanzstunden mitmachen, Mylord!"

Der Schwarzhaarige blickte mich nur stumm an, ehe sich ein gefährliches Grinsen auf seine Lippen schlich. Ich legte irritiert meinen Kopf schief.

Bevor ich ihn allerdings befragen konnte, hatte er mich auch schon an die Wand gepresst, an den Schultern gepackt und auf den Boden gedrückt, sodass ich nun vor ihm kniete.

"Verzeiht meine Verspätung, die Herren, ich-"

"Ahhh, oh ja, Jimin. Mmh, genau so!", keuchte mit einem Male der Ältere plötzlich, während seine linke Hand in meinen Haaren verschwand.

Ich blickte ihn geschockt an, konnte den Gesichtsausdruck der Lehrerin nicht entdecken, da Yoongi ihr den Rücken zukehrte und wusste somit auch nicht was genau vor sich ging. Verdammt, nicht einmal die Situation, in der wir uns befanden konnte ich einigermaßen realisieren.

Erst als ich ein lautes, dumpfes Geräusch vernahm, erwachte ich aus meiner Trance und rannte der sichtlich verstörten Frau schnell hinterher.

Ich stand ratlos im Gang und sah der Langhaarigen verzweifelt, sowie wimmernd hinterher. "F-Frau Choi! Bitte kommen Sie zurück! Es ist nicht das, wonach es aussieht!"

Bereuend schlug ich meine Hand gegen die Stirn, während Yoongi hingegen nur von Herzen lachte. Ich blickte ihn böse an.

"Sie haben doch nicht mehr alle Tasse im Schrank! Sind Sie nun komplett verrückt geworden?", schrie ich.

"Tut mir Leid, die Tassen gehören allesamt nur dir. Wer einmal stiehlt, stiehlt immer. Ist es nicht so, du Dieb der Herzen?"

Seufzend ließ ich den Größeren alleine im Raum stehen und bereitete mich schon einmal auf den Ärger vor, der mich erwarten würde. So etwas hatte sich der König ganz bestimmt nicht vorgestellt.

Ich konnte nur noch hoffen, dass ich der Erste sein würde, der ihm diese bizarre Situation erklärte.

"Oh Yoongi", wisperte ich enttäuscht, während ich den Flur entlang spazierte.

Die Hinterlassung eines guten Eindrucks konnten wir wohl nun vergessen.




ㅡ「♡」ㅡ

Kleiner Funfact: Ich bin eigentlich gar kein Shipper
Deswegen frage ich mich oft, was ich hier genau mache aber yyyyyy-
yolo yolo yolo
Gute Nacht

Keine Ahnung wann das nächste Update wieder kommt :(
Vielleicht Dienstag oder Mittwoch

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