Rooftop
„Hey, was machst du da?", rief ich zu Yoongi hoch.
„Nach was sieht es denn aus?", schrie Yoongi zurück und zog an seiner Zigarette.
„Nach rauchen und trinken."
„Richtig geraten!" Er lächelte und ich sah an seinem Lächeln, dass er schon mindestens drei Flaschen intus hatte.
„Das ist ungesund", rief ich.
„Es ist auch ungesund zuhause alleine zu heulen."
Ich schüttelte den Kopf. Manchmal fragte ich mich, was aus seinem Leben eigentlich noch werden sollte. Er hatte es genau betrachtet schon kaputt gemacht. Ob ihm das bewusst war, wusste ich nicht.
„Und ich dachte schon du hättest aufgehört zu trinken. Woher hast du des Zeug überhaupt immer?"
„Beziehungen", antwortete Yoongi nur und nahm nochmal einen tiefen Schluck.
„Du hast echt schräge Freunde."
„Ja, solche wie dich." Er lachte laut über seinen eigenen Witz und ich schüttelte nur den Kopf.
„Ich mach mir echt Sorgen um dich", sagte ich jetzt in einem ernsten Tonfall.
Er sah mich schweigend an. „Du bist echt süß, wenn du so guckst." Er machte einen Gesichtsausdruck, wie wenn er mit einem Tier reden würde. „Ich liebe dich!" Er warf mir eine Kusshand zu.
Es tat weh das zu hören, denn ich wusste, dass er zu betrunken war, um zu wissen, was er da sagte.
„Ich liebe dich auch!", schrie ich trotzdem zurück. Und im Gegensatz zu ihm, meinte ich es ernst.
„Du meinst es zu ernst, dafür, dass ich betrunken bin. Ich kann mich danach sowieso nicht mehr erinnern, was wir geredet haben!"
Ich lächelte. Ich hätte nicht gedacht, dass er es merken würde. In seinem Zustand.
„Es ist nur eine Vorbereitung für den Moment, wenn ich diese Worte zu dir sage und du nicht betrunken bist. Dann werde ich dir erzählen, dass ich dir das schon hundert mal gesagt habe, aber du dich nicht daran erinnerst, weil du immer zu betrunken warst." Nach einer kurzen Pause fügte ich hinzu: „Vielleicht hörst du dann auf zu trinken, damit du nicht mehr verpasst, wenn ich es sage."
„Mach das. Ich freu mich schon." Er nahm den letzten Schluck aus der Flasche und stand auf. „Ich geh nach Hause, um alleine zu weinen, weil das ist ja gesünder." Er sprang vom Dach herunter und ging an mir vorbei in Richtung seines Hauses.
Traurig sah ich ihm nach. Und ein weiteres Mal fragte ich mich, warum ich mich ausgerechnet in ihn verliebt hatte.
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