Little Princess

24. Kapitel

Erneut liefen wir über einen roten Teppich. Auch hier hatte sich eine große Masse an Paparazzi angesammelt. Der Grund für diese Ansammlung war definitiv nicht die neue Ausstellung.

Harvey wusste, dass er der Grund war und lächelte cool in jede Kamera.

Er hatte seinen Arm um mich geschlungen, als würde er denken, dass ich gleich weglaufen würde.

Mein Blick fiel auf Harvey. Sein Lächeln wirkte unglaublich echt. Vielleicht war es das auch. Jedoch war meines definitiv nicht echt. Seine grüne Krawatte, die die selbe Farbe, wie mein Kleid hatte, lockerte sich. Ohne mir Gedanken über mein Handeln zu machen, stellte ich mich auf die Zehenspitzen und festigte sie wieder. Nun sah das Ganze auch nicht so aus, als hätte er eine wilde Nacht hinter sich.

Nach ein paar weiteren Sekunden im grellen Blitzlicht, verschwanden durch den Haupteingang ins Innere des World Museum's. Das Museum war wirklich unglaublich groß.

Der Museumsdirektor, ein alter Herr im Jackett, stand bereits wartend auf der Treppe. Er hielt ein kleines Mädchen, welches ein rosa Kleid trug, an der Hand. Das kleine Mädchen, welches wie ich blonde Haare hatte, lächelte fröhlich den Museumsdirektor an. Wahrscheinlich war es ihr Großvater. Dann zog das Mädchen an der Hand des alten Mannes, der sich wiederum zu ihr wendete und sie anlächelte. Das Mädchen sagte etwas zu ihm und ließ dabei seine Hand los.

Plötzlich rannte das Mädchen von ihm weg und gerade zu auf uns zu. Vor mir blieb sie stehen.

Ich ging in die Hocke, um ihr in die Augen sehen zu können.

Sie sah mich mit großen Augen an.

„Bist du eine Prinzessin?", sie sah mich lächelnd an.

„Du bist eine Prinzessin", antwortete ich lächelnd und zwinkerte.


„Wirklich?", ihre Augen wurden noch größer.

„Ja", ich grinste.

„Ist er auch eine Prinzessin?", sie zeigte auf Harvey.

„Ja, das ist auch eine Prinzessin", meinte ich und lachte leise.

„Aber warum hat die Prinzessin kein Kleid an? Ihre Haare sind auch kurz", fassungslos sah sie mich an.

„Jede Prinzessin sieht anders aus. Vielleicht möchtest du die Prinzessin ja fragen", flüsterte ich ihr ins Ohr, worauf sie begeistert in ihre kleinen Hände klatschte.

Fröhlich hüpfte sie zu Harvey, der sich gerade mit dem Museumsdirektor unterhielt.

Sie zupfte an seinem Jackett, worauf er sie lächelnd ansah.

„Deliah, geh doch bitte zu Oma", bat der Museumsdirektor das kleine Mädchen.

Also war es wirklich ihr Großvater.

„Das ist schon okay", sagte Harvey nun und ging in die Hocke.

Deliah flüsterte ihm etwas ins Ohr. Er grinste etwas verwirrt.

Dann flüsterte er ihr etwas ins Ohr, worauf sie kicherte und zurück zu mir lief.

Harvey richtete sich wieder auf und sah mich grinsend an.

„Grace, Harvey ist ein Prinz und keine Prinzessin", seufzend sah sie mich an.

„Wirklich?", erstaunt sah ich sie an.

„Ja und Harvey hat gesagt, dass jeder Prinz eine Prinzessin braucht", sagte sie mit einem Lächeln auf den Lippen.

„Und Harvey hat gesagt, du bist seine Prinzessin", sie klatschte lachend in die Hände.

Die Kleine hörte gar nicht mehr auf mit dem Sprechen.

„Küsst ihr euch auch? Mama und Papa küssen sich immer. Das ist voll eklig", sie schüttelte ihren Kopf.

„Aber wo ist denn dein Prinz?", fragte ich Deliah nun zwinkernd.

„Der muss noch kommen", murmelte sie nachdenklich.

„Ich muss jetzt gehen. Oma wartet", sie umarmte mich noch einmal und lief dann hüpfend weg.

Lächelnd lief ich zu Harvey, der natürlich besitzergreifend einen Arm um mich legte und mich nah zu sich zog.

„Entschuldigen sie. Meine Enkelin ist manchmal etwas aufbrausend", entschuldigte sich der Mann nun lächelnd.


„Sie müssen sich nicht entschuldigen. Die Kleine ist wirklich süß", antwortete ich ebenso lächelnd und blickte noch einmal auf die Stelle, wo sie eben noch stand.

„Ich stelle mich Ihnen noch einmal vor. Mein Name ist Richard Carnahan"; er reichte uns beiden nacheinander die Hand.


„Grace Fryer", ich lächelte ihn leicht an.

„Sie sind wirklich groß geworden", der alte Mann lächelte.

Ich bin groß geworden? Ich hatte diesen Mann in meinem gesamten Leben noch nie zu Gesicht bekommen. Wie konnte er das dann beurteilen? Ich wollte nicht so direkt sein, jedoch musste ich einfach nachfragen.

„Wie können sie das beurteilen? Ich stand zuvor nie in der Öffentlichkeit", fragte ich Mr. Carnahan höflich und lächelte ihn freundlich an.

Dieser eine Satz verwirrte mich völlig.

„Ich war mit dem Vater deines Vaters befreundet", antwortete er locker.

Nun entglitten mir alle Züge. Ich begann zu zittern. Dieser Mann kannte meinen Vater?

„Sie kennen meinen Vater?", ich sah ihn mit großen Augen an. Hoffnung machte sich in meinem Herzen breit. Hoffnung endlich eine richtige Familie zu haben und meinem Vater zu Gesicht zu bekommen.

Nun zählte ich eins und eins zusammen. Richard Carnahan wollte mich unbedingt bei der Veranstaltung sehen, da er meinen Großvater und Vater kannte.

„Leider habe ich den Kontakt zu deiner Familie verloren, als ich mit meiner Frau auswanderte. Seit dem habe ich nichts mehr von deinem Vater, weder deinem Großvater gehört", erzählte er mit traurigen Gesichtsausdruck.

Ich hielt mich an Harvey fest, da ich Angst bekam umzukippen.

„Wollen sie etwas trinken? Sie sehen sehr blass aus", Mr. Carnahan sah mich sanft an.

„Danke. Haben Sie noch eine Adresse oder eine Telefonnummer meiner Familie?", fragte ich ihn nervös. Mein Herz schlug schnell.

„Dafür müssten sie mir kurz in mein Büro folgen", antwortete er und ein Lächeln trat in mein Gesicht. In diesem Moment wurde ich so unglaublich glücklich.

„Gerne", ich lächelte ihn freudig an.

Mit Harvey an der Hand folgte ich dem alten Herren hinter die Kulissen des Museums.

Am Ende eines langen Flures öffnete er eine Tür und wir traten in ein kleines Büro ein.

„Darf ich sie duzen?", fragte mich Mr Carnahan nach Betreten des Büros.

„Sicher", antwortete ich lächelnd.

„Hast du keinen Kontakt zu deinen Großeltern?", fragte er mich nun neugierig, aber dennoch vorsichtig.


„Ich konnte sie leider nie kennenlernen", antwortete ich ehrlich.

Geschockt sah er ich an.

„Es muss etwas sehr Schlimmes passiert sein, denn Margarethe und Ernest hätten sich nicht gerne von ihrem Sohn getrennt", seufzte er traurig und wühlte in einer Schublade herum.

„Sie haben sich bestimmt nie getrennt", antwortete ich ebenfalls seufzend.

„Das verstehe ich jetzt nicht ganz, Grace", verwirrt blickte Richard von einer seiner Schubladen auf.

Ich nahm einen tiefen Atemzug. Es fiel mir immer so schwer darüber zu sprechen.

„Ich habe meinen Vater nie kennengelernt", mein Blick ging zum Boden.

„Wie bitte?", rief Richard laut durch den Raum.

„Ich dachte, dein Vater würde ebenfalls im Schloss wohnen", er schüttelte fassungslos den Kopf.

Ich sagte nichts mehr, denn mir flossen kleine Tränen aus den Augen.

„Du wärst immer die kleine Prinzessin deines Vaters", erzählte er mir, worauf sich ein kleines Lächeln auf meine Lippen schlich.

„Grace, du hast deinem Vater sehr viel bedeutet. Er hätte dich niemals freiwillig gehen lassen", sagte er selbstsicher.

Er entlockte mir ein weiteres Lächeln und eine angenehme Wärme bereitete sich in meinem Inneren aus. Mein Vater hatte mich wirklich geliebt.

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Heyy,

ich hoffe, dass euch dieses Kapitel gefallen hat. Wie gesagt, ich werde nächste Woche nicht updaten. Möglicherweise ist das bereits das letzte Kapitel vor nächster Woche. Deswegen sage ich schon einmal: BYE BYE✨😂❤️

Es gibt erste Hinweise zu Grace's Vater.🙄🙉

Denkt ihr, dass Grace ihren Vater findet wird oder weitere Hinweise? Denkt ihr, dass es noch lebt? Was denkt ihr, ist zwischen Grace's Mutter und Grace's Vater passiert?😇

Bis zum nächsten Kapitel.😉

Ach ja und danke für f*cking 8.1k Reads. Das ist unglaublich! Danke.❤️

Voten und kommentieren nicht vergessen.😉😂

Liebe Grüße von Jenny

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