32 - truth
Mittlerweile hatten Harry und ich den Weg in mein Bett gefunden, ich in seine Arme. ,,Ich erkläre dir am Besten alles von Anfang an", durchbrach Harry dann die Stille, was mich nicken ließ. ,,Bevor du anfängst", wand ich dann aber ein, setzte mich auf, um Harry etwas besser ansehen zu können. Meine Hände legte ich an seine Wangen und zog sein Gesicht langsam zu meinem, um nur wenig später meine Lippen auf seine zu legen. Sie fühlten sich so gut an und ich wusste sofort, dass besonders das mir den letzten Monat gefehlt hat.
,,Das hab ich vermisst", hauchte Harry dann, seine Stirn lehnte an meiner und ein seliges Lächeln auf den Lippen. ,,Und ich erst", flüsterte ich zurück, meine Mundwinkel schmerzten schon, so sehr musste ich lächeln. Gestärkt von diesem kurzen Zeichen der Verbundenheit lehnte Harry sich wieder zurück und zog mich mit dem Rücken an seine Brust. ,,Also, bei dem Folgenden was ich dir erzähle muss ich sagen, dass mir das wahrscheinlich noch mehr weh getan hat, als dir", fing Harry dann an, sodass ich seine Hände in meine nahm und sanft drückte.
,,Ich bin bei dir Harry und ich lass dich jetzt auch nicht mehr so schnell gehen", sprach ich, wofür ich einen Kuss auf den Hinterkopf erhielt. ,,Auf dem Hochzeitsball von Charlotte und Daniel habe ich ja einen Anruf erhalten und ob du es gemerkt hast oder nicht, ich hab geahnt, dass es nicht gut für mich enden würde. Mein Management rief an und war ziemlich aufgebracht darüber, dass ein Foto von mir gemacht wurde, wie ich einen Jungen küssen würde.
Erst verstand ich gar nichts und deshalb meinten sie, ich solle sofort ins Büro kommen. Natürlich wolllte ich nicht, aber sie drohten mir mit ziemlich unschönen Sachen, weshalb ich sagte, das ich kommen würde und mich dann noch auf die Suche nach dir begeben hatte. Nur warst du irgendwie spurlos verschwunden und ich stand so unter Zeitdruck, weshalb ich dann einfach so abgehauen bin und dafür könnte ich mich immer noch selber treten." Fluchte Harry, weshalb ich seinen Handrücken sanft mit meinem Daumen streichelte und einzelne Küsse drauf hauchte.
,,Du hättest mich gar nicht finden können, mein Vater hatte mich in Beschlag genommen, worauf ich mich in dem Streit wohl unbewusst geoutet habe", schulterzuckend sah ich Harry an, wessen grünen Augen staunend funkelten. ,,Das musst du mir unbedingt gleich erzählen", meinte er voller Stolz, streichelte meinen Bauch. ,,Ja, aber zunächst du", meinte ich mit einem sanften Lächeln auf den Lippen. ,,Natürlich", entgegnete Harry und fuhr dann fort.
,,Also, als ich dann im Büro meines Managements ankam, wurde ich in einem kompletten Chaos begrüßt und gleich darauf wurde mir ein Bild unter die Nase gehalten, von uns beiden am Strand, wie wir uns küssen. Und du glaubst nicht, wie dankbar ich bin, das man dich nicht erkennt. Wie auch immer kam das Bild von einem Paparazzi, der uns freistellte, ob wir ihm eine hohe Summe an Geld zahlen würden und er es nicht veröffentlicht, oder sonst, wenn wir nicht zahlen würden, würde er es an das höchstbietende Zeitungsmagazin weitersenden.
Mein geiziges Management wollte sich auf diese Erpressung nicht einlassen und überlegte sich stattdessen einen anderen Plan, um eventuelle Gerüchte um meine Homosexualität zu umgehen. An sich hätte ich kein Problem damit, mich zu outen, aber naja, ich wollte dich beschützen, deshalb tat ich alles, was das Management von mir wollte. Denn hätte ich mich erstmal geoutet, dann hätte jeder von meinen Fans nach meinem geheimnisvollen Freund gesucht.
Wie vorhergesagt verkaufte der Paparazzi das Bild an eine Zeitschrift, die damit tosende Gerüchte entfachte. Währenddessen flog ich nach New York, um mich mit einem Model zu treffen, die für einen Monat meine Alibi-Freundin spielen sollte. Ich wollte dir Bescheid sagen, dich anrufen, weil ich gesehen habe, wie oft du mir geschrieben und mich angerufen hast. Ich wollte deine Sorgen mildern, deine Hände halten und dich küssen, aber ich war so feige.
Ich hatte Angst, dass du enttäuscht bist oder sauer, weil ich einfach so abgehauen bin, aber ich schwöre dir, es verging keine Sekunde in diesem Monat, in der ich nicht an dich gedacht habe. Mein Kopf ist voll von dir, mein Herz schreit nach dir, mein Körper verlangt nach dir. Ich war so erleichtert, gestern wieder in London zu landen und ich wollte sofort zu dir fahren, nur erfuhr ich dann ein wenig von dem, was dir in dem Monat passiert ist.
Und du glaubst nicht, was für Vorwürfe ich mir mache, dass ich in dieser Zeit nicht für dich da war. Jedes Mal wenn ich gefallen bin, hast du mich aufgefangen und wenn du mich am meisten brauchst bin ich einfach nicht da um dich ebenfalls aufzufangen." Beendete Harry seine lange Erzählung und fasste sich dann mit den Händen ins Gesicht, schluchzte leise auf. Sofort drehte ich mich um und drückte ihn fest an mich.
,,Ganz ruhig Harry. Natürlich war ich etwas enttäuscht, aber du hast den Monat so viel unschönes durchgemacht, nur um mich zu beschützen, du verschleierst deine Sexualität, damit nicht weiter nach dem Jungen gesucht wird, den du geküsst hast und ich wüsste nicht, wie ich sowas je von dir verlangen könnte. Du hast ein Herz aus Gold, eine Seele die zum Lieben einlädt und ich wüsste auch nicht, wie ich den letzten Monat ausgehalten hätte, hätte ich nicht an dich gedacht."
Ich versuchte, in meine Worte so viel Liebe zu legen wie es nur geht, ich wollte nicht, das Harry sich für etwas die Schuld gab, wofür er gar nichts konnte. Er sollte wissen, wie wichtig er mir war, wie viel er mir trotz seiner Abwesenheit geholfen hatte. Völlig überraschend und stürmisch küsste er mich, es lag so viel Gefühl in diesem leidenschaftlichen Kuss, als Harry mit seiner Zunge um Einlass bat. Ich war noch ziemlich unsicher bei solch intensiven Küssen, aber bei dem Lockenkopf ließ ich mich einfach fallen.
,,Louis, ich..ich..- du bedeutest mir so verdammt viel." ,,Du mir auch Harry", ich konnte erahnen, was er zuerst sagen wollte, doch hatte ich selbst nicht den Mut dazu es selbst zu sagen. ,,Wie ist denn deine Verlobte so?" Fragte Harry dann plötzlich, ziemlich unsicher, wie ein angeschosses Reh blickte er mich an. ,,Falls du gehofft hast, dass du mich durch diese Frau los wirst, dann hast du dich gewaltig geschnitten", gab ich kichernd als Antwort, doch war es wohl genau das, was Harry hören wollte. Seine angespannte Haltung nahm sofort ab.
,,Und wie kam das nun mit der Verlobung so schnell zustande? Und wie war es, diese Verlobung zu verkünden, also wie hast du dich dabei gefühlt?" Fragte Harry dann etwas neugierig, aber auch ziemlich mitfühlend und besorgt. ,,Naja, auf dem Hochzeitsball, als du nach draußen ans Telefon gegangen bist, hat mein Vater mich eben aus dem Raum in einen etwas abgelegeneren geführt und mich über dich ausgequetscht.
Er hat mir aufgezählt, wozu Schwule angeblich nicht fähig wären und ich hab ihm dann die Alternativen aufgezählt, die ich als Homosexueller hätte, wodurch ich mich dann wohl unbewusst geoutet habe. Das hat ihn so rasend gemacht, dass er mir noch am selben Abend eine Verlobung arrangiert hatte, die dann am nächsten Tag publik ging. Das Volk denkt, Danielle und ich würden uns schon seit unserer Kindheit kennen und es wird als die große Liebe verkauft", ich schnaubte verächtlich.
,,Ich hatte mehrere Zusammenbrüche und auch jetzt macht mir das noch ziemlich zu schaffen, gerade weil Danielle hier jetzt wohnt, aber naja, immerhin bist du wieder aufgetaucht", eng schmiegte ich mich an Harry, der seine Arme fest um mich schlang. ,,Es tut mir leid, ich mach mir solche Vorwürfe", murmelte Harry, ,,aber ja, jetzt bin ich wieder da und ich werde so schnell auch nicht wieder gehen."
,,Danke Haz. Du sag mal, auch wenn es jetzt vielleicht ein schlechter Zeitpunkt ist, wir haben es schon solange aufgeschoben und ich frage mich immernoch, was ist das nun zwischen uns? Ich muss es wissen, sonst machen mich meine Gedanken fertig." Bittend sah ich Harry an, der mich ebenfalls sorgsam musterte.
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Könnt ihr Harry verstehen?
All the love xx
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