Kapitel 3 ✔

"Bitte? Wie meinst du das?" fragte ich sie und unterdrückte neue aufkommende Tränen, die erneut sich einen Weg aus meinen Augen bannen wollten. "Naja... dieser Lord, er war bereits vor einigen Wochen hier. Vater und Mutter hatten ihn eingeladen und mit ihm gesprochen. Eine Heirat zwischen ihn und einer von uns. Jedoch war eigentlich ich vorgesehen ihn zu heiraten, er jedoch hatte eine andere Wahl getroffen. Auch als Vater mich herein bat und er mich gemustert hatte, blieb er bei seiner Meinung. Sag Mariko sehe ich so hässlich aus?"

"Nein ganz und gar nicht Arami, du bist wunderschön, aber erzähl doch weiter" zwar hatte ich kein gutes Gefühl dabei, jedoch war meine Neugierde viel zu groß. Arami lächelte.

"Er sagte, nur wenn er dich als Frau nehmen dürfte, wird es zwischen unseren beiden Länder, ein Bündnis geben und noch etwas, jedoch wollte er das noch nicht sagen. Erst wenn die Verlobung offiziell ist und ihr geheiratet habt" erklärte sie mir weiter.

"Arami weißt du weshalb er ausgerechnet mich als Frau haben möchte und wie alt ist er denn überhaupt?" Auch wenn ich kein Interesse an dieser Verbindung hatte und gegen meinen Willen dazu gedrängt werde möchte ich immerhin wenigstens wissen wie alt er war.

"Mariko verzeiht jedoch kann und darf ich dir über ihn keinerlei Auskunft geben. Ich habe bereits viel zu viel gesagt" Sie stand von meinem Bett auf und wandte sich zur Tür um, um wieder zu gehen und mich allein mit meinen Gedanken zu lassen. Ich wischte mir die letzte Träne weg und stand ebenfalls auf. "Und Mariko du solltest ihn heiraten. Er kann dir alles bieten, all deine Wünsche erfüllen, alles was du dir je erträumen könntest" lächelte sie liebevoll und verließ mein Zimmer.

"Heiraten? Mhm?" nuschelte ich und beobachtete die fröhlich zwitscherten Vögel, welche vor meinem Fenster auf einem großen Baum saßen. Ich soll einen Mann heiraten welchen ich nicht kannte? In ein anderes Land reisen? Meine Familie zurücklassen nur um sorglos Leben zu können? Einen Mann lieben zu lernen, den ich womöglich niemals lieben könnte.

Ich wusste nicht wie ich darüber denken sollte. Vielleicht könnte ich noch einmal mit Vater sprechen und ihn womöglich umstimmen. Also machte ich mich auf den Weg zu meinem Vater. Seine Wache sagte ihm Bescheid, das sich ihn sprechen möchte, weshalb ich nun vor seiner Tür stand und ungeduldig und nervös zugleich war. Was er wohl sagen würde? Ich hoffte er ließ sich überzeugen, dass ich diesen Mann nicht heiraten musste. "Ihr könnt nun eintreten, MyLady" riss mich die Wache aus meinen Gedanken und ließ mich hinein treten. "Was möchtest du Mariko?" fragte er als ich vor ihm zum stehen kam, jedoch sah er nicht von seinen Papieren auf.

"Ich möchte das du an das Versprechen denkst was du mir vor vier Jahren gabst" meine Stimme klang ungewohnt ruhig und voller Energie, im Gegensatz zu meinem, wie wild schlagenden Herzen. "Mariko, dieses Versprechen ist nichts wert!" erklang seine angsteinflössende Stimme, wenn ihm etwas nicht gefiel und wie zu erwarten war sah er mich nun an. " Es ist mir aber etwas wert! Du hast mir immer gesagt, dass ein Versprechen nie gebrochen werden darf, es sei erbärmlich und respektlos und ich habe dir vertraut! Vater ich möchte keinen mir Fremden heiraten!" der Zorn nahm überhand von mir und nicht wie gestern, lief ich weg sondern blieb standhaft. Er hatte mir immerhin vor vier Jahren ein Versprechen gegeben. Ich müsste niemanden bis zu meinem einundzwanzigsten Lebensjahr ohne meine Einverständnis heiraten, doch sollte es dazu kommen, dass ich niemanden bis ich einundzwanzig war, kennen lernte und heirate würde er jemanden wählen. Ich gab mich damit zufrieden.

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Ein klopfen durchbrach meine Gedanken, ich sah zur Tür und gab ein "Herein" von mir. Eine aufgeregte und voller Energie sprühende Milla stürmte in den Raum. "Lady Mariko ich muss euch für den Ball, welcher bereits in wenigen Stunden beginnt, aufhübschen und nun! Hop Hop in das Badezimmer und weg mit dem Kleid" lachte sie erfreut darüber mich "aufzuhübschen" zu können und klatschte in die Hände.

Ich tat was mir gesagt wurde und ließ mich in die, mit warmen Wasser gefüllte, Wanne gleiten und entspannte mich etwas,  während ich den angenehmen Geruch aus Rosen und Lavendel einsog und genoss.

Als meine Haare gewaschen und getrocknet waren schlüpfte Milla hastig aus dem Zimmer und kam mit meinem neuen Kleid wieder.

"Ihr seht fabelhaft aus, Lady Mariko" lächelte sie erfreut. Leicht lächelnd bedankte ich mich bei ihr und schickte sie aus meinem Zimmer. Jemand würde mich in wenigen Augenblicken von hier abholen kommen und mich zum Ballsaal begleiten.

Mein Körper wurde in ein meerblaues Kleid gehüllt, während mein rötliches Haar hochgesteckt wurde und einige Strähnen gewellt mein Gesicht einhüllten und einige kleine Perlen hinten hinein gearbeitet wurden. Meine bereits strahlend blauen Augen wurden leicht geschminkt damit sie nur noch mehr hervorstachen. Meine vollen bereits von Natur aus rötlichen Lippen, wurden noch mit einem zarten rosè bedeckt, welche nun leicht glänzten. Alles nur für diesen einen, mir fremden, Lord.

Ein Klopfen ertönte und ohne eine Antwort bekommen zu haben öffnete sich die Tür. "Wesha... oh Vater Ihr seit es" nuschelte ich als er grimmig auf mich zu kam. Er war noch zornig von unserer gestrigen Unterhaltung und würde sich wohl nicht so schnell beruhigen.  "Mariko! Mhm... komm" brummte er abwesend und bot mir einen Arm, wo ich mich etwas unwohl einhakte. "Du siehst bezaubernd aus, mein Kind" flüsterte mein Vater leicht lächelnd, auch wenn es nicht seien Augen erreichte. "Danke" hauchte ich leicht und sah traurig zu ihm auf. Ich konnte ihm nicht verzeihen, er hätte doch nur sein Versprechen halten müssen, mehr war es doch nicht. "Du wirst ihm bestimmt gefallen" grinste er während ich mich anspannte und meinen Kopf zu Boden sank. Wut breitete sich wieder in mir aus.

Als wir im Ballsaal ankamen, hatte ich mich wieder etwas beruhigt. Die Wachen öffneten die schwere Holztür worauf augenblicklich sich der Raum in eine unangenehme Stille hüllte und alle zu mir sahen.

Mein Vater begrüßte unsere Gäste herzlichst und entschuldigte sich für den kurzfristigen Ball, da er eigentlich erst in zwei Wochen stattgefunden hätte. Dennoch kamen fast alle eingeladene Gäste, ausgenommen die die viel zu weit weg lebten. Mit einem Handzeichen von meinem Vater begann wieder die Musik und somit auch der Ball.

"Komm Mariko. Ich möchte dir deinen Verlobten vorstellen" ich schluckte schwer und folgte ihm nur zögerlich.

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