Kapitel 6 ✔

"MyLady! Oh Gott, was ist geschehen? Eure Arme! " vernahm ich Millas, erschrockene Stimme als sie mir aus meinem Kleid half. "Es ist nichts Milla, Ihr könnt nun gehen" murmelte ich und sah nun selbst wie schlimm sie aussahen. Der Lord hatte wirklich gute Arbeit geleistet, leider. Da nun blau, violette, beinahe in alle erdenklichen Farben, Flecken meine beiden Oberarme zierten. Diese hatte der Lord grob und mit festem Griff gepackt. Es sah einfach nur fürchterlich aus. So konnte ich nun wirklich nicht vor meiner Familie, noch vor jemand Fremden auftreten. Nun konnte ich nur meine langärmligen Kleider tragen.

"Ach und Milla" die Angesprochene drehte sich zu mir um und sah mich besorgt an. Sie hoffte, wie es scheint, dass ich ihr erzählte was vorgefallen war. Doch das konnte ich nicht, sie würde es meinen Eltern und Arami erzählen. Dies würde zwar bedeuten, dass ich ihn womöglich nicht mehr heiraten müsste, dennoch würde es ein zu großer Fehler sein. Er war mächtiger als wir, er hatte mehr Kontakt zum König, wie es scheint. Leise seufzte ich und sah mit kühlem, etwas arroganten Blick zu ihr. Sie zuckte kaum merklich unter meinem Blick zusammen und wusste bereits das sie keine andere Wahl hatte, als mir zu gehorchen. "Erwähnt es nicht vor meiner Familie" sie nickte respektvoll und dennoch bekam ich ihre Sorge mit. "Milla... es geht mir den Umständen entsprechend gut und nun geht" lächelte ich sie müde an. "Gute Nacht MyLady" lächelte sie und verschwand endgültig aus meinem Gemach.

Müde öffnete ich meine Augen und kuschelte mich weiter in meine warme Decke hinein. Meine Arme schmerzten und meine Augen brannten höllisch vom ganzen weinen. Letzte Nacht konnte ich nur schwer einschlafen, zu viele Gedanken plagten meinen Verstand und ließen mich nicht zu Ruhe kommen. Zu viele Gedanken, Bilder und Eindrücke von meinem Verlobten nahmen mich vollkommen ein und so bekam ich kaum ein Auge zu. Ich seufzte und stieg langsam aus meinem gemütlichen Bett. Das war das letzte Mal, das ich hier schlief. Leider.

Vorsichtig öffnete ich das große mit Gold verzierte Fenster, welches auf den Balkon führte, ich trat ans Gelände, atmete die kühle Morgenluft ein und schloss entspannt die Augen. Ich mochte es, am Morgen den Sonnenaufgang zu beobachten und die angenehme Ruhe zu genießen. Es ließ mich, meist etwas zu Ruhe kommen und die kühle Brise war angenehm auf meiner Haut zu spüren. "MyLady... Ihr solltet doch nicht um diese Zeit hinaus gehen. Ihr erkältet euch noch" raunte eine mir leider bekannte Stimme in mein Ohr.

Erschrocken rieß ich meine Augen auf und drehte mich abrupt um.
"Nicht Ihr" rutschte es aus mir, aus Panik, heraus. Sein Grinsen verschwand einige Sekunden jedoch kam es schnell wieder als er eine Hand rechts neben mir und die Andere links auf das Geländer stämmte, sodass ich nicht mehr fliehen konnte. "Na Na Na" lachte er leicht und eine eisige Kälte umgab seine Worte. "Habt keine Angst vor mir Liebste" hauchte er und kam meinem Gesicht näher. Meine Wangen glühten förmlich vor Hitze, dass hier sollte nicht sein es war viel zu peinlich und gehörte sich einfach nicht.

"W-Was macht Ihr hier" flüsterte ich voller Angst und presste mich so gut es ging weiter von ihm weg. Doch vergeblich, er war mir bereits so nah, wie noch keiner es war.

"Nur meine Zukünftige besuchen" grinste er, doch es verschwand wieder als er, mit zusammen gezogenen Augenbrauen, sanft über eine meiner blau-lila Flecken strich. Ich zuckte unkontrolliert zusammen und kniff die Augen zu. Würde er mir wieder Schmerzen zufügen, mir seinen Stand demonstrieren? Ich fürchtete mich vor ihm und dennoch hatte ich keine Möglichkeit meinem Schicksal zu entfliehen.
"Schmerzt es?" Fragte er das gerade wirklich?

"Was wollt Ihr von mir Lord Bradfort? Ich heirate euch. Werde eure Frau, reicht euch das nicht? Weshalb-Weshalb habt Ihr mich gewählt? Warum nicht Arami? Warum ich? Ihr hasst mich doch. Das merke ich doch!" schluchzte ich und versuchte mich aus seinem Griff zu befreien. Ach ich sollte langsam aufhören jedes mal zu weinen das gehörte sich nun wirklich nicht mehr für mein Alter. Aber was machte ich mir nun schon wieder für sinnlose Gedanken. Ich war gefangen, gefangen von dem Mann vor dem ich mich fürchtete.

Vergeblichst! Er ließ mich nicht los.

"Sssh..." er strich mir sanft eine Strähne aus dem Gesicht. "Ich hasse euch doch nicht junge Lady..." lachte er leise und hauchte einen zarten Kuss auf meine Stirn. "Ich hasse euch nicht..." wiederholte er flüsternd und kam meinen Lippen gefährlich nah. Wie gebannt konnte ich ihn nur aus geweiteten Augen beobachten was er nun als nächsten tun würde. "Ich wollte immer nur euch... nicht eure Schwester, seit dem Tag an dem ich euch das erste Mal sah, fasziniert Ihr mich. Ich verspreche euch ich werde alles mögliche tun damit Ihr glücklich bei mir seit und nie wieder eure kostbaren Tränen vergießen müsst." er hauchte einen zarten Kuss auf meine erhitzte und bereits gerrötete Wange.
"Ihr sollt euch doch nicht vor mir fürchten" hauchte er grinsend gegen meine Lippen, bevor er sich von mir löste und einen Schritt nach hinten trat.

"Seit pünktlich fertig. Wir werden in drei Stunden aufbrechen" verkündete er mit emotionsloser Stimme und verschwand.

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