2. AKT, 7. SZENE
2. Akt, 7. Szene
Julia, in der Gruft
JULIA. (liegt in der Mitte der Bühne, ungeduldig auf die Uhr starrend, schnalzend)
JULIA. Da lieg ich nun, ich armer Thor
und bin so schön wie je zuvor
Romeo wo bleibst du nur!
Erinnerst dich an unsern Schwur?
ROMEO (aus dem Hintergrund). Wie können Tote sprechen?
JULIA. Ach, du musst dich ja noch stechen (legt sich wieder hin)
ROMEO. (auf, sarkastisch) Oh nein, oh nein, die Julia!
Was man sagte ist nun wahr!
JULIA. (laut flüsternd) Lispeln müsste man noch können
ROMEO. (genervt) Oder das Drehbuch einfach kennen!
LORENZO. (wichtig-tuend, auf) Freundschaft ist die Seele in zwei Körpern...
ROMEO. Jetzt reiß dich mal zusammen! Du bist LORENZO. Nicht MERLIN, nicht DUMBLEDORE und auch nicht, nicht mal im entferntesten, ARISTOTELES.
LORENZO. (zum Publikum) Seht! Ich kam, sah und siegte!
ROMEO. (schnell) So nehm ich nun das lange Messer
ohne sie geht es mir wahrlich besser
Ich kann nicht leben mit dem Stuss
Macht doch was ihr wollt - und Schluss (rammt sich das Messer in die Brust, fällt um)
LORENZO. (verdreht den Kopf, kniet sich nieder. besorgt, gutmütig) Ich bin dein Vater!
ROMEO. (Sticht immer und immer wieder auf sich ein)
JULIA. (erwachend) Welch wundersame Wendung!
Mein Körper - ohne Schändung!
Mein Romeo, ich liebe dich!
Komm nur her und finde mich!
Oh nein, wie kann es sein?
ich sehe deine letzten Tage
Du liegst zu Füßen, mir allein
LORENZO. Sein oder nicht sein, das ist hier die Frage!
JULIA. Soll das nun dein Ende sein?
Ich kann nicht leben ohne dich!
LADY CAPULET. (gelangweilt, hinter der Bühne) Ist das Fräulein mal fertig?
JULIA. So nehme ich nun deine Klinge
LADY MONTAGUE. (ungeduldig, hinter der Bühne) Fass dir endlich an die Schlinge!
JULIA. Und führe sie zu meiner Brust
LORD MONTAGUE. (hinter der Bühne) Ach da bekommt man richtig Lust...
JULIA. Schönes Leben, weh mir jetzt
LADY CAPULET. (hinweisend, hinter der Bühne) Ich hab schon Wäsche angesetzt!
JULIA. Adieu, Adieu, Ich werd mich stechen
ROMEO. (plötzlich erwachend) Du solltest nicht so lange sprechen (sticht auf sie ein)
LORENZO. (überraschend tiefgründig, tritt vor das Publikum)
Rosen umranken ihr einsames Grab
umranken die Stelle, dort wo sie starb
Ein Leben zu viel, sich glücklich gemacht
die Idee für die Welt gar feurig entfacht
So viel getan und so viel gegeben
sie zog sich die Kräfte aus ihrem Leben
Niemals geachtet und damit verbannt
in der Hoffnung auf Glück hat sie sich verrannt
ALLE. (ab)
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