Die Verlobung
Vorsichtig als wäre das Papier kostbares Porzellan blättere ich die Seite um. Bei der Hälfte des Kapitels ertönt ein Art Rütteln. Dad schafft es wieder nicht die Tür zu öffnen. Klopfen und wildes Bewegen der Türklinge zerstört die gerade noch so wunderschöne Ruhe.
"Nach rechts!". Klick,klick . Die Tür springt auf, Dad tritt ein. "Mach dich fertig, Rosabella", sagt er mürrisch.
" Keine Lust", antworte ich ohne von den Seiten hochzusehen. Wütend reist er mir das Buch von der Hand." Fertigmachen!", bellt er. Ich verdrehe die Augen, stehe auf. Wie von Zauberhanf fallen die kunstvollen Falten auf Platz und Stelle, betont langsam trotte ich zu meinem Schlafzimmer. Sofort blicke ich in meinem riesengroßen Spiegel. Ein hübsches Gesicht mit heller,reiner Haut,vollen, rosenroten Lippen, vollmichschokoladenraune Augen umrahmt von dunklen Wimpern. Und alles umrahmt von braunen,weichen Wellen. Ja, ich bin wirklich die Schönste. Sogar schöner als das Kleid- ein dunkelrotes Seidenkleid mit Rocksaumfalten,langen Ärmel und Betonung an Hüfte und Busen. Mein Traum in Rot. Ich werde diese schwarze Samtsstilletos nehmen. Und das schwarze Perlenhalsband. Ich probierte mehrere Juwelen aus bis ich zufrieden war. Kleine Rubinohringe in Form von Rosen in goldene Kelche und ein Armband aus flachen Rubinen. Dann friesierte ich mein Haar so, dass der Dutt an einer gerade öffnete Rosenknospe erinnerte. Die restlichen Strähnen kämmte ich nach hinten. Kurzes Spiegelcheck. Schminke brauch ich nicht. Ist für hässliche Dorftrottel.
"Herein spaziert", grüßtt ein kleinwüchsiger Mann. Schnell schaue ich weg. So was nennt sich Mann? Igitt! Aus dem Nebenzimmer kommt ein weiterer Mann.Groß, muskulös, rabenschwarzes Haar und hellblauen Augen. Ich mustere ich von oben nach unten. Seine Kleidung lässt vermuten, dass dieser Typ ein erfolgreicher Jäger ist. Zu, Glück trägt keine tote Tiere.
" Seid Willkommen, ich bin Arawn und das ist mein Freund Gil. Gil grüßte. "Hallo,Arawn". Ich knickste schnell. "Ich muss weg, politische Angelegenheiten!", verkündet Dad und rennt weg als wäre ein Bienenschwarm ihm hinterher. Komisch. Arawan führt mich zum Speisensaal. Er ist zwar deutlich kleiner als unserer, aber auch schön. Bilder an Wand und Decke erzählten von Jagderfolge, ein hübsch verziertes Jagdhorn baumelte von der Decke. Ein runder Tisch ist mit Speisen, Teller, einfaches Besteck und Biergläser bedeckt. Sowas unter meine Würde! Ich warte, dass Arawn den Holzstuhl vorschiebt, doch er setzt sich selber hin. Leise stöhne ich auf und greife nach dem Stuhl neben ihn.
"Ähm Rosabella. Mein Freund sitzt hier". Ich funkele ihn kurz an und setze mich an einem anderen Stuhl. Er ist eh nicht wert. Sein komischer Freund, dessen Namen ich vergessen hab, kommt mit drei Biergläser. Eins stellt er vor mit. Geekelt schiebe ich es weg. "Habt ihr Wein?" Arawn verneint. Die Männer greifen zu, wenigstens essen die nicht Barbaren. Ich nehme etwas vom Rehrücken und etwas vom Lachs. Die einzige Beilage normale Kartoffel. "Habt ihr Salate?", erkundige ich mich, sie plaudern. Lauter wiederhole ich mich. Sie drehen sich. Abermals wiederhole ich mich, Arawn schüttelt seinen Kopf.
Das sind die schrecklichste Stunden meines Lebens. Sie reden und das Essen ist sowas von unwürdig.
Es klopft an der Tür, der Schall donnert durchs Haus. Arwan steht auf um aufzumachen. Sein Freund wendet sich zu mir. " Freust du dich schon?", fragt er mich neugierige Blitzen in den Augen. Stumm schüttle ich den Kopf. Gustav oder so zuckte mit den Schultern. "Wirst schon sehen". Dad kommt mit Arwan herein und fragt sofort etwas.
"So Arwan, willst du Rosabella heiraten?". Bedrückte Stille. Das hat sein kleiner Freund wohl gemeint "Nein", sagt er knapp und respektlos. Die Uhr tickt, alles bleibt stehen
"Schön!", brülle ich plötzlich ,fege das Geschirr runter und renne weg. Noch nie hatte ich so eine Wut gespürt.
Frechheit.
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