Alptraum
Etwa ein Monat ist vergangen und doch kann ich diesen schrecklichen Abend nicht vergessen. Schneeflocken fielen zu Boden und bedeckte das Dorf mit einer weiße,dicke,kalte Decke. Es sieht wunderschön aus, so harmonisch. Der WInter hatte gerade begonnen, aber die Reise meines Vaters wird beendet sein. Nachdem Arawn mich abgewiesen hatte, war Dad zu einer Reise aufgebrochen. Er meinte nur er würde im Winter kommen.
Ich klingele, meine Dienerin Bekkie kommt rein. " Ja, Herrin?". " Bring mir einen Tee", sage ich, während ich mich wieder dem Buch widmete. Schon nach wenigen Sekunden bin ich inmitten der Geschichte. Ich kann die teuren Ballkleider, die Juwelen und die charmanten Männer, ich höre das Orchester spielen und der Duft von teuren Parfüm und Tabak liegt in der Luft, eine Teeduftwolke mischt sich darunter. Ich schaue hoch, Bekkie balanciert ein Tablett mit Tee, braunen Zucker, Feigen und Trüffel-Schokoladen-Pralinen. Sie stellt es am Tischlein ab, knickst und geht. Ich nehme die Porzellantasse, schnuppere und nehme einen Schluck. Aller feinster Gyukorotee. Ich süße den Tee mit den braunen Zucker und nehme eine Praline. Ach, es ist so schön die Dorfprinzessin zu sein.Und irgendwann werde ich eine echte Prinzessin und dann lebe ich einem prächtigen Palast.
Die Kirchenuhr schlug zur Mittagszeit als ich das Kapitel beendete. Ding Dong Ding bimmelte es laut und schwer und darunter ein leiseres, allbekanntes Geräusch.
"In die andere Richtung!". Es klickt, Dad kommt rein. " Kind, mach dich fertig. Ich habe eine Überraschung für dich".
Seit mehreren Stunden fahren wir mit der Kutsche, der Weg wurde unebener und steinreicher und immer wieder wurden wir durchgerüttelt. Solange ich aber noch schön bleibe ist es nicht so schlimm. Diesmal trage ich ein hellrotes, schulterloses Kleid aus feinsten, chinesischen Seidenspinnenfäden, ein dunkleren, weichen Samtumhang mit Kapuze und Diamantenohrringe und Diamantenkette. Ein Blick aus dem Fenster verriet, dass wir durch einen Nebelwald fahren. Die Bäume wurden genau wie der Nebel dichter und der Weg holpriger. Nah erkenne ich die Silhouette eines Hauses. Und wir werden langsamer. Ne, das ist nicht die Überraschung.
Doch es ist die Überraschung. Dad grinst wie ein Honigkuchenpferd, aber seine Augen funkeln erleichtert, schadenfreudig,so als würde er mich loswerden wollen. Aber wer will mich,Rosabella, loswerden? Nichtmal ein Trottel. Das Haus ist nicht besonders groß und aus Holz, der Vorgarten verwuchert. Die Tür knarrte grässlich und ein hässlicher Mann trat raus. Er war zwar groß, aber alles andere? Die braunen Haare lang, zottlig und fettig, kleine, wässrige blaue Augen verschwanden unter dichte Augenbrauen, die Nase ist unförmig und die Hände. Das sind einfach Pranken mit der Größe und den gelben Nägel. Er trug ein graues Hemd, beige Leinenhose und dreckige, abgewetzte Stiefel. Grinsend zeigte er zwei Zahnlücken. "Ich bin Philo", krächzte er. "Eher ein Biest", entgegnete ich. Dad funkelt mich an. "Rosabella, ich bin es leid, dass du immer noch nicht verheiratest bist, also wirst du Philo heiraten." Ich bin zu geschockt, um etwas zu antworten. Das ist alles nur ein Alptraum. Philo, der Wald, die Hütte, alles nur ein schlechter Alptraum.
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