Dad, we will find you!

12. Kapitel

Am folgenden Tag musste ich wieder trainieren. Es war meiner Mutter sehr wichtig, dass ich Tennis spielte. Doch das heutige Training konnte nicht stattfinden, da mein Lehrer krank geworden war.

So stand ich nun auf dem Platz und spielte mit Prudence.

Ich hatte es ihr beigebracht Tennis zu spielen. Sie hatte mehr Freude daran, als ich.

‚Meine' Sportarten waren American Football und Baseball. Vielleicht waren es die amerikanischen Wurzeln. Auf jeden Fall fand ich diese Sportarten interessanter als Tennis.

Pru spielte ab und zu mit mir Football. Ich hatte mir vor ungefähr einem halben Jahr einen Football gekauft, da ich niemals in einem Verein spielen werde. Mum war der Meinung Football wäre zu gefährlich, da ich mir sonst mein Gesicht versauen würde. Auch wenn das keines Wegs stimmte.

Tennis beherrschte ich nur. Spaß und Freude waren definitiv etwas Anderes.

Schließlich legte ich meinen Schläger auf dem Boden ab und lief zu meiner Trinkflasche am Rand des Feldes. Ich lehnte mich gegen den Zaun und trank einen großen Schluck Wasser.

Dann schloss ich meine Augen und genoss die warmen Sonnenstrahlen auf meinem Gesicht.

Mein Körper erwärmte sich von innen.

Allerdings musste sich Pru mal wieder in den Weg stellen.

„Pru", murmelte ich ärgerlich.

Sie regte sich nicht.

„Pru", wiederholte ich das Gesagte und brummte laut.

Ich öffnete die Augen und sah zu ihr hoch. Sie grinste amüsiert. Nun sah ich sie mit schiefem Kopf an.

Dann setzte sich sich neben mich und schnappte sich ihre Flasche. Sie nahm einen Schluck daraus und sah dann in den Himmel.

„Ich liebe den Sommer", meinte sie beiläufig.

„Ich auch", stimmte ich ihr verträumt lächelnd zu.

„Eines Tages müssen wir unbedingt surfen lernen. Am besten in Australien oder Afrika", sagte sie nachdenklich.

„Das wäre unglaublich", staunte ich.

Es musste ein wunderschönes Gefühl sein, wenn man sich von einer Welle über das Meer führen ließ. Ich wollte dieses Gefühl unbedingt spüren.

„Hast du eigentlich schon etwas über deinen Vater heraus gefunden?", fragte sie nun interessiert und wendete ihren Blick vom Himmel ab, um mich anzusehen.

„Nein, leider nicht. Vielleicht bin ich ja ein Alien und habe keinen Vater", antwortete ich grinsend.

„Aber im Internet muss doch irgendetwas über deinen Vater zu finden sein", die Stimme meiner besten Freundin klang nachdenklich.

„Der Name Fryer ist kein seltener Name", gab ich etwas traurig zu.

„Doch Pru Leighton wird den vermissten Vater der kleinen Gracie Fryer finden", sie klatschte begeistert in die Hände. Belustigt schüttelte ich nur den Kopf.

„Komm, wir finden jetzt deine heiße Spur", sie war definitiv zu übermütig. Pru benahm sich, als würde sich gleich den mysteriösen Fall von Jack the Ripper aufklären.

Doch sie überredete mich tatsächlich. So liefen wir wieder ins Schloss und machten uns auf den Weg zu meinem Zuhause. Als wir in der Wohnung ankamen, war meine Mutter noch da.

Das konnte nichts Gutes bedeuten. Definitiv nichts Gutes.

Sie lehnte an der Arbeitstheke und trank eine Kasse Kaffee.

„Trainiert ihr nicht mehr?", fragte meine Mutter verwundert. Immer, wenn Pru oder jemand anderes auch anwesend waren, war sie ein vollkommen anderer Mensch.

„Wir wollen später noch einmal trainieren", meinte Pru und klang dabei sehr überzeugt.

„Ich geh dann mal wieder an die Arbeit und morgen kommt der Privatlehrer ins Schloss. Sei pünktlich um 7 Uhr im Arbeitszimmer, Gracie", gab meine Mutter gewohnt arrogant von sich.

Ich nickte eingeschüchtert und sie verließ die Wohnung, nachdem sie die Tasse in die Spüle gestellt hatte.

„Du darfst dich von deiner Mutter nicht so einschüchtern lassen", sagte Pru zu mir.

„Du verstehst das nicht. Es geht einfach nicht anders", antwortete ich seufzend und sah zum Boden.

„Es gibt IMMER einen anderen Weg", wisperte Pru nachdenklich, aber überzeugt.

„So und jetzt geht es an die Suche", meine beste Freundin klatschte freudig in die Hände und sah sich im Raum um.

„Wo hat deine Mutter ihre ganzen Dokumente?", fragte sie nun fröhlich.

„Im Arbeitszimmer", antwortete ich ehrlich.

„Dann los ins Arbeitszimmer",Pru schwang die Arme und lief voraus. Sie kannte sich bestens hier aus. Sie war öfter hier, als bei sich in ihrem Zimmer. Allerdings würde sie nicht mehr allzu viel Zeit hier im Schloss verbringen, da ihre Eltern bald aus Kenia zurückkehren. Es waren noch genau 28 Tage, bis sich wahrscheinlich wieder alles ändern würde und ich wieder alleine wäre.

Diese Trennung würde schmerzhaft werden, doch daran wollte ich jetzt noch nicht denken.

Im Arbeitszimmer angekommen, holte ich alle möglichen Ordner aus den vielen Schränken, die etwas mit meinem Vater zu tun haben könnten. Wir zählten 12 Ordner und teilten sie auf.

Es bestand Hoffnung.

Ich schnappte mir also den ersten Ordner und studierte ihn durch.

Allerdings fand ich keinen Hinweis auf meinen Vater, weshalb ich den Ordner zurück in den Schrank stellte und mir den nächsten schnappte.

Eine Stunde später nahmen Pru und ich uns jeweils den letzten Ordner vor.

Meine Hände zitterten etwas. In diesem Ordner müsste meine Geburtsurkunde sein.

Ich blätterte vorsichtig durch die Seiten. Erneut waren verschiedenste Dokumente vor mir.

Auf der letzten Seite fand ich meine Geburtsurkunde.

Name: Gracie Talia Fryer

Geboren am: ....

Geboren in: ...

....

Mutter: Amanda Hastings

Ich hatte Angst mir die nächste Zeile anzusehen. Nervös mahlte ich mit den Zähnen und drückte die Augen zusammen. Mein Herz raste etwas. Dort könnte die Lösung auf all meine Fragen stehen.

Vater: /

Geschockt sah ich noch einmal genauer hin, doch tatsächlich war dieses Feld durchgestrichen.

Ich konnte es nicht glauben. Es war einfach durchgestrichen. Als würde mein Vater nicht existieren.

Einerseits machte es mich traurig, aber warum sollte der Name auf diesem Blatt Papier schon stehen? Vielleicht war mein Vater ja so böse, dass meine Mutter nicht wollte, dass ich ihn kennenlerne. Oder sie kennt ihn selbst nicht. Wenn meine Mutter ihn nicht kennt, dann wäre es hoffnungslos.

Grace, durchatmen!

„Hast du etwas gefunden?", fragte ich Pru neugierig.

Sie schüttelte den Kopf. „Nein, leider nicht", antwortete sie mit sinkenden Kopf.
„Es tut mir Leid", murmelte sie leise. „Es muss dir nicht Leid tun. Du kannst dafür ja nichts", ich lächelte sie an. Sie nickte langsam.

„Aber ich habe noch eine Idee", sie klang wieder hoffnungsvoll.

„Und die wäre?", ich zog die Augenbrauen skeptisch hoch. Den Ideen von Pru konnte man meistens nicht recht vertrauen.

„Wir engagieren einen Detektiv", sie klatschte begeistert in die Hände.


„Ich habe nicht genug Geld dafür und du bestimmt auch nicht", antwortete ich realistisch.

„Ich habe... wohl auch nicht genug", ihr Blick senkte sich wieder zum Boden.

Doch dann stand sie auf und begann zu hüpfen. Als stände sie unter Drogen.

„Wir drehen ein YouTube Video", sie schien echt begeistert von ihrer Idee zu sein.

„Wir drehen bestimmt kein YouTube-Video. Die Chance, dass mein Vater dieses Video sieht, ist so gering", ich schüttelte stark den Kopf.

„Ja, aber die Chance besteht", sie klang mir definitiv zu optimistisch.

„Wir finden eine Lösung", Prudence nickte stolz und setzte sich wieder neben mich. Das konnte ja noch etwas werden. 

Heyy

bis Weihnachten werde ich erst mal gar nicht bis kaum updaten, da ich mich jetzt echt auf die Schule konzentrieren muss. Das tut mir wirklich Leid, aber Schule geht vor.

Wie fandet ihr das Chapter? :)

Wie stellt ihr euch Grace's Vater vor?

Liebe Grüße von Jenny

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