Special Part II
Während alle in Hogwarts mit Tanzen, sich unterhalten oder essen beschäftigt waren, saß in einer Ecke ein blondes Mädchen in einem Sessel, mit einem Buch in der Hand und beobachtete das Geschehen. Ihr Name war Luna Lovegood.
Leise murmelte sie vor sich hin. Wenn man ganz genau zuhörte konnte man ein ,,Voten, ganz viele Kommentare schreiben und die anderen Bücher anschauen. Genießt es!" verstehen, aber wer weiß schon, was dieses etwas verrückte Mädchen da labert. Luna sah, wie ihre beste Freundin Ginny sie zu sich winkte, lächelte in eine unsichtbare Kamera und ging dann schnellen Schrittes zu der Rothaarigen.
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Langsam hatte Severus wirklich die Nase voll. Fluchend rappelte er sich auf, nachdem er erneut gestolpert war. Er wischte die Splitter von seinen Händen und humpelte weiter den anderen beiden hinterher.
Der Zaubertrankmeister hoffte wirklich sehr, die vielen Schnitte von den Scherben am Boden hatten sich inzwischen nicht schon entzündet.
Ethan ging es nicht besser: Die Stichwunde an seiner Seite machte ihm zu schaffen. Leicht sauer auf Luke waren sie beide.
Gestern erreichten sie nämlich einen alten Altar, den der Halbgott als einen Opferaltar des Hermes identifizierte.
Und plötzlich erschien darauf Essen!
Es waren zwar nur ein Stück Pizza, ein Fleischspieß, eine Packung M&Ms und ein paar Erbsen, aber für die drei halb verhungerten war es ein reines Festmahl.
Doch Luke beharrte darauf, sie müssten weitergehen und da sie ihn nicht alleine laufen lassen wollten und selbst auch wussten, dass sie weitermussten, sonst würden die Monster sie finden.
Severus spürte diesen feinen Faden an Vertrauen und Verbundenheit, der die drei verband.
Er war zwar fein und dünn, doch von der Tatsache, dass sie einander inzwischen mehrmals das Leben gerettet hatten, sehr stark.
Doch die Hoffnung, hier lebend raus zu kommen, war verschwindend gering.
Je länger sie hier unten waren, desto mehr entstand das Gefühl der Hoffnungslosigkeit und Frustration.
Leise unterhielten sich die beiden Halbgötter, Severus trottete ihnen hinterher.
Er hatte das Gefühl, die Beiden verband eine gemeinsame Hintergrundgeschichte, doch er konnte nicht wirklich herausfinden, was es war.
Plötzlich ertönte vor ihnen ein lautes Kreischen. Sofort hielten die Gefährten und zogen ihre Waffen.
,,Wartet hier", zischte Luke leise und schlich langsam nach vorne. Vorsichtig kniete er sich hin und spähte über die Hügelspitze in das darunterliegende Tal.
Severus sah nicht, was Luke erblickte, er merkte nur, wie dessen Gesichtszüge entgleisten.
,,Was ist los?", zischte er mit gedämpfter Stimme. Ethan kroch näher an Luke heran. ,,Sind es die Tore?" Der Sohn des Hermes schüttelte langsam den Kopf, darauf bedacht, keine hastigen Bewegungen zu machen.
,,Seht selbst." Vorsichtig robbte Severus näher an die Klippe heran. Was hatte Luke nur erblickt? Den Aufzug, der wieder hinauf ins Leben führte? Ein extrem gefährliches Monster, an dem sie unmöglich vorbeikommen konnten?
Doch das, was sie erblickten, übertraf Severus' Erwartungen, und zwar nicht zum Positiven. Nie hätte er erwartet, das zu sehen, was er nun sah.
Monster aller Arten, von Riesen und Drachen über Frauen mit feuerroten Haare , die einen starken Kontrast zu ihrer schneeweißen Haut bildeten und zwei verschiedenen Beinen, einem aus irgendeinem Metall, vielleicht Bronze, und einem das dem eines Esels recht ähnlich sah.
Als sich eine misstrauisch umsah, bemerkte Severus ihre böse funkelnden, roten Augen. Doch das war nicht das so verstörende an diesem kuriosen Bild, dass sich dem Trio bot.
,,Oh Götter", keuchte Ethan und schien ein Würgen unterdrücken zu müssen.
Der Zauberer konnte die Gefühle des Halbgottes gut nachvollziehen. Die Monster waren nicht alleine. In Zweierreihen, aneinandergekettet und vollkommen gefesselt, schleiften sie Gefangene mit sich.
Dutzende Menschen, abgemagert, verletzt, stolperten ihnen hinterher. Sie schienen meist nicht älter als höchstens neunzehn, vielleicht sogar achtzehn zu sein, die meisten waren jedoch wesentlich jünger.
,,Das sind alles Halbgötter..." Luke klang entsetzt. Die Augen weit aufgerissen, die Hände zitternd, starrte er auf die kleine Prozession unter ihnen, nicht fähig, den Blick abzuwenden.
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Der Ball verlief sehr schön währenddessen.
Inzwischen hatten sich vier Paare ihre Liebe gestanden, wie zum Beispiel eine 15-jährige Hufflepuff namens Lola.
Nun wirbelten sie und ihr neuer Freund aus Gryffindor nur so über die Tanzfläche.
Die grauen Augen des Mädchens funkelten nur so vor Freude und auch ihr Tanzpartner grinste bis über beide Ohren, während er ihr liebevoll eine ihrer braunen Haarsträhnen sanft aus dem Gesicht strich.
Unter den Häusern und Halbgöttern wurden viele neue Freundschaften geschlossen.
Maeri, eine 14-jährige Durmstrang-Schülerin hatte sich auf Anhieb mit einer 15-jährigen Ravenclaw namens Jasmin verstanden und inzwischen fühlten sich beide so, als würden sie die andere schon ihr ganzes Leben kennen.
Nebenbei startete auch endlich der Karaoke-Teil des Abends. Ein Teil, auf den sich viele schon lange freuten.
Den Anfang machte Serena. Die 15-jährige Gryffindor startete mit einem fantastischen Auftritt von Alan Walkers ,Faded' und verdiente sich gleich eine Menge Applaus und Jubel während den ersten Takten.
,,You were the shadow to my light, did you feel us, another start, you fade away.
Afraid our aim is out of sight, wanna see us alive. Where are you now, where are you now, where are you now?
Was it all in my fantasy, where are you now? Were you only imaginary
Where are you now? Atlantis, under the sea, under the sea
Where are you now, another dream
The monsters running wild inside of me."
Sobald das Mädchen mit den langen blonden, lockigen Haaren mit dem Refrain begann, fing der Großteil der Halle an, mitzusingen. Zumindest alle, die das Lied kannten.
,,I'm faded, I'm faded, So lost
I'm faded, I'm faded, So lost
I'm faded"
Die zweite Strophe begann und alle lauschten ergriffen weiter. Die ersten begannen, dazu zu tanzen.
Mit einem letzten ,,I'm faded" klang das Lied schließlich aus und Applaus wurde laut für die stolze Gryffindor, die nun lächelnd die Bühne verließ und das Mikro an einen total aufgeregten Leo weitergab.
,,Was macht er?", raunte Calypso Tandy ins Ohr, einer 17-jährigen Hexe, mit der sie sich bis dahin unterhalten hatte, doch die zuckte nur mit den Schultern.
,,He's just a boy and he's on fire
Hotter than a fantasy, longer like a highway, he's living in a world and it's on fire
Feeling the catastrophe, but he knows he can fly away
Oh, he got both feet on the ground and he's burning it down
Oh, he got his head in the clouds and he's not backing down
This boy is on fire, this boy is on fire, he's walking on fire, this boy is on fire
Looks like a boy, but he's a flame, so bright, he can burn your eyes
Better look the other way, you can try but you'll never forget his name
he's on top of the world, hottest of the hottest boys say
Oh, we got our feet on the ground and we're burning it down
Oh, got our head in the clouds and we're not coming down
This boy is on fire, this boy is on fire, he's walking on fire, this boy is on fire
Everybody stands, as he goes by, cause they can see the flame that's in his eyes
Watch her when he's lighting up the night
Nobody knows that he's a lonely guy and it's a lonely world
But he gon' let it burn, baby, burn, baby
This boy is on fire, this boy is on fire, he's walking on fire, this boy is on fire
Oh, oh, oh, he's just a boy, and he's on fire!"
Keiner hätte wohl Leos perfekte Version von ,Girl on fire' erwartet. Jedes ,Girl' tauschte er mühelos durch ein ,Boy' aus und am Ende jubelten und lachten alle, als er sich zum Schlussakkord dramatisch in Brand aufgehen ließ.
Calypso schüttelte lächelnd den Kopf, als Leo fröhlich auf sie zu gehüpft kam. ,,Und? Wie war ich?" ,,Super!", lachte sie.
,,Ist es nicht wunderbar?", fragte Hazel derweil seufzend. ,,Alles ist so friedlich. Kein Krieg, kein Streit und noch immer keine Monster... wenn es nach mir gehen würde, könnte es immer so laufen." Piper nickte zustimmend und nippte an ihrem Cocktail.
Die beiden Mädchen lehnten an der Theke der inzwischen gut beschäftigten Bar und betrachteten lächelnd das Treiben.
,,Was hast du jetzt eigentlich so für die nächsten Monate geplant?", sprach Hazel Piper neugierig auf deren Zukunftspläne an.
Die Tochter der Aphrodite zuckte mit den Schultern. ,,Nichts bestimmtes. Irgendwann wollen Jason und ich zurück ins Camp Jupiter, um dort zu studieren und uns vielleicht eine Zukunft aufzubauen, aber im Moment genießen wir es einfach hier zu sein." , erklärte sie.
,,Studieren?" Hazel blickte Piper verwundert an. ,,Hast du denn schon eine Vorstellung davon, was genau du werden willst?"
,,Nicht wirklich. Jason wird vermutlich noch als Senator tätig sein, aber vor allem seine Aufgaben als Pontifex Maximus bewältigen müssen. Er hat sich mit Annabeth zusammengelegt. Sie wird das Design übernehmen und Jason würde sich dann um die Ausführung kümmern. Percy hat schon zugestimmt, ihm zu helfen. Er meinte lachend, dass er sich nichts entgehen lassen würde, wodurch er mehr Zeit mit Jason verbringen könnte", kicherte Piper.
Hazel lachte ebenfalls. ,,Er scheint sich ja wirklich keine Gelegenheit entgehen zu lassen, was mit Jason zu unternehmen. In letzter Zeit sind die Beiden ja fast nur noch zusammen unterwegs." ,,Stimmt", meinte Piper amüsiert.
,,Sind sie immer noch so schlimm zusammen?", lachte Frank, der in eben diesem Moment dazu stieß. Er legte Hazel einen Arm um die Taille und bestellte neue Getränke für die drei. ,,Oh ja! Ihr habt wirklich etwas verpasst!", amüsierte sich Piper deutlich.
,,Hey Leute... habt ihr vielleicht Harry und Draco gesehen?", ertönte Hermines Stimme. Sie und Ginny kamen auf die Halbgötter zu. ,,Wir finden beide nicht mehr."
,,Nein, tut mir leid", meinte Hazel sofort. ,,Passt ja auf, dass sie nicht so werden wie Jason und Percy", grinste Piper. ,,Wieso?", fragte Ginny sogleich interessiert nach.
,,Seit dem Ende des Krieges sind die Beiden unzertrennlich. Sie führen eine "Bromance", wie sie es doch so gerne nennen", erklärte Frank.
,,Manchmal meint man wirklich, sie verbringen mehr Zeit miteinander wie mit ihren Freundinnen", erzählte Piper augenverdrehend, aber lachend.
Währenddessen wurden besagte Jungs von einer Schülerin aufgehalten. ,,Hey kann ich euch mal was fragen?"
Fragend sahen beide die Braunhaarige an. ,,Ich bin Marlene und bin die Führerin von Hogwarts' Schülerzeitung. Ich würde euch und euren Freunden gern ein paar Fragen stellen, wenn das ok ist?" Sie sah die Beiden so bittend an, dass sie einwilligten.
,,Super!", freute sich die 16-jährige Ravenclaw.
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Für die Jägerinnen der Artemis sah es währenddessen immer schlechter aus. Die Sonne war schon längst am Horizont verschwunden, es war bald finsterste Nacht, was das Kämpfen deutlich erschwerte. ,,Westflanke sichern!", brüllte Thalia.
Sie gab es nicht gerne zu, doch sie sah schwarz für ihren Sieg. Nicht einmal damals, im Krieg gegen Kronos, wo sie mit nur knapp achtzig Halbgöttern gegen eine gesamte Armee antreten mussten, schien die Lage so hoffnungslos.
,,Wir müssen weg", murmelte sie, während sie sich die Lage ansah. Zwei weitere Mädchen waren verwundet worden und sie konnte es nicht riskieren, jemanden zu verlieren.
Wo waren nur die Götter, wenn man sie einmal brauchte? ,,Dad, Artemis oder wer sonst auch immer, helft uns bitte", zischte sie leise.
,,Thalia", sprach sie in diesem Moment Lina an. Ihre blau-grünen Augen blitzten besorgt auf. ,,Wir können unsere Position nicht mehr lange halten!", beharrte die Tochter des Hermes.
Thalia nickte. ,,Ich weiß", meinte sie kurz angebunden. ,,Aber wir müssen es irgendwie schaffen, bis Hilfe unterwegs ist"
,,Wer sollte uns denn bitte hier draußen auf die Schnelle helfen können?", fragte Lina und zog eine Augenbraue hoch.
,,Camp Half-Blood vielleicht?", mischte sich eine andere Jägerin ein. ,,Wir sind viel zu weit weg, Emmy", seufzte Thalia. ,,Bis sie hier sind, kann es sein, dass wir schon längst verloren haben"
Die Tochter des Apollo nickte verstehend. ,,Camp Jupiter kann uns dann vermutlich auch nicht helfen..."
Es herrschte Schweigen. Dann straffte Lina ihre Schultern. ,,Wir werden nicht kampflos untergehen!" Emmy stimmte ihr aus vollem Herzen zu. Thalia schmunzelte. ,,Gut. Dann werden wir den Monstern mal zeigen, wie stark wir sind auch ohne eine Göttin"
Die relativ kleine Tochter des Apollo zog kampfbereit ihren Dolch und rannte vor zur Westflanke. Lina legte einen ihrer wenigen Pfeile an und schoss. Der Pfeil traf einen tobenden Höllenhund, der sich mit einem letzten Aufbäumen und Brüllen in goldenen Staub auflöste.
,,Guter Schuss", grinste Thalia und stürmte weg, um anderen zu helfen. Mit Wut und Erschrecken bemerkte sie, dass die Monstermasse sie vollständig umzingelt hatte.
Ihre Jägerinnen waren körperlich und emotional vermutlich schon fast völlig ausgelaugt, lange könnten sie nicht mehr die Stellung halten. Pfeile hatten die wenigsten noch, die meisten hatten jetzt tatsächlich auf ihre zweite Waffe zurückgegriffen.
In der Nähe attackierten zwei Höllenhunde zwei Mädchen, die Rücken an Rücken die Angriffe abwehrten. Vanessa, eine 17-jährige Tochter des Apollo, konnte den scharfen Krallen gerade noch ausweichen.
,,Verdammter Höllenhund!", fluchte sie lautstark. ,,Scher' dich zurück in den Tartarus!" Und mit diesen Worten durchbohrte sie ihn mit dem im Licht der untergehenden Sonne aufblitzenden Katana.
Sein Gefährte kämpfte immer noch mit der anderen Jägerin und als er sah wie sein Artgenosse sich in goldenen Staub auflöste und in den Tartarus zurückkehrte, jaulte er wütend auf. Diesen Moment nutzte Lillian und fuhr mit ihrem Schwert durch ihn. Die himmlische Bronze ließ auch ihn verschwinden. Die Tochter der Athene grinste zufrieden und stürmte auf das nächste Monster zu.
Vanessa hatte sich währenddessen zu Meggie und Marie gestellt und zu zweit verteidigten sie sich vor ein paar Telchinen. Nicht weit entfernt griff Silvia währenddessen einen weiteren Höllenhund an. Mit ihrem Dolch erlöste sie ihm schon bald von seinem Leid hier oben sein zu dürfen. Das Monster sah sein Auflösen zwar nicht wirklich als Erlösung an aber konnte nichts dagegen machen.
Um ihre Stirn war schlampig ein Verband gewickelt worden, unter dem sich, wie Thalia wusste, ein tiefer Schnitt befand. Doch die Tochter der Hekate hatte sich dafür entschieden, weiterzukämpfen, was die Thalia zu schätzen wusste.
Sarah hatte sich trotz Streifschuss wieder auf das Feld begeben und stach mit ihren zwei Dolchen auf die Monster ein.
Auch die dritte Verletzte, Kara, eine Tochter der Athene, die sich eine Stichwunde am Oberarm eingefangen hatte, stand tapfer weiterhin auf ihren zwei Beinen und kämpfte weiter.
Phoebe war auch auf dem Kampffeld zu finden. Thalia merkte, dass sie ihren Anweisungen gefolgt war und das ganze Lager aufbruchbereit gemacht hatte. Nun verteidigte sich die Jägerin tapfer, obwohl auch vermutlich ahnte, dass es schon fast vergeblich war.
Thalia sah, wie eine Telchine sich über ein Mädchen hermachen wollte. Sie stieß ein knurrendes Geräusch aus und lud ihre Hände sofort elektrisch auf. Mehrere Millionen Volt jagten auf das Ungeheuer zu und ließen es zu goldenem Staub verbrutzeln.
Hastig eilte Thalia zu dem am Boden liegenden Mädchen. ,,Reese? Ist alles in Ordnung?", fragte sie besorgt. Das kleine, schwarzhaarige Mädchen war mit ihren neun Jahren eines der jüngsten Mitglieder.
Die Jägerinnen hatten sie vor knapp drei Monaten an einer Autobahn aufgegabelt. Sie hatten Schreie gehört und waren diesen Geräuschen eilig gefolgt. Kurz darauf hatten sie auch schon das Mädchen gefunden.
Sie saß in einer Baumkrone und klammerte sich panisch schluchzend an einen dicken Ast. Unter ihr mehrere Hunde, die alle laut kläfften und ihr mit den scharfen Zähnen deutlich Angst machten.
Doch unter ihnen befand sich auch ein Höllenhund, der aber recht schnell zurück in den Tartarus geschickt wurde.
Die knurrenden Hunde verschwanden recht schnell, als die Wölfe der Jägerinnen auf sie losgingen.
Schnell wurde Reese, wie sie sich vorstellte, in die Gemeinschaft aufgenommen. Sie lernte schnell, doch sprach nie über sich und ihre Vergangenheit. Auch wer ihr göttliches Elternteil war, wussten sie noch nicht. Nur eines hatte Reese den Jägerinnen klar gemacht: Sie wollte nicht zurück, wo auch immer sie gewesen war und wollte bei ihnen bleiben.
Das kleine schwarzhaarige Mädchen nickte immer noch geschockt. ,,Du hast dich gut verteidigt", lobte Thalia sie und Reese sah sie erstaunt an. ,,Wirklich?" Ernst bejahte die Tochter des Zeus und das kleine Mädchen schien vor Stolz zu strahlen.
Nachdem sie sich davon überzeugt hatte, dass es Reese gut ging, richtete Thalia ihren Fokus wieder auf ihre Umgebung und ihr wurde schlagartig etwas bewusst: Es war still.
Sie packte den Griff ihres Bogens fester und stand langsam auf.
Die Jägerinnen standen Schulter an Schulter beieinander, versuchten sich gegenseitig ein Schutz- und Hoffnungsgefühl zu geben. Ihre Gruppe von circa fünfundzwanzig Personen schien vergleichsweise schwach im Gegensatz zu der Masse an Monstern, die sich vor ihnen aufgebaut hatte.
Es herrschte Schweigen, bei beiden Parteien, niemand bewegte sich, niemand tat irgendetwas. Thalia kniff die Augen zusammen und trat langsam vor.
Der Anblick ihres Schildes Aigis, ließ die Monster zurückstolpern, doch eine säuselnde Stimme hielt sie davon ab. ,,Aber, aber, meine Lieben, ihr werdet doch wohl nicht vor einem Schild Angst haben, oder?"
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Die erste Durmstrang- Schülerin trat nun auf die Karaoke-Bühne und stimmte sogleich Lieblingsmensch von Namika an, ein Lied, bei dem auch viele Menschen mitsangen, da es ja schon ziemlich bekannt war.
,,Manchmal fühl' ich mich hier falsch
Wie ein Segelschiff im All
Aber bist du mit mir an Bord
Bin ich gerne durchgeknallt
Selbst der Stau auf der A2
Ist mit dir blitzschnell vorbei
Und die Plörre von der Tanke
Schmeckt wie Kaffee auf Hawaii, yeahAuch wenn ich schweig, du weißt bescheid
Ich brauch gar nichts sagen, ein Blick reicht
Und wird uns der Alltag hier zu grau
Pack' ich dich ein, wir sind dann mal raus", sang sie enthusiastisch. Ihre lockigen braunen Haare glänzten im Licht der tausend Kerzen und ein breites Grinsen hatte sich auf ihrem Gesicht ausgebreitet
,,Hallo Lieblingsmensch
Ein riesen Kompliment
Dafür, dass du mich so gut kennst
Bei dir kann ich ich sein, verträumt und verrückt sein
Na na na na na na
Danke Lieblingsmensch
Schön, dass wir uns kennenHallo Lieblingsmensch
Ein riesen Kompliment
Dafür, dass du mich so gut kennst
Bei dir kann ich ich sein, verträumt und verrückt sein
Na na na na na na
Danke Lieblingsmensch
Schön, dass wir uns kennen", johlte die große Halle mit. Sogar manche Lehrer summten leise mit. Viele der Reinblüter hörten nur interessiert zu, da sie das Lied gar nicht kannten.
Währenddessen sammelten Jason und Percy all ihre Freunde zusammen. Sie setzten sich in eine etwas ruhigere Ecke der großen Halle auf ein paar Sessel und Sofas. Erwartungsvoll musterten sie Marlene, die unter den vielen Blicken schon ein wenig nervös wurde.
,,Also... erste Frage: Wer ist der Anführer unter euch?", fragte sie neugierig und strich sich einer der schwarzen Haarsträhnen hinters Ohr.
Die Halbgötter musterten einander. ,,Nun, Jason und Percy sind so etwas wie Anführer,", meldete sich Frank zu Wort. ,,aber irgendwie ist es Annabeth doch am meisten."
Piper nickte. ,,Stimmt. Sie ist die Denkerin und führt uns somit alle indirekt an." Der Rest stimmte zu und Annabeth wurde sogar leicht rot vor Verlegenheit, als alle sie ansahen.
Zufrieden schrieb Marlene die Antwort auf und las dann die nächste Frage vor. ,,Wenn du auf einer einsamen Insel stranden würdest, wen hättest du am liebsten bei dir und wen überhaupt nicht?"
Es herrschte Stille, da jeder nachdachte.
,,Vermutlich Percy oder Jason. Jason könnte uns wegfliegen und Percy uns ganz einfach durchs Wasser transportieren.", meinte Annabeth nach einer Weile.
,,Ich würde wahrscheinlich nie auf einer Insel stranden, weil ich einfach wegfliegen könnte.", überlegte Jason stirnrunzelnd. Percy stimmte mit einem Nicken zu. ,,Ich könnte auch einfach wegschwimmen..."
,,Was ist mit dir, Piper?", fragte Marlene. Die Angesprochene dachte kurz nach. ,,Nur um das klar zu stellen: Ich habe gegen keinen von euch etwas. Ich denke, Jason wäre für mich die beste Wahl. Aber ich liebe alle von der Argo II, ich hätte gegen keinen etwas."
,,Annabeth, sie ist mega schlau, andernfall könnte ich mich auch in einen Adler oder so verwandeln und wegfliegen", meinte Frank. ,,Aber ich bin mit Piper einer Meinung. Jeder von der Argo II ist auf seine Art und Weise cool."
Leo grinste bis über beide Ohren und zündete aus Versehen sogar seine Nasenspitze an, was er natürlich sofort behob. ,,Aha!", triumphierte er. ,,Frank hat endlich zugestimmt, dass ich einfach nur cool bin! Ich wusste, dass ihn meine Coolness irgendwann beeindrucken wird!"
Der Sohn des Hephaistos sah sehr zufrieden mit sich selbst aus. ,,Hach Frankie... ich wusste, dass du dir irgendwann eingestehen wirst, dass ich cool bin", wandte er sich dann an den Sohn des Mars. Calypso verdrehte die Augen.
,,Argh, bei Hera!", fluchte Frank. ,,Ich hab' Valdez ganz vergessen!" Leo griff sich gespielt verletzt ans Herz.
,,Er wäre derjenige, mit dem ich überhaupt nicht gerne auf einer Insel landen würde.", stellte der Sohn des Mars klar. ,,Wenn ich aus irgendeinem Grund nicht fliehen könnte, würde ich ihn vermutlich irgendwann, wenn ich zu hungrig bin, fressen." Er sah Leo warnend an. ,,Und wehe du denkst noch einmal, ich könnte dich cool finden"
Leo verzog dramatisch das Gesicht. ,,Vielen Dank... nun, ahm... ich bin schonmal mit jemanden auf 'ner Insel festgesteckt, also denke ich, ich hätte Calypso wieder am Liebsten bei mir. "
Calypso errötete und Piper musste sich arg zusammenreißen, um nicht irgendeinen typischen Aphrodite-Kommentar rauszuhauen. Das breite Grinsen konnte sie sich dennoch nicht verkneifen.
,,Beruhig dich, Pipes", neckte sie Leo. ,,Deine innere Aphrodite zeigt sich"
,,Ich glaube, könnte ich nicht wegfliegen, würde ich Leo tatsächlich am liebsten bei mir haben. Er könnte uns irgendetwas bauen, das uns wegbringt. Außerdem denke ich, ich kann ganz gut damit umgehen, wenn er wieder schlechte Witze reißt und einem einfach auf den Keks geht.", schmunzelte Jason. ,,Und wenn ich übelst hungrig wäre, würde ich es vielleicht sogar wie Frank machen...", überlegte er.
,,Eyyy", beschwerte sich Leo empört.
,,In dem Fall würde ich jedenfalls lieber Percy dann bei mir haben", beschloss der Sohn des Jupiters.
,,Danke, Jason", grinste Percy. ,,Aber könnten wir vielleicht aufhören, über Kannibalismus zu reden?", bat er. ,,Hazel muss auch noch ihre Aussage machen"
,,Danke, Percy", meinte diese. ,,Ich warte schon die ganze Zeit darauf, zu Wort zu kommen. Ich denke, ich würde Percy nehmen. Er könnte uns zurückschwimmen und er kann mit Fischen und Pferden sprechen. Bei Frank und Jason würde mir vermutlich übel werden...", erklärte sie.
,,Und wen hättest du überhaupt nicht gerne bei dir?", fragte Marlene.
,,Das kann ich doch nicht sagen, das wäre fies!", versuchte sich Hazel herauszureden, doch unter den fordernden Blicken der anderen gab sie schlussendlich nach. ,,Okey, dann... Leo"
,,Das hat mich jetzt verletzt.", äußerte sich dieser theatralisch. ,,Nicht so sehr wie die Sache mit Jason, dass er mich tatsächlich essen würde, aber trotzdem hat es eine bleibende Wunde in meinem Herzen hinterlassen..."
,,Dramaqueen", kommentierte Percy grinsend.
,,Hey Fischmann, lass mich!", gab Leo zurück.
,,Oder Nico... Nico wäre auch eine gute Wahl, finde ich. Er könnte uns mit den Schatten wegbringen...", warf Hazel nachdenklich ein.
,,Ich würde auch Nico wählen", entschied Will. ,,Obwohl er im Moment ja eigentlich nicht Schattenreisen darf" Er bedachte seinen Freund mit einem strengen Blick.
,,Absolut niemand darf's erfahren
Aber dir vertrau ich's an
Weil du's sicher aufbewahrst
Meine Area 51
Manchmal drehen wir uns im Kreis
Aus 'ner Kleinigkeit wird Streit
Aber mehr als fünf Minuten kann ich dir nicht böse sein, yeah
Mach ich dir was vor, fällt's dir sofort auf
Lass ich mich hängen dann baust du mich auf
Manchmal wiegt der Alltag schwer wie Blei
Doch sind wir zu zweit, scheint alles so leicht!
Hallo Lieblingsmensch
Ein riesen Kompliment
Dafür, dass du mich so gut kennst
Bei dir kann ich ich sein, verträumt und verrückt sein
Na na na na na na
Danke Lieblingsmensch
Schön, dass wir uns kennen", erklang derweil immer noch Maeris Stimme, die 14-jährige Durmstrang-Schülerin die die gesamte große Halle mit dem Lied mitriss.
,,Zeiten ändern sich und wir uns gleich mit
Du und ich so jung auf diesem alten Polaroid-Bild
Das letzte Mal als wir uns sahen, ist viel zu lang her
Doch jetzt lachen wir, als wenn du nie weg gewesen wärst
Hallo Lieblingsmensch
Ein riesen Kompliment
Dafür, dass du mich so gut kennst
Bei dir kann ich ich sein, verträumt und verrückt sein
Na na na na na na
Danke Lieblingsmensch
Schön, dass wir uns kennen
Hallo Lieblingsmensch
Ein riesen Kompliment
Dafür, dass du mich so gut kennst
Bei dir kann ich ich sein, verträumt und verrückt sein
Na na na na na na
Danke Lieblingsmensch
Schön, dass wir uns kennen", beendete sie grandios ihr Lied und tosender Applaus erklang. Vor Freude leicht errötend verließ das Mädchen die Bühne und reichte das Mikrophon an den nächsten weiter.
,,Okey, nächste Frage", beschloss Marlene grinsend, nachdem sie hastig die Antworten der Halbgötter stichpunktartig auf ein Notizblatt gekritzelt hatte. ,,Nächstes Wochenende in Hogsmeade kauf' ich mir echt so 'ne eigenständig schreibende Feder", grummelte sie leise.
,,Wie bitte?", fragte Annabeth neugierig nach. Die Ravenclaw winkte ab. ,,Nicht wichtig." Sie wandte sich wieder an alle: ,,Also, diese Frage ist recht simpel: Welche Farbe ist eure liebste?"
,,Orange oder rot!", erklärte Leo sogleich.
Piper musste erst ein wenig überlegen. ,,Pink ist schon schön, so ungern ich es auch zugebe... aber Pastellfarben auch... und Minze", meinte sie nach einer Weile zögernd.
,,Gelb..." Jason zuckte mit den Schultern, als ihn alle etwas verwundert ansahen.
,,Ich mag gelb auch!", erzählte Will begeistert und er und Jason gaben sich einen High Five. ,,Ich mag schwarz", kam es von Nico.
,,Ich mag Meergrün...", teilte ihnen Annabeth mit und errötete leicht. ,,Nawww, die Farbe meiner Augen? Ich bin gerührt, Annabeth...", scherzte Percy schmunzelnd. ,,Aber ich mag Grau auch... und Blau"
,,Das war klar, dass du blau magst", grinste Jason.
,,Ach ja?", fragte Percy und hob eine Augenbraue. ,,Weißt du denn auch, welcher Blauton mein liebster ist, Bro?"
Piper und Annabeth stöhnten auf. Piper stützte den Kopf in die Hände und Annabeth sah nur demonstrativ weg, als wüssten sie, was folgen würde.
,,Welche denn?", gab Jason unschuldig von sich. Seine Mundwinkel zuckten.
,,Die Farbe deiner Augen", flüsterte Percy mit übertrieben aufgerissenen Augen. Gespielt bewegt griff sich Jason ans Herz. ,,Ich bin gerührt, Bro..."
Sie grinsten einander an.
,,Nun, ahm, ich mag lila", versuchte Frank wieder aufs Thema zurückzukommen. ,,Und so ein Gold, wie Hazels Augen", gestand er und wurde rot, Hazel ebenfalls.
,,Ich mag Gold und Grün", sagte sie dann, nachdem sie sich kurz geräuspert hatte.
,,Gut", lächelte Marlene und las dann die nächste Frage vor: ,,Wer wäre wohl am ehesten Präsident?"
,,Jason vielleicht", meinte Piper zögernd. ,,Er hat Erfahrung darin, Leute anzuführen und kann relativ gut Entscheidungen treffen"
Der Sohn des Jupiters schüttelte sofort den Kopf. ,,Ich denke, man kann ,normale' Menschen nicht mit einer Armee römischer Halbgötter vergleichen. Du wärst da schon viel eher geeignet. Du könntest mit deinem Charmesprech einfach alle dummen Politiker aus dem Weg räumen", lachte er.
,,Vielleicht ich?", bot Leo an.
,,Nein!" kam es von allen anderen. Entsetzt musterte er sie. ,,Was? Warum nicht?"
,,Vielleicht weil du öfters irgendetwas tödliches baust?", schlug Annabeth vor. ,,Oder deine Fähigkeit, anderen Menschen ,dezent' auf die Nerven zu gehen?", fügte Frank hinzu. ,,Vielleicht sind es ja deine verrückten Ideen und - ", begann Percy zu überlegen.
,,Ja ich hab's ja kapiert!", unterbrach ihn Leo. ,,Mann, ihr seid echt fies...", brummte er und warf Calypso einen bösen Blick zu, weil sie leise kicherte.
,,Ich würde ja Annabeth wählen", meldete sich Hazel zu Wort. ,,Sie ist schlau, klug, clever, diplomatisch, einfallsreich, intelligent ..."
,,Du weißt, dass das fast alles Synonyme sind, oder?" Leo runzelte die Stirn.
,,Was auch immer." Hazel verdrehte die Augen. ,,Sie wäre eine gute Präsidentin. Nun, alle hier haben ihre Stärken, weshalb meiner Meinung nach alle irgendwie geeignet wären.... außer Leo, natürlich"
,,Ja.... natürlich", beschwerte sich der Sohn des Hephaistos.
,,Wie auch immer", unterbrach Marlene das Gemecker, bevor es noch zu einem Streit ausarten konnte. ,,Gehen wir zum nächsten Punkt über..." Ihre Augen huschten über ihren Notizzettel. ,,Ach ja... was ist eine Angst von euch?"
Dieses Mal sprach Percy zuerst. ,,Ertrinken...", gab er zu und wand sich etwas unangenehm unter den ungläubigen Blicken der anderen.
,,Du kannst aber nicht ertrinken, Algenhirn, vergiss das nicht", erinnerte ihn Annabeth. ,,Ich habe Angst vor Spinnen." Sie erschauderte, obwohl es nicht gerade kalt in der großen Halle war. ,,Das hängt aber auch damit zusammen, dass Spinnen Kinder der Athene hassen."
,,Mascara, allgemein Schminkzeugs und in irgendwelche Schubladen gesteckt zu werden.", meldete sich Piper zu Wort und nahm dann einen Schluck von ihrem natürlich alkoholfreien Getränk.
,,Ziegelsteine", seufzte Jason und sah alle warnend an, ja keinen dummen Kommentar dazu abzugeben.
Frank musste ebenfalls nicht lange überlegen. ,,Feuer..."
Leo grinste verlegen. Frank musterte ihn drohend. ,,Und wehe du nutzt das irgendwann aus, Valdez!" Der Sohn des Hephaistos hob kapitulierend die Hände. ,,Werde ich schon nicht, keine Sorge..."
,,Hühner", meinte Hazel plötzlich und alle wandten sich verwirrt ihr zu. ,,Die sind voll gruselig!", rechtfertigte sie sich. ,,Ich hatte einmal einen Traum, dass sich Frank in ein Huhn verwandelt und mich verfolgt... ich konnte ihn locker eine Woche nicht mehr anschauen."
,,Ach das war da also los", grummelte Frank. ,,Ich dachte, ich hätte irgendetwas falsch gemacht", beschwerte er sich.
,,Ich habe vor nichts Angst", erklärte Leo, als ihn alle erwartungsvoll ansahen. ,,Wirklich!", beteuerte er und fing sich nur ungläubige Blicke ein.
,,Hast du nicht vor Gnomen Angst? Oder vor Kellerasseln? Oder vor... keine Ahnung, Wasser vielleicht? Irgendwas gibt es da sicher", äußerte sich Nico skeptisch.
,,Woher wusstest du das mit den Gnomen?", fragte Leo mit weit aufgerissenen Augen und der Sohn des Hades hob erstaunt eine Augenbraue. ,,Wirklich?"
Leo rollte mit den Augen. ,,Natürlich nicht. Ich habe Angst vor Verbrennungen und holländischen Akzenten"
Percy war verwirrt. ,,War das jetzt ironisch oder nicht?"
,,Kann er noch nerviger werden?", stöhnte Annabeth und bezog sich damit natürlich auf Leo, nicht auf Percy... wobei... wer weiß das schon?
,,Sag sowas nicht, Annabeth", warnte Piper. ,,Sonst nimmt er es noch als Herausforderung."
,,Das wäre... anstrengend", realisierte Will und die meisten nickten zustimmend, außer Leo, der beleidigt war und Percy, der immer noch nicht wusste, ob man jetzt von ihm oder Leo redete und ob dieser jetzt sarkastisch geantwortet hatte.
,,Nächste Frage?", fragte Jason hoffnungsvoll und Marlene tat ihm den Gefallen. ,,Lieblingstier?"
Annabeth schnaubte und meinte: ,,Ich würde ja Eule sagen, aber nach Rom habe ich definitiv genug von ihnen für die nächste Zeit."
,,Ich mag Belugawale, die sind mega!", schwärmte Percy. ,,Ich hab mal geträumt, ich wäre einer und kann seitdem nicht mehr aufhören an sie zu denken... es sind einfach wundervolle Tiere."
,,Die sind echt niedlich", stimmte Will zu. ,,Ich mag Katzen... vielleicht lege ich mir irgendwann eine zu." Verträumt sah er in die Ferne.
,,Ich bin eher so der Hundemensch, ich bin schließlich Mrs O'Leary gewöhnt." Nico zuckte mit den Schultern und Will sah ihn entsetzt an.
,,Bevor hier jetzt 'ne Ehekrise entsteht... ich mag Meerschweinchen!", teilte Leo allen grinsend mit.
,,Diese Dinger sind einfach zu knuffig.",,Stimmt", schmunzelte Annabeth. ,,Ihr hättet Percy damals als ein Meerschweinchen sehen sollen, er war sooo süß!"
Sie fing sich verwirrte Blicke von denen ein, die diese Geschichte noch nicht gehört hatten und errötete leicht. ,,Fragt einfach nicht..."
,,Okey?" Piper lachte. ,,Tut mir leid, diesen Percabeth-Moment ruinieren zu müssen, aber mit Meerschweinchen hab ich es nicht so. Die sind irgendwie... komisch? Ich mag Sträuße, die sind lustig."
,,Ich liebe Pferde," Hazel strich sich eine Haarsträhne hinters Ohr. ,,aber ich denke, das war absehbar."
,,Ich habe kein wirkliches Lieblingstier", äußerte sich Jason, nach einer Weile in der Stille geherrscht hatte. ,,Klar, Adler sind schon cool, aber das sind zum Beispiel Löwen ja auch. Nur mit Fischen kann ich mich nicht so wirklich auseinandersetzten... die sind einfach zu... glitschig? Und wenn sie dich dann mit diesen Kulleraugen anstarren, uahg"
Er verzog das Gesicht. Percy sah ihn empört an. ,,Wie kannst du es wagen..."
,,Wiesel sind toll", meinte Frank nach kurzem Überlegen. ,,Frettchen auch... aber ich glaube ein Iltis ist mir irgendwie am liebsten. Diese Viecher sind voll knuffig! Ich wünschte mir, ich könnte mich in eines verwandeln... vielleicht könnte ich es sogar, ich habe es noch nie versucht."
,,Du meinst so ein Iltis wie Gale?" Leo rümpfte die Nase. ,,Diese... Kreatur war scheußlich! Ich frage mich allerdings, ob ich irgendetwas basteln könnte, das ihre... Körpergerüche etwas vermindert, schließlich will ich ihr nicht einfach einen Lufterfrischer um den Hals hängen."
,,Wenn du schon dabei bist, bau doch bitte auch irgendwas, das Percy vom Sabbern abhält", bat sie und bekam einen empörten Blick von ihrem Freund.
,,So viel sabber ich gar nicht!", beschwerte er sich, doch wurde einfach von der blonden Schönheit ignoriert. Mitleidig tätschelte ihm Jason die Schulter.
,,Bin dabei", versprach der Sohn des Hephaistos. ,,Aber vorher muss ich noch etwas entwerfen, das Frank aus meinem Zimmer aussperrt, aber andere Personen hineinlässt."
Er warf Frank einen vernichtenden Blick zu, der entschuldigend die Hände hob. ,,Es war nur einmal! Ich habe nur die Toilette auf der Argo II gesucht!"
,,Sah mein Zimmer etwa wie eine Toilette aus?", schimpfte Leo wild gestikulierend.
,,Es war locker dreimal so groß!",,Es sah vielleicht nicht so aus, roch aber definitiv so!", schoss Frank zurück.
Bevor zwischen den beiden, die sich jetzt wütend anfunkelten, ein Streit entbranden konnte, unterbrach Calypso die unangenehme Stille: ,,Könnten wir nicht einfach mit der nächsten Frage weitermachen?", fragte sie hoffnungsvoll und Marlene nickte hastig, sie hatte auch keine Lust auf einen kindischen Kleinkrieg hier.
,,Uii, was ist denn hier los?", ertönte da hinter ihr eine verträumte Stimme.
,,Hey Luna", grüßte Piper die Ravenclaw fröhlich, die in die Runde lächelte und sich eine ihrer hellblonden Strähnen hinters Ohr strich.
,,Sind die Vermissten inzwischen wiederaufgetaucht?", erkundigte sich Hazel lachend.
,,Ginny sucht noch immer nach Harry, aber Draco ist inzwischen wiederaufgetaucht, er hat sich vor Pansy verstecken müssen und Harry ist anscheinend vor Romilda Vane geflohen. Das arme Mädchen glaubt anscheinend, um Hermine zu zitieren, dass Harry sie jetzt lieben kann, weil er ja nicht mehr mit Ginny zusammen ist", erzählte Luna gedankenverloren.
,,Harry und Ginny sind nicht mehr zusammen?" Frank war verwirrt.
,,Doch, natürlich", bestand Luna und sah den Sohn des Mars an, als wäre er nicht mehr ganz bei Sinnen.
,,Aber du -", fing er an sich zu verteidigen, doch Calypso unterbrach ihn.
,,Das war ein dummes Gerücht. Ich bin mir sicher, von dieser Person geht auch das Gerücht aus, dass Percy und Annabeth und Piper und Jason sich getrennt hätten. Das würde auch die ganzen Balleinladungen erklären, die ihr bekommen habt."
Luna nickte. ,,Ja, jedenfalls hat sich jetzt auch Harry versteckt und wir finden ihn nicht mehr."
,,Warum sind sie denn nicht einfach zu ihren Freundinnen gegangen und haben ihren Verehrerinnen gezeigt, dass sie vergeben sind?", fragte Will stirnrunzelnd.
,,Laut Draco haben sie Hermine und Ginny nicht gefunden, die übrigens schnell im Gryffindorturm waren, weil Parvati Patil irgendwie an Alkohol gekommen ist und das nicht so gut vertragen hat", erklärte Luna und setzte sich neben Marlene.
Die Gruppe brach in Lachen aus, nur Luna blickte ungerührt neugierig auf Marlenes Notizen. ,,Und was macht ihr hier?"
,,Ich führe hier nur ein kleines Interview mit ihnen, weil viele noch Fragen an sie haben.", antwortete ihre Hausgenossin und lächelte sie an.
,,Möchtest du auch eine Frage an sie stellen?" Begeistert nickte Luna und überlegte kurz.
,,Hm... wie sieht, oder besser sah eure Kabine auf der Argo aus?", fragte sie und murmelte dann noch undeutlich: ,,Ich bin mir sicher, das interessiert viele Leser..."
,,Wie bitte?", hakte Annabeth nach. Luna winkte ab. ,,Egal, nicht so wichtig... also?"
,,Nun, nach dem Krieg hat sich die Hephaistoshütte tatsächlich mit unseren Vulcanus-Erben zusammengetan um eine Art Nachbildung der Argo II zu schaffen, die Argo III", erzählte Jason schmunzelnd und Leo kippte fast von seinem Stuhl, so begeistert war er von dieser Tatsache, die ihm bisher noch keiner erzählt hatte. ,,Wieso hat mir das nie jemand mitgeteilt?", erkundigte er sich empört, doch keiner gab ihm eine Antwort darauf, ehrlicherweise hatten sie es alle eigentlich vergessen, es ihm zu sagen.
,,Meine Kabine sieht tatsächlich so aus, wie man es von einer Tochter der Athene erwartet", gab Annabeth zu. ,,Bücherstapel überall, Notizen, verworfene sowie gute Ideen und in der alten Argo II stand vor unserem Besuch in Rom auch immer der Laptop des Daedalus auf meinem Schreibtisch."
,,Also meine war das totale Chaos.", erzählte Leo, nun wieder gut gelaunt. ,,Lauter Metallteile, Schrauben, Werkzeug und gescheiterte Erfindungen. Man sollte da wirklich nicht reingehen..."
,,Schon allein wegen dem Geruch da", murmelte Frank und verdrehte die Augen. ,,Ohne Gasmasken und Spezialanzügen hält es da drin kein normaler Mensch aus. Und, Leo, auch ohne deine Warnung geht da wirklich keiner von uns vermutlich rein."
Er grinste bei dem empörten Blick seines Gegenübers. ,,Meine Kabine ist jedenfalls nichts Besonderes, also passe ich hier."
,,Dann mache ich mal weiter", beschloss Hazel. ,,Irgendjemand hatte damals die Idee, meine Kabine mit Diamanten und Edelsteinen zu schmücken. Ich habe es zuerst gehasst, aber zum Ende hin habe ich es doch irgendwie gemocht, insbesondere als ich diesen Fluch dann unter Kontrolle hatte. Manchmal war es nervig, weil die Edelsteine die Sonnenstrahlen reflektiert haben, aber dafür hat es dann wunderschöne Muster an der Wand gebildet." Sie lächelte bei der Erinnerung.
,,Meine ist nicht wirklich besonders geschmückt oder so, sie hat nur ein großes Fenster und riecht so ziemlich immer nach Salzwasser... es ist irgendwie seltsam...", äußerte sich Percy stirnrunzelnd und Annabeth verkniff sich ein Kichern.
,,Ja... definitiv seltsam für einen Sohn des Poseidons", sagte Nico nur und sprach so ziemlich den Gedanken aller anderen aus.
Auch Jason grinste und meinte dann: ,,Meine war immer recht ordentlich... und gelb. Alles war gelb. Ich mag gelb." Er klang leicht gedankenverloren und starrte ins Leere.
,,Uhm, ja..." Piper räusperte sich. ,,Meine Kabine war eher in Pastelltönen gehalten worden. Ein paar Bücher hier und da, Poster an den Wänden und die nervige Herzchenbettwäsche, die Leo meiner Kabine gegeben hat... zum Glück konnte ich sie gegen die einfache weiße im Gästezimmer tauschen."
Sie warf Leo einen genervten Blick zu, während Nico den Sohn des Hephaistos ebenfalls mit Blicken beinahe erdolchte, schließlich war der ja somit indirekt dafür verantwortlich, dass Nico in seiner kurzen Zeit auf der Argo II mit einer Herzchenbettwäsche schlafen musste.
,,Warte, warte... Poster?", fragte Leo und seine Augen blitzen auf. Piper zuckte mit den Schultern. ,,Ja? Poster halt.... von... Jason, hrm..."
Sie lief leicht rot an.
Annabeth grinste und Calypso lachte: ,,Lass mich raten, keines ist von Jason, nicht wahr?"
,,Okey, ja... aber das tut jetzt nichts zur Sache.", gab Piper zu. ,,Von wem sind die Poster dann?!", wollte Jason wütend wissen. Er umklammerte die Lehne seines Sessels so stark, dass die Knochen und Sehnen weiß hervortraten.
,,Es tut nichts zur Sache", beharrte Piper. ,,Von wem!?", Jason kreischte schon beinahe.
,,Es tut immer noch nichts zur Sache." Seine Freundin blieb weiterhin stur.
,,VON WEM?!" Percy vermutete wirklich, dass sein bester Freund gleich einen Nervenzusammenbruch haben würde, wenn Piper es ihm nicht bald erzählen würde.
,,Es geht dich nichts an." Piper verschränkte die Arme und funkelte Jason an. ,,Wärst du einmal in meiner Kabine gewesen, hättest du es gewusst. Also geht es dich nichts an."
Kraftlos ließ sich Jason wieder in seinen Sessel sinken und starrte Piper an. Er wirkte irgendwie wie ein verletztes Hundebaby.
,,Uuuuu", kicherte Leo und hatte anscheinend kein Mitleid mit seinem besten Freund.
,,Du klingst wie eine Eule", merkte Percy grinsend an. ,,Und ich muss das wissen, schließlich werde ich, seit ich mit Annabeth ausgehe, ständig von ihnen verfolgt und einmal hat sich Frank nachts in eine verwandelt. Ich glaube, er hatte einen Albtraum oder so. Ich hab's gehört, weil seine Kabine ja zwischen meiner und Leos lag."
,,Ach das..." Frank lächelte verlegen. ,,Nee das war kein Albtraum. Ich habe geträumt, ich würde einen Hamster essen... lange Geschichte."
Alle sahen ihn teils entgeistert, teils verwirrt und teils amüsiert an.
Nun, außer Jason.
Der hatte immer noch nur Augen für Piper. ,,Wer ist auf den Postern, Piper?", fragte er geknickt und nach einigem hadern mit sich selbst, seufzte sie schließlich.
,,One Direction... ist doch keine große Sache..."
Leo schreckte hoch. ,,Du bist ein Directioner?"
Piper kniff die Augen zusammen. ,,Wieso? Ist das schlimm!?"
Leo lachte. ,,Die sind doch schrecklich!" Er registrierte nicht, wie Pipers Blick noch eisiger wurde und sang munter: ,,That's what makes you beautiful!"
,,Weißt du was dich schön machen würde, Leo?", fragte Piper in einem gefährlich munteren Ton.
Leo versteifte sich und sie zischte nur: ,,Wenn du in zwei Hälften geteilt werden würdest."
Es herrschte Stille.
Der Sohn des Hephaistos war verdammt eingeschüchtert unter Pipers eisigem Blick, die ihn zu durchbohren wollen schien.
Die anderen in der Runde musterten die Beiden nur und versuchten zu erahnen, was nun passieren würde. Nur Luna zwirbelte gedankenverloren eine Haarsträhne um ihren kleinen Finger und Jason beschloss, sich irgendwann mal in diese Band hineinzuhören, wenn Piper sie anscheinend so sehr mochte.
,,Touché", gab Leo dann irgendwann zu und lächelte verlegen, um die Stimmung wieder aufzulockern. ,,Erinnere mich bitte daran, One Direction nicht vor dir irgendwie zu beleidigen", scherzte Percy leicht nervös.
,,Wartet...", meinte Leo und runzelte nachdenklich die Stirn, dann hellte sich seine Miene in einem sekundenbruchteil auf. ,,Hat Piper mich indirekt als hübsch betitelt?" Frank stöhnte auf und verdrehte die Augen. ,,In deinen Träumen, Valdez. Sie hat gesagt, du würdest erst schön sein, wenn du in zwei Hälften geteilt wärst."
,,Frankie,", ärgerte ihn Leo. ,,du brauchst schon gar nicht mit mir über Träume reden, Mr. Ich-esse-einen-Hamster!" ,,Du hast seltsamere Träume als ich, Leo. Ich weiß das, weil deine Kabine neben meiner ist", teilte ihm Frank eingeschnappt mit. Hazel vergrub nur den Kopf in den Händen und wünschte sich zum wiederholten Mal die zwei würden aufhören zu streiten.
,,Wenn wir schon wieder bei unseren Kabinen sind, könnten wir dann vielleicht mal mit den Fragen weitermachen?", erkundigte sich Annabeth und alle stimmten zu, wenn auch Frank Leo noch einen letzten bösen Blick vom Thema Das-klären-wir-später zuwarf.
,,Ich glaube, das ist mein Stichwort zu gehen", meinte Luna fröhlich und stand auf. ,,Ich muss Ginny helfen, Harry zu suchen."
Sie verabschiedete sich von allen und ging mit dem Versprechen, Percy und Frank noch später genauer zu erklären, was eigentlich ein Nargel ist.
,,Wir sind auch schon fast am Ende unseres Interviews", informierte Marlene die Halbgötter, die teils traurig, teils erleichtert waren. ,,Gut, kommen wir zu einer einfachen Frage... Lieblingsessen?"
,,Blau!", war die erste Antwort, die wie aus der Pistole geschossen kam, darauf folgte vermehrtes Augenrollen und Aufstöhnen, sowie Lachen.
,,Blau ist kein Essen, Percy", erklärte Piper so deutlich, als würde sie mit einem Kleinkind reden.
Beleidigt verschränkte der Angesprochene die Arme. ,,Könnte man pures Blau essen, würde ich es auf jeden Fall tun!"
,,Götter, Percy, was willst du uns damit eigentlich sagen?", seufzte Annabeth, doch verkniff sich ein Schmunzeln. ,,Ich will einfach nur sagen, dass blaues Essen das beste von allen ist!", meinte Percy ernst.
,,Es ist nicht so gut wie - " , begann Annabeth dagegen zu argumentieren, doch wurde direkt von Percy unterbrochen: ,,Pizza mit Oliven?"
Die Tochter der Athene kniff die Augen zusammen und musterte ihren Freund misstrauisch. Hatte er sich tatsächlich gemerkt, was ihr Lieblingsessen war? ,,Woher..."
,,Ich wusste es!", triumphierte er. ,,Ich bin einfach genial!"
,,Nicht so genial wie Happy Meals", nuschelte Nico undeutlich, doch Percy verstand ihn trotzdem.
,,Doch! Ich bin der Genialste! Ich wette Thalia liebt Ahornsirup und Jason isst immer heimlich Backsteine", scherzte er.
,,Nicht witzig", schmollte der Sohn des Jupiters.
,,Also, jetzt bitte ernsthaft beantworten, auch du Percy", bat Piper und legte ein wenig Charmesprech in ihre Worte hinein.
Percy gab sich geschlagen. ,,Okey. Ich mag die blauen Cookies meiner Mum... und Pizza... aber die Cookies ein bisschen mehr."
,,Ist ja gut, Algenhirn", lachte Annabeth und Percys Herz schien bei diesem wunderbaren Klang aufzugehen.
,, Ich mag Olivenpizza, wie schon erwähnt. Und natürlich das Wasser des Phlegethon. Es ist einfach nur köstlich", witzelte sie. ,,Scherz. Ich mag Kirschen... und Smoothies, die sind süß, aber nicht allzu süß."
,,Wie langweilig" Leo gähnte. ,,Jeder weiß doch, dass Tacos das beste Essen der Welt sind!"
,,Also ich mag Pfirsichmarmelade", meldete sich Frank zu Wort. ,,Aber am liebsten hatte ich die Suppe meiner Oma, sie hat die weltbeste gemacht."
Verwundert hob Leo eine Augenbraue. ,,Chinesen essen Suppe? Essen die nicht alles mit Stäbchen?"
Hazel verdrehte die Augen. ,,Das was du meinst, ist vermutlich amerikanisches, chinesisches Essen. Ich mag jedenfalls Lasagne. Es erinnert mich an.. damals. Es war das einzige Essen, das Queen Marie gut gemacht hat."
Sie unterbrach sich selbst. ,,Ich meine... das meine Mum gut gemacht hat."
Keiner sprach sie auf ihren ,,Versprecher" an, wofür Hazel ihnen dankbar war. Schnell sprach Jason weiter, da er spürte wie unangenehm der Tochter des Pluto die Situation war.
,,Also ich liebe Blaubeermuffins", erzählte er. ,,Immer wenn Piper nervös ist, spuckt ihr Füllhorn die wie verrückt aus. Einmal habe ich sogar Annabeth gebeten, Piper ihren Todesblick zu geben, damit ich extra Muffins haben konnte", beichtete er und errötete leicht vor Verlegenheit.
,,Wie bitte?!" Piper war fassungslos.
,,Du hättest mich doch einfach fragen können, anstatt Annabeth anzuheuern! Wie auch immer, ich liebe Croissants. Allein der Gedanke an den Geschmack, erwärmt mir das Herz", schwärmte sie.
,,Uhm... ja. Themawechsel bitte, weg von diesem Crosiper-Moment", bettelte Leo und fing sich einen verwirrten Blick von Jason ein. ,,Crosiper?"
,,Ja. Piper und Croissants ergibt Crosiper. Ich shippe sie total... nichts gegen dich, Bro", erklärte Percy grinsend. Jason schnaubte empört.
,,Crosiper existiert nicht. Jasper schon, Jiper schon, aber nicht Crosiper. Bekommt das in euer Hirn, Leute!"
,,Uuuh, ist da jemand eifersüchtig?", neckte ihn der Sohn des Poseidons lachend und bekam einen Schlag ins Schienbein.
Laut fluchend rutschte er soweit wie möglich von dem Sohn des Jupiters weg.
,,Reden wir jetzt weiter über unser Lieblingsessen oder bleiben wir dabei, uns über Crosiper auszutauschen?", fragte Frank nach. ,,Genug jetzt mit Crosiper!", jammerte Piper.
,,Wir sind einfach nur Freunde!" Ungläubig zog Leo die Stirn kraus. ,,Ich glaube nicht, dass Aphrodites Kinder mit jemanden einfach nur befreundet sein können", scherzte er und bekam einen bösen Blick von Piper und ein ,,Ich würde sicher nicht auf dich stehen" zurück.
Bevor der Sohn des Hephaistos irgendetwas empört erwidern konnte, wurde er von einem lauten Knallen unterbrochen.
Die Köpfe aller Schüler, die in der Nähe der Eingangstür der großen Halle standen, wandten sich neugierig zu dieser. Niemand geringeres als Professor Sybill Trelawney schneite durch die großen Flügeltüren in den Raum. Die dünne Frau hatte sich tatsächlich, wie die meisten anderen, ebenfalls in ihre Festkleidung geworfen, ihre große Brille spiegelte das Licht der vielen Kerzen wieder.
,,Das ist die Wahrsage-Tante, oder?", wisperte Leo Nico zu. ,,Ach, Sybill!", freute sich Professor Sprout und löste sich von ihrem Tanzpartner, um zu der Professorin zu eilen. ,,Ich dachte, du wolltest heute nicht kommen? Wie schön, dass du dich doch umentschieden hast."
,,Nun, ich sah mich in der Kristallkugel, wie ich mich eurer Feier anschloss und den Weisungen des Schicksals kann ich doch nicht widerstehen, nicht wahr?", erklärte diese und Professor Sprout lächelte gequält. ,,Super. Nimm dir doch ein Stück Kuchen! Die Himbeertorte ist ausgezeichnet", schlug sie vor und legte einen Arm um die kleine Frau um sie mit sich zu ziehen." ,,Das ist die Wahrsage-Tante, oder?", fragte Leo erneut, da ihm keiner geantwortet hatte.
,,Ganz genau", erklang eine Stimme hinter ihm. Draco war zu ihnen getreten, Harry, Ginny und Hermine im Schlepptau. ,,Ihr habt doch auch so etwas wie einen Wahrsager, oder so, nicht wahr?", erkundigte sich Ginny. ,,Ich glaube ja kaum, dass der Gott, der dafür zuständig ist, extra auf die Erde kommt und ihr habt ja mal erwähnt, dass es bei euch auch so etwas wie Prophezeiungen gibt."
,,Ja, Rachel ist unser Orakel. Durch sie werden uns unsere Prophezeiungen gegeben.", erklärte Piper. ,,Camp Jupiter hingegen hat dafür einen Augur." ,,Wo hattest du dich denn eigentlich versteckt, Harry?", fragte Hazel neugierig.
,,Er war in einem der Geheimgänge", erzählte Ginny und verdrehte die Augen. ,,Es tut mir leid", verteidigte sich Harry. ,,Aber ich wusste mir nicht mehr anders zu helfen!" Nico hob eine Augenbraue. ,,Warst du nicht irgendwas zum Thema "Held der Zauberwelt"?" Ginny prustete los, während Harry leicht rot wurde.
,,Komm, gehen wir mal zum Büfett", grinste Ginny, nachdem sie sich wieder beruhigt hatte und Harry nickte, dankbar der Situation entkommen zu können. ,,Also... man sieht sich dann später wieder!", verabschiedete sich die temperamentvolle Rothaarige und zog ihren Freund dann hinter sich her zu dem riesigen Büffet, wo sie auf Astoria und Ron trafen und von diesen herzlich begrüßt wurden.
,,Ich denke, ich hole mir derweil auch mal was zu Essen.", entschied Marlene und lächelte in die Runde. ,,Danke für das Interview." ,,Gerne!", sagte Annabeth. ,,Ja, es hat sehr viel Spaß gemacht", bekräftigte Hazel. ,,Und was machen wir jetzt?", fragte Leo und sah sich um. ,,Wie wäre es, wenn du mich nochmal zum Tanzen aufforderst?", fragte Calypso und lotste den Sohn des Hephaistos auch schon zur Tanzfläche. ,,Öhm, ja klar gerne", stotterte der überrascht. Kurz zögerte Will, aber dann ergriff er seine Chance, packte Nico entschlossen am Handgelenk und lief schnurstracks Calypso und Leo hinterher, während der Sohn des Hades etwas verwirrt schien. Auch der Rest der Truppe teilte sich auf; Hazel unterhielt sich prächtig mit Luna, während Frank ein Gespräch mit Minerva McGonagall anfing, Chris und Clarisse sich zur Bar begaben, Piper und Jason ein bisschen raus auf den Steg am großen See wollten und Annabeth und Percy einfach ein wenig durch die große Halle wanderten.
,,Unfassbar, wie vieles passiert ist, seitdem wir uns kennengelernt haben, nicht wahr?", meinte Percy nach einer Weile nachdenklich. ,,Ja, schon", stimmte Annabeth zu und schwelgte in Erinnerungen. ,,Aber egal wie viel Schlechtes auch passiert ist, irgendwie bin ich froh, dass wir jetzt hier sind." Percy nickte nur stumm und legte seinen Arm um ihre Taille.
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Thalia hob Aigis höher, als sich die Menge der Monster langsam teilte. Sie war sich nicht sicher, ob es ihr nur so vorkam, aber es schien, als würde die Dunkelheit noch beängstigender werden, die Spannung noch stärker. Ihr Herz klopfte wie wild und schien beinahe aus ihrem Brustkorb rausspringen zu wollen. Ja, Thalia war nervös, hatte Angst. Aber wer wäre das nicht?
Immer weiter teilte sich die Menge der Monster und schuf so einen breiten Weg, der direkt zu den Jägerinnen führte, die alle ihre Waffen kampfbereit erhoben hatten.
Eine hochgewachsene Gestalt schritt auf sie zu, alles Licht schien in ihrer Gegenwart zu verblassen, die Monster an denen sie vorbeilief, wichen hastig zurück und senkten ergeben, beinahe schon unterwürfig den Kopf, keines wagte es, der Gestalt ins Gesicht zu sehen. Sie trug einen langen schwarzen Mantel mit einer Kapuze, die sie tief ins Gesicht gezogen hatte.
Hinter ihr her trotteten zwei Pferde, grässliche Tiere, die eine Aura von Angst und Schrecken verbreiteten, wie es sich wohl viele Monster gewünscht hätten.
Thalia hörte, wie eine Jägerin hinter ihr scharf die Luft einzog und auch sie spürte, wie ihr Herz einen Satz machte, als sie erkannte, wer diese Gestalt vor ihnen war. ,,Nyx", zischte sie leise.
Triumphierend hob die Göttin ihre Hände, während sich ihr Mund zu einem grässlichen Grinsen verzog. ,,Ganz richtig, kleine Halbgöttin."
,,Was willst du?", fragte Thalia grimmig.
Nyx lachte; es war ein entsetzenerregendes Lachen, das einem einen Schauer über den Rücken jagte. ,,Ist das nicht offensichtlich? Du bist ganz schön dumm, Jägerin." Thalia konnte es sich nicht verkneifen und hob eine Augenbraue. Das ,,Das sagst gerade du." konnte sie gerade noch zurückhalten.
,,Aber was soll man anderes von einer Tochter des Zeus erwarten, nicht wahr?", fragte Nyx höhnisch und sah sich in der Menge der Monster um, heischend nach Zustimmung, die sie auch lautstark bekam.
Sie hatte erwartet, einen wunden Punkt bei Thalia zu treffen, doch sie wurde enttäuscht.
Keine einzige Reaktion bekam sie von den Jägerinnen.
Sie seufzte. ,,Ach, das hatte ich ja ganz vergessen. Du hältst nicht viel von deinem Vater, oder irre ich mich? Du denkst, dass er dich und deine Familie im Stich gelassen hat. Glaub mir, kleine Halbgöttin, das ist vollkommen verständlich", säuselte sie. ,,Versuchst du jetzt, dich bei mir einzuschleimen? Da muss ich dich enttäuschen, das klappt leider nicht", gab Thalia spöttisch zurück.
Nyx seufzte erneut tief. ,,Nun, ich hatte gehofft, es würde funktionieren" Sie grinste boshaft. ,,Aber da es das ja nicht tut, kann ich dich ja jetzt auch ohne Probleme töten."
Sie legte eine Hand auf den Hals ihres einen Pferdes und strich ihm durch das "Fell". ,,Weißt du, kleine Halbgöttin, wärst du darauf eingegangen hätte ich dich nämlich am Leben lassen müssen. Das war ein Teil des Deals, den ich eingegangen bin."
,,Ein Deal", wiederholte Thalia. ,,Du hättest nicht Lust, uns davon zu erzählen, oder?", fragte sie sarkastisch, doch hätte nicht damit gerechnet, das Nyx meinte: ,,Normalerweise nicht, aber da ihr ja eh gleich tot seid, mache ich eine Ausnahme."
Langsam schritt Nyx vor den Jägerinnen auf und ab, während sie zu erzählen begann: ,,Ich bin eine Tochter des Chaos. Seit Anbeginn der Zeit fürchtet man mich, selbst der "allmächtige Zeus" hat Angst vor mir. Auch meine Kinder verbreiteten Angst und Schrecken. Nunja, außer meine eine Tochter Hemera, der Tag, aber die war ja auch schon immer eine einzige Enttäuschung."
Sie schnaubte verächtlich. ,,Jedenfalls war alles super in meiner Familie, bis letztes Jahr zwei Halbgötter in den Tartarus kamen, ich erfahren musste, dass ich nicht zu den Attraktionen im Tartarus zähle und meine Kinder sich seitdem streiten, wer mein Liebling ist.", erzählte sie weiter und ihre Stimme triefte nur so vor Hass. ,,Zu allem Überfluss entkamen die beiden Halbgötter und ich konnte diese feine Beute nicht selbst töten."
Eines ihrer Pferde wieherte zustimmend, es klang schon fast empört. Thalias Herz schlug noch schneller, während sie verzweifelt nach einem Ausweg aus dieser Lage suchte.
Sie wollte keineswegs hier und heute sterben, genauso wenig wie sie wollte, dass ihren Jägerinnen das gleiche wiederfuhr. Sie wusste genau, dass Nyx von Annabeth und Percy sprach und wie diese die Göttin damals ausgetrickst hatten, aber sie bezweifelte, das dieser Plan zweimal funktionierte.
,,Doch vor wenigen Monaten suchte mich jemand auf", fuhr Nyx fort und war sich sehr wohl bewusst, das die gesamte Aufmerksamkeit auf ihr lag, was sie sehr genoss.
,,Ich hätte ihn liebend gerne auch umgebracht, aber erstens ging das leider nicht, zweitens erzählte er mir etwas, das mein Interesse weckte. Also, nicht seine Geschichte weckte mein Interesse, die war absolut uninteressant und dumm."
Ihre beinahe schon beißende Stimme klang herablassend. ,,Außerdem hielt er sich für das bemitleidenswerteste Wesen der Welt."
Erneut schnaubte sie. ,,Also wirklich, meine Geschichte ist viel bemitleidenswerter. Jedenfalls hörte ich ihm nur zu, weil ich eine Idee hatte. Er ist zwar völlig dumm und absolut nicht auf meinem Niveau, aber genau deshalb lässt er sich wunderbar benutzen. Und so ungern ich es auch zugebe, kann ich nur mit seiner Hilfe so weit kommen, da er etwas entscheidendes hat, was ich nicht habe."
Zum ersten Mal sah Thalia nun eines ihrer Augen, die bis dahin unter der Kapuze bedeckt waren.
Ihre Augen wären mit dieser dunklen Finsternis, die jedes Licht verschlucken zu schienen, schon beinahe schön gewesen, wäre da nicht dieser unbändige Hass und diese Furcht, die einen ergriff, sobald man ihr in die Augen sah.
,,Denn er hat die Kontrolle." Nyx' Gesicht verzog sich erneut zu diesem widerwärtigen Grinsen. ,,Denn er hat die Kontrolle über euch Halbgötter."
Thalias Stirn runzelte sich. ,,Was meinst du, Nyx?", zischte sie.
Die Göttin lachte gehässig. ,,Seit Jahrhunderten fängt er Halbgötter ab, auf dem Weg ins Totenreich. Denn jeder einzelne von ihnen hat Schuld- oder Rachegefühle, manche stärker, manche weniger und das macht sie leicht zur Beute. Und weder der gute alte Hades, noch Thanatos bemerken es, bei dem ganzen Chaos in der Unterwelt, außerdem gehen eben hin und wieder Seelen verloren, die man aber meist ein paar Jahrzehnte später wiederfindet."
Sie wandte ihr Gesicht direkt zu Thalia. Die Jägerin hatte beinahe das Gefühl, die Göttin würde direkt in ihr inneres blicken, ihre innersten Gefühle und Gedanken kennen.
,,Mithilfe dieser Armee können wir die Halbgötter von innen heraus vernichten, da sie ihre Freunde, die schon seit Jahrhunderten tot sind, sicher nicht wiedererkennen. Und mit den Halbgöttern wird auch irgendwann der Olymp fallen."
Nyx klang vergnügt, als hätte man einem Kind gerade seine Lieblingssüßigkeit angeboten.
,,Und dann kann ich mich aus meinem Reich erheben, mit all meinen Kindern und die Welt wird in der Finsternis verschwinden, mit mir als Königin. Die Menschheit wird von Angst und Schrecken beherrscht werden, alle Riesen, Telchinen, Höllenhunde, Drakonen, einfach Alle, werden in der neuen Welt leben können, wie sie es sich schon immer gewünscht haben."
Die Menge der Monster taten lautstark unter Knurren, Kreischen und Brüllen ihre Zustimmung kund, während sich Nyx triumphierend zu ihnen wandte und stolz über ihre Monsterarmee blickte.
Aus ihrem Augenwinkel bemerkte Thalia eine Bewegung. Es war Reese. Das kleine Mädchen hatte trotzig ihren Dolch erhoben und rief wütend: ,,Das wirst du niemals schaffen!"
Der Jubel der Monster verstummte abrupt.
Manch eines legte verwirrt den Kopf schief, um dieses kleine neunjährige Mädchen zu begutachten, das es wagte, sich gegen ihre Herrin zu äußern.
Langsam, ganz langsam drehte sich Nyx um.
Thalia sah, wie Reese unter dem stechenden Blick der Göttin zitterte, aber stehen blieb und ihren kleinen Dolch warnend hob.
Es begann leise, dann wurde Nyx' schadenfrohes Lachen immer lauter.
Es schallte über das leise, in Dunkelheit getauchte, Kampffeld und jagte jedem einen Schauer über den Rücken.
Allmählich beruhigte sie sich wieder und begutachtete das kleine Mädchen spöttisch. Ihre Mundwinkel zuckten.
,,Ach wer ist denn das. Die gute, kleine Reese Dominique Brooke."
Reese stolperte zurück, auf ihrem Gesicht war ein Ausdruck puren Entsetzens, gemischt mit ein wenig Überraschung.
,,Woher... warum...", stotterte sie.
Auch Thalia kniff die Augen zusammen.
Nyx wandte sich wieder zu den Jägerinnen. ,,Ach Halbgötter, ihr wisst ja nicht, wie es mit euch geschieht."
Sie grinste hämisch. ,,Und es gibt keinen Ausweg aus dieser Situation. Keinen einzigen."
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~10.823 Wörter
Hello, my friends, lang ist es her, nicht wahr? Es tut mir echt leid, dass ich euch so lang habe warten lassen.
Ich wünsche euch noch einen wunderschönen Sonntag! Liebe Grüße, Chada
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