Verwelkung
Das kleine Orchester probt schon wieder das letzte Stück., Seitdem Philo heulend rausgelaufen war, nutzte ich die Zeit um die anderen zu studieren.
Seraphine ist groß mit langen Beinen und langen, schwarzen Haaren, einen schönen Karamellteint, große, walnussbraune Augen umrahmt von langen Wimpern und ihre Lippen sind voll und tiefrot.Von ihr geht eine exotische Aura aus
Viola erinnert mich an eine einfache Dorftochter mit ihrer hellen Haut, den Sommersproßen auf ihrer Stupsnase, den weizenblonden Locken und den hellblauen Augen. Aber sie hat ein süßes Lächeln
Piper ist eigentlich auch ganz schön, aber auffällig. Ihre rote Haare trägt sie nach hinten gebunden, ihre grünen Augen leuchten wie Dämonenfeuer in meinen Bücher und ihre Bewegungen sind der eine Schlange ähnlich.
Kerman sieht sonnengebrannt aus, schwarze Wuschellocken fallen ihn auf die Stirn. Seine Augen sind olivengrün und seine Statur kräftig.
Harper ist der schmächtigste, mit kurzen hellblonden Haaren, Sommersproßen und blaugrünen,entschlossenen Augen, seine linke Augenbraue ist halb verbrannt, seine Nase schief und eine lange Narbe geht durch seine Stirn. Sein Gesicht erinnert an ein mutiger Kriegsmann.
Allegro lächelt immer, seine haselnussfarbene Augen leuchten richtig und bilden einen hübschen Kontrast zu seinen verwuschelten, kaffebraunen Haaren. Das einzige was stärt ist seine Hakennase und die Brille, die ihm das Aussehen eines newrvigen Strebers verleiht.
Jarons Haut weist einen Palisanderholzton an, schwarze Stoppeln bedecken seinen Kopf und Bartbereich, Muskeln spielen unter seinem Hemd und Vollmilchschokoladenaugen ergänzen das Bild.
Das Stück endet. "Willst du, Philo nicht suchen?", fragt Piper. " Ja, er fehlt schon seit mehreren Stunden", meint Allegro ernst, selbst das Lachen in seinen Augen hat Sorge angenommen. Ich seufze genervt. " Er weint sich doch nur aus, er kommt jeden Moment. Viola schüttelt ihren Kopf, ihre Locken folgen ihr wie eine weiche Wolke. " Ich kenn ihn von früher.Philo leidet leise und überhaupt nicht so lang" Seufzend geh ich raus, nur damit die Ruhe geben
TRIGGERWARNUNG!!!
Draußen ist es kalt, dicke Flocken fallen zur Erde, ich kann Rosenstöcke sehen, weiße Blüten und Knospen sind zu erkennen. Ich nähere mich den Rosen, einige blühen trotz der Kälte. Manche sind rot gefleckt, getupt und gesprenkelt. Eigenartig. Ich blicke nach unten und kann einen spitzen Schrei des Erschreckens nicht zurückhalten. Der Schnee ist blutrot, wie ein schwacher Bach bahnt das Blut seinen Weg. Es kommt von einer Person, dort wo seine Brust ist, hat sich eine Lache gebildet, die immer voller wird. Leere, wasserblauen Augen starren mich an, eine tödliche, unheimliche Kälte geht von ihm aus. Seine edle Kleidung, mit einem riesigen Blutfleck und roten Sprenkeln, die langen, braunen Haaren mit roten Spitzen weisen auf Philo zu. Ein wenig entfernt von seiner blutbeschmierte, linke Hand liegt ein Messer, das Silberne ist kaum zu erkennen. Mir wird schlecht. Das ganze Blut, welches die Rosen, den Schnee und ihn selber bedeckt. Ein metallischer Geruch vermischt sich mit den Rosenduft; Schneeflocken fallen auf ihm und bleiben liegen. Ich sehe mich um und erkenne niemanden. Aber wer hat ihn umgebracht? Lauert der Mörder noch? Ich kann nicht sagen ob das Zittern von Angst,Kälte oder Schock kommt. Der Wind wird stärker, er flüster deutlich: " Du hast ihn umgebracht". Wie ein Echo wiederholt es sich, Bilder der vergangen Zeit spielt sich vor meinem geistigen Auge ab, spöttische und gehässige Kommentare mit meiner eigenen Stimme vermischt sich mit der Windstimme.
Und dann wird es mir klar. Meine Arroganz, meine Gehässigkeit hat Philo zum Selbstmord getrieben. Nur weil ich zu hochnäsig war, lieht er hier tot im Schnee. Es waren meine Worte, die sein Herz erdolcht haben. Ich bin Schuld an dem allen.
Ich sinke, Reue und Selbsthass übergibt mich, Flocken bedecken mich und Rosenschatten fällt deutlich auf mich.
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