Das Flickenmädchen

Puppenfäden wirre Glieder
Flicken, Nähte überall
Hält sie grade so zusammen
Hindert Arm und Bein am Fall
Dennoch stürzt sie dauernd nieder

Auch das Herz besteht aus Stücken
Locker, lose, kaum gehalten
Kaum ein Funke kann's entflammen
Schatten es in Scherben spalten
Beugt sich bald der schmale Rücken.

Hell strahlt ihre dunkle Trauer
Laut und schrill ihr leiser Zorn
Sanftes rot auf blassen Wangen
Sie sticht sacht mit Wortesdorn
Dick und dicht die gläsern Mauer

Wer sie ist kann keiner sagen
Grad sie selbst vermag es nicht
Muss um ihren Glauben bangen
An ihr starkes, helles Licht
Ungehört verhallt ihr Klagen.

Alles neue zehrt ihr Kraft
Zerrt sie ohne Rücksicht fort
Laut, verzweifelt ihr Verlangen
Rückzug, einsam, stiller Ort
Nicht mal das ihr Frieden schafft

Innen ist sie so zerrissen
Wolf und Tiger stetig streiten  
Selten kann sie Sieg erlangen
Atmet - hofft auf Ruhezeiten
Aber
Tiger hat den Wolf gebissen

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