Du bist mein
In den kommenden Tagen machte Blake es sich zur Gewohnheit, Ria einen Crash-Kurs in puncto Paaraktivitäten geben. Und nicht nur das: er ließ nun endgültig ihre Wohnung räumen. Ihre kleine heißgeliebte Bibliothek bekam sogar einen Extraraum unten im Keller.
Wann immer ihr nach Bewegung oder Frustabbau zumute war, tauchte Blake auf. Entweder schleppte er sie zu Folterzwecken in sein Schlafzimmer oder aber sie räumten im Wohnzimmer eine kleine Fläche frei und begannen dort zu kämpfen. Sie war so beschäftigt, dass ihr gar nicht auffiel, dass er sie dadurch gezielt von der Außenwelt abschottete.
Eines Nachts – Ria badete gerade im Whirlpool in der kleinen Kellerbadelandschaft – kletterte Blake mit ernster Miene zu ihr. „Ria?" Unsicher sah sie zu ihm auf. „Komm mit. Es ist Zeit."
Verwundert ergriff sie seine Hand und ließ sich aus dem Pool helfen. „Zeit wofür?"
„Das ist geheim. Du wirst es noch früh genug erfahren. Denk aber daran, dass es ungemein wichtig für dich ist." Er brachte sie in ihr Schlafzimmer, wo sie ein schlichtes Nachtschwarzes anziehen und sich die Haare trocknen sollte. Anschließend. führte er sie in die Garage. Blake besaß einen Haufen richtig teurer Autos. Heute aber fuhren sie mit einer unauffälligeren Limousine.
Es dauerte nicht lange und das in die Länge gezogene weiße Auto mit den getönten Scheiben hielt vor einem großen, alt aussehenden Herrenhaus. Ria hatte keine Zeit sich umzusehen, da Blake sie schnell in den ersten Stock und dort in einen Raum mit gedämpftem Licht führte. Eine große, in Schwarz gehüllte Gestalt kam auf sie zu. „Egal was passiert, sieh nur mich an", wies er sie schroff an, ehe die Person sie erreicht hatte.
Ria schluckte schwer. Worauf hatte sie sich da nur eingelassen? Die Gestalt musterte sie, dann winkte sie zwei kleinere, zierlicher wirkende Gewänderbündel zu sich, die Ria mit sich nahmen. Chancenlos versuchte sie sich zu Blake durchzukämpfen.
„Sie weiß gar nichts?" Die Gestalt schien dem Anschein nicht ganz zu glauben.
Blake schüttelte seinen Kopf. „Nein. Sie wird fuchsteufelswild, wenn sie herausfindet, dass die beiden Damen überprüfen, ob sie noch ungebunden ist."
„Wild, das sind sie immer, die jungen. Du verrätst mir nicht, woher du sie hast und wer sie ist?"
Mit einem einzigen finsteren Blick zerstörte Blake die Hoffnungen seines Gegenübers. „Keine Chance. Sie gehört mir."
„Es wird auch Zeit, dass du dich bindest, Blake. Hast du deinen Ring dabei?"
Blake hielt das geforderte Schmuckstück hoch. „Sie wird mich dafür hassen. Ich hoffe, ihr haltet sie gut fest."
Das Bündel winkte ab. „Die wird sich schon beruhigen. Wie alle Frauen. Irgendwann lässt jeder Schmerz nach." Ein kleiner Tumult am anderen Ende des Raumes kündete Rias Rückkehr an. „Sie weiß wirklich von nichts."
Blake folgte dem Verhüllten bis vor das große Bett, das mitten im Raum stand. Ria saß auf einer Kante und sah sich panisch nach ihm um. Aber in der Dunkelheit konnte sie ihn noch nicht erkennen. Ihr Herz raste unheimlich schnell. Sie hatte sehr große Angst. Das erste Mal seit sehr, sehr langer Zeit empfand Blake Mitleid.
In einem tiefen Bass sprach einer der verkleideten Anwesenden: „Ria." Sie zuckte bei der Nennung ihres Namens zusammen. „Wenn du diesen Raum verlässt, bist du rechtmäßig an Blake gebunden. Erst der Tod kann euch entzweien."
Blake verließ den dunklen Schatten des Raumes. Kaum hatte Ria ihn erspäht, rannte sie auf ihn zu. Seine Arme waren der einzig sichere Ort für sie. Vorsichtig hob er sie hoch und legte sie sanft auf dem Bett ab. „Sieh nur mich an, Süße. Nur mich." Er beugte sich vor und küsste sie das erste Mal richtig auf den Mund. Es dauerte nicht lange und Ria ertrank.
Erst als seine Hände ihren Reißverschluss aufzogen, wurde ihr wieder mulmig. „Sch." Ganz leicht berührte er mit dem Finger ihre Lippen. „Es ist alles gut, alles ist in Ordnung. Es wird gleich nicht ganz so schmerzlos, wie in den letzten Tagen, aber du wirst das schaffen." Ein reißendes Geräusch war zu hören, und plötzlich war ihr Kleid verschwunden. Sie fühlte sich unglaublich verletzlich.
Nun entledigte sich auch Blake seiner Kleider. An seinem warmen Körper fand Ria jedoch nur wenig Geborgenheit. Ein schmerzhaftes Saugen an ihrer rechten Brustwarze, ein Kneifen in ihrer linken. Sofort spürte sie, wie ihr Blut in Wallung geriet. Heute war Blake fordernder. War es etwa soweit? Würde er jetzt sein Versprechen einlösen und ihr endlich zeigen, was es bedeutete sich zu lieben? Etwas sehr Warmes kam in ihre Nähe, aber Ria kümmerte es nicht. Sie war zu sehr damit beschäftigt die Wonne zu genießen, die Blakes Berührungen in ihr auslösten. So öffnete sie auch ohne nachzudenken ihre Beine, als er von ihrem Oberkörper abließ und sein Gewicht sich auf den hinteren Teil der Matratze verlagerte.
Ein stechender Schmerz. Ria schrie auf und wollte davonrennen, wurde aber von mehr als nur zwei Händen auf die Matratze gedrückt. Hektisch strampelte sie hin und her, presste gleichzeitig ihre Schenkel zusammen und hoffte, dass dieser Alptraum ein Ende nehmen würde.
„Ria." Das war Blakes Stimme. Sie klang ein wenig belegt. Fest packte er sie an den Hüften und zog sie zu sich heran. Dann öffnete er ihre Beine.
Das Brandmal hatte sich tiefer in die Haut gefressen, als er beabsichtigt hatte. Kurzerhand zog er seinen Ring ab und legte ihn neben das Bett. Dann beugte er sich vor und drückte seine Lippen auf die verbrannte Haut. Das Mal saß genau da, wo es hingehörte – auf ihrer Leiste. Ihr Körper wurde von lautlosen Schluchzern geschüttelt. Dann, als entsänne sie sich, dass sie keine Schwäche zeigen durfte, wurde sie erschreckend ruhig.
Sich wieder seiner Aufgabe widmend tauchte Blake seinen Zeigefinger in ihr zartes Fleisch, um ein wenig von dem Sekret, das sich dort angesammelt hatte, auf der wunden Stelle zu verreiben. Dass sein Mädchen so ruhig dalag hatte nichts Gutes zu bedeuten. Aber genauso wenig wie er sie gehen lassen konnte, konnte er jetzt aufhören.
Blake beugte sich über sein Mädchen und flüsterte ihrzu: „Jetzt gehörst du vollends mir, Süße."
.
Frustriert schlug Ria immer wieder auf den Boxsack ein. Nach dieser grauenvollen Nacht in diesem mysteriösen Anwesen hatte Blake sie nicht mehr aus den Augen gelassen. Ausgangssperre und keine Aufträge mehr. Das war nicht zum Aushalten. Jab, Cross, Cross, Haken links, Haken rechts und Kick. Sie wiederholte die Kombination so lange, bis sie ihrer überdrüssig wurde.
Nach dem Boxen ging sie in einen der Übungsräume. Demostenes trainierte gerade seine Karategruppe. „Ria, Süße." Er winkte sie zu sich heran. „Hast du Lust, mir bei einem Trainingskampf beiseite zu stehen?"
Skeptisch hob sie eine Augenbraue. „So wie ich jetzt drauf bin, verlierst du nach allen Regeln der Kunst, mein Lieber."
Die Schüler stießen ein ungläubiges Lachen aus. „Siehst du? Sie wollen sehen, wie Karate im Kampf aussieht", feixte der Grieche.
Nachdenklich betrachtete die schwarzhaarige junge Frau die erwartungsschwangeren Gesichter von Demos Schülern. „Seid nicht zu geknickt, wenn euer Meister nachher auf dem Boden liegt", lenkte sie schließlich mit einem leicht grausamen Lächeln ein.
Aufgeregt begannen die Schüler zu tuscheln. „Welchen Stil nutzen Sie?"
„Kein Karate", erklärte sie knapp.
„Sie nutzt keinen Stil im Speziellen. Es ist mehr eine Mischung aus unterschiedlichen Kampfstilen", erklärte Demo und verneigte sich vor Ria, die es ihm nachtat. „Fertig?"
Provozierend nickte sie ihm zu. „Wenn du es bist, Schnucki."
Demo war verdammt gut. Es gelang ihm sogar das eine oder andere Mal einen Treffer zu landen. Ria flog durch die Luft, schaffte es aber den Sturz abzufangen und sich mittels einer geschmeidigen Rolle wieder auf die Beine zu befördern. Und dann ließ sie die Zügel entgleiten. Sie stellte sich vor, er wäre Blake. Blake, der sie so gedemütigt, so sehr verletzt hatte. Blake, der jeden Abend mit ihr schlief, um ihr zu beweisen, dass sie keine Schmerzen mehr haben würde.
Sollten einige von Demos Schülern Capoeira für einen Tanz gehalten haben, so wurden sie nun eines besseren belehrt. Ria tat nichts außer die Angriffe ihres Gegenübers umzuleiten. Es machte ihr Spaß, wieder in ihrem Element zu sein. Demo war ein starker Gegner. Aber im Vergleich zu Blake war er einer, den sie besiegen konnte. Das Adrenalin rauschte durch ihre Adern, brachte sie innerlich zum Jubeln.
Ein einziger gezielter – ungefährlicher – Tritt gegen seine Brust und Demo krachte gegen die Wand. Ria wischte sich das verschwitzte Haar aus der Stirn und vergewisserte sich, dass er sich nichts gebrochen hatte, bevor sie ihm aufhalf. „Ich habe dich gewarnt", erklärte sie ihm grinsend. Dann wandte sie sich an die Schüler. „Demo ist ein guter Meister. Und ein echt schwerer Gegner. Jede Kampfsportart hat ihre Schwächen. Es hat lange gedauert seine zu erkennen. Wüsste ich nicht, wie Demo kämpft, wäre das vielleicht ein fairer Kampf geworden."
Die Schüler lachten. „Was war das? Du hast nicht gekämpft."
Ria zog eine Augenbraue hoch. „Also ich sehe das ein wenig anders." Aus irgendeinem Grund genoss sie heute die Aufmerksamkeit der Schüler. Das war etwas, was sie noch nie zuvor getan hatte. Bislang hatte sie übermäßigen Kontakt mit anderen gemieden. „Ich habe mich mit anderen Kampfsportarten auseinandergesetzt. In denen ging es vor allem darum, die Energie, die ein Gegner in seinen Angriff steckt umzuleiten, um dann effektive Gegenmaßnahmen zu treffen. Euch wird vermutlich aufgefallen sein, dass ich nicht im eigentliche Sinne blocke."
Demo sicherte sich die Aufmerksamkeit seiner Schützlinge, indem er verkündete: „Okay, der oder die Beste am Ende dieses Kurses darf gegen Ria kämpfen."
Da sie nichts dagegen einzuwenden hatte, blieb sie stumm. Aufgeregtes Getuschel folgte. „Wir werden so hart trainieren, dass wir dich besiegen können", rief ein mutiger Junge. Rias Lächeln hatte einen leicht verächtlichen Zug angenommen. Niemand konnte es mit ihr aufnehmen – außer Blake. Mit einer Verbeugung entfernte sie sich aus dem Raum.
Blake staunte nicht schlecht, als eine relativ gut gelaunte Ria ins Wohnzimmer trat. Offensichtlich hatte sie sich ein wenig ausgetobt. „Bleib hier. Es gibt einen Auftrag."
Verärgert warf sie einen Blick auf die Liste an verfügbaren Assassinen. „Schick doch Kit, der ist frei."
Blake hielt sie fest, als sie an ihm vorbei ins Badezimmer gehen wollte. „Du hast immer noch meinen Anweisungen zu folgen, Ria. Kit wird nie wieder einen Auftrag annehmen. Stell du nicht auch noch meine Autorität infrage, das bekäme dir gar nicht gut."
Ein eiskalter Schauer überlief sie. Blake hatte Kit umgebracht. „Ich habe nichts von einem toten Attentäter gehört", bemerkte sie spitz.
Ein wahrlich sadistisches Lächeln breitete sich auf Blakes harten Zügen aus. „Nein, weil er noch am Leben ist. Aber das wird sich bald ändern."
Man musste kein Genie sein um zu erraten, was das bedeutete. Er würde an Kit ein Exempel statuieren. Ein äußerst grausames Exempel. Wortlos ließ sie sich von ihm auf seinen Schoß ziehen. „Braves Mädchen. Deine Zielperson befindet sich in einer anderen Stadt. Du wirst morgen früh dorthin reisen. Präge dir ihr Gesicht genau ein, Süße, es wird das einzige Mal sein, dass du dieses Foto siehst." Während er sprach, zog er ein Hochglanzfoto aus seinen Unterlagen hervor. Es zeigte eine adipöse Frau, etwa Ende fünfzig. Ihr gelocktes Haar war mehr oder weniger nachlässig rot gefärbt. Eine solche Person fiel auf. Ebenso der kalte Blick, den sie draufhatte. Auf der Rückseite standen Name und Adresse der Zielperson. Antje Dubin, Rue fatal 76, Brüssel. Was für ein passender Straßenname, dachte sie vergnügt. Sie würde wieder nach draußen kommen. Endlich.
„Deine Aufgabe ist es, ihr aufzulauern und sie zu erschießen. Ich weiß, dass das nicht deine Lieblingsmethode ist, aber wie du siehst, sollte es schwer werden, sie zu erstechen. Und mit einem Schwert rennst du mir dort nicht herum." Ria war zweifellos verdammt gut, wenn es darum ging, sich zu verstecken, doch würde ein Schwert einfach zu viel Aufsehen erregen.
Er konnte spüren, wie sie sich bei seinen Worten versteifte. „Gibt es damit ein Problem?" Seine Stimme war zwar sanft, dennoch wurde man den Eindruck nicht los, dass es eine Falle war, die unbarmherzig zuschlagen würde, sollte sie ablehnen.
Ria schien die Gefahr zu spüren, denn sie schüttelte leicht ihren Kopf und versuchte sich aufs Wesentliche zu konzentrieren. „Natürlich nicht. Aber ich brauche selbstgegossene Munition. Am besten eine, die überhaupt nicht zurückzuverfolgen ist. Anreise per Zug?"
Nachdenklich zog er sie enger an sich. Es störte ihn nicht im Geringsten, dass sie verschwitzt war. „Ja, das wird das Beste sein. Aber du wirst die Kugel nicht zurücklassen. Keine Beweise. Du nimmst alles mit. Selbst wenn du ihr die Kugel aus dem Hirn schälen musst."
Unwohl wand sie sich in seinen Armen. „In Ordnung. Und jetzt lass mich runter."
Er ignorierte ihren schwachen Protest. „Du gehörst mir, Ria. Mit Leib und Seele. Du trägst mein Zeichen auf deinem Körper." Sie resignierte. „Du hast dich mir verschrieben, als du in meine Arme gerannt bist, Süße. Du gehörst mir." Er knetete ihre Brüste ein wenig fester. Unwillentlich entrang sich ihr ein leises Stöhnen. Mit triumphierendem Lächeln, riss er ihr T-Shirt in Stücke. Als Ria zusammenzuckte, schnurrte das Raubtier in ihm zufrieden.
Hilflos klammerte sie sich an seine Schultern. Schon wieder konnte er seine Finger nicht bei sich halten. Sie wusste nicht, was sie tun sollte, wie sie ihm entkommen konnte. War es richtig, das zu wollen, wenngleich er sie so sehr verletzt hatte? „Ich muss was trinken." Ihr war klar, dass er sie gehen ließ. Im Ernstfall hatte sie ihm ja nichts entgegenzusetzen.
„Dann hol dir was." Wortlos kletterte sie von seinem Schoß und verschwand in Richtung Küche. An ihrem wackeligen Gang konnte er problemlos erkennen, dass sie erschöpft war. Kein Wunder, wenn man bedachte, dass sie sich täglich die Seele aus dem Leib trainierte. Er beschloss, sich heute besonders viel Zeit für sie zu nehmen.
Als Ria zurückkehrte, stellte sie erstaunt fest, dass Blake die Unterlagen weggeräumt hatte und sich entspannt im Sofa zurücklehnte. „Willst du dort Wurzeln schlagen? Du weißt, dass Wegrennen die Sache nicht besser macht." Sie überlegte kurz und entschied sich dann dafür, sich auf das ihm gegenüberliegende Sofa zu setzen.
Er seufzte. „Niemand wird uns sehen, Ria. Das ist mein Haus." Als sie sich noch immer nicht rührte, winkte er sie wieder zu sich.
Dieses Mal verweigerte sie. „Ich bin nicht deine Marionette."
Er nahm die unausgesprochene Herausforderung an. „Nein, aber solange du noch nicht weißt, was du eigentlich willst, erwarte ich, dass du dich mir hingibst. Einer muss dich ja lenken, wenn du nicht für dich selbst entscheidest. Außerdem kann ich dem Gesetz nach alles mit dir anstellen, was ich will."
Ria war ihm einen bösen Blick zu. „Welches Gesetz, Blake?"
Er stand auf. Jede seiner Bewegungen erinnerten sie an eine Raubkatze auf der Jagd. Anmutig kniete er sich vor sie. „Wir haben unsere eigenen Regeln, Süße. Ich habe dich rechtmäßig an mich gebunden. Mit deinem Einverständnis." Entschieden entknotete er ihre Beine und legte eine Hand auf ihre Leiste. Ganz langsam strich er mit dem Daumen über die Stelle, an der sich dieses verfluchte Zeichen in ihre Haut gebrannt hatte. „Wir beide werden heute miteinander schlafen. Wie, das hängt von deinem Verhalten ab." Dabei machte er keine Anstalten das Seil auf dem anderen Sofa zu verdecken. „Also, lässt du mich dich lieben?"
Ria überschlug ihre Chancen, ihn abzuschütteln – sie standen sehr schlecht. Dennoch wollte sie nicht so einfach aufgeben. Schließlich konnte sie gut genug für sich selbst entscheiden. Oder?
„Ria", knurrte er drohend.
.
Nachdem Blake seine Begierde vorerst gestillt hatte, duschte er die völlig erschöpfte Ria. Kritisch begutachtete er während des Einseifens ihre Muskeln. Wie er vorhin hatte erfahren müssen, wurde sie bereits stärker. Ob sie selbst etwas davon bemerkte, bezweifelte er.
Ria lag entspannt bäuchlings auf dem Bett und las eines ihrer Lieblingsbücher, als Blake zurückkam. Nachdem sie aus der Dusche gekommen waren, hatte er einen dringenden Anruf erhalten. Sie wollte gar nicht erst wissen, um was es ging. Davon abgesehen würde er es ihr sowieso nicht verraten.
„Du bist so schön."
Erschrocken sprang sie auf. Dabei kickte sie ihr Buch herunter, das mit einem lauten Poltern zu Boden fiel.
Er lachte sein Raubtierlachen. „Keine Angst, ich wollte nur nach dir sehen." Er sah, wie sie leicht errötete. All die Jahre über hatte sie unglaublich wenig Emotion gezeigt, war beinahe wie eine gefühllose Maschine gewesen. Wenn er ehrlich war, hatte er sie gar nicht anders kennengelernt. Gerne würde er sie lachen sehen oder feststellen, dass sie ihm wirklich vertraute. Aber sie lachte nicht, lächelte bestenfalls. Und das mit dem Vertrauen... nun, das würde noch Jahrzehnte dauern, bis sie dazu bereit war. Mittlerweile verließ sie sich einigermaßen auf ihn – aber auch nur in den Bereichen, die sie nicht sonderlich interessierten oder wenn er sie dazu zwang. Mit Vertrauen hatte das jedoch herzlich wenig zu tun. Sie sollte ruhig denken, dass sie sich in ihn verliebte. Das war durchaus in seinem Sinne.
„Ich lebe noch", erklärte sie schroff, griff nach ihrem Buch und begann demonstrativ weiterzulesen.
Unwillkürlich musste Blake lächeln. Dieses sture Mädchen würde niemals aufhören zu kämpfen oder ihn herauszufordern. Mit ihr würde es ganz bestimmt nicht langweilig werden. Zufrieden zog er sich zurück. Sie musste sich ausruhen, damit sie den Auftrag erledigen konnte. Noch war sie anfällig für körperliche Schwächen. Zum Glück würde sich das bald ändern.
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So, ein neues Kapitel. Ich weiß, Blake ist ein Arsch. Ich habe die Szenen, in denen er ... nicht so nett zu Ria ist, bewusst kurz gefasst, ich hoffe ihr seid mit nicht allzu böse. Die werden auch demnächst aufhören, denn sie dienen nur dazu, zu verdeutlichen, welchen Stand Ria vor allen in Blakes Augen hat.
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