Kapitel 21: Ewiger Winter

Hätte ich Evans Nachrichten doch nur früher gelesen.

Ich habe nur etwas Zeit für mich gebraucht, um wirklich loslassen zu können. Es ist doch nicht so leicht gewesen, wie ich noch an unserem letzten gemeinsamen Tag gedacht hätte. Stattdessen haben mir die Tränen in den Augen gestanden, als ich den Schritt aus der Haustür gemacht habe. Weil ich gewusst habe, dass es jetzt kein Zurück mehr gibt. Es hat so wehgetan, obwohl ich mit dieser kleinen, verschlafenen Stadt immer noch nichts verbinden kann. Wenn man von dem absieht, was ich mit Evan zusammen erlebt habe, aber diese Erinnerungen gehören ihm, nicht der Stadt oder den Menschen, die in ihr leben.

Deshalb habe ich mich voll auf den Umzug konzentrieren wollen, um mich vom Alten trennen und dem Neuen halbwegs optimistisch entgegenblicken zu können. Ich kann sagen, dass das der schmerzhafteste Umzug meines Lebens gewesen ist. Ich habe schon öfter Freunde zurücklassen und vergessen müssen, doch jetzt fühlt sich alles so viel schlimmer an.

Dieses Gefühl hat mich von innen heraus aufgefressen und für einige Tage habe ich geglaubt, daran ersticken zu müssen. Das Chaos ist in dieser Zeit auch wieder lauter geworden und hat mir Vorwürfe gemacht, dass ich einfach gehe, während mein bester Freund im Sterben liegt. Diese Stimme, die mich nur zum Weinen und Bereuen bringen wollte, habe ich deshalb ausgesperrt.

Dass ich dafür nach meiner letzten Nachricht an Evan mein Handy für eine Weile ausgeschaltet habe, ist ein Fehler gewesen. Denn als ich endlich den Mut gehabt habe, mich dem bedrückenden Rest meines letzten Lebens zu stellen und dann seine Nachrichten viel zu spät gesehen habe, hätte ich meine Entscheidung nicht mehr bereuen können. Ich glaube, so schlecht wie in diesem Moment habe ich mich noch nie gefühlt. Evans Nachrichten allein waren schon ein Stich direkt ins Herz, doch die Gewissheit, dass ich mein Versprechen nicht gehalten habe, ist so viel schlimmer.

Ich habe Evan allein gelassen. Weil ich so egoistisch war zu glauben, dass er sich wirklich darauf konzentrieren würde zu heilen. Wie habe ich so dumm sein können? Mein bester Freund hat oft genug gesagt, dass er es ohne mich kaum noch aushält.

Hätte ich mich doch nur einmal zusammengerissen und nicht nur an mich selbst gedacht. Doch den Selbsthass, der zusammen mit dem Chaos in meinem Kopf ohrenbetäubend laut wird, sperre ich ebenso weg wie das Gefühl, ein Versprechen gebrochen zu haben, das alles bedeutet hat. Es bringt jetzt nichts, meine Fehler zu bereuen. Stattdessen sollte ich lieber handeln, habe ich mir zu dem Zeitpunkt gedacht.

Deshalb habe ich Evan zurückgeschrieben, ihm die Situation erklärt und mich tausendmal entschuldigt. Mir ist es auch wichtig gewesen zu schreiben, dass ich ihn nicht vergessen habe. Und das er nicht allein ist. Mir haben beim Schreiben die Tränen in den Augen gestanden, doch geflossen sind sie erst, als ich fertig gewesen bin. Schließlich schreibt es sich schlecht, wenn ein durchsichtiger Schleier die Welt zu einer bloßen Maße aus Farbklecksen verkommen lässt.

Auf meine Nachrichten habe ich keine Antwort erhalten. Evans Schweigen hat mich nur noch mehr verletzt, doch gleichzeitig hat es sich wie eine gerechte Strafe angefühlt. Sorgen habe ich mir dennoch für einen Moment gemacht. Dann habe ich mir ins Gedächtnis gerufen, dass der Junge vermutlich doch endlich auf sich selbst konzentriert, damit es ihm besser gehen kann. Denn dafür braucht er mich nicht. Zumindest habe ich mir das gerne in dem Moment eingeredet.

Doch das Schweigen hat mir keine Ruhe gelassen. Deswegen habe ich meine Eltern noch am selben Tag dazu überredet, mich zurück nach Hause zu lassen. Sie haben zunächst nicht verstanden, was ich damit gemeint haben könnte, doch ich habe nur meine und Evans Lage kurz erklären müssen, bis sie eingewilligt haben. Bis zu diesem Moment, in dem ich es ausgesprochen habe, habe ich nicht gewusst, wie viel mir Evan wirklich bedeutet. Und dass dort, wo er ist, mein Zuhause ist. Wie sollte es auch anders sein, wenn er doch mein Seelenverwandter ist?

Ich bin fast da. Je näher ich meinem Ziel komme, desto mehr möchte ich meinen besten Freund sehen. Die Vorfreude bringt mich fast um. Was wird Evan wohl sagen, wenn er mich sieht? Vermutlich wird er erst einmal sauer sein, dass ich so lange gebraucht habe. Doch dann wird es wie vorher sein. Die Zeit wird stillstehen und alles wird gut.

Nur daran denke ich, während ich aus der U-Bahn steige und mich auf den Weg zum Krankenhaus mache. Es ist seltsam, wieder in dieser Stadt zu sein. Es ist noch nicht lange her, dass ich sie verlassen habe und doch fühlt es sich an, als wäre ich jahrelang nicht mehr hier gewesen. Doch ich verschwende keine Zeit mehr damit, mich umzusehen. Ich habe schon genug das Gefühl, viel zu lange gebraucht zu haben, um hierherzukommen. Deshalb muss ich mich beeilen, wenn ich nicht alles noch künstlich in die Länge ziehen will.

Ich bin allein gekommen. Meine Eltern haben mich zwar begleiten wollen, doch ich habe abgelehnt. Weil ich irgendwie glaube, dass es Evan noch immer wichtig ist, dass nicht jeder von seiner Krankheit weiß. Er kennt meine Eltern zudem kaum, da würde es nur unangenehm werden, wenn sie mit mir an seinem Krankenbett stehen würden. Nein, dieses Wiedersehen soll nur mir und Evan gehören. Er hat lange genug warten müssen, da soll es keinen Moment geben, in dem er nicht er selbst sein kann.

Als ich endlich am Krankenhaus ankomme, bin ich vollkommen erschöpft. Ich habe ganz vergessen, wie anstrengend Reisen doch sind. Doch ich will mich zusammenreißen. Für Evan. Weil er mindestens genauso erschöpft sein muss, obwohl er in letzter Zeit wohl kaum mehr als das Innere dieses sterilen Gebäudes gesehen haben wird.

Dieser Gedanke gibt mir so viel Kraft, dass meine Schritte förmlich zum Informationstresen hinfliegen. Es scheint nur ein Augenblick zu vergehen, ehe ich schon vor der jungen Frau stehe, die mich fragend anblickt, als hätte sie für eine Sekunde vergessen, warum genau sie da ist. Dann huscht ein flüchtiges, höfliches Lächeln über das Gesicht der Fremden, das ich automatisch erwidere. Ich habe es geschafft. Ich bin meinem Ziel so nahe.

»Wie kann ich Ihnen helfen?«, gibt mir die Frau hinter dem Tresen das Zeichen, dass ich endlich reden soll, bevor weitere stumme Momente verstreichen, die nur kostbare Zeit verschwenden.

»Können Sie mir sagen, in welchem Zimmer Evan Leroy untergebracht ist?«

Mein Gegenüber nickt und wendet sich für einen Moment von mir ab, um in atemberaubender Geschwindigkeit auf der Tastatur rumzuhacken. Heute ist wohl wirklich wieder einer dieser Tage, an dem man keine Zeit verlieren darf.

Irgendein unbestimmtes Gefühl keimt in meinem Inneren auf, als die Frau sich mir mit gerunzelter Stirn wieder zuwendet. »Ich kann im System keinen Evan Leroy finden. Sind Sie sich sicher, dass Sie sich nicht vertan haben?«

So gern ich diese Frage auch als persönlichen Angriff gewertet hätte, meine Verwirrung über diese Nachricht überschattet alles.

»Nein, ich bin mir ganz sicher, dass-«

Ehe ich den Satz vollenden kann, kommt mir schon ein neuer Gedanke, der mir diese Situation erklären will. »Haben Sie ihn etwa schon entlassen?«

Von der Frau am Informationstresen erhalte ich keine Antwort. Jetzt bin ich mir nicht einmal sicher, ob ich diese Frage laut ausgesprochen habe. Zu sehr kommt mir allein der Gedanke, dass Evan schon genesen sein könnte, unsinnig vor. Unser Abschied ist noch nicht so lange her, dass es ihm so gut gehen kann.

Dieses unbestimmte Gefühl in meinem Inneren schnürt mir mittlerweile die Kehle zu. Um wieder frei atmen zu können, muss ich ihm wohl oder übel auf den Grund gehen. Deshalb ist mir auch egal, was die Menschen um mich herum denken, als ich am Informationsschalter vorbeigehe und mich direkt ins geschäftige Treiben des Krankenhauses stürze.

Es ist mir egal, in welche Richtung ich gehe und wo ich bin, während ich mir meinen Weg durch die endlosen weißen Gänge bahne. Menschen fließen wie Wasser an mir vorbei, doch ich sehe keinen von ihnen lange genug an, um sie überhaupt als Person zu erkennen. Ich haste durch die Flure, verliere die Orientierung und will doch nicht anhalten, bis ich Evan gefunden habe.

Dieses komische Gefühl will mir weismachen, dass die Dame an der Information mich einfach angelogen hat. Doch welchen Grund sollte sie dafür haben? Es ist mir egal. Ich will die Hoffnung nicht aufgeben. Und wenn ich Evan hier drin nicht finde, wird zumindest jemand wissen, wo er ist. Ich werde nicht gehen, ohne zu wissen, dass es meinem besten Freund gut geht. Er soll in Sicherheit sein. Selbst wenn es trotz des ganzen Weiß sicher dunkel um ihn herum ist.

Irgendwann habe ich nur noch das Gefühl, im Kreis zu laufen. Ich bin gefangen in diesem Labyrinth und weiß nicht, wo der Ausgang ist. Je weiter ich laufe, desto mehr scheint er sich von mir zu entfernen. Ich kann nicht mehr. Dieses bedrückende Gefühl nimmt mir den Atem und jeder Schritt ist eine Last. Warum bin ich nur so schwach? Eigentlich hätte ich Evan längst finden müssen. Wo ist er nur? Und warum antwortet er nicht auf meine Nachrichten?

»Ist alles in Ordnung bei Ihnen?«, werde ich aus dem Nichts heraus gefragt.

Irritiert drehe ich mich in die Richtung, aus der diese warme, weiche Stimme gekommen ist und sehe mich einer bereits etwas älteren Krankenschwester gegenüber. Sie hat irgendetwas Mütterliches an sich. Vielleicht liegt das an der Besorgnis, die sich deutlich in ihren dunklen Augen zeigt.

Ich ringe mir ein Lächeln ab, das sicher genauso erschöpft wirkt wie alles andere an mir. »Es ist alles gut. Ich suche nur jemanden.«

Mit diesen Worten will ich mich schon von der Krankenschwester abwenden, da wittere ich meine Chance, endlich Gewissheit zu bekommen.

»Wissen Sie zufällig, was mit Evan Leroy passiert ist? Die Frau am Informationsschalter hat mir gesagt, dass er nicht mehr hier ist, aber das kann nicht stimmen.«

Mein Gegenüber schaut mich an, als hätte es nicht die geringste Ahnung, wovon ich da eigentlich spreche. Woher auch? Meiner Gesprächspartnerin bedeuten die Leute, die hier ein und aus gehen, wohl kaum so viel, wie mir dieser eine Mensch bedeutet, der plötzlich wie vom Erdboden verschluckt ist.

»Der Junge mit dem Hirntumor«, ist alles, was mir einfällt, um Evan so zu beschreiben, dass man es versteht.

Ich hätte nicht gedacht, dass diese Worte so wehtun. Doch das tun sie. Weil sie sich so endgültig anfühlen. Und weil es das erste Mal ist, dass ich sie so direkt ausspreche. Selbst meinen Eltern gegenüber habe ich alles in Watte gepackt, was gerade passiert. Doch jetzt fühlt es sich an, als wäre dafür keine Zeit. Und als müsste ich das dieser Frau gegenüber nicht vorsichtig mit meiner Wortwahl sein, so viel Leid, wie sie jeden Tag erleben muss.

Ich sehe irgendetwas in den Augen der Krankenschwester aufblitzen. Doch mir gefällt das, was ich nun dort sehe, nicht. Da wünsche ich mir fast die stumpfe Sorge um mein Wohlergehen zurück. Die hat mir nicht die Luft abgedrückt wie das Bedauern, das an ihre Stelle getreten ist.

»Es tut mir leid, dass Sie das so erfahren müssen«, beginnt die Krankenschwester. Sie scheint für einen Moment abzuwägen, ob ich für das bereit bin, was sie im Begriff ist zu sagen.

Eine dunkle Vorahnung drängt sich vom Rande meines Verstandes ins Rampenlicht. Doch ich lasse ihr keine Zeit, auch nur ein Wort zu sagen, denn ich will keine Lügen mehr hören. Stattdessen schaue ich der nun etwas zögerlich wirkenden Dame dabei zu, wie sie versucht, nach den richtigen Worten zu greifen. Ob es sie wohl verunsichert, dass ich keine einzige Regung zeige? Ich bin wie erstarrt. Was ist nur passiert?

»Der Junge-«, die Krankenschwester unterbricht sich selbst. »Evan hat sich vor ein paar Tagen umgebracht. Wir haben ihn erhängt im Badezimmer seines Zimmers gefunden.«

Im ersten Moment dringen die Worte nicht wirklich zu mir durch. Sie sind nur ein fernes Echo, dessen Sinn so fein und nicht greifbar wie Nebel ist. Trotzdem scheint sich die Welt von der einen auf die andere Sekunde nicht mehr zu drehen. Alles gefriert. Selbst mein Herz setzt für einen Moment einfach aus. Jetzt kann ich erst recht nicht mehr atmen. Oder auch nur einen klaren Gedanken fassen.

Deshalb bringe ich auch kaum mehr als ersticktes »Warum?« heraus, obwohl ich weiß, dass es auf diese Frage keine Antwort mehr geben kann.

Die Krankenschwester versucht trotzdem, mich zu trösten. »Ich glaube, er hat die Schmerzen nicht mehr ausgehalten. Die Ärzte meinten, dass er ohnehin nicht mehr lange hat. Da, wo er jetzt ist, geht es ihm bestimmt besser.«

Ich weiß, dass ihre Worte gut gemeint sind. Doch ebenso weiß ich, dass sie nicht der Wahrheit entsprechen. Evan hätte sich niemals von Schmerzen oder Hoffnungslosigkeit unterkriegen lassen. Er hätte gewartet, bis wir uns wiedersehen, egal wie lange es dauert hätte. Er ist ein Kämpfer. Nein, er ist gegangen, weil ich ihn allein gelassen habe. Er hat keinen Grund mehr gehabt, gegen den Tumor zu gewinnen. Deshalb hat mein bester Freund am Ende diesen Krieg verloren. Weil sein Heilmittel gefehlt hat.

Die Welt steht weiterhin still. Ich weiß nicht, was ich fühlen soll, also bin ich vollkommen leer. Dass ich Evan nie wiedersehen werde, ist noch nicht ganz bei mir angekommen. Am liebsten würde ich die Krankenschwester anschreien, warum sie mich anlügt. Doch sie kann nichts dafür. Ich bin ganz allein schuld. Ich habe meinen einzigen Freund auf der Welt umgebracht. Warum habe ich seine Nachrichten nur nicht früher gelesen? Wie habe ich so egoistisch sein können, während Evan Höllenqualen gelitten hat?

»Geht es Ihnen gut?«, dringt die Stimme meiner Gesprächspartnerin verwaschen an mein Ohr.

Ich ringe mir ein beruhigendes Lächeln ab. »Ja, alles gut. Ich habe es mir fast schon gedacht.«

Als ich diese Worte ausspreche, wird mir bewusst, dass das nichts als die bittere Wahrheit ist. Schon am Informationsschalter ist diese dunkle Vorahnung da gewesen. Dass sie jetzt schreckliche Gewissheit ist, hat fast etwas Befreiendes an sich. Doch das muss diese Krankenschwester nicht wissen. Auf sie muss es schon seltsam genug wirken, dass ich in einem Moment wie diesem Lächeln kann. Dass ich hinter dieser Ruhe mir gerade die Seele aus dem Leib reißen will, muss niemand außer mir sehen.

Schon im nächsten Moment stehe ich wieder am Bahnsteig. Alles ist so taub, dass ich gar nicht mitbekommen habe, wie ich das Krankenhaus verlassen habe. Ich versuche immer noch, diese Nachricht zu verarbeiten. Evan ist weg. Still und heimlich ist er gegangen, weil er gedacht hat, dass ich ihn eh nicht hören würde, wenn er sich verabschiedet. Warum hat er das getan? Er hat doch gesagt, dass er Angst vor dem Sterben hat. Ich verstehe es nicht. Doch ich weiß, dass das jetzt keine Rolle mehr spielt.

Der Bahnsteig ist so gut wie menschenleer. Nicht, dass das jetzt noch wichtig gewesen wäre. An einem Ort wie diesem habe ich Evan das erste Mal getroffen. Es scheint eine Ewigkeit her zu sein. Damals hat es geschneit und das Chaos in meinem Kopf hat dafür gesorgt, dass der beste Zufall meines Lebens seinen Lauf genommen hat. Jetzt ist es Frühling, die Sonne scheint, doch alles ist genauso laut und kalt wie damals. Es ist immer noch Winter, doch jetzt kommt er aus meinem Inneren und lässt mich nicht vorangehen.

Ohne auf die anderen um mich herum zu achten, trete ich langsam näher an den Rand des Bahnsteigs heran. Weiterhin bin ich leer, doch gleichzeitig fühle ich mich so betrogen. Damals hat Evan verhindert, dass ich sterbe, ohne wirklich gelebt zu haben. Wie kann er da am Ende der sein, der zuerst geht? Er hat mir Kraft gegeben und ich habe versagt, das gleiche für ihn zu tun. Er hätte warten sollen. Doch worauf? Dass ich am Ende wieder gehe und er erneut allein ist?

Es fühlt sich an wie damals, als ich ins Gleisbett springe und einfach nur auf das Ende warte. Heute wird niemand kommen und mich vor mir selbst retten. Evan ist weg und damit auch alles, was ihn so besonders gemacht hat. Nur noch ich bin hier. Und diese Last will ich nicht mehr tragen müssen.

Es scheint eine Ewigkeit zu dauern, bis der dunkle Tunnel schließlich von viel zu hellen Lichtern erhellt wird. Sie blenden mich, doch ich wehre mich gegen den Reflex, meine Augen zu schließen. Ich will dem Tod entgegensehen. Immerhin bringe ich endlich etwas zu Ende, was vor Monaten hätte passieren sollen.

Ohne Evan kann ich nicht glücklich sein. All diese Erinnerungen, die mir jetzt im Kopf herumspuken, sind wie Gift, das sich durch meinen Verstand frisst. Es tut so weh. Dagegen fühlt sich der Aufprall wie ein sanfter Windhauch an, der mir sagt, dass ich das Richtige tue.

Es wird Zeit für mich, nach Hause zu kommen. Wo auch immer das gerade sein mag.

Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top