Königliche Liebe
XXIV.
"Namjoon?", flüsternd wandte sich Jin an seinen Leibwächter, welcher neben ihm auf dem Boden lag und entspannt die Augen geschlossen hielt. Amur hatte sich schon etwas länger von ihnen gelöst und war sich in den Teich legen gegangen, um zu schlafen. Mussten Wassermänner eigentlich schlafen? Keine Ahnung. "Ja?", die heisere Stimme des Hexers erklang leise durch die Stille des Waldes. "Du... Also ich... Was passiert wenn wir den Fluch gebrochen haben?", Seokjins Stimme klang nicht annähernd so fest wie er es wollte. Sein Hals fing bereits an zu schmerzen, als er aufkommende Tränen runter schluckte. Der Magier blieb stumm. Er wandte den Kopf an Jin und verschränkte sanft seine Finger mit denen des Prinzen. "Ich weiß es nicht.", gab er ehrlich als Antwort. Jinnie nickte leicht und schluckte schwer. "Wirst du... Wirst du mich alleine lassen?", seine Stimme war viel heller geworden und schien sich vor Panik in die Luft zu schrauben.
"Wenn du das willst.", gab der Hexer leicht niedergeschlagen von sich, er schien Jins Aussage falsch verstanden zu haben. Abrupt setzte der Kronprinz sich auf und seine Augen weiteten sich panisch. "Absolut nicht!", schrie er schon fast und wurde kurz darauf knallrot vor Scham. Joonie kicherte leise und zog den Thronfolger wieder zu Boden, wo er ihn liebevoll in die Arme schloss. "Dann werde ich bei dir bleiben, so lange wie du willst, Liebling.", die raue Stimme seines Gegenübers besänftigte das Gemüt des Thronfolgers, welcher leicht entspannter die Augen schloss. "Gut. Ich möchte dich nämlich bei mir behalten.", gab er leise von sich und drehte sich in der Umarmung des Leibwächters so, dass er ihm ins Gesicht blicken konnte. Pure Zuneigung blickte ihm entgegen, die roten Augen seines Gegenübers erinnerten ihn an ein loderndes Feuer und schienen den Prinzen von innen zu wärmen.
"Ich liebe dich, Joonie. Ich weiß, Amur hat das ja eigentlich schon verraten... Aber ich denke, es ist wichtig, dass du es auch von mir hörst!", nuschelte Seokjin und senkte beschämt den Blick. Sein Leibwächter spannte sich an. "I-Ich...", Namjoons Stimme brach ab. Als Jin wieder hochblickte, liefen Tränen an den Wangen des Leibwächters runter. Schockiert klappte Jin der Mund auf. Warum weinte er. "Shhh! Was ist denn los?", panisch um das Wohlbefinden seines Begleiters robbte Jin näher und strich ihm die salzigen Tränen vom Gesicht. "D-Du kannst mich nicht lieben... Niemand liebt mich...", schluchzte der Hexer und verzog das Gesicht. Seokjins Herz wurde fast entzwei gerissen. Mitleid unf Wut stiegen in dem Prinz auf. Wer hatte seinem Joonie solch einen Mist erzählt?! "Natürlich kann ich dich lieben, ich tue es sogar! Namjoon, du bist der schönste, stärkste, mutigste, freundlichste, netteste Mann der mir je untergekommen ist! Ohne dich wäre ich schon längst tot!"
"D-Du... Du verstehst nicht, Jin. Du liebst mich nicht. Du liebst nur die Seite von mir, welche ich dir zeige. Du kennst mich gar nicht." Der Prinz schüttelte verzweifelt den Kopf und biss sich auf die untere Lippe. "Dann lass mich dich kennen lernen, Joonie!", wimmerte Seokjin. Namjoon schluchzte leise und senkte den Blick. Jins Griff um Namjoons Hüfte wurde fester. "Bitte! Bitte, erzähl mir mehr über dich!" Joonie schluchzte tief und Tränen tropften von seinem Gesicht. "Du wirst mich hassen, Jin. Die Leute haben recht, ich bin eine Missgeburt. Ein Monster.", erklärte der Leibwächter weinend und presste die bebenden Lippen aufeinander. Jin stockte der Atem. Namjoon wirkte gebrochen, verletzlich und das erste Mal seit sie sich kannten, hatte Jin das Gefühl, Joonie beschützen zu müssen. "Ich werde dich trotzdem lieben, Joonie. Es ist mir egal, was du in deinem Leben gemacht hast. Du bist kein Monster, verstehst du mich? Du bist kein Monster!"
Namjoon hob zaghaft den Kopf und pure Trauer und wilde Verzweiflung schienen in ihm zu toben. "I-Ich...", stotterte er leise und schluchzte erneut laut. Jin zog den Leibwächter näher an sich. "Ich würde dich niemals als Monster sehen. Niemals.", flüsterte der Prinz leise und küsste sanft die bebenden Lippen seines Gegenübers. Namjoon schluckte laut und blieb für einige Momente stumm, dann nahm er zitternd Luft. "Ich-", er unterbrach sich selbst und biss sich fest auf die untere Lippe, "Ich habe Leute umgebracht, Jinnie."
Jegliche Luft wisch aus Jins Lungen. Pures Entsetzen breitete sich in ihm aus. Yoongi hatte ihm bereits gesagt, dass Namjoon anscheinend ein Mörder war, doch es von Joonie selbst zu hören, war etwas anderes. "Es... Sie haben...", der Leibwächter schien nicht zu wissen, wie er den Satz nun anfangen sollte. Nervös fing er an zu wimmern und kniff fest die Augen zusammen. "Alles ist gut, Joonie. Ich bin bei dir. Es ist alles okay, beruhige dich." Und es stimmte. Es war wirklich okay für Jin. Er kannte Namjoon. Er wusste, dass der Hexer niemals ohne Grund irgendwem weh tuen würde. Fragte sich nur noch, was der Grund war. "Kannst du mir erzählen, warum? Schaffst du das?", sprach der Prinz leise auf den Älteren ein, welcher immer noch sanft schluchzte. Es dauerte etwas, doch dann nickte Joonie leicht.
"Da war dieses Mädchen, Blaire... Sie... Sie mochte mich nicht, wie eigentlich alle im Kinderheim... Aber Blaire...", er unterbrach sich sanft um sich übers Gesicht zu fahren und leicht zu schlucken, "Sie hat versucht mich zu ertränken." Seokjins Atem stockte. Sein Herz barste und ihm fehlten die Worte. Ertränken. Dieses Mädchen, nein, diese hirnlose Schlampe hatte versucht seinem Mann weh zu tun. "Ich war gerade mal 8 Jahre und sie war bereits 15. Eines Tages, als ich dran war, die Wäsche zu machen, kam sie und... Und drückte meinen Kopf unter Wasser..." Namjoon musste trocken würgen, als er sich daran erinnerte. An das Stechen der Seife in seinen Augen, an die kalten Finger in seinem Haar, an seinen Hörnern, an das schmutzige Wasser, das ihm die Luft abschnürte, seine Lungen befüllte. Er schauderte leicht. "Da habe ich sie... An den Armen gegriffen und angefangen sie zu verbrennen. Blaire ist schließlich wegen meinem Feuer gestorben."
"Es... Es tut mir so unglaublich leid, Joonie!", wimmerte der Prinz total aufgelöst und drückte sich fester gegen den Hexer, welcher erneut Tränen in den Augen hatte. "Ich wollte sie nicht umbringen, Jinnie! Du musst mir glauben, ich wollte doch bloß... Nicht sterben!", krächzte der Mann und atmete tief ein. Jin küsste sanft die Stirn des Schwarzhaarigen und drückte seine blasse Hand. "Ich bin bei dir, ich werde dich nicht alleine lassen. Alles ist gut, Joonie." Der Hexer nickte leicht und kniff die Augen zusammen. "Das zweite Mal, als ich jemanden umbrachte, da war ich glaube ich 13, dass war der Direktor des Kinderheims, als er mir die Flügel ausriss... Er... Er wollte sie an seine Wand hängen, wie eine... Trophäe.", das letzte Wort spuckte der Leibwächter angeekelt aus. "Ich wurde so wütend, dass er mir meine Flügel weggenommen hatte... Dass ich ihn aus dem Fenster stürzte. Um ihm zu zeigen, wie es ist, so ganz ohne Flügel. Er starb beim Aufprall."
Jin musste ein Wimmern verkneifen. Wie konnte man diesen armen Jungen nur so schlecht behandelt haben?! "Das letzte Mal... Als jemand durch mich starb, da war ich 17. Yoongi wurde in der Schule gehänselt. Sie machten ihn runter, schlugen ihn, spuckten ihn an und nannten ihn 'den Freund der Missgeburt'. Als dann ein Junge versuchte, Yoongi mit einem Messer zu bedrohen, bin ich total ausgerastet und habe einen Löwen auf ihn gehetzt. Er starb qualvoll. Yoongi...", Namjoon schluckte leicht, "Er sagt immer, ich hätte ihm das Leben gerettet, doch manchmal... Wenn ich zaubere... Sehe ich die Angst in seinen Augen. Weil er weiß, was ich mit meinen Kräften anstellen kann." Namjoon seufzte leise und senkte den Blick. "Wenn ich könnte, würde ich alles rückgängig machen, aber ich kann nicht...", hauchte er heiser und starrte betrübt auf Jin. Dieser schüttelte zaghaft den Kopf. "Nein." Verwirrt zog der Hexer die Augenbrauen zusammen. "Was?" Jin kniff zornig die Augen zusammen.
"Nein, ich würde nichts ändern wollen. Jeder der dich so verletzt hat, hat den Tod verdient. Niemand tut meinem Joonie weh. Absolut niemand."
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Das waren also die dunklen Geheimnisse die unser liebster Joonie verheimlichte! Zu krass? Naja, ich hoffe wie immer dass es euch gefallen hat und bis zu nächsten Mal! Bis dann und voten nicht vergessen, eure M&M's ;)
1358 Wörter
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