Kapitel 31
"Wie konntest du so etwas zulassen? Ihr hättet zuerst mich verständigen müssen, anstatt sie einfach zu fesseln und sie mitzunehmen!" seufzte Rayan müde und legte sich in unser Bett. "Du solltest dich zuerst umkleiden, Rayan" sagte ich sanft und setzte mich neben ihn. "Ich erwarte eine Antwort!" brummte er und stand murrend auf, um sich umzukleiden. Seufzend beobachtete ich seinen muskulösen Rücken, während er sich entkleidet und begann zu sprechen "Cleo wollte es so... ich wusste nicht wie ich sie beruhigen oder davon abhalten sollte. Du weißt doch wie stur und eigensinnig sie sein kann, immerhin ist sie deine Schwester und du bist genauso stur und eigensinnig"
"Wie war das?" fragte er und drehte sich, herrausfordernd grinsend, zu mir. "Du hast schon verstanden" lachte ich und legte mich schlafen, "Komm, wenn du fertig bist, ins Bett" fügte ich noch hinzu, was ihn zum Lachen brachte "Du bist unglaublich"
"Sie möchte sich bei euch, eure Hoheit und eurer Frau, über ihre Unverschämtheit und hässlichen Worte, entschuldigen. Es war keinesfalls so gemeint, nicht wahr!" Johannes sah warnend zu seiner Frau, während seine Tochter seine Hand hielt und sich unsicher umsah. "Ja" murrte sie und verbeugte sich "Verzeiht meine Worte. Ich wollte euch nicht verletzen, eure Hoheit. Es war... nicht so gemeint, ich war gestresst und verzeiht mir bitte" presste sie zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor und wartete bis sie sich wieder erheben durfte.
Rayan hatte Marie vor fünf Tagen wieder gehen gelassen, für zwei Tage war sie im Kerker um sich selbst zu beruhigen und damit Cleo nicht etwas dummes anstellen konnte, wenn Rayan sie einfach gehem gelassen hätte. Sie beide waren wütend und etwas in mir, konnte Marie ein klein wenig verstehen aber auch Cleo verstand ich, dennoch fand ich das der Kerker etwas übertrieben war, auch wenn ich sie, seit unserer ersten Begegnung, nicht mochte.
Marie, ihr Mann und ihre Tochter waren heute Vormittag ins Schloss gekommen und hatte um eine Audienz gebeten. Nur widerwillig hatte ich zugestimmt, da Rayan noch nicht zurück war hatte ich somit diese Aufgabe. Kurz bevor ich die drei empfangen konnte kam Rayan wieder zurück und ging, wie zu erwarten war, mit mir mit. Cleo war zum Glück nicht im Schloss und wusste nichts über Maries Anwesenheit hier.
"Vater? Was macht ihr?" Nael lief aufgeregt auf uns zu, hinter ihm folgte eine erschöpfte Era hinterher. "Verzeiht! Der Prinz ist mir leider entwischt" Era entschuldigte sich und machte einen respektvollen Knicks, bevor sie Nael an der Hand nahm "Kommt bitte, mein Prinz! Deine Eltern haben etwas wichtiges zu besprechen" versuchte sie Nael umzustimmen, mit ihr zu kommen, doch der kleine Prinz weigerte sich vehement.
Als ich eine Bewegung bei Marie ausmachte sah ich warnend zu ihr, worauf ihr Mann ihre Hand in seine nahm und diese nicht los ließ.
"Nael würdest du das Mädchen im Schloss herum führen? Era wird euch begleiten und dann könnte ihr wieder zu uns kommen" schlug ich lächelnd vor, was ihn sofort begeistert nicken ließ. Unsicher sah Marie Tochter ihren Vater an, dieser nickte leicht und schob sie sanft zu Nael. "Geh ruhig und sei brav!" sagte er noch zu ihr bevor Nael sie mit sich zog. Era seufzte leise und folgte den Beiden schnell hinaus. Lächelnd beobachtete ich sie bis sie aus dem Raum verschwunden waren und wandte mich zu Marie, mein Lächeln war verschwunden.
"Nun Marie... die Prinzessin ist, dein Glück, derzeit nicht hier, im Schloss und somit scheint es das du weniger Probleme mit mir hast" lächelte ich kalt und beobachtete die, einpaar Jahre, ältere Frau genau. "Deine Entschuldigung wirkt nicht sehr glaubwürdig" Rayans Stimme erklang nun neben mir, als ich zu ihm aussah, sah ich sein gereizten Blick, welcher auf Marie lag.
"Ich verstehe eure Bedenken, eure Majästet aber ich kann euch versprechen das meine Frau vor und über euch oder eurer Familie, kein falsches Wort zu verlieren. Danke das ihr uns empfangen habt, eure Majästet, wir möchten euch nun keine Last mehr sein und verabschieden uns." Er verbeugte sich voruns und warnend zu seiner Frau, die genervt seufzte und in einen tiefen damenhaften und eleganten Knicks fiel. "Ich danke euch und verabschiede mich ebenfalls von euch. Wenn eure Hoheiten es erlauben möchte ich noch nach meiner Tochter suchen oder hier auf sie warten, bis sie wieder kommt" gab sie nüchtern von sich.
"Natürlich, wir können hier auf die Kinder warten und in der Zeit noch einen Tee trinken" schlug ich vor und schickte sofort zwei Diener los. Einen um den Tee zu holen und den Anderen um Era und die Kinder zu uns zu schicken.
"Unsere Köchin macht außerordentlich gute Gebäcke, bedient euch ruhig" mit gehobener Augenbraue und einem skeptischen Blick, sah mich Rayan aufmerksam von der Seite aus an. Lächelnd nahm ich einen Schluck von meinem Tee und sah zu Marie. "Wann wird das Kleid fertig sein?" fragte ich, die gegenüber sitzende, Marie. Überrascht sah sie zu mir auf und stellte die Tasse und Untertasse, welche einen dezenten Blauton hatten, wieder auf den Tisch. "Ihr wollt noch das Kleid?" fragte sie überrascht und sah kurz zu ihrem Mann, Johannes. "Natürlich, Cleo gefällt immerhin dieses Kleid. Ich hoffe nur das es auch weiterhin so bleiben wird und keine Beschädigungen oder Fehler geschehen. Natürlich müsste es auch rechtzeitig geliefert werden und ich möchte das es in zwei Tagen hier ist."
Plötzlich sah sie mich erleichtert an und nahm lächelnd die Hand von Johannes. "Ihr müsst wissen, dieses Kleid bedeutet unsere Existenz. Durch die Leute wird es herum gesprochen und wir bekommen nun wieder neue Kundschaft und Aufträge" erklärte Johannes das Verhalten seiner Frau und sie nickte nur leicht. Verstehend nickte ich und sah zur Tür, welche sich nach einem kurzen Klopfen öffnete. Das Mädchen und Nael kamen lachend hinein gestürmt und wieder folgte ihnen eine erschöpfte Era, sie war völlig außer Atmen als sie endlich vor uns zum stehen kamen. "Danke Era, sieh bitte zu den Mädchen und ruh dich dann bis zum Abendessen aus und komm dann zu den Mädchen und mir."
"Mutter, Vater darf sie wieder kommen? Darf sie? Bitte, ich will das Molly wieder kommt!" strahlte mein kleiner Nael und auch die kleine Molly, die etwas kleiner als Nael war strahlte begeistert.
Fragend sah ich zu Rayan, dieser murrte nur etwas vor sich hin und zuckte mit den Schultern. " Ich lasse es dich entscheiden" verstand ich ungefähr aus seinem gebrumme.
Nachdenklich sah ich zu den Kindern und überlegte ob es wohl wirklich so eine gute Idee war, das sie wieder hierher kam.
Kurz zögerte ich bevor ich ihm lächelnd antwortete.
"In Ordnung aber nur wenn auch ihre Eltern es erlauben" nickte ich, freudig drehten sich beide zu Johannes und Marie, diese sahen sich kurz an bevor Johannes ebenfalls einverstanden nickte.
"Ja du darfst"
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