Kapitel 10

„Das ist eine Katastrophe!"

Ach was. Welch tiefgründige Einschätzung der Situation, Schwesterherz.

Willow hatte das Dessert ausfallen lassen und mich direkt in ihr Arbeitszimmer geschleppt, nachdem mein geschockter Aufschrei in sekundenschnelle die Hiobsbotschaft verbreitet hatte.

Maddy hatte sich respektvoll zurückgezogen und beschäftigte Carolina, während Willow ein Familien-Krisen-Meeting einberufen hatte.

Der Artikel war viral gegangen. Das ganze Netz war voll davon, mein Instagramkanal war von Hasskommentaren überflutet worden.

Der Artikel der alles ins Rollen gebracht hatte, war, um es mit Willows Worten auszudrücken, eine Katastrophe.

Mode Skandal: Prinzessin Olivia Henstridge beutet Kinder in Indien aus!

Sie galt als aufsteigender Stern in der Modewelt. Experten verglichen die britische Prinzessin mit den Modegöttern wie Chanel, Gucci und Yves Saint Laurent. Zu Beginn des Monats hatte Olivia noch mit ihrer Herbstkollektion geglänzt, die demnächst in ihrem Modehaus in der Londoner Innenstadt zu erwerben sind. Doch das royale Märchen hat eine erschreckende Wendung genommen.

Ein Insider berichtet, Olivia Sophie Henstridges Kollektion wurde von Kindern in Indien hergestellt und nicht von professionellen Schneiderinnen, wie behauptet.

Nachdem Olivia das Krönungskleid ihrer Schwester Königin Wilhelmina entworfen hatte, gründete sie ihr eigenes Mode Label Royal Dress. Ihren Angaben nach, arbeiten ausgewählte Schneiderinnen für die vierundzwanzig-jährige Prinzessin, was eine groß angelegte Produktion nicht möglich macht. Dementsprechend sind die Preise ihrer Schöpfung nicht gerade niedrig. Modeliebhaber müssen schnell sein, bevor die Teile ausverkauft sind.

Neuste Bilder zeigen aber etwas ganz anderes, als das was Prinzessin Olivia erzählt. Nein, hier sieht man wie Kinder in einer Fabrik unter schrecklichsten Bedingungen die Stoffe für Royal Dress herstellen.

Wie die Prinzessin diese unmenschlichen Neuigkeiten erklären will, interessiert die Bevölkerung nun brennend. Vielleicht wacht die Party-Prinzessin nun endlich aus ihrem Royal-Dress-Traum auf.

Dazu gab es tatsächlich ein Bild, das indisch aussehende Kinder in einer Fabrik zeigte, die an meinen Stoffen arbeiteten. Den Stoff würde ich überall sofort erkennen. Ich hatte diesen Stoff für ein Hemdkleid in einem Kürbis-Ton verwendet.

„Hat der Alkohol deinen moralischen Kompass so zerstört, dass du nun sogar Kinder für dich arbeiten lässt? Wieso auch nicht, die sind ja schön billig und du kannst die übertriebenen Summen deiner Kleidung für dich behalten!"

Entgeistert sah ich Willow an.
„Du glaubst doch nicht ernsthaft, dass ich Kinder ausbeute?", rief ich aufgebracht.

„Niemand denkt hier, dass du Kinder ausbeutest", warf Emmett beruhigend ein und bedachte seine Frau mit einem warnenden Blick.

Ich ignorierte ihn, sondern setzte meine Beschimpfungen fort. „Natürlich denkst du das. Weil ich ja nichts richtig mache. Ich bin unfähig irgendetwas auf die eine zu stellen."

„Ja, weil du noch grün hinter den Ohren bist", unterbrach Willow mich verärgert. „Alles was dich in deinem Leben interessiert sind Partys und Alkohol. Das sind keine guten Voraussetzungen um ein Unternehmen zu führen. Und das fährst du offensichtlich gerade so richtig an die Wand."

„Du hast doch genauso viel als Königin verbockt. Oder hast du schon vergessen, dass das Volk dich stürzen wollte? Du bist eine verbittertes Miststück..."

„Schluss jetzt!" Dads tiefe, laute Stimme ließ uns alle zusammenzucken. „Hört mit diesen Streitereien auf, Herrgott, das bringt niemandem von uns etwas."

„Ich beute keine Kinder aus! Meine Kollektionen wurden alle bei mir in der Schneiderei produziert."

Es war schon schlimm genug, dass dieses Gerücht in der Welt verbreitet wurde und ich damit rechnen musste mein Label dicht machen zu müssen, weil niemand mehr bei mir kaufen wollte. Aber dass meine eigene Schwester einem Artikel mehr glaubte als mir, verletzte mich zutiefst.

Ich mag vielleicht unverantwortlich sein, mit einer rücksichtslosen Lebensweise und Willow konnte mich dafür so viel verachten wie sie wollte. Doch was sie mir jetzt unterstellte, trieb mir Tränen der Verzweiflung in die Augen.

Ihre Worte nahm ich mir immer sehr zu Herzen. Sie war meine Schwester und ich wollte, dass sie wenigstens einmal mich oder wenigstens meine Arbeit würdigte. Was sie nicht tat. Stattdessen durfte ich mir Woche für Woche anhören, wie unfähig ich war. Wie unverantwortlich ich war. Wie abscheulich ich war, weil ich mit mehr Männern geschlafen hatte als ich zählen konnte.

Und je öfter sie mir direkt oder indirekt diese Dinge an den Kopf warf, desto mehr glaubte ich, dass ich wirklich so war. Oft genug hatte ich mir ausgemalt, wie ich meine Firma ruinierte, einfach nur weil ich unzuverlässig und meist noch halb betrunken auf der Arbeit aufgetaucht war. Und oft genug hatte ich mich in den Schlaf geweint, wenn ich im Palast zu Besuch war, weil Willow mir wieder vor Augen geführt hatte wie erbärmlich ich war. In solchen Momente ekelte ich mich vor mir selbst.

Ich war nämlich auch nicht die taffe Prinzessin für die ich mich ausgab, die ihr Leben selbst in die Hand genommen hatte. Tief im Inneren war ich, wie alle anderen auch, voller Selbstzweifel und fragte mich, was in meinem Leben schief gelaufen war, dass ich zu einer alkoholsüchtigen Schlampe geworden war.

„Es spielt keine Rolle ob du Kinder für dich arbeiten lässt, oder nicht. So viral wie dieser Artikel und das Bild gegangen sind, wird keiner dir mehr glauben. Abgesehen davon sieht das Bild nicht gefälscht aus. Es wird vermutlich auch nicht zurückverfolgt werden können."

Ich hasste es, wenn Willow sich wie eine Königin benahm. Klar, sie war eine, aber sie gab jedem das Gefühl minderwertig zu sein. Die Hierarchie war selbst im privaten Familienkreis zu spüren.

„Ich bekomme schon Anrufe um ein Statement abzugeben." Sie seufzte genervt. „Wie es aussieht, muss ich wieder Schadensbegrenzung betreiben. Immerhin hast du dem Königshaus wieder negative Schlagzeilen beschert, vielen Dank dafür. Das darf ich in den nächsten Sitzungen mit unseren Verbündeten ausbaden."

Empört verdrehte ich die Augen. „Mach doch was du willst", brummte ich. „Wenn Nörgel-Majestät mich jetzt entschuldigt, ich muss ein Meeting mit meinem Team einberufen."

„Ja sicher. Lauf wieder vor deinen Problemen davon, wie du es immer tust."

Das war der Moment, in dem mir der Kragen platzte.

„VERDAMMT NOCHMAL, DAS MACHE ICH DOCH ÜBERHAUPT NICHT!", meine Stimme überschlug sich beinahe, als ich meine Schwester anschrie. Diese zuckte erschrocken bei meinem Ausbruch zusammen.

„Das ist ein Meeting mit meinem Team, die mich unterstützen und nach Lösungen suchen. Sie machen mir wenigstens keine Vorwürfe, anders als ihr! Ich weiß nicht einmal, warum ich überhaupt noch hier bin. Royal Dress ist mein Label, es sind meine Probleme und meine Entscheidungen! Ich will nicht mehr, dass du dich in irgendeiner Weise darin einmischst! Das geht dich absolut gar nichts an! Kümmere dich um deine doofe Stiftung und um dein Volk, um dessen Aufmerksamkeit du buhlst. Aber lass mich und meine Arbeit gefälligst da raus!"

Bevor irgendjemand etwas sagen konnte, war ich aufgesprungen aus dem Raum gestürmt und hatte die Tür mit einem lauten Knall hinter mir zufallen lassen.

Ich war auf hundertachtzig. Aufgebracht rannte ich die Treppen hinunter und hätte dabei beinahe Maddy vergessen, die in der Eingangshalle stand und mich mit großen Augen unsicher ansah.

„Wir gehen", brummte ich in ihre Richtung, machte mir aber nicht die Mühe auf sie zu warten. Ich musste aus diesem verdammten Palast raus.

Es war unmöglich auch nur eine klaren Gedanken zu fassen. Der Artikel hatte mir buchstäblich den Boden unter den Füßen weggerissen. Ich wusste nicht wie ich damit umgehen sollte, so etwas hatte ich noch nie erlebt. Zwar war ich schlechte Presse gewöhnt, aber das hier war meine Firma, ich trug Verantwortung für meine Mitarbeiter. Niemand würde mir glauben, wenn ich versuchen würde mich öffentlich zu rechtfertigen.

Dann war da noch Willow, die kein Bedarf daran hatte auch nur ein gerades Haar an mir zu lassen. Ihre ständigen Nörgeleien trieben mich in den Wahnsinn.

„Soll ich in deinem Loft auf dich warten?" Maddy stellte die Frage so zaghaft, als würde ich ihr bei jedem weiteren Wort sofort den Hals umdrehen. Immerhin war sie so rücksichtsvoll zu verstehen, dass gerade kein guter Zeitpunkt war um mit mir zu reden.

Nichts wollte ich lieber, als Maddy in meiner Wohnung zu parken und mich nicht auch noch um sie kümmern zu müssen.

Tief seufzte ich auf. „Nein, schon gut. Du kannst mitkommen. Schließlich sollst du auch sehen, dass nicht immer alles perfekt läuft."

Sie nickte vorsichtig, sagte aber nichts. Stattdessen hielt sie sich im Hintergrund und versuchte mir in keinster Weise auf die Nerven zu gehen. Ich glaube sie hatte sogar Angst zu laut zu atmen.


„Ich brauche eine Minute."

Bevor Lesly anfangen konnte zureden, hob ich die Hand.

„Eine Minute, dann bin ich bei euch."

Meine Assistentin nickte verständnisvoll und lotste daher Maddy in den Konferenzraum, in dem ich mein Team bereits sitzen sehen konnte. Ich stattdessen verkroch mich in meinem Büro.

Dort öffnete ich meine Notfall-Schublade und holte die Flasche Bourbon heraus, die ich dort deponiert hatte. Mein Vorhaben kam mir in den Sinn, keinen Alkohol anzurühren, solange Maddy hier war. Aber heute erlag ich dem Kampf meinem Verlangen zu widerstehen. Es war ein scheiß Tag, ich hatte einen verfluchten Skandal am Hals und nichts wollte ich lieber als mich zu betrinken und den ganzen Alptraum zu vergessen.

Daher gönnte ich mir ein Glas. Der Alkohol brannte, als ich die braune Flüssigkeit auf Ex kippte. Genießerisch schloss ich die Augen und atmete kurz tief durch.

Es war ein Alptraum. Ein verdammter Alptraum. Nach einem weiteren Glas, zwang ich mich schließlich dazu in den Konferenzraum zu gehen.

Kaum hatte ich mich hingesetzt, begann Lesly auch schon damit uns alle auf den neusten Stand zubringen.

„Es sieht nicht gut aus." Direkt wie immer, verschwendete sie keine Zeit damit, um den heißen Brei herumzureden.

„Der Artikel ist gerade mal knapp drei Stunden online und das Internet explodiert förmlich.Unsere Social-Media-Kanäle werden sekündlich unter Beiträgen markiert, die Kommentare dazu sind übel, nicht zu vergessen die privaten Hassnachrichten die wir bekommen. Bis jetzt haben wir ungefähr zweihundert Follower auf Instagram verloren und die Zahlensteigen. Auf Twitter und TikTok sieht es nicht anders aus."

Lesly machte eine Pause in der sie das Gesicht verzog. „Und es haben schon ein paar Kunden ihre Vorbestellung für die Herbstkollektion zurückgezogen, die eigentlich ab nächster Woche erhältlich sein sollte."

Hilflos fuhr ich mir über das Gesicht.

Bedrückte Stimmung herrschte überall am Tisch. Meine Chef-Schneiderin, die Social-Media Beauftragten, meine Finanzberater, sie alle sahen ratlos aus.

„Ich habe auch schon Anrufe von Kunden bekommen, die ihre gekaufte Kleidung zurückgeben wollen."

„Sonst interessiert es die Menschen doch auch nicht, ob ihre Kleidung von Kindern hergestellt wurde. Aber hier machen sie ein totales Theater."

Bratt war mein Model-Flüsterer, wie ich ihn immer scherzhaft nannte. Er war dafür da, passende Models für Shootings und Modenschauen zu finden. Seine Nase war hervorragend was das anging. Jetzt zuckte er allerdings verloren mit den Schultern.

„Natürlich, wer billig Marken kauft, muss damit rechnen, dass die Kleidung von Kindern hergestellt wurde", erwiderte Lesly. „Aber wir zählen immerhin zu den Luxusmarken und unsere Kunden legen sehr viel Wert auf Qualität und Marke. Dadurch, dass wir nur so wenig Exemplare eines Kleidungsstückes produzieren sind sie entsprechend teuer. Royal Dress, beziehungsweise Liv, wird daher vorgeworfen, ihre Mode billig von Kindern produzieren zu lassen, aber extrem teuer zu verkaufen und den ganzen Gewinn für sich zu behalten. Und das sorgt natürlich für den Wirbel."

„Wir alle wissen doch, dass das totaler Quatsch ist. Alle Kollektionen wurden hier im Haus hergestellt. Ich persönlich saß an der Nähmaschine."

Meredith versuchte es mit einem aufbauenden Lächeln in meine Richtung. Es wirkte nicht.

„Trotzdem müssen wir irgendwie dagegen vorgehen. Man erwartet ein Statement von dir Liv."

„Um was dagegen zu machen müssen wie erst einmal wissen, wie dieses Gerücht überhaupt zustande kam. Da wir hier im Haus produziert haben, kann sich das ja nur jemand aus den Fingern gezogen haben", murmelte ich schwach.

Die Diskussionen kamen nur halb bei mir an. Ich war zu durcheinander um wirklich effektiv etwas mitzunehmen.

„Richtig. Entweder da hat sich jemand einen schlechten Scherz erlaubt, oder aber es hängt mit der Stoffproduktion zusammen. Die Stoffe bestellen wir immerhin."

„Aber wir haben doch abgeklärt, wo Pete uns die Stoffe besorgt", warf Meredith ein.

„Ja zu Beginn, aber wir haben das schon lange nicht mehr überprüft. Möglicherweise war er von Anfang an nicht ehrlich zu uns was seine Lieferungen angeht, oder aber er hat mit der Zeit umdisponiert."

Lesly hatte ganz klar das Meeting in der Hand. Ich war froh und dankbar darüber, dass sie die Führung übernahm. Sie als Assistentin zu haben war einfach Gold wert.

„Es lässt sich mit Sicherheit feststellen, wo die Stoffe produziert werden, bevor wir sie weiter verwerten. Bevor wir eine Entscheidung treffen, wie wir öffentlich reagieren, müssen wir herausfinden was an den Gerüchten dran ist. Vielleicht lässt sich sogar nachverfolgen, wer diesen ganzen Schwachsinn in Umlauf gebracht hat."

Erwartungsvoll sah Lesly mich an, um meine Zustimmung zu erwirken. Ich nickte kurz. „Emmett wird uns sicherlich behilflich sein."

Dann erklärte ich das Meeting vorerst für beendet.

„Sorry Leute."

Ich hatte das Bedürfnis mich bei meinem Team zu entschuldigen. Weder sie noch ich konnten etwas dafür, aber ich trug die Verantwortung für sie. Wenn ich untergehen würde, wollte ich diese wunderbaren Menschen wenigstens nicht in Mitleidenschaft ziehen.

Es folgten liebevolle Schulterklopfer, mitleidige Gesichter und Versicherungen, dass wir das durchstehen würde.

Dennoch verkroch ich mich nachdem Meeting erneut in meinem Büro. Kaum hatte ich mir ein weiteres Glas Bourbon eingeschenkt, klingelte mein Smartphone und zeigte einen Videoanruf von Asher an. Trotz meiner miesen Stimmung musste ich lächeln.

„Hi." Müde lächelte ich in die Kamera, nachdem ich den Anruf angenommen hatte. Ashers Gesicht zusehen war irgendwie beruhigend und es lenkte mich wenigstens kurzzeitig ab.

„Hi. Ich wollte nur hören wie es dir geht. Ich habe gerade die Neuigkeiten gesehen."

Frustriert rieb ich mit meinem Ärmel über mein Gesicht. „Wenn du mir jetzt auch einen Vortrag halten willst, dann lass es lieber."

„Wieso denn Vortrag?"

„Meine herzensgute Schwester hat mich, direkt nach dem wir die erfreulichen Nachrichten entdeckt haben, pflichtbewusst darüber aufgeklärt, dass ich erneut das Image der Familie ruiniert habe, jetzt nachdem ich Kinderarbeit unterstütze."

„Sie glaubt allen ernstes, du würdest Kinder in Indien arbeiten lassen?" Ashers entsetzte Reaktion tat mir gut. Immerhin einer, der daran glaubte, dass dieser Artikel Blödsinn war.

„Willow glaubt generell nichts was aus meinem Mund kommt." Bitter lachte ich auf und fuhr mir mit einer Hand verzweifelt durch die Haare.

„Ich weiß einfach nicht was ich machen soll." Meine Stimme bebte und zum ersten Mal seit dieser Artikel erschienen war, brannten mir die Tränen in den Augen.

„Hey" Asher schenkte mir ein sanftes Lächeln. „Alle die glauben du würdest Kinder ausbeuten, haben sie doch nicht mehr alle. Ich habe deine Arbeit gesehen und sie ist umwerfend. Du hast dir so viel aufgebaut und du kannst stolz auf dein Label sein. Es gibt immer Idioten, die dir deinen Erfolg madig machen wollen. Aber du stehst das durch. Du wirst eine Lösung finden und nächste Woche interessieren sich die Menschen wieder für einen anderen Promi der Mist gebaut hat."

Unter Tränen musste ich lachen.

„Danke", flüsterte ich leise, während ich mir die Tränen aus dem Gesicht rieb.

„Immer gerne."

Asher lenkte mich damit ab, dass er davon erzählte was er in Dänemark gerade trieb. Ich bedankte mich gefühlt hundert Mal für seinen Anruf und die aufbauende Worte.

Und tatsächlich, nachdem er aufgelegt hatte, hatte ich neue Kraft eine Entscheidung zu treffen. Daher orderte ich Lesly in mein Büro.

„Boss, ich will dir zuerst etwas sagen: Ich bin eine schwarze Frau und ich weiß nur zu gut was es heißt rassistisch behandelt zu werden. Meine Familie hat nie verstanden was ich an Mode so toll finden und verurteilen mich noch immer dafür, dass ich keine Bankkauffrau geworden bin. Sie finden es auch nicht toll, dass ich für eine weiße Prinzessin arbeite. Aber es ist mir egal. Ich liebe was ich tue und es werden mir noch oft genug Steine in den Weg gelegt werden. Doch genau deswegen lohnt es sich eine starke Frau zu sein. Lass dich nicht davon unterkriegen was die Gesellschaft meint dir aufzwängen zu müssen."

„Du bist die Beste Lesly, ich liebe dich."

„Ich liebe dich auch, Boss."

„Also dann", ich klatschte in die Hände. „Finden wir heraus in welcher Textilfabrik meine Stoffe hergestellt werden. Und dann werde ich persönlich nach Indien fliegen um mir das anzusehen."

*****

Wie ist es für euch die Beziehung zwischen Willow und Liv jetzt aus einer anderen Perspektive zu sehen? Ihr kennt Willow ja bereits etwas besser, haltet ihr ihre Vorwürfe für gerechtfertigt? Schreibt es gerne in die Kommentare!

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