Kapitel 30

"Was! Sie ist..." Erschrocken verstummte sie wieder und sah zu Johannes, der sie verwirrt ansah. "Was ist denn? Marie zeige etwas mehr Respekt" weiterhin verwirrt schüttelte er seinen Kopf und schickte seine Tochter und die braunhaarige Frau hinaus. "Wieso sollte ich!" gab sie nüchtern von sich und verschränkte ihr Arme vor ihrer Brust. Cleo sah empört zuerst zu Marie und dann zu mir, bevor sie den Kopf schüttelte. Sev trat vor und sah Marie skeptisch an, bevor er sich an mich wandte. "Eure Majestät möchtet Ihr sie hinrichten lassen?" fragte er ohne mit der Wimper zu zucken. Empört schnappte Marie nach Luft und lachte hämisch. "Was fällt euch bitte ein, in meinen Laden zu kommen und mich hinrichten zu lassen! Sie ist nur eine einfache Lady..." "Marie" Johannes versuchte verzweifelt seine Frau zu beruhigen, doch dadurch fühlte sie sich umso wichtiger "... mehr nicht und auch wenn Rayan ein hochangesehener Lord ist, gibt es..."

"Eure Majestät?" Sev sah mich fragend an, doch ich schüttelte stumm meinen Kopf.

"Eure Majestät? Was soll das denn hier werden? Sie ist doch eine normale unverschämte und kleine Lady ohne jegliches Benehmen und auch noch kindisch und hässlich!"

"Schatz, sie ist unsere Königin!" rief Johannes ungehalten und sah seine Frau wütend an "und jetzt entschuldige dich sofort!"

"Was! Hast du jetzt wirklich Rayan zurückgelassen um dir einen König zu nehmen? Wie erbärmlich! Ich hatte wohl doch Recht mit dir!"

"Sei still!" überrascht sah ich zu Cleo, die ihre Stimme erhoben hatte. Kurz zierte Verunsicherung in Maries Blick, doch so schnell es gekommen war, verschwand es auch wieder und hochnäsig sah sie Rayans Schwester an. "Cly! Sev! Sie kommt mit. Unser Kerker wird ihr vermutlich gefallene!" fauchte sie und ging ohne den geschockten Johannes zu beachten. Hilfesuchend sah er zu mir, doch ich schüttelte nur etwas meinen Kopf und fügte ein "So ist der Wunsch der Prinzessin" hinzu. Ich folgte ihr nach draußen und wir setzten uns in die Kutsche hinein, Cleos Wachen halfen uns hinein. Cly schleppte die empörte und sich wehrende Marie hinter her und band sie an der Kutsche hinten fest und setzte sie auf die kleine Bank.

"Das könnt ihr do..."

"Sei still, wenn du nicht ausgepeitscht werden willst" rief die wütende Cleo und seufzte als sie sich wieder zurücklehnte. "Was ist denn mit dieser Frau nur los!" schnaubte sie und sah mich nachdenklich an. "Warum hast du nichts gesagt?"

"Ich kenne sie" sie wusste nicht was damals geschehen war, da ich es niemanden erzählt hatte. Verwirrt sah sie mich an und so sprach ich weiter. "Es war vor meiner Hochzeit und sie war die Tochter des Schneiders, von dem ich ein Kleid bekam. Rayan kannte sie, naja er kennt sie und sie hasste mich, sowie ich sie. Damals hatte ich so meine Probleme und sie hatte es ausgenutzt das ich unerfahren und jung war aber letztendlich hatte sie verloren und ich habe sie aus Rayans Anwesen schmeißen lassen" zu Ende grinste ich, als mir das Bild vor Augen kam.

Wenn ich mich so zurück erinnerte konnte ich nur noch über mein kindisches Verhalten den Kopf schütteln und lachen. Es war mir jetzt sogar in manchen Situationen peinlich und ich konnte mich nur schämen.

"Aber sag Cleo..." aufmerksam sah sie mich an "Warum möchtest du sie sofort mit ins Schloss nehmen und in einen Kerker sperren? Einen Kerker haben wir wirklich im Schloss?"

Kurz lachte sie und nickte bestätigend "ja einen Kerker haben wir im zweiten Keller aber ich war nur einmal dort unten. " Sie schwieg kurz bevor sie seufzend weiter sprach "Sie hat mich einfach so aufgeregt wie sie mit dir und über dich gesprochen hatte. Aber sie hatte meinen kompletten Hass erst auf sich, als sie dich und Rayan beleidigt hat"

Ich lächelte sie warm an "Aber was möchtest du jetzt wirklich mit ihr machen? In den Kerker kannst du sie doch nicht, wegen so etwas, einsperren."

"So etwas ist Verrat der Königin... und Rayan würde genauso wenig begeistert darüber sein, dass sie so mit dir gesprochen hat." seufzte sie.

Die restliche Fahrt über unterhielten wir uns über andere Sachen, nur nicht über Marie. Ich mochte sie zwar kein bisschen, dennoch gefiel mir Cleoettes Verhalten nicht. Ja, sie hatte mich beleidigt und ja sie hatte früher versucht mir Rayan wegzunehmen aber dennoch,... sie hatte jetzt einen Mann, eine kleine Tochter und einen Laden. Wir würden dem Kind seine Mutter wegnehmen und das wollte ich nicht, egal wie sehr sie mich beleidigen würde. Ein Kind braucht seine Eltern und deshalb hatte ich mir vorgenommen sofort mit Rayan zu sprechen, damit sie wieder zu ihrer Familie gehen könnte. Es war einfach nicht richtig.

"Rayan" mein Ehemann empfang uns vor dem Haupttor und nahm mich sofort in seine Stärken Arme. "War alles in Ordnung?" fragte er mich mit einem leichten Lächeln, auf den Lippen. "Nein!" ertönte Cleos scharfe Stimme und sah wütend zu Rayan. "Wie konntest du bitte mit so einer befreundet sein! Sie ist..."

"Cleo von was redest du denn?" verwirrt sah er seine kleine Schwester an. "Marie" sagte sie nur, "Bringt sie her!" rief sie dann und ihre Wachen brachten, eine wütende Marie zu uns. "Was ist hier denn los!" Rayan sah verständnislos auf die Fessel um ihre Handgelenke. "Bindet sie los!" befahl er sofort und brachte Cleo mit einem Blick zu verstummen, bevor sie auch nur etwas sagen konnte. "Marie, was machst du hier und warum angebunden?" er sah sie fragend an, während sie sich über ihre Handgelenke rieb. "Es ist einfach unglaublich Rayan! Dieses Mädchen hat mich einfach fesseln gelassen um mich in den Kerker zu schmeißen... wieso macht sie so etwas! Das... was denkt sie sich denn bitte!" ärgerte sie sich und sah wütend zu Cleo und mir. Ich hatte nicht einmal etwas damit zutun und dennoch bekam ich ihren Hass zu spüren.

Seufzend schüttelte Rayan seinen Kopf und entschuldigte sich bei ihr "Verzeih ihr bitte Marie, so etwas..."

"Rayan!"

Zornig sah er zu seiner Schwester, doch dieses mal sah sie ihm trotzig entgegen. "Wenn du wüsstest was sie gesagt hat würdest du doch nicht für mich bei ihr entschuldigen!" zischte sie.

"Was hat sie gesagt, dass du so reagieren solltest?"

Seufzend fing ich an ihm zu erklären was vorgefallen war, als Marie und Cleo kein Wort dazu sagten.

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