Travel in the Uncertainty
17. Kapitel
„Hallo Gracie", begrüßte mich die Queen schnell. Sie schüttelte schnell meine Hand. Harvey tat das Selbe, allerdings mit einem Zwinkern, was ich mit einem Augenverdrehen quittierte. Die Queen lehnte sich gegen einen Schreibtisch.
„Weißt du schon worum es geht?", fragte mich die Queen ungewohnt freundlich.
„Nein, leider nicht", antwortete ich höflich. „Also dann fangen wir mal an. Harvey und du, Grace, müsst für 5 Tage durch das Land reisen. Harvey muss positiv für das Volk wirken. Es muss unbedingt Vertrauen zwischen Harvey und dem Volk entstehen, sonst sieht es nicht gut aus für die Monarchie. Viele Politiker klagen gegen unsere Regierungsform und verlangen eine Demokratie. Das müssen wir verhindern", erzählte sie genau und sah mir tief in die Augen. Wenn ich etwas hasste, dann war es tiefer Augenkontakt.
Ich nickte, um zu verstehen zu geben, dass ich ihre Worte verstand.
„Ihr beide werdet in Scarborough beginnen, wo ein kleines Fest, anlässlich eines Jubiläums, statt finden wird. Am nächsten Tag werdet ihr euch das Freundschaftsspiel zwischen Manchester United und Real Madrid in Manchester ansehen. Danach fliegt ihr mit dem Jet nach Liverpool, wo ihr im World Museum die neue Ausstellung eröffnet. Der Museumsdirektor möchte dich, Grace, auf jeden Fall im Vordergrund des Geschehens haben. Am darauf folgenden Tag wird der neue Chef der Polizei Birmingham West offiziell genannt werden. Diesen werdet ihr in seinem Amt begrüßen. Am Abend findet eine Wohltätigkeitsgala mit dem Thema Krebshilfe in Bristol statt. An Tag 4 wird lediglich ein Polospiel in Plymouth stattfinden, an dem Harvey antreten wird. Am letzten Tag werdet ihr einen Besuch in Dover machen, bevor ihr am Abend wieder zurück nach London fliegt", erzählte die Queen nun den Plan für die anstehende Reise.
„Wir werden am Vormittag bereits nach Washington fliegen, um den Präsidenten näher kennenzulernen. Ihr werdet einen Tag darauf mit dem Flugzeug nach fliegen. Habt ihr alles verstanden?", fragte sie noch einmal nach und sah von Harvey zu mir.
Ich nickte. „Allerdings habe ich noch eine Frage", meinte ich nun und sah die Queen an. Sie nickte lächelnd. „Wann geht die Reise los?", fragte ich sie nun vorsichtig.
Sie warf einen Blick auf ihre teure Ohr und riss dann die Augen auf.
„Ihr werdet in 15 Minuten auf dem Flughafen erwartet. Der Wagen geht in ziemlich genau 5 Minuten", meinte die Queen. „Ich muss noch packen", sagte ich hektisch. „Das schaffst du. Beeil dich einfach!", beruhigte mich die Queen.
Schnell rannte ich also aus dem Raum und lief durch das Schloss. Als ich in meinem Zimmer angekommen war, schnappte ich mir schnell den Koffer von der letzten Reise, der noch in einer Ecke stand und legte ihn offen auf den Boden.
Dann öffnete ich hastig meinen Schrank. Hastig schmiss ich ein paar Jeans und schwarze Hosen hinein. Danach folgten Blusen. Ehrlich gesagt wusste ich nicht wirklich, was ich mitnehmen sollte. Es musste edel sein, aber so viele Klamotten besaß ich nicht. Anschließend legte ich ein paar Kleider, die ordentlich zusammen gefaltet waren, in den Koffer. Dann folgten noch Unterwäsche und Socken, bis ich den Koffer schloss. In meinen Rucksack legte ich schnell zwei Bücher hinein. Mein Handyladekabel und meine Kopfhörer schmiss ich noch hinter her. Mit dem Koffer in der Hand und dem Rucksack auf dem Rücken rannte ich nun aus der Wohnung. Ein Blick auf mein Handy verriet mir, dass es nur noch eine Minute war bis zur geplanten Abfahrt. Also rannte ich schneller. Die Angestellten sahen mich schief an. Das konnte ich ihnen nicht einmal übel nehmen. Wahrscheinlich sah ich gerade aus wie ein aggressives Kamel.
Als ich die Tür nach draußen öffnete, standen die Queen und meine Mutter vor mir.
„Ich bin da", sagte ich etwas außer Atem. Harvey lehnte cool am schwarzen Rolls Royce. Wie groß wohl die Garage der ganzen Autos war? Schließlich kam ein Angestellter zu mir und nahm mir den Koffer ab. Meinen Rucksack wollte er auch, aber diesen behielt ich mit einem Kopfschütteln.
Plötzlich kam meine Mutter auf mich zu. Sie schloss mich in ihre Arme. „Vermassle es ja nicht!", drohte sie mir. Als ich dann die Treppe hinunter zum Auto ging, rief sie mir noch ein „Pass auf dich auf!" hinterher. Allerdings waren diese simplen vier Wörter nicht ernst gemeint.
Ich stieg vor Harvey ins Auto. Die Türen wurden geschlossen und das Auto setzte sich in Bewegung. Die Queen und meine Mutter wanken uns noch hinter her.
Nachdem sie außer Sichtweite waren, lehnte ich mich in das Leder des Sitzes und schloss für einen Moment die Augen. Das konnte ja was werden. Aber ich freute mich schon auf die Reise nach Amerika. In diesem Land war ich bis jetzt nie gewesen, so weit ich das wusste, obwohl ich aus diesem Land stammte.
Plötzlich wurde mir etwas klar. Meine Mundwinkel gingen nach unten. Ich konnte mich nicht bei Prudence verabschieden. Obwohl es nur 5 Tage waren, würde ich sie bestimmt schrecklich vermissen. Schließlich war sie ja meine beste Freunde - oder BFF, wie die kleine Tochter einer netten Angestellte sagen würde.
5 Tage England. Dann eine ungewisse Anzahl an Tagen in den USA.
Das heißt ich würde weniger als 21 Tage noch mit Pru verbringen können.
Wenn ich sehr viel Pech habe, würden es nur noch 14 Tage sein.
Ich hasste dieses Leben im Schloss einfach. Von außen wirkte alles immer so perfekt, doch das war alles nur eine Fassade. Nichts war so, wie es schien. Warum sonst führte ich mit Harvey, dem zukünftigen König von Großbritannien eine falsche Beziehung?
„Was ist unser erstes Ziel?", fragte ich Harvey schließlich, da ich den gesamten Plan, der auf uns zu kommen würde, bereits vergessen hatte. Ich erinnerte mich nur noch an das Freundschaftsspiel zwischen Manchester United und Real Madrid am zweiten Tag der Reise. Sonst war mein Gedächtnis, wie leer gefegt.
Harvey schüttelte grinsend den Kopf, antwortete dann aber.
„Zu erst fliegen wir nach Scarborough. Dort werden wir bei der Jubiläumsfeier im Scarborough Castle anwesend sein", antwortete er netterweise und grinste komisch weiter vor sich hin.
„Danke", ich lächelte leicht.
„Wirklich?", er sah mich erstaunt an und seine Hand ging zu dem Ort, wo er sein Herz vermutete.
Ich nickte. Das sollte ihm als Antwort genügen. „Ein Danke hätte ich von Grace Fryer definitiv nicht erwartet", sprach er mit arroganten Akzent.
Warum sprach er in der 3 Person von mir? Doch erwidern tat ich darauf nichts mehr.
„Wie lange wird er Flug nach Scarborough gehen?", fragte ich schließlich Harvey. „Ich glaube eine halbe Stunde, aber sicher bin ich mir nicht", antwortete er mit geschlossenen Augen.
Nun hatte ich die perfekte Gelegenheit, um ihn genauer unter die Lupe zu nehmen.
Seine grünen Augen, die sonst so strahlten, waren geschlossen. Sein dunkelbraunes Haar, welches in der Sonne immer hell wirkte, war verwuschelt, was seine markante Kieferpartie verdeutlichte. Für einen zukünftigen König sah Harvey definitiv nicht schlecht aus, aber bis zu seiner Amtszeit müsste er sich ja noch gedulden. Bis dahin würde er bestimmt nicht mehr so gut aussehen. „Nein, Grace! Auch jetzt sieht Harvey nicht aus! Grace, wir denken jetzt nicht weiter darüber nach! Grace, schau aus dem Fenster!", befahl ich mir im Inneren. Die Menschen in meinem Umkreis mussten mich nun endgültig für verrückt halten. Wenn sie das nicht schon längst taten.
Also schloss ich meine Augen, genoss die Sonne, die auf meinem Gesicht prickelte und hoffte, dass wir bald beim Flughafen ankommen würden.
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Heyy,
das ist nicht das letzte Chapter in 2017. Ich möchte mich für eure ganze Unterstützung bedanken und werde noch ein Chapter heute hochladen. Danke für die ganzen Votes und Kommis, die ihr mir zukommen lässt. Danke fürs Folgen und Hinzufügen von 'Royal Fake' zu euren Leselisten. Danke 💕💗
Ich hoffe euch hat dieses Chapter gefallen! :)
Liebe Grüße von Jenny
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