6.Kapitel
~Zwei Tage später
Mals Sicht:
„Worüber wolltest du mit mir sprechen?", fragte Ben mich. Wir befanden uns in unserem Schlafzimmer und ich hatte ihn gebeten, privat mit mir zu sprechen. Was in den letzten zwei Tagen so gut wie unmöglich war, da durch die Aufhebung des Fluches viele Ratsversammlungen anstanden. „Trix ist noch nicht wach, weswegen wir das unbedingt noch mit ihr besprechen müssen sobald sie wach wird, aber ich hatte eine Idee", fing ich an. Ben deutete mir, weiterzureden, weswegen ich weitersprach: „Hades hat uns geholfen, obwohl er keinen Grund dazu hatte. Ich würde gerne die Barriere ein für alle Mal auflösen."
Ben starrte mich geschockt an, bevor er mich grinsend herumwirbelte. „Bist du dir sicher?", fragte er lächelnd. Ich nickte. „Aber ich würde dennoch die übelsten Bösewichte überwachen lassen", redete ich weiter. Ben nickte lächelnd und sah dabei wie ein Hundewelpe aus. Ich küsste ihn und er drückte mich noch näher an sich. „Ich liebe dich, meine Königin", nuschelte Ben. „Ich liebe dich auch, mein König."
~
Trix' Sicht:
Blinzelnd öffnete ich meine Augen, nur um sie schnell wieder zu schließen. Das Licht tat weh. Mein Hals war staubtrocken und ich musste husten. Ich öffnete meine Augen wieder und richtete mich hustend auf. Ich spürte eine Hand auf meinem Rücken und ein Glas Wasser wurde mir entgegengehalten. Ich trank in großen Schlucken und gab der Person das Glas wieder zurück. Ich lehnte mich nach hinten und schaute nach rechts. Carlos schaute mir ernst entgegen. Er hatte dunkle Augenringe und war leichenblass. Ich schluckte und flüsterte: „Das Baby?"
„Gesund", sagte er monoton. Tränen kamen mir hoch. Ich hatte ihn verloren. Ich hatte ihn tatsächlich verloren. „Wieso?", fragte er so leise, dass ich ihn fast nicht gehört hatte. „Es tut mir leid. Ich wollte nicht schwanger werden. Es muss irgendwas schiefgelaufen..." „Das meine ich nicht!", schrie er jetzt und ich zuckte zurück.
„Wieso hast du es mir nicht gesagt? Wie konntest du mir so wenig vertrauen, dass du dachtest, ich würde dich verlassen? Du hast unser Kind in Gefahr gebracht! Ich habe unser Kind in Gefahr gebracht, weil du mir nichts gesagt hast!", schrie er und tigerte im Raum auf und ab. Ich konnte die Tränen in seinen Augen sehen.
„Carlos", wimmerte ich, doch er unterbrach mich. „Ich dachte, ich würde dich schon wieder verlieren. Weißt du, wie oft ich das schon denken musste?" „Ich habe dich auch schon mehrmals fast verloren!", schrie ich jetzt. Er raufte sich die Haare und starrte mich in Grund und Boden. „Aber ich habe dich nie belogen." Mein Herz zerbrach. „Meine Welt ist zerbrochen, als Evie und Jay es mir gesagt haben.
Als sie mir gesagt haben, dass ich nicht nur die Liebe meines Lebens, sondern auch mein Kind verlieren werde. Weil du es mir nicht gesagt hast! Ich liebe dich verdammt nochmal! Wie konntest du nur denken, ich würde dich verlassen? Ich habe dir schon vor Ewigkeiten gesagt, dass ich Kinder möchte! Dass ich dich heiraten möchte! Und du lügst dennoch!"
Ich sprang aus dem Bett und stapfte auf ihn zu, kippte jedoch weg, sodass Carlos mich auffangen musste. Ich drückte mich von ihm weg und starrte ihm kalt in die Augen. „Ja! Ich habe gelogen! Weil ich Angst hatte! Angst davor, dich zu verlieren. Ich habe dich abgestochen, Carlos!" Er wollte etwas sagen, aber ich unterbrach ihn.
„Nein! Jetzt rede ich! Als du in meinen Armen gestorben bist, wegen MIR, bin ich auch gestorben. Ich habe versucht, weiterzumachen, aber als du fast wieder gestorben wärst, war ich fertig. So extrem fertig! Und diese Nachricht! Das ich schwanger bin.... Es hat mich endgültig gebrochen! Ich bin nicht mehr die taffe Trix. Ich bin ein Wrack! Und ich..."
Die Tränen rannten uns beiden übers Gesicht. Carlos zog mich heran und ich vergrub mein Gesicht in seiner Brust. Ich schluchzte und Carlos strich mir durch die Haare. „Shhh. Alles wird gut. Ich bin für dich da", murmelte Carlos in mein Genick, wo er sein Gesicht vergraben hatte. „Es tut mir so leid. Es tut mir so unendlich leid", weinte ich.
Carlos drückte mich etwas weg und schaute mir in die Augen. „Keine Geheimnisse mehr! Nie wieder!", sagte er ernst. „Nie wieder." Er presste seine Lippen auf meine und ich schluchzte auf. Er nahm mich hoch und legte mich im Bett wieder ab. Danach legte er sich neben mich und ich kuschelte mich an seine Brust.
„Wir werden uns ein paar Namen überlegen müssen", lächelte er liebevoll. Ich nickte leicht und kuschelte mich noch näher an ihn. „Können wir uns darauf einigen, nie wieder so zu streiten?", flüsterte ich. „Einverstanden", murmelte er dämmrig. Ich merkte, wie ich wieder müde wurde und wie mich der Schlaf einholte.
Ich wachte durch ein Knallen auf. Ich schreckte hoch und sah, wie Evie, Doug, Jay, Lonnie, Ben, Mal, Uma, Harry, Alex, Gil, Dude, die gute Fee, meine Mum und mein Dad ins Zimmer kamen. „Du bist wach!", schrie Ben und kam auf mich und Carlos zu gerannt. Ich richtete mich auf, genauso wie Carlos.
„Hey Leute." Sofort wurde ich in eine heftige Umarmung gezogen. „Ich hasse dich, weißt du das?", murmelte Ben in mein Genick. „Es tut mir leid, dass ich gelogen habe", schluchzte ich. „Alles gut. Ich wette, Carlos hat dir eh schon die Meinung gegeigt", lächelte Mal. Ich nickte leicht.
„Aber hey. Wenigstens wissen wir jetzt, dass Carlos doch in etwas besser ist als ich", grinste Jay, worauf er gleich einen Schlag von Lonnie kassierte. „Danke", lächelte Carlos. Lonnie lachte: „Gerne." Ich lehnte mich an Carlos an, während meine Mum sich neben Ben setzte.
„Wir werden also neue Möbel kaufen müssen?", fragte sie lächelnd und ich nickte. „Trix, ich will dich nicht nerven, aber Ben und ich müssen mit dir etwas besprechen", fing Mal unsicher an, weswegen alle, bis auf Ben, sie verwirrt anstarrten. „Ich würde gerne die Barriere der Insel für immer aufheben."
Alle rissen überrascht die Augen auf und zogen scharf die Luft ein. Ein Grinsen breitete sich auf meinem Gesicht aus und ich fing sofort an zu planen: „Natürlich. Wir können Wohnheime für die Leute bauen. Und die richtig Bösen überwachen wir einfach. Wir müssen Schulpläne erstellen und ..." „Ganz ruhig.
Du musst erstmal wieder ganz gesundwerden", unterbrach mich Carlos schmunzelnd. Schmollend lehnte ich mich zurück. „Ruh dich heute noch aus. Morgen kannst du nach Hause. Übrigens haben wir unser Dorf hergezaubert, also du wohnst ab jetzt in deinem eigenen Haus", lächelte Carlos stolz. „Mit meiner eigenen Familie", flüsterte ich und küsste ihn.
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