23 - trip

Eine Woche später am frühen Samstagmorgen, es war gerade mal vier Uhr, wartete ich vor dem Schloss hinter einem Baum versteckt, darauf, dass Harry mit seinem Auto angefahren kommen würde. Wir hatten noch die letzten Details per SMS ausgemacht, da er die Woche über ja in Los Angeles war und ich meiner Schwester bei den ganzen Hochzeitsvorbereitungen helfen musste. Ich vermisste ihn, auch wenn ich ihn nur knapp eine Woche nicht gesehen hatte, aber seine Wärme, seinen Geruch, selbst seinen Herzschlag zu hören.

Wenn ich an Harry dachte wurde es in meinem Bauch ganz kribbelig, mein Herz schlug schneller, mein Lächeln wurde breiter und aus Büchern kannte ich leider diese Anzeichen und wofür sie angeblich stehen würden. Dennoch verlor ich den Mut nicht, Harry und ich verstanden uns nach dieser kurzen Zeit schon viel zu gut, als dass dies durch irgendwas kaputt gemacht werden könnte.

Als ein schwarzer Range Rover vor dem Schloss hielt, dass Kennzeichen mit dem übereinstimmte, welches Harry mir geschickt hatte, kletterte ich langsam aus meinem Versteck. Und als der Lockenkopf auch noch ausstieg konnte ich nicht anders, rannte los und umarmte ihn fest. Er war zunächst ziemlich überrumpelt, doch als ihm klar wurde, dass es sich um mich handelte, umarmte er mich ebenfalls fest.

,,Ich hab dich vermisst", nuschelte ich einfach, zwar wurde ich als Prinz schon früh gelehrt, meine Gefühle zu verstecken und nichts an mich heranzulassen, doch bei Harry vergaß ich all diese Regeln. ,,Es war doch nur eine Woche", kicherte er, ,,aber ich dich auch." Damit ließ er mich langsam los, um mir einen Kuss auf die Stirn zu drücken. Seine Stimme wieder zu hören, ließ mich wohlfühlen und das Lächeln wollte nicht mehr verschwinden. ,,Also bereit für den Strand?" Fragte ich, setzte meine Sonnenbrille zur Verdeutlichung auf.

Harry lachte herzhaft, küsste mich auf die Nasenspitze während er mir im gleichen Moment die Sonnenbrille absetzte. ,,Wir können los, aber die brauchst du noch nicht, dafür ist es noch zu dunkel." Sprach er, was mich schief grinsen ließ. Er schnappte sich meine Tasche und verstaute sie neben seiner im Kofferraum, legte meine Sonnenbrille obendrauf, damit ich sie schnellstmöglich wieder anziehen könnte, wenn die Sonne blenden sollte.

Wir setzten uns ins Auto, ich mich auf den Beifahrersitz, wünschte mir im selben Moment, einmal selber einen Führerschein zu besitzen. Harry startete den Motor, das Radio sprang an und leise Musik dröhnte durch die Boxen. ,,Wie lange fahren wir?" Fragte ich, während ich es mir bequem machte und Harry von der Seite beobachtete. ,,Ich hatte mir überlegt das wir zum Shellness Beach fahren. Bis dahin dauert es eine Stunde und vierzig Minuten, je nachdem wie gut wir durchkommen." Erklärte Harry, konzentrierte sich auf den wenigen Verkehr, der um diese Zeit auf den Straßen herrschte.

,,Außerdem gibt es dort durch hohe Dünen kleine Einbuchtungen in denen wir uns verstecken können. Der Sandstrand ist wunderschön und das Wasser ziemlich klar, es wird dir gefallen." ,,Da bin ich mir auch sicher", meinte ich, freute mich insgeheim schon auf die Zweisamkeit mit Harry. ,,Ich war lange nicht mehr am Meer", seufzte ich, fing mir einen wehleidigen Blick von Harry ein. ,,Ich war die letzten Tage am Venice Beach, aber das ist dir wohl keine Hilfe", meinte Harry, versuchte sich ein Grinsen zu verkneifen. ,,Idiot", meinte ich, musste dann aber beherzt lachen, in welches Harry mit einstieg.

Irgendwann während der Fahrt, wir hatten wohl schon ungefähr die Hälfte geschafft, stellte ich das Radio etwas lauter, als ich meinte, den Namen Harry Styles von der Radiomoderatorin gehört zu haben und tatsächlich hatten meine Ohren mich nicht getäuscht.

,,Er ist der Herzensbrecher und Mädchenschwarm schlechthin, seine Musik verkauft sich so gut, dass er wohl schon für den Rest seines Lebens ausgesorgt hat. Und nun geht er auch bald wieder auf Tour, gut ein paar wenige Monate müssen wir uns noch gedulden, aber dann reist Harry Styles mit dem gleichnamigen Album um die Welt", erzählte die Frau aus dem Radio, weshalb ich einen verstohlenen Blick zu Harry rüber warf, der nur grinsend den Kopf schüttelte.

,,Um euch richtig in Stimmung zu bringen, spielen wir euch nun 'Two Ghosts' von Harry Styles und danach verlosen wir noch zwei Tickets für sein eigentlich ausverkauftes Konzert in London, also bleibt dran." Ich staunte nicht schlecht über das, was ich alles über Harry, beziehungsweise seinen Erfolg erfuhr und das man es ihm so gar nicht anmerkte. Er war so bodenständig, dass gefiel mir unglaublich. Aber ob er auch so über mich dachte? Ob ich ihm auch gefiel?

Harry drehte das Radio lauter, als die Melodie seines Liedes zu spielen anfing und ich klebte an seinen Lippen, als er dabei zu singen anfing und ab und an niedlich sein Gesicht verzog. Ob nun auf Tonband, wie es gerade aus dem Radio erklang, oder live und in Farbe, wie Harry gerade neben mir saß, beide Versionen gefielen mir so unendlich gut, dabei ging mein Herz so richtig auf, eine Gänsehaut zog sich über meinen gesamten Körper.

Die gesamte Fahrt verlief voller Spaß, einfach sorglos, was ich so unfassbar liebte und auch einfach nötig hatte. Es war kurz nach sechs Uhr morgens als wir am Strand ankamen, da wir noch kurz bei einem Schnellrestaurant gehalten hatten, um uns etwas zum frühstücken zu kaufen. Nebenher hatte mir Harry noch einen Kaffee gekauft, da er sich gemerkt hatte, wie sehr ich sowas am morgen liebte.

Wir hatten nicht lange nach einem Platz suchen müssen, der von Dünen geschützt wurde und somit nicht einsehbar war, außer von vorne. Harry hatte eine schöne Decke ausgebreitet auf die wir uns nun gesetzt hatten und der Sonne beim aufgehen zuschauen konnten. Es war wunderschön, wie die Farben miteinander spielten und sich vermischten.

Zum Schwimmen selbst war es noch etwas frisch, aber in einer bis zwei Stunden sollte es eigentlich möglich sein und außer ein paar wenigen alten Leuten würde um diese Zeit hoffentlich auch niemand sonst schwimmen gehen. ,,Es ist so schön hier", seufzte ich, legte meinen Kopf auf Harrys Schulter ab, der mir dies nur bestätigte.

Wir genossen es, mal so ganz unter uns zu sein, niemanden zu haben, der uns hin und herschubste oder in jeglicher Art stresste. Es waren einfach wir beide, zwei ganz normale Menschen, die die Sonnen strahlen auf ihrer Haut genossen und sich wünschten, dass es immer so sein würde.

Zudem genoss ich Harrys Nähe, fragte mich, ob er auch meine genoss, aber würde er sonst genau in diesem Augenblick einen Arm um meinen Rücken legen und mich soweit an sich ziehen, dass unsere Schultern sich nicht nur berührten, sondern wortwörtlich aneinander pressten? Ich weiß es nicht, es war alles so neu für mich, aber ich hoffte das ich durch Harry alles, die Welt der Freundschaft und vielleicht auch der Liebe, ein wenig besser kennenlernen würde.

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Freue mich auf eure Meinungen zu diesem Kapitel.
All the love xx

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