10 - bridge

Nach meiner Antwort lächelte Harry breit und verließ dann die Umkleide, passte Niall ab, damit dieser mich nicht entdecken würde. Beide gingen dann zum Spielfeld zurück, um ihre Positionen wieder einzunehmen. Ich hatte heute schon eine Sache mehr über Harry gelernt, nämlich seinen Beruf, und hoffte, dass heute Abend noch weitere Dinge hinzukommen würden. Ich wartete einige Minuten, bis ich ebenfalls zum Spielfeld zurück lief und mich an den Rand stellte.

Überrascht war ich, als ich dort ebenfalls meinen besten Freund entdecken konnte. ,,Zayn was machst du hier?" Fragte ich ihn, als ich neben ihm zum stehen gekommen war. ,,Dein Vater war der Meinung, wenn er dich nicht da oben behalten kann, soll ich hier auf dich aufpassen." Grinste er belustigt, dann schwiegen für kurze Zeit.

,,Ich hab ein gutes Gefühl, dass Harry heute auf der Brücke auf mich warten wird", sagte ich dann nach einer Weile, weshalb Zayn überrascht eine Augenbraue hochzog. ,,Wie kommts?" ,,Ich weiß nicht, ist einfach ein Gefühl", meinte ich, denn ich hatte beschlossen Zayn noch nicht zu erzählen, um wen es sich bei Harry genau handelte. Der Name Harry war für Zayn nur ein Synonym und die Person dahinter sollte vorerst mein Geheimnis bleiben. Das fand ich schöner so, vorallem weil Zayn den Sänger sicher kennen würde, anders als ich und ich wollte nicht durch seine Meinung beeinflusst werden.

Ich lenkte meinen Blick dann wieder auf das Spielgeschehen und als Harry ein paar Minuten vor Schluss ein Tor schoss musste ich mich echt zurückhalten, nicht zu jubeln. Der Trainer der Mannschaft, die ich eigentlich unterstützen sollte, schaute mich etwas seltsam an, weshalb ich schnell mein schönstes Lächeln aufsetzte um ihn zu beruhigen.

Ich konnte kaum abwarten, bis das Spiel endlich vorbei war und Zayn mich zur Brücke fahren würde. Die blaue Mannschaft gewonn und somit lag Lottie mir in den Ohren, dass ihre Mannschaft viel besser sei als meine, sonst hätten sie auch nicht gewonnen. Ich erwiderte nur, dass wenn ich mitgespielt hätte, alles anders gewesen wäre. Doch weiter interessierte mich das Thema auch nicht, mein Blick ging nur immer wieder zur Uhr.

Es gab noch ein kleines Essen mit den Spielern und den Trainern nicht weit entfernt vom Stadion, doch Harry fand ich den ganzen Abend nicht. Dabei hatte ich einen meiner schönsten Anzüge an, nicht zuletzt weil mein Vater mich zu diesem gedrängt hatte. Schon wieder stieg in mir Panik hoch, dass er heute auch nicht zur Brücke kommen würde. Dennoch, um kurz vor Mitternacht gab mir Zayn das Zeichen, dass es Zeit wäre, loszugehen. Zum Glück hatte mein Bodyguard Zayn die Autoschlüssel anvertraut und sich Feierabend genommen, nachdem ich ihm versichert hatte, dass ich bei Zayn sicher war.

Ich ging meinem besten Freund hinterher aus dem Lokal, direkt in das schwarze abgedunkelte Auto. ,,Wenn meine Eltern erfahren, dass ich abgehauen bin, werden sie mich umbringen", seufzte ich und ließ mich tiefer in den Ledersitz sinken. ,,Dann kannst du Harry wenigstens erzählen, was du alles für ihn auf dich genommen hast", schmunzelte Zayn, konzentrierte sich weiterhin auf den Straßenverkehr.

,,So, da wären wir", meinte Zayn und hielt das Auto in einer unauffälligen kleinen Nebenstraße. Er holte seinen Rucksack von der Rückbank und gab mir eine Cap und eine Sonnenbrille, damit ich halbwegs unentdeckt bleiben würde und niemand mein Gesicht sehen konnte. Zwar sprach der Anzug Bände und zog sicherlich Aufmerksamkeit auf sich, allerdings hatte ich eh nicht vor, mich mit Harry auf der Brücke zu unterhalten, sondern wollte dann schnellstmöglichst zu ihm nach Hause, damit wir nicht gesehen werden würden. Und so viel war in diesem Viertel um diese Zeit auch nicht mehr los.

,,Danke für's fahren Zayn, wir sehen uns", ich drückte ihn kurz an mich und stieg dann aus dem Auto. ,,Wenn irgendwas ist, dann ruf einfach an", sagte er noch, bevor ich dann die Tür schloss und eilig zur Brücke lief. Schon von weitem konnte ich eine großgewachsene Person an dem altbekannten Fleck sehen, weshalb ich meine Schritte beschleunigte. ,,Hey", hauchte ich dann, als ich vor dem Braunhaarigen stehen blieb. ,,Hi", erwiderte dieser, ,,darf ich dich vielleicht umarmen? Ich hab dir wegen letzter Woche noch gar nicht richtig gedankt, ich hab dir qausi mein Leben zu verdanken."

Anstatt das ich Harry antwortete öffnete ich meine Arme als Einladung, die er gerne annahm. Mein Kopf schmiegte sich in seine Halsbeuge und tief konnte ich seinen Duft einatmen. Dennoch lösten wir uns wieder relativ schnell voneinander, auch wenn ich solche eine Umarmung mal dringend gebraucht hatte.

,,Wollen wir zu mir?" Fragte Harry dann, weshalb ich glücklich nickte und schweigend liefen wir nebeneinander her zu dem Hochhaus in der reichen Gegend. Es gab so viele unausgesprochene Dinge und Fragen, die ich an ihn hatte, dennoch sparte ich sie mir auf, bis wir nach der Fahrt in dem Fahrstuhl in seinem großen Appartement standen. ,,Wow", hauchte ich sprachlos, ,,ich hab so eine Wohnung noch nie gesehen, darf ich mich mal umsehen?" Fragte ich Harry aus großen Augen, denn was anderes als den Buckingham Palace war ich nicht gewöhnt.

,,Tu dir keinen Zwang an", lachte dieser und folgte mir durch die einzelnen Räume, die ich nach und nach betrat. Zuerst landete ich im Bad, was ich schnell wieder verließ, schließlich gabs dort nicht sonderlich viel zu sehen. Dann traf ich auf die Küche mit einer großen Kücheninsel und offenem Esszimmer. Nach Harrys Schlafzimmer, was mir besonders gefiel aufgrund des großen, weich aussehenden Bettes, folgte noch das Gästezimmer und dann landeten wir im Wohnzimmer, was ebenfalls offen an das Esszimmer angrenzte.

,,Ungewohnt, wenn alles auf so einen kleinen Raum fällt, aber ich mag dein zu Hause." Gab ich mein Kompliment ab, was Harry zum Lächeln brachte. ,,Danke, ich kann mir vorstellen, dass du größere Räumlichkeiten gewöhnt bist" schmunzelte er. ,,Ja, aber das kann wirklich beengend sein, sonst wären wir uns wahrscheinlich nie begegnet." ,,Ja, kommen wir mal auf das Thema", meinte Harry etwas ernster und zusammen setzten wir uns auf sein großes Ecksofa mit breiter Liegefläche.

,,Ich muss sagen, ich hätte wirklich nie gedacht, dass du wirklich wieder zur Brücke kommst, dass war ein weiterer Grund, weshalb mir auch einfach die Kraft gefehlt hat, dort hinzugehen." Gab Harry ehrlich zu. ,,Das kann ich verstehen, ich hatte mir solche Sorgen gemacht, dass du mich nicht sehen willst. Wer will schon mit einem Prinz befreundet sein?" Seufzte ich und blickte ihn traurig an. ,,Hey Louis.., Lou. Ich wäre gerne mit dir befreundet, aber nicht weil du ein Prinz bist, sondern weil du ein Herz hast, mir vom ersten Augenblick an sympathisch bist und unglaublich Kraft zu haben scheinst, wenn du jede Nacht auf mich gewartet hast."

,,Ja, dass habe ich. Ich weiß nicht wieso, aber irgendwie fühle ich mich zu dir verbunden", leicht lief ich rot an, ,,und ich möchte dich einfach besser kennenlernen." ,,Ich dich auch. Dann lass uns mal anfangen, bevor uns die Zeit davon läuft", schmunzelte Harry und ließ mich glücklich nicken. Eine tiefe Zufriedenheit durchfuhr mich, als mir klar wurde, dass ich Harry nun besser kennenlernen würde, er mir sein Vertrauen schenken würde.

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So, dann wollen wir mal sehen, wie gut sie sich in dieser Nacht kennenlernen werden.
Ideen worüber sie reden könnten?
All the love xx

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