Nobody's Perfect
31. Kapitel
Nach einer Ewigkeit, die keine war, saß ich mal wieder in einem Privatjet der königlichen Familie. Ich könnte Harvey die Füße dafür küssen, dass ich hier saß. Noch war das Flugzeug allerdings noch nicht abgehoben, weswegen ich nervös mit meinen Fingern spielte. Noch könnte ich aus dem Flugzeug rausgeholt werden. Dann würde ich wahrscheinlich wirklich auf der Straße leben und meine Familie niemals kennenlernen. Ich versuchte diese Gedanken so weit es ging aus meinem Gehirn zu vertreiben.
Als das Flugzeug wenige Minuten später endlich auf die Startbahn rollte, zitterte ich vor Anspannung. Ich hoffte so sehr, dass das Flugzeug jetzt nicht mehr zurück geholt wurde.
Doch der Moment der Freiheit holte mich ein, als das Flugzeug abhob. Ein breites Lächeln legte sich auf meine Lippen und ich konnte endlich wieder beruhigt ausatmen. Jetzt müsste ich nur die acht Stunden Flug überstehen, damit ich mich wieder auf festem Boden befand.
„Lass uns das Fragespiel spielen", meinte Harvey plötzlich und löste seinen Gurt.
„Okay", antwortete ich und zuckte bloß mit den Gedanken.
„Welches ist dein Lieblingslied?", fragte er mich lächelnd. Dieses Lächeln war seltsam zu sehen, denn es kam nicht oft vor, dass er auf diese Weise lächelte. Ohne Hintergedanken.
„Kennst du Band of Horses?", fragte ich nun vorsichtig.
„Ich glaube schon", er grinste.
„Ich mag das Lied The Funeral", ich lächelte. Dieses Lied kannte ich mittlerweile eine Ewigkeit und es hatte mich durch die verschiedensten Phasen meines Lebens begleitet. In manchen Situationen war dieses Lied ein Rettungsanker, der mich vorm Ertrinken schützte.
„Nun du", meinte Harvey zwinkernd.
Ich überlegte für einen Moment und mir fiel schnell etwas ein.
„Ich habe eine Aufgabe für dich", ich grinste.
„Eine Aufgabe?", zweifelnd sah er mich an.
„Hol dein Handy raus und öffne deine Musikapp", meinte ich lächelnd.
Ohne Widerworte tat er das, was ich ihm befohlen hatte.
„Jetzt drück auf shuffle", befahl ich ihm neugierig.
Er tat, was ich gesagt hatte und die ersten Töne von Ed Sheeran's Galway Girl ertönte.
„Du hörst Ed Sheeran?", fragte ich verwundert.
„Was hast du denn erwartet?", zischte er in einer anderen Stimmung.
„Rap?", antwortete ich fragend.
Der nächste Song war Dangerous von David Guetta. Der Song, welcher danach folgte, war aber besonders interessant. Es war Nobody's Perfect von Hannah Montana aka Miley Cyrus.
Lachend sah ich ihn an.
Als er dann aber auch noch mitsang, konnte ich mich nicht mehr halten.
„Everybody makes mistakes. Everybody has those days. 1, 2, 3, 4! Everybody makes mistakes. Everybody has those days. Everybody knows what, what' I'm talkin' bout. Everybody gets that way", sang er voller Energie mit und tänzelte dabei in seinem Sitz. Während er mitsang, konnte ich mich nicht mehr vor lauter Lachen halten.
„Hast du etwa Hannah Montana früher geguckt?", fragte ich immer noch prustend.
„Pru ist meine Cousine und war mehr als ein Mal zu Besuch. Natürlich!", er grinste und lachte nun ebenfalls.
Als wir am darauf folgenden Tag im Hotel ankamen, war ich todmüde. Ich hatte kein Auge beim Flug zu gemacht und glich äußerlich, aber auch innerlich einem Zombie aus The Walking Dead. Viel fehlte nicht mehr, um mich ohne Maske casten zu können. Die Rolle war mir fast schon garantiert.
Am morgigen Tag würde das Treffen mit dem Präsidenten stattfinden, aber auch Prudence wird nicht zu kurz kommen. Morgen würde ihr großer Auftritt sein. Endlich würde jemand das Talent meiner besten Freundin sehen, denn morgen würde sie ihr Kleid präsentieren. Ich war schon unglaublich gespannt auf dieses Ereignis. Pru wartete ihr ganzes Leben schon darauf.
Nachdem ich noch eine Tasse Tee trunk und einige Kekse gegessen hatte, schmiss ich mich wenig später ins Bett und schlief auch sogleich ein. Am nächsten Tag dürfte ich nicht müde sein. Das dürfte auf gar keinen Fall passieren. Schließlich würde ich morgen die Hand des Präsidenten der Vereinigten Staaten von Amerika schütteln. Trotz der Freude und Ehre, die ich verspürte, hatte ich auch etwas Angst davor den mächtigsten Mann zu treffen. Ich konnte mir nicht ansatzweise vorstellen, wie er sich wohl verhalten würde. Bei seinen öffentlichen Auftritten wirkte er immer sehr gelassen, aber auch ernst und intelligent. Es würde auf jeden Fall nicht langweilig werden.
Am nächsten Morgen wurde mir leider nicht der Luxus von einem erholsamen Aufwachen gegönnt.
In der Nacht hatte ich mich in die Decke eingerollt, da die Klimaanlage den Raum echt runter kühlt und mir die Glieder beinahe einfroren. Ich war aber auch zu faul, um mich aus dem Bett zu erheben und die Klimaanlage auszustellen. Genau das wurde mir am Morgen dann gewissermaßen zum Verhängnis. Harvey hatte sich MEINE Decke geschnappt und mich aufgewickelt mit größtem Schwung, weswegen ich natürlich aus dem Bett rollte und hart auf dem Teppichboden landete.
Meine blonden Haare befanden sich in meinem Gesicht, als Harvey grinsend vor mir stand.
Währenddessen konnte ich es nicht lassen einzelne Flüche ihm gegenüber auszusprechen.
Seufzend erhob ich mich schließlich. Mein rechter Zeigefinger zeigte auf Harvey's Brust und ich sah ihn böse an.
„Arschloch", murmelte ich leise und hoffte, dass er es gehört hatte.
Mit schleppenden Schritten trottete ich ins Badezimmer und betrachtete mich im Spiegel. Schön, wie immer. Man bemerke den Sarkasmus. Aber wie sagt man so schön, niemand ist perfekt.
Nach einer schnellen Prozedur war ich eine Zeit später in Schale geschmissen.
Harvey trug ein dunkelblaues Hemd und eine dunkle Hose, während ich ein ebenso dunkelblaues, elegantes Kleid trug. Beides war perfekt aufeinander abgestimmt, als wären wir seit Jahren verheiratet.
Die Anspannung stieg immer mehr. Meine Hände drückte ich zu Fäusten und meine Fingernägel gruben sich in die Innenflächen meiner Hände. Dabei tippelte ich seltsam mit meinem rechten Fuß.
Harvey schien vollkommen entspannt zu sein. Möglicherweise kannte er den Präsidenten schon. Die Kinder der Königsfamilie trafen ja immer recht schnell auf wichtige Persönlichkeiten, wie den Präsidenten, weswegen es mich auch nicht verwundern würde.
Dann war es soweit. Wir liefen nebeneinander aus der Hintertür des Hotels. Eine weiße Limousine stand vor dieser und ein roter Teppich war ausgelegt worden. Vereinzelt standen Fotografen an der Seite und knipsten Fotos. Während wir zur Limo schritten, verhakte Harvey seine Finger mit meinen und drückte meine Hand sanft. Meine Hand schien zu Überhitzen.
Anschließend stiegen wir in den Wagen, die Tür wurde geschlossen und es ging ins nächste Abenteuer.
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Heyy,
ich hoffe, dass euch das Kapitel trotz der Tatsache, dass es etwas weniger Action beinhaltet, gefallen hat. :) Aber eines kann ich euch versprechen! Es wird noch richtig aufregend. :D
Random Fact: Auf den Titel bin ich nachts um 3 Uhr gekommen, als in Erinnerung an meine wundervolle Kindheit mit Hannah Montana geschwelgt habe. :D
Wer hat früher auch Hannah Montana geguckt?😂
Ich kann es immer noch nicht glauben. Das letzte Kapitel hat fast 500 Reads. Es haben sich fast 500 Menschen meine Worte durchgelesen. Das ist so krass. *_* Danke dafür❤️
Übrigens könnt ihr mich gerne auf Instagram Aden. Dort heiße ich jnylcy :)
Würde mich echt freuen. ^^
Wer schreibt ab 8 Mai auch seine Realschularbeit?
Liebe Grüße
Jenny
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